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Was sind ETFs und wie funktionieren sie?

Erfahre, was ETFs sind, und erhalte Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um diese Geldanlage.

Lesezeit: 9 Min.

Die folgenden Aussagen stellen keine Anlageberatung oder sonstige Beratung zu Finanzdienstleistungen, Finanzinstrumenten, Finanzprodukten oder digitalen Vermögenswerten dar. Sie dienen dazu, allgemeine Informationen zu vermitteln. Die folgenden Aussagen stellen kein Angebot zum Abschluss eines Vertrags zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten und Finanzprodukten oder eine Einladung zur Einreichung eines solchen Angebots und zum Kauf oder Verkauf eines bestimmten digitalen Vermögenswertes dar. ETFs sind starken Wertschwankungen unterworfen. Ein Wertverlust oder ein vollständiger Verlust ist jederzeit möglich. Auch der Verlust des Zugriffs auf Daten und Passwörter kann zu einem vollständigen Verlust führen.


Sie gelten als sicher, kosteneffizient und langfristige Geldanlage. Doch was sind ETFs eigentlich? Und werden sie ihrem guten Ruf gerecht? Hier findest du Antworten auf die wichtigsten Fragen: Wir klären, was ETF bedeutet, wie ETFs funktionieren, was sie von anderen Geldanlagen unterscheidet und vieles mehr.   

ETF Bedeutung

Bevor du dich fragst, welche ETFs du kaufen solltest, ist es wichtig, die Idee hinter dem Produkt zu verstehen. Fangen wir mit dem Namen an.

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Was heißt “ETF”?

Die Abkürzung “ETF” steht für “Exchange Traded Fund”, was auf Deutsch börsengehandelter Investment- oder Indexfonds heißt. 

Was sind börsengehandelte Fonds oder ETFs?

Ein Indexfonds hat den Zweck, die Kursentwicklung bestimmter Unternehmen nachzubilden. Der MSCI World Index beispielsweise umfasst 1.650 Unternehmen aus 23 Industrienationen und spiegelt deren durchschnittliche Kursentwicklung wider. Bei einem ETF kauft der Anbieter Anteile an ebendiesen Unternehmen, um den Index – also ihre Kursentwicklung – so genau wie möglich nachzubauen und Geld zu erwirtschaften.

Da ETFs an der Börse gehandelt werden, kannst du Anteile kaufen und später wieder verkaufen, um dein Geld zu vermehren. Natürlich könntest du die Aktien auch selbst kaufen. Doch das ist viel mühsamer und in der Regel auch teurer, als in einen einzigen ETF zu investieren, der all diese Unternehmen bereits umfasst. Und wenn du Anteile an mehreren ETFs hast, deckst du noch mehr Firmen aus den unterschiedlichsten Ländern und Branchen ab.

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Arten von ETFs

Es gibt verschiedene Arten von ETFs. Sie unterscheiden sich in Zusammensetzung, Verwaltung und Thema. Hier einige Beispiele:

  • Physische ETFs sind ETFs, bei denen Anbieter die Unternehmensanteile direkt am Markt kaufen, um deren Wertentwicklung abzubilden.
  • Hinter synthetischen ETFs (auch Swap-ETFs genannt) stehen Banken, die ETF-Anbietern die Kursentwicklung eines ETFs zusichern. Als Gegenleistung erhalten die Banken verschiedene Unternehmensanteile von den ETF-Anbietern.
  • Aktiv gemanagte ETFs sind eher selten. Hier versucht der Anbieter, den Index zu übertreffen, also durch aktives Handeln mehr Gewinn zu erzielen.
  • Passiv gemanagte ETFs stellen den Großteil der ETFs dar. Hier soll sich der Wert des ETFs genauso entwickeln wie der Index, den er abbildet.
  • Anleihen-ETFs: Bei Anleihen handelt es sich um Anteile, die von Staaten oder Unternehmen ausgegeben werden. Anleihen-ETFs bilden deren Entwicklung ab.
  • Rohstoff-ETFs bilden die Kursentwicklung bestimmter Rohstoffe wie Gold oder Öl nach. Steigt etwa der Goldpreis, gewinnt auch der ETF an Wert.
  • Bei Geldmarkt-ETFs wird in den Geldmarkt investiert, um von den Zinsen zu profitieren.
  • Krypto-ETFs spiegeln die Entwicklung einer oder mehrerer Kryptowährungen wider. Allerdings sind sie in vielen Ländern noch nicht zugelassen. In den USA hat die Wertpapieraufsicht SEC im Januar 2024 Bitcoin-ETFs zugelassen.
  • Dividenden-ETFs haben das Ziel, AnlegerInnen eine hohe Rendite zu bieten. Deshalb umfassen sie Unternehmen mit einer besonders hohen Dividende, also der Gewinnbeteiligung.
  • Nachhaltige ETFs investieren in Unternehmen, die bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Es gibt auch branchen- oder technologiespezifische ETFs, zum Beispiel Solar-, Wind- oder Wasserstoff-ETFs. 

Was sind ETF-Fonds?

Bei deiner Recherche stößt du möglicherweise auch auf den Begriff ETF-Fonds. Das gibt es so jedoch nicht. ETFs und Fonds sind zwei verschiedene Anlageprodukte. Auch Indexfonds sind nicht dasselbe wie ETFs. Schauen wir uns das einmal genauer an.

Bankbegriffe

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Wie sich ETFs von Fonds, Indexfonds und Aktien unterscheiden

ETFs und Fonds unterscheiden sich in ihrer Strategie. Während klassische Investmentfonds den Gewinn – also die Rendite – maximieren möchten, versucht ein (passiv verwalteter) ETF nicht, besser als der Index zu sein. Der ETF-Anbieter ändert die Zusammensetzung des ETFs nicht, um Unternehmen mit positiver Wertentwicklung mehr Gewicht zu verleihen.

ETFs und Indexfonds werden oft synonym verwendet, doch streng genommen unterscheiden sie sich. Indexfonds werden nicht an der Börse gehandelt. Nur Fondsgesellschaften können sie einmal täglich kaufen und verkaufen. Bei einem ETF, einem börsengehandelten Indexfonds, kannst du selbst zugreifen und den ganzen (Börsen-) Tag lang mit deinen Anteilen handeln.

Wenn du Aktien kaufst, erhältst du Anteile und Stimmrechte an einem einzelnen Unternehmen. Bei einem ETF erwirbst du keine direkten Anteile oder Stimmrechte. Du investierst dein Geld in mehrere Unternehmen, aber nur indirekt. Der ETF-Anbieter kauft Aktien bestimmter Unternehmen, um ihre Wertentwicklung nachzubilden. 

Wie funktionieren ETFs?

Ein ETF ist eine Geldanlage. Steigen die Kurse der Unternehmen, die ein ETF abbildet, gewinnt auch der ETF an Wert und generiert Erträge aus Dividenden. Angenommen, ein ETF bildet den DAX nach, investiert also in die 40 stärksten börsennotierten Unternehmen Deutschlands. Als Anteilseigner erhält der ETF Erträge aus Dividenden, die er (abzüglich Gebühren) an alle AnteilseignerInnen weiterreicht, die in den ETF investieren. Bei einem Anleihen-ETF kämen die erzielten Erträge aus Zinszahlungen. Die Erträge werden entweder thesauriert oder ausgeschüttet. Was bedeutet das? 

Thesaurierende ETFs

Thesaurierend heißt, dass ein ETF Dividenden- oder Zinserträge automatisch reinvestiert. Das Geld landet also nicht als Gutschrift auf deinem Konto, sondern wird erneut in den ETF eingezahlt. So kannst du vom Zinseszins profitieren und langfristig mehr Vermögen aufbauen.

Was bedeutet ACC bei ETFs?

ACC steht für “accumulating”, was im Deutschen als “thesaurierend” bezeichnet wird. Deine Gewinne werden also akkumuliert bzw. angesammelt. Manchmal findest du auch die Bezeichnung “capitalisation”.

Ausschüttende ETFs

Ausschüttend bedeutet, dass die erzielten Gewinne auf deinem Girokonto landen. Die Erträge werden also nicht wie bei thesaurierenden ETFs erneut investiert, sondern ausgezahlt. Das ist vor allem für Menschen attraktiv, die ein passives Einkommen haben möchten. Ausschüttende ETFs haben oft die Kennzeichnung “distributing”, “Dist.” oder einfach nur “D”. 

Wie sicher sind ETFs?

Ob Aktien, Krypto oder ETFs: Geldanlagen bergen immer ein gewisses Risiko. ETFs gelten jedoch als vergleichsweise sicher, und zwar aus mehreren Gründen: 

  1. Du investierst nicht in ein einzelnes Unternehmen, sondern in Hunderte oder Tausende. Wenn ein Unternehmen Verluste einfährt, wirkt sich das nur geringfügig auf den Durchschnitt aus. ETFs haben gegenüber anderen Anlagen häufig eine geringe Volatilität, und je breiter gestreut der ETF ist, desto besser. 
  2. Handelt es sich um passiv gemanagte ETFs, bilden sie die durchschnittliche Rendite ab. Es wird also nicht versucht, durch aktives Handeln mehr Gewinne einzufahren. Die Höhe der Rendite schwankt. Für den relativ breit gestreuten MSCI World Index betrug sie zwischen 2010 und 2020 beispielsweise durchschnittlich 10 % pro Jahr. 
  3. ETFs gelten genau wie Fonds als Sondervermögen. Das in ETFs angelegte Kapital wird getrennt vom Vermögen der Fondsgesellschaft aufbewahrt. Sollte die Fondsgesellschaft oder Bank Insolvenz anmelden, bleibt das Sondervermögen unangetastet. Im Fall einer Pleite ist dein Geld also sicher.

Was ist ein ETF-Sparplan?

Bei einem ETF-Sparplan zahlst du regelmäßig Geld ein, zum Beispiel 25 oder 100 € pro Monat. Wie bei einem Dauerauftrag oder dem Lastschriftverfahren erfolgt die Einzahlung automatisch, du musst also nichts weiter tun, während deine Ersparnisse wachsen. Je nach Angebot zahlst du außerdem keine Depot- oder Tradinggebühren.

Für wen lohnt sich ein ETF?

Wie du schon oben gelesen hast, erzielen vor allem passiv gemanagte, breit diversifizierte ETFs nicht so hohe Renditen wie andere Geldanlagen. Langfristig betrachtet können sie jedoch mehr Erträge einbringen, eben weil sie weniger ins Risiko gehen und einfach nur dem Index folgen – und auf lange Sicht entwickeln sich die Märkte positiv. Deshalb können sich ETFs für Menschen lohnen, die langfristige Sparziele verfolgen, um beispielsweise ihre Altersvorsorge selbst in die Hand zu nehmen oder ein passives Einkommen aufzubauen. 

Wie investiere ich in einen ETF?

Im Prinzip benötigst du nur ein Depot bei einem Broker, etwas Geld und den Namen des ETFs, in den du investieren willst. Es gibt auch Onlinebanken, bei denen du ein Aktiendepot anlegen kannst. Wähle die für dich passenden ETFs, lege ein Budget fest und schließe den Kauf ab bzw. richte einen ETF-Sparplan ein. Natürlich gibt es noch einige Dinge mehr zu beachten, zum Beispiel die laufenden Kosten, wie sich der ETF zusammensetzt und wie hoch das verwaltete Vermögen des ETFs ist. Am wichtigsten ist, dass du nur so viel Erspartes investierst, wie du dir leisten kannst. Behalte immer einen Notgroschen, damit du flüssig bleibst.

Was bedeutet TER bei ETFs?

TER steht für “Total Expense Ratio”, was auf Deutsch so viel wie “Gesamtkostenquote” bedeutet. Sie gibt die Verwaltungskosten des ETF-Anbieters an, denn die Verwaltung eines ETFs verursacht Kosten, die du in Form von Gebühren inkl. Mehrwertsteuer zahlst. Je höher die laufenden Kosten, desto kleiner ist deine Rendite. In der Regel liegt die TER von ETFs zwischen 0,1 und 0,5 % im Jahr. Bedenke: Die Transaktionsgebühren bei deiner Bank oder deinem Broker sind in den laufenden Kosten noch nicht enthalten. 

Was sind die Vorteile von ETFs? 

ETFs haben eine Reihe von Vorteilen:

  • Mehr Sicherheit: Du kannst dein Risiko mit nur einem einzigen Kauf streuen, da ETFs Hunderte Unternehmen einschließen und sich am Index orientieren. Der Fokus liegt auf Langfristigkeit, nicht auf Gewinnmaximierung.
  • Geringe laufende Kosten: ETFs sind günstiger als aktiv gemanagte Fonds, was sich positiv auf deine Rendite auswirkt. So kannst du bares Geld sparen.
  • Für KleinanlegerInnen geeignet: Es gibt zahlreiche ETF-Sparpläne, und bei einigen kannst du schon ab 1 € monatlich einsteigen. Bei anderen Wertanlagen wie Fonds ist das so oft nicht möglich. 

Was sind die Nachteile von ETFs?

Natürlich haben ETFs auch ein paar Nachteile.

  • Kurzfristig weniger ertragreich: In der Regel erzielen ETFs “nur” die Durchschnittsrendite, was kurzfristig weniger Erträge einbringt. Auf lange Sicht können sie jedoch eine attraktive Rendite für dich erwirtschaften. Tipp: In unserem Artikel zur Regression zur Mitte erfährst du mehr zur langfristigen Renditeentwicklung von Geldanlagen.
  • Kaum Handlungsspielraum: Anders als bei Aktien erwirbst du mit ETFs keine Stimmrechte, kannst bei der Hauptversammlung eines Unternehmens also nicht über Änderungen abstimmen. Darüber hinaus kannst du die Zusammensetzung eines ETFs nicht beeinflussen.
  • Keine 100 prozentige Sicherheit: ETFs sind sicherer als so manch andere Geldanlage, doch auch sie unterliegen Kursschwankungen. Wenn du zum Beispiel dringend Geld benötigst und deine Anteile verkaufen musst, kann es sein, dass die Kurse gerade schlecht stehen und du mit Verlust verkaufst. 

Welche Steuern fallen auf ETFs an?

Nicht nur laufende Kosten, auch Steuern können deine Rendite schmälern. Denn hierzulande fallen 25 % Abgeltungsteuer auf ausgezahlte Gewinne aus Geldanlagen an. Deine Bank bzw. dein Broker führt die Steuer in der Regel automatisch ans Finanzamt ab. Mit einem Freistellungsauftrag kannst du diese Steuer (bis zu einem Freibetrag von 1.000 €) jedoch umgehen. 

Seit 2018 gilt für ETFs die Vorabpauschale. Sie wird auf Basis des Basiszinses zum Jahresbeginn und des Fondsvermögens berechnet. Diese Vorabpauschale ist eine Form der Steuervorauszahlung auf zukünftige Gewinne und muss nur gezahlt werden, wenn der Fonds eine bestimmte Wertsteigerung überschreitet und keine oder geringe Ausschüttungen erfolgen. 

Bei ausschüttenden ETFs werden die Erträge an die Anleger ausgezahlt und unterliegen der Abgeltungsteuer. Bei thesaurierenden ETFs werden die Erträge direkt reinvestiert; hier kommt die Vorabpauschale zum Tragen.

Nimm deine Finanzen in die Hand

Du überlegst, dein Geld anzulegen, oder fragst dich, welche ETFs du kaufen solltest? Mit unserem Zinsrechner kannst du sekundenschnell Zinsen und Renditen ermitteln. Gib einfach dein Startkapital, den Zinssatz und die Laufzeit ein und finde heraus, wie sich dein Geld über die Zeit vermehren kann. Auf unserem Blog findest du außerdem zahlreiche Artikel rund ums Thema Finanzen. Erfahre, was ein Bärenmarkt ist und wie er sich von einem Bullenmarkt unterscheidet, welche Sparkonten es gibt und vieles mehr. Je informierter du bist, desto bessere Entscheidungen kannst du treffen – damit du deine finanzielle Zukunft in der Hand hast.

Beiträge, die dem folgenden Thema entsprechen

Von N26

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