Eine Frau hält mehrere Euromünzen in der Hand.

Trading-Arten erklärt: Finde deine passende Strategie

Lerne die verschiedenen Trading-Arten kennen und finde heraus, welche am besten zu deinem Trading-Stil und deinen Zielen passt.

Lesezeit: 17 Min.

Die folgenden Aussagen stellen keine Anlageberatung oder sonstige Beratung zu Finanzdienstleistungen, Finanzinstrumenten, Finanzprodukten oder digitalen Vermögenswerten dar. Sie dienen dazu, allgemeine Informationen zu vermitteln. Die folgenden Aussagen stellen kein Angebot zum Abschluss eines Vertrags zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten und Finanzprodukten oder eine Einladung zur Einreichung eines solchen Angebots und zum Kauf oder Verkauf eines bestimmten digitalen Vermögenswertes dar. ETFs sind starken Wertschwankungen unterworfen. Ein Wertverlust oder ein vollständiger Verlust ist jederzeit möglich. Auch der Verlust des Zugriffs auf Daten und Passwörter kann zu einem vollständigen Verlust führen.


Der Einstieg in die Welt des Tradings kann sowohl für Neulinge als auch für erfahrene AnlegerInnen herausfordernd sein. Bei der Vielzahl an Strategien und Ansätzen kann es schwierig sein, den Überblick zu behalten und die passende Methode zu finden. Dieser Artikel zielt darauf ab, die verschiedenen Arten des Tradings zu erklären und dir dabei zu helfen, die Strategie zu finden, die am besten zu deinem Investitionsstil passt.

Was ist Trading?

Trading bezeichnet den Kauf und Verkauf von Finanzinstrumenten wie Aktien, Anleihen, Devisen (Währungen), Rohstoffen, Derivaten und anderen Finanzprodukten auf verschiedenen Märkten mit dem Ziel, Gewinne aus den Preisänderungen zu erzielen. Im Gegensatz zum langfristigen Investieren, wo AnlegerInnen Vermögenswerte über Jahre hinweg halten, um von Dividenden, Zinsen oder der langfristigen Wertsteigerung zu profitieren, liegt der Fokus beim Trading auf kurz- bis mittelfristigen Strategien zur Gewinnerzielung.

TraderInnen nutzen verschiedene Analysemethoden, um Markttrends zu erkennen und zu entscheiden, wann sie kaufen oder verkaufen sollten. Dabei setzen Trader nicht immer nur auf steigende Kurse. Mit sogenanntem Leerverkauf, einer quasi Wette auf fallende Kurse, können Trader auch aus sinkenden Kursen Gewinne ziehen. Dies ist aber mit erheblichem Risiko verbunden. Die verschiedenen Methoden lassen sich grob in zwei Kategorien unterteilen:

  • Technische Analyse (auch Chartanalyse): Dieser Ansatz basiert auf der Untersuchung von Kurs-Charts und Marktdaten, um Muster und Trends zu identifizieren, die Hinweise auf zukünftige Bewegungen geben können. Technische TraderInnen verwenden Indikatoren wie gleitende Durchschnitte, Bollinger Bänder und den Relative Strength Index (RSI), um Kauf- oder Verkaufssignale zu generieren.
  • Fundamentalanalyse: Diese Methode konzentriert sich auf die Bewertung des inneren Wertes eines Unternehmens oder eines Vermögenswertes, indem finanzielle, wirtschaftliche, politische und andere qualitative und quantitative Faktoren analysiert werden. Bei Aktien beinhaltet dies die Analyse von Gewinnberichten, Geschäftsmodellen, Branchentrends und Wirtschaftsdaten, um zu beurteilen, ob eine Aktie unter- oder überbewertet ist.

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Was sind Trader?

TraderInnen sind Individuen oder Institutionen, die aktiv am Finanzmarkt teilnehmen, um durch das Ausnutzen von Preisvolatilitäten kurz- bis mittelfristige Gewinne zu erzielen. Sie nutzen verschiedene Strategien, um Markttrends zu identifizieren und davon zu profitieren. Erfolgreiche TraderInnen zeichnen sich häufig durch folgende Eigenschafte aus:

  • Disziplin: Die Einhaltung von Handelsplänen und -strategien auch in volatilen Märkten.
  • Risikomanagement: Das Bewusstsein und das Management des mit jedem Trade verbundenen Risikos, einschließlich der Verwendung von Stop-Loss-Orders und der Diversifizierung.
  • Analytische Fähigkeiten: Die Fähigkeit, Marktdaten und -trends zu analysieren und fundierte Handelsentscheidungen zu treffen.
  • Emotionale Kontrolle: Die Fähigkeit, Emotionen wie Gier und Angst zu managen, um rationale Entscheidungen zu treffen.
  • Anpassungsfähigkeit: Die Flexibilität, sich an verändernde Marktbedingungen anzupassen und Strategien entsprechend zu ändern.

Welche Arten von Trading gibt es?

Im Bereich des Tradings gibt es eine Vielzahl von Stilen und Strategien, die von der gewählten Zeitspanne, den Zielen, den Märkten und den Präferenzen des Traders bzw. der Traderin abhängen. Hier sind einige der gängigsten Trading-Arten:

Diskretionäres Trading

Diskretionäres Trading beruht auf dem individuellen Urteilsvermögen des Traders bzw. der Traderin für Kauf- oder Verkaufsentscheidungen. TraderInnen analysieren den Markt und treffen Entscheidungen basierend auf aktuellen Nachrichten, Marktanalysen und ihrer Erfahrung, ohne feste Handelsregeln oder Algorithmen.

Hier ist ein einfaches Beispiel für diskretionäres Trading: Stellen wir uns vor, du bist ein Trader, der sich auf den Devisenmarkt konzentriert, speziell auf das Währungspaar Euro gegenüber US-Dollar (EUR/USD). Du willst Geld verdienen, indem du den Euro kaufst, wenn er billig ist, und ihn verkaufst, wenn er teurer wird. 

  1. Beobachtung: Du schaust dir die Charts an und bemerkst, dass der Euro in letzter Zeit gegenüber dem Dollar stärker wird. Du siehst auch, dass ein wichtiges Ereignis bevorsteht: Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte die Zinsen erhöhen. Du denkst, dass dies gut für den Euro sein könnte, da höhere Zinsen die Währung oft attraktiver machen.
  2. Entscheidung: Basierend auf deinen Beobachtungen und deiner Einschätzung, dass der Euro wahrscheinlich weiter steigen wird, wenn die Zinsen tatsächlich erhöht werden, entscheidest du dich, Euros zu kaufen, bevor die Entscheidung der EZB bekannt gegeben wird.
  3. Handlung: Du kaufst Euros mit der Hoffnung, dass ihr Wert steigt.
  4. Ergebnis: Die EZB verkündet eine Zinserhöhung, genau wie du es erwartet hast. Der Wert des Euros steigt gegenüber dem Dollar. Du entscheidest dich, deine Euros zu verkaufen und machst Gewinn, weil du sie zu einem höheren Preis verkaufst, als du sie gekauft hast.

In diesem Beispiel hast du diskretionäres Trading betrieben, indem du deine eigenen Beobachtungen, Analysen und Einschätzungen genutzt hast, um zu entscheiden, wann du kaufst und verkaufst, anstatt strikten Regeln oder einem automatischen System zu folgen.

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Daytrading

Daytrader und Daytraderinnen eröffnen und schließen ihre Positionen innerhalb eines einzigen Handelstages, um kurzfristige Marktschwankungen auszunutzen. Sie vermeiden es, Positionen über Nacht zu halten, um Risiken, die durch Preisvolatilität außerhalb der Handelszeiten entstehen können, zu minimieren.

Beispielszenario: Angenommen, eine Daytraderin beobachtet vor Markteröffnung, dass ein großes Technologieunternehmen positive Quartalsergebnisse veröffentlicht hat, die über den Markterwartungen liegen. Die Traderin erwartet, dass diese Nachricht einen Anstieg des Aktienkurses während des Handelstages zur Folge haben wird.

  1. Markteröffnung: Gleich zu Beginn des Handelstages kauft die Traderin Aktien des Technologieunternehmens, basierend auf der Annahme, dass andere AnlegerInnen und TraderInnen auf die positiven Nachrichten reagieren und die Nachfrage nach der Aktie steigen wird.
  2. Beobachtung und Analyse: Während des Tages beobachtet die Traderin den Preis der Aktie genau. Der Kurs steigt, wie erwartet, aufgrund der positiven Nachrichten und der zunehmenden Nachfrage.
  3. Verkauf: Nach einigen Stunden und einem signifikanten Anstieg des Aktienkurses entscheidet sich die Traderin, die Position zu schließen und die Aktien zu verkaufen. Der Verkauf erfolgt noch am selben Tag, um von der kurzfristigen Preissteigerung zu profitieren.
  4. Ergebnis: Die Traderin realisiert einen Gewinn aus der Differenz zwischen dem Kaufpreis am Morgen und dem Verkaufspreis später am Tag.

In diesem Szenario hat die Daytraderin von der kurzfristigen Preisbewegung profitiert, die durch die positiven Unternehmensnachrichten ausgelöst wurde. Die Strategie erforderte eine sorgfältige Beobachtung des Marktes, schnelle Entscheidungsfindung und das Schließen der Position vor Marktschluss, um das Risiko von Preisänderungen über Nacht zu vermeiden.

Systematisches Trading

Systematisches Trading nutzt festgelegte Regeln und Modelle für Handelsentscheidungen. Diese Strategie kann vollständig automatisiert sein, wobei Algorithmen und Handelsroboter (auch Trading-Bots) zum Einsatz kommen, die auf historischen Daten und statistischen Analysen basieren. Systematisches Trading kann dabei helfen, emotionale Entscheidungen zu vermeiden und die Effizienz zu steigern, indem es schnell auf Marktveränderungen reagiert.

Hier ist ein einfaches Beispiel, wie das funktionieren kann:

  1. Die Regeln festlegen: Du sagst deinem Computer: "Wenn die Aktie im letzten kurzen Zeitraum (zum Beispiel 50 Tage) im Durchschnitt schneller gestiegen ist als in einem langen Zeitraum (zum Beispiel 200 Tage), dann kaufe die Aktie. Aber wenn sie in dem kurzen Zeitraum langsamer gestiegen ist als in dem langen Zeitraum, dann verkaufe die Aktie."
  2. Beobachten: Dein Computer schaut sich jeden Tag die Preise von vielen Aktien an und nutzt die festgelegten Regeln, um zu entscheiden, welche Aktien gekauft oder verkauft werden sollen. Er macht das, indem er die Durchschnittspreise vergleicht.
  3. Kaufen: Eines Tages bemerkt der Computer, dass eine Aktie, die du beobachtest, im kurzen Zeitraum schneller gestiegen ist als im langen Zeitraum. Also kauft er automatisch diese Aktie.
  4. Verkaufen: Nach einiger Zeit bemerkt der Computer, dass dieselbe Aktie jetzt im kurzen Zeitraum langsamer steigt als im langen Zeitraum. Der Computer verkauft die Aktie automatisch.
  5. Ergebnis: Wenn alles gut geht, hat der Computer die Aktie zu einem niedrigeren Preis gekauft und zu einem höheren Preis verkauft, und du hast Gewinn gemacht, ohne selbst jeden Tag die Preise überprüfen zu müssen. Der Computer hat all das für dich mithilfe der von dir festgelegten Regeln gemacht.

Dieses Beispiel zeigt, wie systematisches Trading funktioniert, indem es klare Regeln verwendet, um automatisch zu handeln, was es einfacher macht, Emotionen aus dem Trading-Prozess herauszuhalten.

Bankbegriffe

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Swing-Trading

Swing-Trader und Swing-Traderinnen halten ihre Positionen für mehrere Tage bis Wochen, um von Preisbewegungen oder "Swings" zu profitieren. Sie nutzen oft die technische Analyse, um Ein- und Ausstiegszeitpunkte zu identifizieren, können aber auch fundamentale Faktoren in ihre Entscheidungen einbeziehen.

Stellen wir uns vor, du möchtest als Swing-Trader mit Aktien handeln, und du interessierst dich für eine Firma, die Windräder herstellt – also im Bereich der erneuerbaren Energien tätig ist. Hier erklären wir in einfachen Schritten, wie du vorgehen könntest:

  1. Eine gute Aktie finden: Du siehst dir die Kurse der Aktie dieser Windrad-Firma an und bemerkst, dass der Kurs gerade ziemlich niedrig ist – ähnlich wie wenn ein Ball zu Boden fällt und bereit ist, wieder nach oben zu springen. Das nennt man eine "Unterstützungsstufe". Gleichzeitig schaust du dir einen einfachen Indikator an, der dir sagt, dass die Aktie gerade vergleichsweise sehr günstig ist, fast so, als ob sie im Schlussverkauf wäre. Das nennt man "überverkauft".
  2. Die Aktie kaufen: Weil du denkst, dass der Kurs der Aktie bald steigen wird – so wie ein Ball nach dem Aufprall nach oben springt –, entscheidest du dich, einige Aktien zu kaufen.
  3. Warten: Jetzt musst du etwas Geduld haben. Du behältst die Aktie im Auge und wartest ein paar Wochen. Währenddessen hörst du, dass die Regierung beschlossen hat, mehr Geld in erneuerbare Energien zu stecken, was gut für deine Windrad-Firma ist.
  4. Die Aktie verkaufen: Nach ein paar Wochen siehst du, dass der Aktienkurs, wie erwartet, gestiegen ist. Viele AnlegerInnen haben Interesse gezeigt und Aktien gekauft, weil sie auch denken, dass die Firma jetzt mehr wert ist. Du entscheidest, dass es Zeit ist, deine Aktien zu verkaufen und den Gewinn einzusacken.
  5. Ergebnis: Du hast die Aktie zu einem niedrigen Kurs gekauft und zu einem höheren verkauft. Die Differnz zwischen dem, was du bezahlt hast, und dem, was du beim Verkauf bekommen hast, ist dein Gewinn.

Das ist im Wesentlichen, was Swing-Trading ist: Du kaufst eine Aktie, wenn du denkst, dass ihr Kurs bald steigen wird, und verkaufst sie wieder, wenn der Kurs gestiegen ist, um von der Schwungbewegung des Kurses zu profitieren.

Positionstrading

Positionstrading ist eine langfristige Strategie, bei der TraderInnen Positionen über Monate oder sogar Jahre halten. Diese Art des Tradings basiert meist auf einer tiefgreifenden fundamentalen Analyse, um langfristige Trends zu identifizieren und davon zu profitieren.

Beispielszenario: Angenommen, ein Positionstrader hat umfangreiche Recherchen durchgeführt und glaubt, dass Elektrofahrzeuge die Zukunft der Automobilindustrie darstellen. Der Trader wählt ein Unternehmen aus, das stark in die Forschung und Entwicklung innovativer Elektrofahrzeugtechnologien investiert und eine wachsende Marktpräsenz aufweist.

  1. Kaufentscheidung: Der Trader kauft Aktien des Elektrofahrzeugherstellers, weil er davon überzeugt ist, dass das Unternehmen aufgrund seiner Innovationen und des zunehmenden globalen Übergangs zu nachhaltigeren Transportmitteln langfristig an Wert gewinnen wird.
  2. Haltephase: Während der nächsten Monate und Jahre behält der Trader die Aktien, trotz kurzfristiger Marktschwankungen und -volatilität. Der Fokus liegt auf den langfristigen Wachstumsaussichten des Unternehmens, einschließlich Verkaufszahlen, Marktanteilsgewinn und Entwicklungen in der Elektromobilitätsbranche.
  3. Beobachtung von Branchentrends und Unternehmensentwicklung: Der Trader verfolgt kontinuierlich Nachrichten und Berichte über das Unternehmen und den breiteren Markt für Elektrofahrzeuge, um sicherzustellen, dass die ursprüngliche Investitionsthese weiterhin gültig ist.
  4. Verkauf: Nach mehreren Jahren, in denen das Unternehmen seine Marktposition deutlich ausgebaut und seine Umsätze und Gewinne gesteigert hat, entscheidet der Trader, dass es an der Zeit ist, die Gewinne zu realisieren und die Aktien zu verkaufen.
  5. Ergebnis: Der Trader erzielt einen erheblichen Gewinn, da der Aktienkurs des Unternehmens, getrieben durch das Unternehmenswachstum und die weltweit steigende Akzeptanz von Elektrofahrzeugen, über die Jahre deutlich gestiegen ist.

In diesem Szenario war der Positionstrader davon überzeugt, dass Elektrofahrzeuge eine immer wichtigere Rolle in der Automobilindustrie spielen werden, weshalb er in das Unternehmen investiert und von der langfristigen Wertsteigerung des Unternehmens profitiert hat. Die Strategie erforderte Geduld und eine gründliche Analyse sowohl des Unternehmens als auch der Branche.

Algo-Trading

Algorithmisches Trading bezieht sich auf den Einsatz von Computerprogrammen und Algorithmen, um Trades basierend auf vordefinierten Kriterien automatisch auszuführen. Diese Methode kann sehr schnell sein und ermöglicht es, auf Marktereignisse zu reagieren, bevor menschliche TraderInnen dies tun können.

Beispielszenario: Stellen wir uns vor, eine Traderin hat einen Algorithmus entwickelt, der auf die Identifizierung von Arbitrage-Möglichkeiten zwischen zwei Börsen abzielt. Arbitrage bezieht sich auf das Ausnutzen von Preisunterschieden desselben Finanzinstruments auf verschiedenen Märkten oder Börsen.

  1. Algorithmus-Setup: Die Traderin programmiert den Algorithmus so, dass er kontinuierlich die Preise einer bestimmten Aktie auf zwei unterschiedlichen Börsen überwacht, zum Beispiel auf der New York Stock Exchange (NYSE) und der London Stock Exchange (LSE).
  2. Signalerkennung: Der Algorithmus entdeckt, dass die Aktie auf der NYSE zu einem niedrigeren Preis gehandelt wird als auf der LSE. Dies stellt eine Arbitrage-Möglichkeit dar, da der Algorithmus die Aktie auf der NYSE kaufen und gleichzeitig auf der LSE verkaufen kann, um den Preisunterschied als Gewinn zu realisieren.
  3. Automatischer Handel: Sobald der Algorithmus die Arbitrage-Möglichkeit erkennt, führt er automatisch sowohl den Kaufauftrag auf der NYSE als auch den Verkaufsauftrag auf der LSE durch. Dies geschieht in Bruchteilen einer Sekunde, ohne dass menschliches Eingreifen erforderlich ist.
  4. Gewinnrealisierung: Der Algorithmus schließt beide Positionen, sobald der Preisunterschied ausgeglichen ist oder eine vordefinierte Gewinnschwelle erreicht wird. Der Gewinn ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis abzüglich aller Handelsgebühren.
  5. Ergebnis: Die Traderin erzielt einen Gewinn durch das schnelle Ausnutzen von Preisunterschieden zwischen zwei Börsen, ohne selbst aktiv in den Handelsprozess eingreifen zu müssen.

In diesem Szenario nutzt die Algo-Traderin die Effizienz und Geschwindigkeit des Algorithmus, um Marktineffizienzen wie Preisunterschiede zwischen Börsen automatisch und profitabel auszunutzen. Algo-Trading erfordert fortgeschrittene Kenntnisse in Programmierung und Marktanalyse, ermöglicht aber eine hohe Handelsgeschwindigkeit und -volumen, die manuell schwer zu erreichen wären.

Scalping

Scalping ist eine extrem kurzfristige Tradingstrategie, bei der TraderInnen darauf abzielen, kleine Gewinne aus sehr kurzen Halteperioden zu erzielen, oft nur Minuten oder Sekunden. Scalper und Scalperinnen nutzen die hohe Liquidität und Volatilität des Marktes, um häufige, kleine Gewinne zu erzielen.

Hier ist ein einfaches Beispiel, wie das auf dem Markt für Währungen, dem sogenannten Forex-Markt, funktionieren könnte:

  1. Den Markt beobachten: Du schaust dir den Preis zwischen zwei Währungen an, zum Beispiel zwischen dem Euro und dem US-Dollar (EUR/USD). Du bemerkst, dass die Preise sich sehr schnell ein bisschen hoch und runter bewegen.
  2. Schnell kaufen: Du siehst, dass der Preis des Euros gegenüber dem Dollar ein klein wenig gefallen ist, und denkst, dass er gleich wieder ein bisschen steigen wird. Also entscheidest du dich schnell, Euros zu kaufen, in der Hoffnung, dass ihr Wert in den nächsten Minuten leicht ansteigt.
  3. Noch schneller verkaufen: Tatsächlich steigt der Preis des Euros gegenüber dem Dollar innerhalb von Minuten leicht an, genau wie du es erwartet hast. Ohne zu zögern, verkaufst du die Euros sofort wieder, um einen kleinen Gewinn aus der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis zu machen.
  4. Wiederholen: Du wiederholst diesen Vorgang – kaufen, wenn der Preis leicht fällt, und verkaufen, wenn er ein bisschen steigt – viele Male am Tag, um viele kleine Gewinne zu sammeln, die sich am Ende des Tages zu einem netten Gesamtgewinn summieren können.
  5. Ergebnis: Am Ende des Tages hast du viele solcher kleinen Trades gemacht. Jeder Trade hat dir vielleicht nur einen kleinen Gewinn eingebracht, aber zusammengerechnet haben diese kleinen Gewinne dazu beigetragen, dass du insgesamt einen guten Gewinn erzielt hast.

Das ist die Grundidee hinter Scalping: Du machst viele schnelle Trades, um von kleinen Preisänderungen zu profitieren, anstatt zu warten und auf große Gewinne aus einem einzelnen Trade zu hoffen. Scalping erfordert viel Aufmerksamkeit und schnelle Entscheidungen, da du ständig den Markt beobachten und sehr schnell handeln musst.

Wie fängt man mit dem Handeln an?

Der Einstieg in den Handel mit Finanzinstrumenten kann eine spannende, aber auch herausfordernde Unternehmung sein. Hier sind grundlegende Schritte, die dir helfen, mit dem Handeln zu beginnen:

  1. Verstehen der Grundlagen: Beginne mit dem Erlernen der Grundlagen des Handels und der Finanzmärkte. Es gibt viele kostenlose Ressourcen online, einschließlich Artikel, Videos und Kurse, die dir die Grundlagen von Aktien, Forex, Rohstoffen und anderen Finanzinstrumenten erklären. Entscheide, welche Art von Handel dich am meisten interessiert (z. B. Aktien, Forex, Kryptowährungen) und vertiefe dein Wissen in diesem Bereich.
  2. Entwicklung einer Handelsstrategie: Ausgehend von deinem Wissen und deinen Interessen kannst du eine passende Handelsstrategie entwickeln, die definiert, wie du Marktmöglichkeiten finden, Ein- und Ausstiegszeitpunkte planen und Risiken managen wirst. Lerne, wie du dein Risiko begrenzen kannst – u. a. durch das Setzen von Stop-Loss-Orders und dem Einsatz von Geld, das du dir leisten kannst zu verlieren.
  3. Wählen einer Handelsplattform und eines Brokers: Sieh dir verschiedene Broker und Handelsplattformen an, die den Handel mit den von dir gewählten Finanzinstrumenten anbieten. Achte auf Gebühren, Zuverlässigkeit, Benutzerfreundlichkeit und den Kundensupport. Viele Broker bieten Demo-Konten an, mit denen du handeln kannst, ohne echtes Geld zu riskieren. Nutze dies, um Erfahrung zu sammeln und deine Strategie in einer risikofreien Umgebung zu testen.
  4. Kontoeröffnung: Sobald du einen Broker ausgewählt hast, folgt die Kontoeröffnung, bei der du in der Regel deine Identität verifizieren musst. Lege ein Startkapital fest, das du bereit bist zu investieren, und überweise dieses auf dein Handels- bzw. Verrechnungskonto.
  5. Klein anfangen: Beginne mit kleinen Beträgen und einfachen Trades, um ein Gefühl für den Markt zu bekommen. Erhöhe deine Investitionen und die Komplexität deiner Trades erst, wenn du mehr Erfahrung gesammelt hast. Der Handel ist unvermeidlich mit Verlusten verbunden. Nutze sie als Lernmöglichkeiten und passe deine Strategie entsprechend an.
  6. Marktbeobachtung: Bleibe über Marktnachrichten und -entwicklungen auf dem Laufenden, um informierte Handelsentscheidungen treffen zu können. Der Finanzmarkt entwickelt sich ständig weiter. Bleibe durch Kurse, Bücher und andere Bildungsressourcen auf dem neuesten Stand.

Der Einstieg in den Handel erfordert Zeit, Geduld und eine kontinuierliche Bereitschaft zu lernen. Beginne langsam, manage dein Risiko sorgfältig und erweitere dein Wissen und deine Fähigkeiten schrittweise – so kannst du optimal mit dem Trading loslegen.

Was braucht man alles für Trading?

Zum Start benötigst du ein Broker-Konto, Zugang zu Marktdaten und Analysetools sowie ein grundlegendes Verständnis der Märkte und der von dir gewählten Trading-Strategie.

Welche Rechtsform für Trading?

Die Wahl der Rechtsform für Trading-Aktivitäten hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Umfang deiner Handelsaktivitäten, deinen steuerlichen Überlegungen, dem Bedarf an rechtlichem Schutz und deinen langfristigen Zielen. Im Allgemeinen beginnen viele TraderInnen als Einzelpersonen, aber mit zunehmendem Portfolio-Wachstum und der Professionalisierung ihrer Aktivitäten können sie in Betracht ziehen, ihre Trading-Aktivitäten in einer formelleren Rechtsstruktur zu organisieren. Hier sind einige Optionen:

  • PrivatanlegerInnen: Viele TraderInnen handeln mit ihrem eigenen Geld, und die Aktivitäten sind in der Regel auf einem relativ kleinen Niveau. Diese Option ist einfach zu verwalten und erfordert weniger bürokratischen Aufwand. Die steuerliche Behandlung erfolgt über die persönliche Einkommensteuererklärung des Traders.
  • Kapitalgesellschaft (z. B. GmbH, AG): TraderInnen, die ein größeres Handelsvolumen haben, Mitarbeitende beschäftigen oder Investoren und Investorinnen anziehen möchten, könnten eine Kapitalgesellschaft gründen. Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH) oder Aktiengesellschaften (AG) bieten Haftungsschutz und werden als eigenständige rechtliche Einheiten behandelt. Die Gewinne unterliegen der Körperschaftsteuer, und es kann komplexer sein, die Geschäfte zu führen, aufgrund strengerer Regulierungs- und Berichtsanforderungen.
  • Personengesellschaften (z. B. GbR, KG): Eine Personengesellschaft wie eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) oder eine Kommanditgesellschaft (KG) kann für Trading-Partnerschaften eine Option sein. Diese Strukturen ermöglichen es mehreren TraderInnen, ihre Ressourcen zu bündeln. Während sie mehr Flexibilität in der Verwaltung bieten, könnte die Haftungsfrage, besonders bei der GbR, wo alle Gesellschafter unbeschränkt haften, ein Nachteil sein.
  • Freiberufler oder Selbstständige: In einigen Fällen können TraderInnen ihre Aktivitäten auch als freiberufliche Dienstleistungen klassifizieren, besonders wenn sie Beratung, Analyse oder Bildungsdienstleistungen im Bereich Finanzen anbieten. Die Einkünfte würden als Einkommen aus selbstständiger Arbeit behandelt.

Woher kommt das Geld vom Traden?

Das Geld im Trading kommt aus den Preisbewegungen von Finanzinstrumenten wie Aktien, Devisen (Forex), Rohstoffen, Derivaten und anderen handelbaren Vermögenswerten. TraderInnen versuchen, von diesen Preisbewegungen zu profitieren, indem sie zu einem niedrigeren Preis kaufen und zu einem höheren Preis verkaufen oder umgekehrt (durch Short-Selling). Beim Short-Selling leihen sich TraderInnen einen Vermögenswert, den sie verkaufen, in der Hoffnung, ihn später zu einem niedrigeren Preis zurückkaufen zu können. Der Gewinn resultiert aus der Differenz zwischen dem Verkaufspreis beim Leihen und dem Rückkaufpreis.

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Es ist wichtig zu betonen, dass Trading mit erheblichen Risiken verbunden ist. Preisbewegungen können schwer vorherzusagen sein, und nicht alle Trades werden profitabel sein. Erfolgreiches Trading erfordert diszipliniertes Risikomanagement, kontinuierliche Weiterbildung und die Entwicklung einer fundierten Handelsstrategie.

FAQ

Was ist aktives Trading?

Aktives Trading bezeichnet Strategien, die darauf abzielen, kurz- bis mittelfristige Marktbewegungen auszunutzen. Es steht im Gegensatz zu langfristigen Investitionsstrategien. Aktives Trading erfordert eine aktive Marktbeobachtung und häufiges Handeln.

Welche unterschiedlichen Handelsstrategien gibt es?

Neben den bereits genannten gibt es zahlreiche weitere Strategien, darunter:

  • Momentum-Trading: Das Ausnutzen von Marktbewegungen, die durch signifikante Ereignisse ausgelöst werden.
  • Arbitrage: Das Profitieren von Preisunterschieden in verschiedenen Märkten oder Formaten.
  • Mean Reversion (Mittelwertrückkehr): Die Annahme, dass Preise zu ihrem Durchschnitt zurückkehren, und das Ausnutzen dieser Bewegung.

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