Langfristig investieren: Alles Wissenswerte auf einen Blick

Ob Rohstoffe, Festgeld oder Immobilien: Es gibt viele Möglichkeiten, langfristig zu investieren. Hier findest du einen Überblick und praktische Beispielrechnungen.
Lesezeit: 15 Min.
Die folgenden Aussagen stellen keine Anlageberatung oder sonstige Beratung zu Finanzdienstleistungen, Finanzinstrumenten, Finanzprodukten oder digitalen Vermögenswerten dar. Sie dienen dazu, allgemeine Informationen zu vermitteln. Die folgenden Aussagen stellen kein Angebot zum Abschluss eines Vertrags zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten und Finanzprodukten oder eine Einladung zur Einreichung eines solchen Angebots und zum Kauf oder Verkauf eines bestimmten digitalen Vermögenswertes dar. ETFs sind starken Wertschwankungen unterworfen. Ein Wertverlust oder ein vollständiger Verlust ist jederzeit möglich. Auch der Verlust des Zugriffs auf Daten und Passwörter kann zu einem vollständigen Verlust führen.
Dass Aktien an der Börse gehandelt werden, ist den meisten wahrscheinlich bekannt. Über andere Geldanlagemöglichkeiten wird seltener gesprochen, vielleicht auch deshalb, weil sie nicht immer so spektakulär sind wie Aktien, deren Kurse im Eiltempo fallen und steigen können. Doch wusstest du, dass sich auch in Aktien langfristig investieren lässt? Und dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt, Geld über längere Zeiträume anzulegen? Schauen wir uns das einmal genauer an! 

Was bedeutet langfristiges Investieren?

Im Grunde ist es egal, um welche Art der Geldanlage es sich handelt: Langfristiges Investieren ist immer möglich. Denn langfristig bezieht sich in erster Linie auf die Haltedauer, nicht auf die Art der Investition. Langfristiges Investieren ist also eine Strategie, bei der AnlegerInnen längerfristige Ziele verfolgen und ihr Geld für mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte an Vermögensgegenstände wie Aktien oder Immobilien binden. Selbstverständlich eignen sich manche Geldanlagemöglichkeiten mehr für diese Anlagestrategie als andere. Beim Trading mit Fremd- oder Kryptowährungen etwa verfolgen viele AnlegerInnen eher kurzfristige Ziele. Dazu erfährst du weiter unten mehr. Doch schauen wir uns erst einmal an, welche Vorteile langfristige Geldanlagen haben können.

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Warum ist langfristiges Investieren sinnvoll?

Zunächst solltest du wissen: Was Vorteile hat, kann auch Herausforderungen mit sich bringen. Es gibt immer Dinge, die für oder gegen eine bestimmte Entscheidung sprechen. Wichtig ist also nicht nur, was generell sinnvoll ist, sondern was zu dir und deiner finanziellen Situation passt. Das kannst nur du entscheiden. Doch je mehr Wissen du hast, desto fundierter ist deine Entscheidung. Kommen wir zu den generellen Vorteilen langfristiger Investitionen:  
  • Höhere Rendite: Es mag kontraintuitiv sein, doch in der Regel lassen sich mit langfristigen Geldanlagen höhere Renditen erzielen. Ein Grund dafür ist das Phänomen der Regression zur Mitte. Kurse schwanken aufgrund von Angebot und Nachfrage teilweise sehr stark, pendeln sich in einem Zeitraum von mindestens sieben Jahren jedoch beim Durchschnittswert ein. Deshalb lassen sich über längere Zeiträume höhere Renditen erzielen. Bei kurzfristigen Anlagestrategien ist es nämlich wahrscheinlich, den perfekten Ausstiegszeitpunkt – also wenn die Kurse einen Höchstwert erreichen – zu verpassen.
  • Geringeres Risiko: Dieser Punkt ist eng mit dem vorherigen verknüpft. Aufgrund der Volatilität, also den natürlichen Kursschwankungen, ist der schnelle Handel mit Aktien, Fonds, Krypto und Co. eine risikoreiche Angelegenheit. Denn AnlegerInnen müssen die Kurse ständig im Blick behalten und sofort reagieren, um ein- oder auszusteigen. Da niemand zukünftige Kurswerte vorhersehen kann, spielt der Zufall eine große Rolle. Genau das soll mit einer langfristigen Investmentstrategie umgangen werden. Solange die Assets gehalten werden, werden auch keine Gewinne oder Verluste realisiert. Und wenn das über einen längeren Zeitraum geschieht, ist das Risiko – also die Wahrscheinlichkeit eines Verlusts – aufgrund der Regression zur Mitte geringer.   
  • Schutz vor Inflation: Du hast bestimmt schon im Geschichtsunterricht gelernt, dass es nicht besonders sinnvoll ist, sein Geld unterm Kopfkissen zu verstecken. Denn aufgrund der Inflation verliert Geld langfristig an Wert, weshalb Inflation auch Geldentwertung heißt. Das gilt übrigens auch für Erspartes, das du auf einem unverzinsten Girokonto parkst. Denn während die Preise inflationsbedingt immer etwas steigen, vermehrt sich das Geld unterm Kopfkissen oder auf dem Bankkonto nicht. Wer aber sein Geld anlegt – also beispielsweise mithilfe von Zinsen, Dividenden oder einer positiven Entwicklung am Immobilienmarkt mehr aus seinem Geld macht –, kann der Inflation entgegenwirken.

Wie investiere ich langfristig? 

Je nach Geldanlage lassen sich bestimmte Gewinne erzielen, und zwar mit unterschiedlich hohem Risiko und Aufwand. Sehen wir uns dafür zwei unterschiedliche Ansätze mit Rechenbeispielen an. 

Mit diesen Strategien kannst du langfristig Geld anlegen – Zwei Beispiele

Angenommen, du hast 5.000 €, die du langfristig investieren möchtest. Für unser erstes Rechenbeispiel nehmen wir ein Festgeldkonto mit einer Laufzeit von 10 Jahren und einem festen Zinssatz von 3,0 % pro Jahr. Wenn deine fiktive Einzahlung 5.000 € beträgt, hast du nach Ende der Laufzeit 6.719,58 € auf dem Konto. Das sind 1.719,58 € Gewinn, und zwar nur dank des Zinseszins. Nicht schlecht, oder? Allerdings kannst du während der Laufzeit auch nicht auf dein Vermögen zugreifen oder mehr Geld einzahlen. Und sollten die Zinsen in der Zwischenzeit auf 4,0 % steigen, profitierst du davon nicht. Wie sich die Summe je nach Anfangskapital, Zinssatz und Laufzeit ändert, kannst du mit unserem Zinsrechner ermittelnAnderes Beispiel, diesmal etwas umfangreicher: Du investierst die fiktiven 5.000 € in Aktien und hältst diese ebenfalls 10 Jahre lang. Der Kurswert der Aktie beträgt am Kauftag 50 €. Das heißt, du erwirbst für 5.000 € 100 Anteilsscheine eines fiktiven Unternehmens. Die jährliche Dividende je Aktie beträgt in unserem Beispiel 70 Cent bzw. 1,4 %. Würde der Abschlusskurs am Ende des ersten Jahres wieder 50 € pro Aktie betragen, hättest du bei einer Dividende von 1,4 % genau 70 € Gewinn. Der Wert deines Portfolios läge nach einem Jahr bei 5.070 €. Da du dich quasi für eine thesaurierende Aktie entschieden hast, werden die 70 € nicht ausgeschüttet, sondern direkt wieder in neue Aktien desselben Unternehmens investiert. Nach zehn Jahren hättest du auf diese Weise 745,79 € Gewinn erzielt.  Allerdings ist es üblich, die Dividenden auf Aktien in regelmäßigen Abständen zu erhöhen, AnteilseignerInnen also stärker am Gewinn zu beteiligen. Darüber entscheidet die Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft (also eines an der Börse gehandelten Unternehmens) jedes Jahr aufs Neue. Angenommen, die Dividende wird jährlich um 5 % erhöht. Im zehnten Jahr läge sie dann schon bei 2,17 %. Du hättest nach zehn Jahren einen Gewinn von 953,43 € erzielt, also über 200 € mehr als im oberen Beispiel ohne Dividendenerhöhung. Darüber hinaus kannst du, anders als etwa beim Festgeld, jedes Jahr neue Anteile kaufen. Wenn du zusätzlich zum fiktiven Startkapital von 5.000 € pro Jahr weitere 500 € investierst, die jährliche Dividende je Aktie von anfänglich 70 Cent um 5 % pro Jahr steigt und du dir deine Gewinne nicht ausschütten lässt, hättest du nach zehn Jahren 1.502 € erwirtschaftet und damit einen Depotwert von 6.502 €. In zehn Jahren kann jedoch viel passieren und der Aktienwert eines Unternehmens sinken oder steigen. Bei einem Kursverlust würdest du weniger Rendite machen und bei einem Kursgewinn entsprechend mehr. Die genaue Summe lässt sich also nicht exakt voraussehen. Das Risiko ist höher als beim Festgeldkonto, wo das eingesetzte Kapital und der Zinssatz über die vereinbarte Laufzeit gleich bleiben – egal, was passiert. Doch wegen der Regression zur Mitte ist es durchaus möglich, dass sich die Kurse immer wieder beim Durchschnittswert einpendeln und ggf. sogar eine positive Entwicklung zeigen. Bedenke: Für Festgeldkonten, Aktiendepots und -käufe können je nach Anbieter Gebühren anfallen, und je nach Höhe deiner Kapitalerträge auch Steuern.

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Wohin langfristig Geld investieren?

Von A wie Anleihen bis Z wie Zertifikate: Hier findest du einen Überblick einiger langfristiger Geldanlagemöglichkeiten. 

Anleihen

Es gibt verschiedene Arten von Anleihen, doch meistens meinen wir mit dem Begriff Staatsanleihen bzw. Öffentliche Anleihen. Das heißt, hier hat ein Staat einen Kredit aufgenommen, um sich zu finanzieren. Staatsanleihen haben eine bestimmte Laufzeit, meist viele Jahre oder Jahrzehnte. Die Rendite hängt vor allem vom festgelegten Nominalzins und der Restlaufzeit ab. In der Regel werden Anleihen bis zum Ende der Restlaufzeit gehalten, weshalb sie eine klassische langfristige Investition darstellen. Trotzdem können Anleihen auch vorzeitig verkauft werden, zum Beispiel bei einer positiven Kursentwicklung. 

Langfristig in Aktien investieren

Wie eingangs erwähnt, müssen Aktien nicht zwangsläufig im Minutentakt gehandelt werden. Es gibt viele unterschiedliche Trading-Arten, eine davon ist das sogenannte Positionstrading, bei dem Aktien monate- oder jahrelang gehalten werden. Doch welche langfristigen Aktien gibt es?

In welche Aktien langfristig investieren?

Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Es gibt jedoch ein paar Kriterien, an denen du dich orientieren kannst, zum Beispiel Unternehmenshistorie, Aktienanzahl, Marktkapitalisierung, Streubesitz, Eigenkapitalquote und Verschuldungsgrad. Je höher beispielsweise die Eigenkapitalquote und je niedriger der Verschuldungsgrad, desto kreditwürdiger ist das Unternehmen in der Regel – logisch, denn wenn sich eine Firma viel Geld am Kapitalmarkt leihen muss und ansonsten kaum Liquidität hat, ist das Risiko einer Pleite größer. Generell gelten Unternehmen, die schon viele Jahre oder sogar Jahrzehnte an der Börse sind, vermutlich auch noch lange dort bleiben und solide Renditen abwerfen, in Fachkreisen als geeigneter für den Kauf von Langzeitaktien – im Gegensatz zu Aktien, die aktuell “im Trend” oder "gehypt" sind. Hier kann es zu einer Blase kommen, die schnell wieder platzt. Das kann auch sogenannte Wachstumsaktien betreffen. Hierbei handelt es sich um Wertpapiere junger Unternehmen, bei denen ein starkes Wachstum erwartet wird. Bei der Bewertung spielen oft Zukunftstrends wie Künstliche Intelligenz oder nachhaltige Technologien eine Rolle. Wie einst in der Solarindustrie beobachtet, kann es jedoch auch bei vielversprechenden Start-ups anders kommen als gedacht. Eine Alternative können sogenannte Value-Aktien sein, die unter ihrem Kurswert gehandelt werden und als solider und risikoärmer als Wachstumsaktien angesehen werden. Allerdings können auch Value-Aktien Risiken bergen, zum Beispiel wenn sie dauerhaft unterbewertet bleiben und sich das Investment so kaum auszahlt.  

ETFs

Exchange Traded Funds, kurz ETFs, erfreuen sich vor allem bei KleinanlegerInnen immer mehr Beliebtheit, da sie im Vergleich zu Aktien als risikoarm gelten und relativ geringe Einstiegsbarrieren haben. Es gibt monatliche Sparpläne, bei denen sich mit einem kleinen Betrag automatisch jeden Monat mehr Anteile erwerben und so nach und nach der Wert des Portfolios steigern lassen. Aufgrund der breiten Streuung (ein ETF bildet z. B. einen bestimmten Index nach oder soll eine Branche repräsentieren) sind extreme Kursschwankungen eher selten. Darüber hinaus versucht ein ETF nicht, die Rendite des Index, den er abbildet, zu übertreffen. Das heißt, Unternehmen mit besonders guter Performance werden in der Zusammenstellung nicht stärker gewichtet. 

Festgeldkonto

Das Festgeldkonto hast du oben im Beispiel schon kennengelernt. Es ist eine relativ sichere Geldanlage, da du einen festen Betrag zu einem festen Zinssatz über einen bestimmten Zeitraum anlegst. In dieser Zeit hast du keinen Zugriff auf dein Geld und kannst nicht von möglichen Zinserhöhungen profitieren, erhältst aber ein hohes Maß an Sicherheit und Planbarkeit.Alternativ lässt sich Geld auch auf einem Tagesgeldkonto anlegen, um jederzeit flexibel auf darauf zuzugreifen. Allerdings sind die Zinsen meist niedriger als beim Festgeld und können je nach Angebot und Zinsentwicklung von der Bank nach unten korrigiert werden.

Immobilien

Wohnungen oder Häuser sind quasi der Inbegriff für langfristige Investitionen, denn die Wertsteigerung kann enorm sein. Wer etwa vor 30 Jahren – also lange vor dem Boom – eine Wohnung in Berlin gekauft hat, könnte sie jetzt sehr gewinnbringend verkaufen. Allerdings erfordert diese Art des langfristigen Investierens viel Eigenkapital und meist auch die Aufnahme eines Kredits. Die monatlichen Tilgungsraten sind ein jahrelanges Commitment, was den Jobwechsel oder ein Sabbatical schwierig machen kann. Deshalb vermieten viele ihre Immobilie, statt sie selbst zu bewohnen – was ebenfalls mit vielen Pflichten und Ausgaben einhergeht. Wenn dich das Thema interessiert, lies auch unseren Artikel über die Kosten eines Hauskaufs.    

Langfristig in Kryptowährung investieren

Du kennst sicherlich die Geschichten von Menschen, die frühzeitig in Bitcoin investiert haben und später steinreich geworden sind – oder auch nicht, falls sie das Passwort für ihr Wallet nicht mehr finden konnten. Prinzipiell ist es also möglich, langfristig in Kryptowährungen zu investieren. Allerdings ist der Kryptomarkt von extrem hohen Kursschwankungen geprägt und generell noch sehr jung. Es werden ständig neue Währungen herausgebracht, aber viele verschwinden auch schnell wieder. Die Liste der sogenannten Dead Coins ist lang, der Plattform Dead Coin zufolge gab es im März 2024 fast 1.730 inaktive Kryptowährungen. Doch niemand weiß, wie sich der Markt entwickeln wird, auch in Hinblick auf die Gesetzeslage.

In welche Kryptos langfristig investieren?

Kryptowährungen gelten als sehr risikoreich, daher ist es wichtig, auf bestimmte Dinge zu achten. Generell empfehlen Experten und Expertinnen, das Risiko zu streuen, also in mehrere Kryptowährungen zu investieren. Eine Mischung aus Bitcoin und Altcoins (also anderen Kryptowährungen als Bitcoin) soll helfen, mögliche Verluste besser auszugleichen. Viele AnlegerInnen, die langfristig investieren, setzen auf Top-Performer mit hoher Marktkapitalisierung, das heißt, sie orientieren sich an der allgemeinen Nachfrage. Darüber hinaus werfen sie einen Blick auf das zugehörige Whitepaper, in dem viele relevante Informationen zum (perspektivischen) Wert eines Coins stehen. Technische Analysen können ebenfalls helfen, die bisherige Marktentwicklung eines Coins besser zu verstehen und daraus Prognosen abzuleiten. Allerdings gilt auch hier, dass niemand vorhersehen kann, was die Zukunft bringt. Zu guter Letzt kann das Alter eines Coins Aufschluss darüber geben, wie stabil er ist. Sehr junge Währungen haben sich noch nicht am Markt etabliert und bergen deshalb ein höheres Risiko, zur Eintagsfliege zu werden.           

Rohstoffe wie Gold und Silber 

Ob Gold oder Silber, Kaffee oder Getreide, Erdöl oder Gas: Rohstoffe sind eine klassische langfristige Geldanlage. Allerdings unterliegen Rohstoffpreise hohen Schwankungen, sie können zum Beispiel aufgrund einer Verknappung plötzlich stark ansteigen. Statt direkt in Rohstoffe zu investieren, legen manche ihr Geld indirekt an, zum Beispiel in Zertifikate, Rohstoff-ETFs oder Derivate. Mit letzterem lassen sich Termingeschäfte abschließen, sogenannte CFDs (Contract for Differences). Dabei wird ein zukünftiges Geschäft zu einem vorab definierten Preis ausgehandelt. Der Kauf bzw. Verkauf geht dann zum vereinbarten Preis über die Bühne, egal wie der aktuelle Kurs ist. Da diese Finanzprodukte sehr komplex sind, empfehlen Experten und Expertinnen diese Geldanlage nur erfahrenen AnlegerInnen.

Weitere materielle Vermögenswerte

Neben Immobilien und Rohstoffen gibt es noch viele andere materielle Vermögenswerte, die sich für langfristige Investitionen eignen. Das können Luxusgüter sein wie Autos, Boote, oder Diamantschmuck, aber auch Designermode oder Kunst. AnlegerInnen spekulieren dabei darauf, dass der Wert über Jahre hinweg steigt. Bei manchen Objekten verhält es sich jedoch ähnlich wie mit Wachstumsaktien: Es ist noch nicht klar, ob der Sammlerwert eines aktuell gehypten Sneaker-Paars in 30 Jahren wirklich so groß wie erhofft ist. Andererseits sind die Anschaffungskosten von Turnschuhen verhältnismäßig gering im Vergleich zu einer Luxusyacht oder einem Grundstück. 

Was solltest du bei langfristigen Geldanlagen beachten?

Höhere Renditen, weniger Risiko und Inflationsschutz, das waren Gründe, warum langfristige Geldanlagen als sinnvoll gelten. Und der Nachteil? Der liegt auf der Hand, denn du musst lange auf dein Geld verzichten, damit es genügend Zeit hat, sich zu vermehren. In einigen Fällen ist es sogar schwierig bis unmöglich, darauf zuzugreifen, beispielsweise bei einem Festgeldkonto. Du kannst dein Geld zwar zu einem festen, sehr attraktiven Zinssatz anlegen, kommst im Gegenzug aber auch für bestimmte Zeit nicht an dein Geld – es sei denn, du bist bereit, hohe Zinsen für eine vorzeitige Kontoauflösung zu zahlen. Noch schwieriger ist es bei Immobilien oder anderen Vermögenswerten wie Kunst oder Oldtimern. Bis ein Käufer oder eine Käuferin gefunden ist, kann viel Zeit ins Land gehen, vom organisatorischen Aufwand einmal abgesehen. Und bei Aktien oder ETFs, die sich relativ unkompliziert veräußern lassen, ist das Risiko eines Verlustgeschäfts hoch, wenn sie zu einem aktuell ungünstigen Kurs verkauft werden müssen.

Welche Tipps gibt es für langfristiges Investieren?

Gerade weil du bei langfristigen Investitionen oft nicht flexibel auf dein Geld zugreifen kannst, ist die wichtigste Regel: Lege nur so viel Geld an, wie du verschmerzen kannst. Das gilt natürlich auch für kurzfristige Anlagen, doch bei längerfristigen Investments wie einer Immobilie geht es meist um höhere Summen und eben auch um Zeiträume von Jahren oder Jahrzehnte. Ganz wichtig ist also, sich akribisch mit den eigenen Finanzen auseinanderzusetzen, ein Budget festzulegen, ggf. Tilgungspläne zu erstellen und einen Notgroschen anzulegen. Denke dabei auch an zusätzliche Ausgaben, zum Beispiel Maklergebühren, laufende Kosten für ETF-Sparpläne und natürlich Steuern. Tipp: Richte einen Freistellungsauftrag bei deiner Bank bzw. deinen Banken ein, um vom jährlichen Freibetrag zu profitieren und Steuern zu sparen. Nutze dazu auch unsere Checkliste.

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Checkliste: So erstellst du einen langfristigen Investitionsplan

Mit einem Investitionsplan kannst du alles im Blick behalten, was beim langfristigen Investieren wichtig ist. Auch fünf oder 20 Jahre später kannst du dich immer wieder darauf berufen und ggf. Anpassungen vornehmen, etwa, wenn sich deine finanzielle Situation ändert. Diese Vorlage kann dir bei der Erstellung helfen: 
  • Gründe erörtern: Warum willst du langfristig investieren? Willst du für den Ruhestand sparen oder für eine größere Anschaffung? Möchtest du später von deinem Vermögen leben oder schon jetzt jährliche Zinsen mitnehmen?
  • Aktuelle finanzielle Situation analysieren: Welche monatlichen Einnahmen und Ausgaben hast du? Gibt es bereits Vermögenswerte, Verbindlichkeiten oder Schulden? Kommen in der Zukunft bestimmte Faktoren dazu, zum Beispiel eine Erbschaft oder Ausgaben für ein Kind? 
  • Ziele festlegen: Mit Blick auf deine Gründe und Finanzen kannst du deine Ziele konkretisieren. Welchen Betrag brauchst du, und in welchem Zeitraum? Nutze dafür gerne auch unseren Zinsrechner oder andere Tools, um eine Idee zu bekommen, wie sich deine Geldanlage im Laufe der Zeit entwickeln kann.
  • Zeitrahmen stecken: Basierend auf deiner aktuellen Situation ist es wichtig zu wissen, wie lange du auf dein Geld verzichten kannst. Kannst du 30 Jahre warten, um dann von den Zinsen zu leben? Oder brauchst du mehr Flexibilität? Diese Fragen helfen dir, die für dich passende Geldanlage zu finden.
  • Risiken identifizieren: Welche Herausforderungen können dir auf dem Weg begegnen? Und wie ist dein persönlicher Umgang mit Risiken? Wie risikoscheu oder risikobereit du bist, hat Einfluss auf die Art der Investition und somit auch die zu erwartende Rendite.
  • Aufwand einschätzen: Beim langfristigen Investieren kannst du eher aktiv oder passiv vorgehen. Dafür spielt nicht nur dein Wissen eine Rolle, sondern auch, wie viel Zeit du neben dem Beruf oder der Familie im Alltag zur Verfügung hast. Bedenke: Aktives Management kostet viel Zeit, passives Management kann mit mehr Kosten einhergehen, zum Beispiel für professionelle Vermögensverwalter.
  • Budget festlegen: Nun wird es richtig konkret! Wie viel Geld kannst du jeden Monat zur Seite legen, ohne andere Fixkosten wie die Miete zu gefährden? Wenn du einmalig eine größere Summe anlegen willst, vergiss nicht, dir einen Notgroschen für unvorhergesehene oder in der Zukunft anstehende Ausgaben beiseitezulegen.
  • Portfolio erstellen: Welche Geldanlage passt zu deiner Situation und deinen Zielen? Willst du die Erträge reinvestieren oder dir regelmäßig ausschütten lassen? Bedenke: Mit verschiedenen Investitionen lässt sich das Risiko streuen.
  • Investitionen im Blick behalten: Egal, wofür du dich entscheidest, du solltest regelmäßig nach dem Rechten schauen. Außerdem ist es sinnvoll, über das Weltgeschehen und wirtschaftliche Entwicklungen informiert zu bleiben. Wichtig: Behalte einen kühlen Kopf und handle besonnen.
  • Plan ggf. anpassen: Auch deine aktuelle finanzielle Situation solltest du regelmäßig prüfen. Kommst du mit der festgelegten Sparsumme zurecht oder bist du an jedem Monatsende im Minus? Könntest du vielleicht sogar mehr investieren und dein Ziel schneller erreichen? 
Du suchst noch mehr Tipps? Lies auch unseren Leitfaden “Investieren für Anfänger”!


VON N26Love your bank

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