Was bedeutet Volatilität?

Was mit Volatilität gemeint ist und warum schwankende Aktienkurse gleichzeitig ein Risiko, aber auch eine Chance sind, klären wir hier.
Lesezeit: 6 Min.
Wenn du dein Geld schon einmal in Aktien investiert hast, hast du dich vielleicht gefragt, was Volatilität – kurz Vola – bedeutet. Das ist auch gut so, denn dieser Prozentwert kann dir dabei helfen, das Risiko deiner Investition besser abzuschätzen. Mit anderen Worten: Volatilität gibt dir Auskunft darüber, wie stark die Preise – in diesem Fall für deine Aktie – schwanken. Ob eine hohe Volatilität gut ist oder eine niedrige und was das für deine Aktien, Fonds oder ETFs bedeutet, erfährst du hier. 

Definition: Volatilität – was ist das? 

Mit der sogenannten Volatilität werden die Schwankungen von Preisen, Aktien, Zinsen oder Märkten in einem bestimmten Zeitraum gemessen. Sie definiert, wie stark Werte – z. B. der Preis einer Aktie – um einen Mittelwert schwanken. Je höher die Volatilität einer Aktie, desto stärker ihre Schwankungen und desto risikoreicher die Anlage. Aber eine hohe Volatilität hat auch Vorteile. Dazu später mehr. 

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Wirtschaft: Was bedeutet Volatilität?

Volatilität gilt in der Wirtschaft als Risikokennzahl, mit der Kursschwankungen statistisch berechnet werden können. Wenn Kurse schnell steigen und wieder fallen, ist das natürlich mit dem Risiko verbunden Geld zu verlieren, aber auch mit der Chance, schnelle Gewinne einzufahren. Eine starke Bewegung – beispielsweise auf Aktienmärkten – kann also Vor- und Nachteile haben. Volatilität gibt dir in jedem Fall das richtige Werkzeug an die Hand, um das Risiko einer Aktie besser einschätzen zu können. 

Hohe Volatilität und niedrige Volatilität – einfach erklärt

Bleiben wir bei unserem Aktienbeispiel. Die hohe Volatilität einer Aktie bedeutet, dass die Werte weit um den Mittelwert herum streuen, also sehr stark steigen und fallen. Ist die Volatilität niedrig, bleiben die Werte im Gegensatz dazu nahe am Mittelwert, auch Durchschnittswert genannt. Die Kurse steigen oder fallen also nur mäßig. 

Ist hohe Volatilität gut?

Ob eine hohe Volatilität gut oder schlecht ist, kommt darauf an, was du erreichen möchtest. Bist du risikofreudig und möchtest die Chance auf schnelle Gewinne nutzen? Dann ist eine hohe Volatilität gut. So hast du die Möglichkeit, in kurzer Zeit viel Geld zu gewinnen. Aber vergiss bitte nicht: Genauso hoch ist auch das Risiko für hohe Verluste.

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Ist niedrige Volatilität schlecht?  

Der Wert einer Aktie mit niedriger Volatilität schwankt dagegen nur gering. Die Chance auf schnelle Renditen hast du hier nicht, musst dir allerdings in der Regel auch keine großen Sorgen um zu große finanzielle Rückschläge durch abstürzende Kurse machen. Wertpapiere mit einer niedrigen Volatilität sind also im Vergleich eine relativ stabile Anlage. 

Historische Volatilität und implizite Volatilität – was ist der Unterschied?

Die historische Volatilität gibt an, wie stark ein Kurs in der Vergangenheit um den Mittelwert gestreut hat. Der Hauptunterschied zur impliziten Volatilität ist die Aussagekraft. Während dir die historische Volatilität nur Auskunft über die Schwankungen gibt, die es bisher gab, blickt die implizite Volatilität in die Zukunft. Sie zeigt, wie sich Kursschwankungen in Zukunft entwickeln werden und kann so auch für Prognosen genutzt werden. 

Volatilität an der Börse

Gerade für die Börse ist Volatilität ein wichtiges Risikomaß, das angibt, wie Preise am Markt verteilt sind. Für dich als Anleger ist diese Angabe im wahrsten Sinne Gold wert. Denn so kannst du je nach Erfahrung und Risikofreude entscheiden, ob du in ein Wertpapier investieren möchtest oder nicht. Stark steigende Kurse werden an der Börse übrigens als Bullenmarkt bezeichnet. Wenn die Kurse schnell fallen, dann ist das ein Bärenmarkt

Volatilität von Aktien 

Vor allem Phasen der politischen und wirtschaftlichen Unruhe bringen die Märkte in Bewegung. So reagieren die Finanzmärkte derzeit beispielsweise auf steigende Strom- und Gaspreise, die Erhöhung des EZB Leitzinses und das höhere Risiko einer Rezession. Damit kann auch die Volatilität einer Aktie steigen. Im Vergleich mit anderen Anlageformen ist sie besonders anfällig für starke Kursschwankungen durch extreme Veränderungen. Das gilt vor allem für kurzfristige Käufe und Verkäufe. Langfristig gesehen ist vor allem der Zustand des Unternehmens hinter der Aktie entscheidend für den Kurs. Tipp: Mit unserem Zinsrechner kannst du ganz einfach deine Zinsen für Kredite oder Anlagen berechnen!

Volatilität von ETFs und Fonds 

ETF steht für Exchange Trade Fund (börsengehandelte Indexfonds) und ist eine spezielle Art des Fonds. Der Vorteil beider Anlageformen gegenüber der Aktie: Investierst du gleichzeitig in verschiedene Wertpapiere, profitierst du von sogenannten Streueffekten. Dieses Phänomen wird auch als Diversifikation bezeichnet. Doch anders als gedacht: Auch viele Fonds und ETFs haben eine hohe Volatilität im Gepäck, die aber in der Regel durch Langzeiteffekte ausgeglichen wird.

Volatilitätsbarometer DAX

Der VDAX-New Index ist ein Volatilitätsindex, mit dessen Hilfe die Schwankung des deutschen Aktienleitindex (DAX) gemessen wird. Er gibt Auskunft über die implizite Volatilität – also die zukünftig erwartete Schwankung der nächsten 30 Tage. Im Volatilitätsbarometer werden die Erwartungen von Anlegern an der Terminbörse EUREX gespiegelt. Bei 30 Prozentpunkten sprechen wir von einer gestressten Marktsituation und stark schwankenden Kursen. 

Sind Volatilität und Risiko Synonyme oder gibt es einen Unterschied? 

Obwohl eine hohe Volatilität für das höhere Risiko einer Anlagen stehen kann, gibt es zwischen den beiden Begriffen entscheidende Unterschiede. So ist das Risiko ein eher subjektives Phänomen und steht für mögliche Vermögensverluste. Das kann im Vergleich zwischen dir und einer anderen Person ganz unterschiedlich eingeschätzt werden. Die Volatilität ist objektiver. Sie sieht nicht nur für einen Verlust, sondern auch für die Möglichkeit Gewinne zu erzielen. Volatilität funktioniert also in beide Richtungen. Wenn ein Kurs stark schwankt, bedeutet das nicht nur Risiko, sondern auch eine Chance für dich.     

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Wie wird die Volatilität berechnet? 

Die Berechnung der Volatilität wird in der Regel von Experten durchgeführt. Keine Sorge also, wenn du nicht zu diesem Personenkreis gehörst. Für alle, die es wissen möchten oder müssen. Die Formel zur Berechnung der Volatilität lautet: Wurzel aus: (1/n)*((a-i)²+(b-i)²)Die Variable n steht für die Anzahl der Kurswerte innerhalb des Berechnungszeitraums. Das i ist der Durchschnittswert. a und b stehen für die Kurswerte.

Volatilität von Aktien – ein Rechenbeispiel 

Nehmen wir an, du möchtest in Wertpapiere investieren. Du kennst dich etwas aus im Finanzwesen und möchtest selbst die Volatilität dieser Aktie berechnen. Ihr Preis hat im letzten halben Jahr geschwankt und folgendes ergeben: 
  1. Monat: 140 € - 132 € Schwankung; Rendite: - 7,1 %
  2. Monat: 120 € - 140 € Schwankung; Rendite: 20 %
  3. Monat: 122 € - 136 € Schwankung; Rendite: 3,6 %
  4. Monat: 148 € - 145 € Schwankung; Rendite: - 2,6 %
  5. Monat: 146 € - 148 € Schwankung; Rendite: 1,2 %
  6. Monat: 136 € - 146 € Schwankung; Rendite: 8,2 %
Um die Berechnung verhältnismäßig übersichtlich zu halten, sehen wir uns in diesem Beispiel nur einen Zeitraum von 6 Monaten an. Wenn wir jetzt die durchschnittliche Rendite berechnen, erhalten wir 3,9 % – unseren Wert i. Setzen wir alle Werte in Formel ein, sollte das etwa so aussehen: Wurzel aus (1/6)*((-7,1%-3,9%)²+(20%-3,9%)²+(3,6%-3,9%)²+(-2,6%-3,9%)²+(1,2%-3,9%)²+(8,2%-3,9%)² = 8,5%Nun weißt du, dass die Volatilität dieser Aktie bei 8,5 % liegt. Vielleicht fragst du dich jetzt, ob dieser Wert hoch oder niedrig ist. Geht man einige Jahrzehnte zurück, lag die Volatilität der europäischen Aktienmärkte immer bei 20 bis 30 %. Das hilft wahrscheinlich bei der Einschätzung.

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VON N26Love your bank

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