Alternatives Wohnen: Kosten, Vorteile und Herausforderungen

In Zeiten steigender Preise und Wohnungsnot interessieren sich immer mehr Menschen für alternatives Wohnen. Was genau das ist, wie viel Geld du wirklich sparst und vieles mehr erfährst du hier.
Lesezeit: 7 Min.
Du willst endlich raus aus der Stadt und deinen eigenen Garten? Das geht auch ohne klassisches Eigenheim! Alternatives Wohnen wird immer beliebter – und die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos. Doch welche Option passt am besten zu dir und wie günstig ist alternatives Wohnen wirklich? Lies weiter und erfahre, warum Menschen alternativ wohnen, was die Vor- und Nachteile verschiedener Wohnformen sind und mit welchen Kosten du rechnen solltest.  

Was bedeutet alternatives Wohnen?

Alternativ zu wohnen heißt, nicht in der eigenen Wohnung oder in einem Haus zu leben. Weniger gängige Wohnformen sind zum Beispiel Zweck-WGs, Wohnwagen oder Kommunen. Eine genaue Übersicht alternativer Wohnideen findest du weiter unten. Doch warum entscheiden sich Menschen für ein alternatives Leben? Die Gründe sind vielfältig: Seit die Inflation zurück ist, sind die Lebenshaltungskosten in Deutschland noch weiter gestiegen. Die Immobilienblase und fehlender Wohnraum in Ballungszentren treiben die Mietpreise in die Höhe. Und mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und all seinen Folgen können viele Menschen ihre Gasrechnung nicht mehr zahlen. Wer Geld bei der Miete sparen und andere Ausgaben reduzieren muss, sucht deshalb nach günstigen Wohnalternativen. Tipp: Du kannst den Einfluss der Inflation auf dein Erspartes ganz einfach mit unserem Inflationsrechner berechnen!Doch auch Nachhaltigkeit, Gemeinschaft, Freiheit und Entschleunigung sind wichtige Gründe. Wer im Bus lebt, kann günstig durch die Welt reisen und nach den eigenen Regeln leben. In einem Ökodorf packen alle gemeinsam bei der Ernte an und leben im Einklang mit der Natur. Für viele ist alternatives Wohnen also auch eine bewusste Entscheidung gegen übermäßigen Konsum, Stress und gesellschaftlichen Druck. Und dieses Leben kann (anfangs) viel Geld kosten, zum Beispiel, wenn du ein Stück Land kaufen und dort bauen willst.

Welche alternativen Wohnformen gibt es?

Es gibt viele Möglichkeiten, alternativ zu wohnen. Welche Form am besten zu dir passt, hängt vor allem von deinen Zielen und deinem Budget ab. Willst du ein Leben in einer Gemeinschaft oder lieber für dich allein sein? Suchst du einen permanenten Wohnsitz oder willst du mobil bleiben? Und planst du dich selbst zu versorgen oder als digitaler Nomade dein Geld zu verdienen? Für jeden Wunsch gibt es die passende Alternative.   

Alternatives Wohnen auf dem Bauernhof

Eier aus dem Hühnerstall, Kartoffeln vom Acker und viel frische Luft: Auf einem Bauernhof kannst du jeden Tag die Natur genießen, dich selbst versorgen und deinen Lebensunterhalt als Land- oder GastwirtIn verdienen. Allerdings ist dieses alternative Leben kein Ponyhof: Du musst sehr früh aufstehen, körperlich hart arbeiten und bei Wind und Wetter raus. Außerdem können je nach Zustand des Gebäudes hohe Renovierungskosten auf dich zukommen und auch die Tierhaltung ist sehr teuer. Wer keinen eigenen Hof betreiben möchte, kann auf Plattformen wie Workaway Bauernhöfe auf der ganzen Welt finden und dort freiwillig arbeiten. 

Unterwegs im Wohnwagen

Klein, aber fein: Ein Wohnwagen ist mit allem ausgestattet, was du zum alternativen Wohnen brauchst. Und wenn du mal keine Lust hast, durch die Welt zu kurven, suchst du einfach per App einen Campingplatz und mietest eine Parzelle. Auch wenn du dir typische Nebenkosten sparst, hat das Leben im Wohnwagen seinen Preis. Gebrauchte Wohnwagen können um die 20.000 € kosten, für ein neues Modell zahlst du mindestens das Doppelte. Hinzu kommen einmalige Kosten für die Zulassung und die Erstausstattung sowie laufende Kosten für Sprit, Versicherung, Kfz-Steuer, Reparaturen, Parkgebühren und mehr.   

Günstig im eigenen Bus leben

Wer handwerklich begabt ist, kann sich das Geld für einen Wohnwagen sparen und einen Bus ausbauen. Im Schnitt fallen etwa 3.000 bis 5.000 € an, je nach Ausstattung kann es auch deutlich mehr werden. Auch hier kommen laufende Kosten wie Steuern, TÜV, Benzin Mautgebühren und ggf. Kreditzahlungen hinzu. Doch du bist komplett unabhängig, kannst dich bei der Einrichtung kreativ austoben und bist in der Regel auch schneller und günstiger unterwegs als mit einem schweren Wohnmobil. 

Container als alternative Wohnidee

Es ist gemütlicher, als es klingt: Container, wie du sie von Baustellen kennst, lassen sich für wenig Geld in ein wohnliches Zuhause verwandeln. Den Container erhältst du schon ab circa 900 €, der Ausbau inklusive Dämmung, Sanitär- und Elektroausstattung kostet je nach Größe (20 oder 40 Fuß) zwischen 5.000 und 10.000 €. Allerdings solltest du auch Frachtkosten von etwa 100 € pro Stunde für den Transport zu dir einkalkulieren, zudem benötigst du einen Trailer oder ein Grundstück mit festem Fundament. Alternativ kannst du einen fertigen Wohncontainer mieten. Die Luxusvariante kostet im Schnitt nur etwa 200 bis 500 € pro Monat.

Ein Tiny House bauen

Die Kosten für einen Hauskauf sind immens. Sind Tiny Houses günstiger? Tatsächlich sind die Baukosten für Mini-Häuser relativ hoch, 2020 waren es im Schnitt 67.000 €. Fertigbausätze sind günstiger, allerdings verfügen sie nur über eine minimale Ausstattung. Hinzu kommen die Grundstückspreise oder monatlichen Pachten sowie Kosten für die Baugenehmigung. Doch die Investition lohnt sich auf lange Sicht: Tiny Houses verschlingen zum Beispiel weniger Energie, so dass du bei der Stromrechnung sparen kannst. Außerdem gibt es Rolling Tiny Houses, du benötigst also nicht unbedingt ein eigenes Grundstück – dafür aber einen Anhänger und die entsprechende Führerscheinklasse.   

Ahoi vom Hausboot 

Für diese Option musst du nicht mal hippe Städte wie Berlin oder Amsterdam verlassen, denn dort sind Hausboote bzw. schwimmende Häuser eine beliebte alternative Wohnidee. Je nach Wasserqualität kannst du direkt ins kühle Nass springen – allerdings solltest du kein Problem mit Mücken und Fischgeruch haben. Darüber hinaus benötigst du einen Bootsführerschein und ein großes Budget. Die Preise für ein 30 bis 40 qm großes Hausboot starten bei etwa 50.000 €, hinzu kommen die Liegeplatzgebühr, Versicherungsprämien und die meist höheren Strom- und Wartungskosten. Aus diesem Grund sind auch die Mieten nicht gerade günstig.  

Umweltfreundliches Leben im Ökodorf

Wer Nachhaltigkeit und Gemeinschaft liebt, kann ein alternatives Leben im Ökodorf führen. Egal, ob du Energie sparen, dich selbst versorgen oder weniger Wasser verbrauchen willst: Ein Ökodorf funktioniert autark mit lokalen Ressourcen und versucht die natürliche Umwelt wiederherzustellen. Ein wesentliches Merkmal ist die gemeinschaftliche Zusammenarbeit. Die Erwartungen an jede und jeden Einzelnen sind entsprechend hoch. Du musst anpacken, Entscheidungen gemeinsam treffen und gut teilen können. Auch wenn du viele Kosten sparst, musst du in Ökodörfern zudem meist Genossenschaftsanteile oder Einlagen von durchschnittlich 10.000 bis 30.000 € zahlen. 

Wohnen gegen Hand

Wie du weiter oben schon gelesen hast, kannst du über Portale wie Workaway alternatives Wohnen auf dem Bauernhof ausprobieren. Du hilfst bei der Ernte, betreust Kinder oder Tiere und erhältst im Austausch freie Kost und Logis. Wohnen gegen Hand heißt also, dass du dir deinen Aufenthalt “verdienst”, statt Miete zu zahlen. Manche Freiwillige bleiben ein paar Wochen, andere mehrere Monate. Studierende, aber auch Berufstätige und ältere Menschen nutzen diese Option gerne, um alternative Wohnformen kennenzulernen und sich zu engagieren.   

Günstig wohnen: Alternativen zur Mietwohnung

Wenn du jeden Monat Geld sparen willst, fährst du mit einem eigenen Bus am günstigsten. Mit einem Gebrauchtwagen, handwerklichem Geschick und einer einfachen Ausstattung ohne Dusche kannst du die Anschaffungskosten gering halten. Neben Fixkosten wie Steuern, Versicherung und TÜV entscheidet vor allem dein Lebensstil darüber, wie viel Geld du jeden Monat ausgibst. Auch die Kosten für ein Containerhaus sind gering, vor allem, wenn du dort zur Miete wohnst. Und wenn du gar keine Miete zahlen willst, kannst du eine Zeitlang freiwillig auf Bauernhöfen arbeiten.

Alternatives Wohnen im Alter

Auch wenn der Ruhestand noch weit entfernt ist: Ein Vorteil günstiger Wohnalternativen ist, dass du mehr Geld in die Vorsorge stecken kannst. Wie viel du für die Rente sparen solltest, hängt auch davon ab, wie du später wohnen wirst. Es gibt zum Beispiel:
  • Seniorenheim bzw. Seniorenresidenz
  • Senioren-WG (eine gemeinsame Wohnung)
  • Senioren-Haus (ein Haus mit Einzelwohnung und Gemeinschaftsraum)
  • zuhause wohnen, zum Beispiel mit Angehörigen oder einer Pflegekraft
  • betreutes Wohnen in seniorengerechter Wohnung
  • Mehrgenerationenhaus 
Manche Menschen leben im Alter auch in Ökodörfern oder im Ausland – vorausgesetzt, der Gesundheitszustand lässt es zu. Wie auch immer du in naher oder ferner Zukunft leben willst: Wenn du schon jetzt anfängst zu sparen, kommst du deinem Traum jeden Tag ein bisschen näher. Mit Spaces kannst du bis zu 10 Unterkonten für dein Sparziele anlegen. Erstelle eigene Regeln, um automatisch Geld von deinem Hauptkonto auf deinen Space zu verschieben. So wachsen deine Ersparnisse ganz nebenbei. Welches Budget du brauchst, kannst du zum Beispiel mit unserem Umzugsrechner ermitteln. Noch kein Konto bei N26? Vergleiche unsere Girokonten und entdecke das Konto, das am besten zu deinem Wohntraum passt!      

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VON N26Love your bank

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