Altersvorsorge: Was Selbstständige und Freelancer 2023 beachten sollten
Spannend ist das Thema Rente nicht – für Selbstständige aber besonders wichtig! Erfahre, warum das so ist, welche Altersvorsorge Selbstständige in Anspruch nehmen können und vieles mehr.
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Können Selbstständige bei der Rentenversicherung zwischen privat oder gesetzlich wählen? Gibt es eine betriebliche Altersvorsorge für Selbstständige? Und lassen sich Aufwendungen für die Altersvorsorge steuerlich absetzen? Ganz gleich, ob du schon länger selbstständig bist, erst seit Kurzem als Freelancer arbeitest oder ein Unternehmen gründen willst: Das Thema Rente wirft viele Fragen auf. In diesem Artikel erfährst du, welche Altersvorsorge Selbstständige in Anspruch nehmen können, mit welchen Ausgaben du rechnen solltest, welche Steuern anfallen und wie du den Überblick behältst. Also verlier keine Zeit und lies gleich weiter! Du hast Nerven wie Drahtseile, bist fit wie ein Turnschuh und lebst gut mit kleinem Budget? Das ist super! Doch was mit Mitte 20 oder Ende 30 gilt, ist im Alter leider keine Selbstverständlichkeit. Auch wenn du noch mit 70 arbeiten willst: Schwäche, Vergesslichkeit oder sogar Krankheit können dir einen Strich durch die Rechnung machen. Hinzu kommen höhere Lebenshaltungskosten und neue Ausgaben, zum Beispiel für Medikamente, Zahnersatz oder Rollatoren. Wir wollen dir keine Angst machen: Viele Menschen sind mit 70 noch fit. Und vom Rentenalter bist du wahrscheinlich noch meilenweit entfernt. Doch Vorsorge ist die beste Sorge. Wenn du schon jetzt für die Rente sparst, hast du im Alter ein paar Sorgen weniger. Für Selbstständige ist das besonders wichtig, denn die gesetzliche Rentenversicherung ist nicht für alle Menschen Pflicht. Etwa 25 % der 4,4 Millionen Selbstständigen in Deutschland sorgen nicht fürs Alter vor – meist, um Kosten zu sparen. Schließlich zahlen Selbstständige viele Steuern und haben oft ein unregelmäßiges Einkommen. Sie sind daher wie kaum eine andere Gruppe von Altersarmut bedroht. Damit du später genug Ersparnisse hast, solltest du das Thema Altersvorsorge für Selbstständige deshalb schon heute angehen – egal, wie klein du anfängst!Es gibt unterschiedliche Wege, Geld für die Rente zu sparen. PublizistInnen, Handwerkstreibende, LehrerInnen, Coaches, Kunstschaffende oder KüstenschifferInnen sind zum Beispiel gesetzlich pflichtversichert und zahlen monatlich in die Rentenkasse ein. Andere Selbstständige, zum Beispiel GründerInnen, können sich auf Antrag gesetzlich pflichtversichern lassen. Und was ist mit der Riester-Rente und der betrieblichen Altersvorsorge? Selbstständige können diese beiden Vorsorgemodelle nicht in Anspruch nehmen, da sie nur für Angestellte gelten. Wer nicht gesetzlich pflichtversichert ist, kann auch eine private Renten- oder Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Manche nutzen ein verzinstes Sparkonto, ein Tagesgeldkonto oder einen Sparbrief, um ihr Geld langfristig zu vermehren. Andere legen ihr Geld in Aktien oder Kryptowährungen an oder kaufen Immobilien. Du siehst: Es gibt viele Möglichkeiten und du kannst je nach Budget mehrere gleichzeitig nutzen. Denn je breiter du aufgestellt bist, desto sicherer. Schauen wir uns die verschiedenen Optionen einmal genauer an!Die gesetzliche Rentenversicherung gehört genau wie die Kranken-, Pflege und Arbeitslosenversicherung zu den wichtigsten Säulen des deutschen Sozialstaats. Für viele, aber nicht alle Berufstätige ist sie Pflicht. Die Beiträge werden prozentual von deinem (zu erwartenden) Einkommen berechnet und monatlich an die Rentenkasse abgeführt. Manche überweisen die Beiträge direkt an die Deutsche Rentenversicherung, andere führen sie über das für sie relevante berufsständige Versorgungswerk ab (dazu weiter unten mehr).Mit deinen Beiträgen erwirbst du Rentenpunkte. Die Höhe und Dauer der gezahlten Beiträge bestimmt darüber, wie viel gesetzliche Rente du eines Tages erhalten wirst. Die Deutsche Rentenversicherung schickt dir regelmäßig Post mit der zu erwartenden Monatsrente. Allerdings: Die Rentenkasse spart das Geld nicht für dich an, sondern zahlt damit die aktuellen Renten – das heißt, die gesetzliche Rente ist umlagefinanziert. Wenn es später nicht genügend BeitragszahlerInnen gibt, kann es knapp werden. Deshalb setzen viele Selbstständige (und Angestellte) auf eine zusätzliche Absicherung.Die private Rentenversicherung ist kapitalgedeckt. Das bedeutet, du zahlst deine monatlichen Beiträge an eine Versicherungsgesellschaft, die dein Geld in große Aktienfonds anlegt. Das macht die private Altersvorsorge für Selbstständige etwas risikoreicher, denn sie ist an die Kursentwicklung der Finanzmärkte geknüpft. Andererseits kannst du mit ihr auch eine sehr hohe Rente erzielen – je nachdem, wie sich die Märkte entwickeln, wie viel und in welche Fonds du monatlich einzahlst, welche Dynamisierungsrate du wählst und vieles mehr. Im Gegensatz zur gesetzlichen Rente kannst du dir deine private Rente auch auf einmal auszahlen lassen. So kannst du dir einen großen Traum erfüllen oder unerwartete Kosten besser stemmen, auch ohne Kredit.Die Basisrente, auch Rürup-Rente genannt, ist eine kapitalgedeckte und staatlich subventionierte Rente. Es gibt unterschiedliche Modelle, zum Beispiel die klassische Basisrente mit festverzinslichen Beiträgen und Garantiezins, die fondsgebundene Rürup-Rente oder der Fondssparplan. Diese Form der privaten Altersvorsorge ist für Selbstständige und Freelancer sehr interessant, da sie mit Steuergeldern gefördert wird und nicht komplett allein finanziert werden muss. Die Basisrente wird lebenslang monatlich ausgezahlt, als Sofortrente kannst du die staatlich geförderte Rente nicht erhalten.Ob Hebammen, Ärzte, Anwältinnen oder Maler: Für die sogenannten Freien Berufe sind die berufsständischen Versorgungswerke zuständig. Es gibt zum Beispiel die Ärztekammer, die Handwerkskammer und die Künstlersozialkasse (KSK). Einen Überblick findest du auf der Seite der Arbeitsgemeinschaft berufsständischer Versorgungseinrichtungen (ABV).Die monatlichen Beiträge basieren auf deinem (geschätzten) Einkommen und werden von der jeweiligen Kammer an die Deutsche Rentenversicherung übermittelt. Die berufsständischen Versorgungswerke bieten ihren Mitgliedern einige wichtige Vorteile. Wenn du zum Beispiel als JournalistIn bei der KSK versichert bist, werden deine Beiträge – genau wie bei ArbeitnehmerInnen – verdoppelt. Das heißt, wenn du monatlich 300 € für die Rente aufwendest, stockt die KSK dank staatlicher Zuschläge und Arbeitgeberbeiträgen die Summe um weitere 300 € auf. Und das gilt nicht nur für die Altersvorsorge, sondern auch für die Kranken- und Pflegeversicherung.Ganz gleich, ob du ein Haus kaufen willst oder eine Wohnung erbst: Für das Alter kannst du auch mit einer eigenen Immobilie vorsorgen. Wenn du sie vermietest, kannst du mit den Einnahmen deinen Lebensunterhalt bestreiten. Allerdings fallen auf diese Einnahmen auch Steuern an (dazu weiter unten mehr). Außerdem trägst du als EigentümerIn die Verantwortung für Reparaturen, Wartung und die jährliche Betriebskostenabrechnung.ExpertInnen sagen, dass sich diese Art der Altersvorsorge erst bei mehreren Immobilien wirklich lohnt. Alternativ kannst du deine Eigentumswohnung auch bis zur Rente vermieten, das Geld ansparen und dann mit 67 selbst einziehen. Oder du verkaufst die Immobilie gewinnbringend. Denn in der Regel steigt der Immobilienwert über die Jahre – sofern die Entwicklung des Marktes so positiv bleibt, wie es aktuell der Fall ist. Hohe Renditen lassen sich auch mit Aktien erzielen. Über die Dividendenausschüttung erhältst du jedes Jahr Geld, außerdem zielst du auf eine positive Kursentwicklung ab, um deine Anteile später gewinnbringend zu verkaufen und deine Rente damit zu finanzieren. Aktien sind jedoch sehr risikoreich. Ob Spekulationsblasen, Bärenmärkte, Insolvenzen oder andere Krisen: Wenn die Kurse einbrechen, kannst du viel Geld verlieren. Langfristig gesehen entwickelt sich der Kapitalmarkt jedoch positiv – trotz Schwankungen. Außerdem gibt es sichere Anlageoptionen wie Fonds und ETFs. Sie sind sehr breit aufgestellt, da sie die Kursentwicklung ganzer Branchen repräsentieren. Für ETFs gibt es Sparpläne, so investierst du jeden Monat ganz automatisch eine feste Summe. Mit der Dynamisierungsrate erhöht sich dieser Sparbetrag jedes Jahr automatisch um ein paar Prozent – im Prinzip ähnlich wie bei der privaten Rentenversicherung, nur dass du hier ohne Versicherungsgesellschaft auskommst und dich um die Verwaltung deiner Finanzen selbst kümmerst.Der Beitrag zur gesetzlichen Rente berechnet sich aus deinem Einkommen (aktuell 18,6 %). Hier hast du also kaum Spielraum. Wichtig ist: Bei der gesetzlichen Rentenversicherung gelten Mindest- und Höchstbeiträge. Der Mindestbeitrag liegt für Selbstständige bei aktuell 83,70 €, als Bemessungsgrundlage dient dabei ein monatliches Einkommen von 450 €. Der Maximalbeitrag liegt bei 1.311,30 € pro Monat. Bei der privaten Rentenversicherung kannst du unabhängig vom Einkommen die Beitragshöhe selbst wählen. Wenn du im Monat zum Beispiel nicht mehr als 50 € locker machen kannst, ist das kein Hinderungsgrund, die Altersvorsorge für Selbstständige in die Hand zu nehmen. Auch ETF-Sparpläne haben sehr niedrige Mindestgrenzen. Bei einigen Banken kannst du dein Geld schon ab 25 € monatlich anlegen.Und wie viel solltest du für die Rente sparen? Das hängt nicht nur von deinem jetzigen Budget, sondern auch von deinen zukünftigen Kosten ab. Willst du in einem Haus wohnen oder in einem Campervan? Gehst du gerne schick essen oder legst du lieber Gemüse ein? Möchtest du die Welt bereisen oder im Ausland leben? Ein guter Ausgangspunkt ist dein aktuelles Ausgabeverhalten. Wenn du 2.000 € monatlich ausgibst, bräuchtest du im Alter wahrscheinlich mindestens genauso viel Geld – und je nach Gesundheitszustand, wirtschaftlicher Lage und Lebensstil noch mehr. Berücksichtige in deiner Planung auch, dass die Inflation deine Ersparnisse schmälern kann – schließlich weiß niemand, wie teuer das Brot in 30 oder 40 Jahren ist.Tipp: Du kannst den Einfluss der Inflation auf dein Erspartes ganz einfach mit unserem Inflationsrechner berechnen!Zu guter Letzt gilt: In der Selbstständigkeit gibt es auch mal schlechte Zeiten. Da gehen Miete, Essen und andere Ausgaben vor. Flexibilität ist deshalb wichtig. ETF-Sparpläne und Beitragszahlungen für die private Altersvorsorge kannst du jederzeit an deine finanzielle Situation anpassen oder sogar aussetzen. Wenn du dein Geld in Aktien und ETFs anlegst oder eine private Rentenversicherung abschließt, musst du Verwaltungs- und Maklergebühren einkalkulieren. Wie hoch der Betrag ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Das hängt von den Konditionen der Versicherer oder des Brokers ab. Rechne bei der privaten Altersvorsorge jedoch mit einer vierstelligen Summe. Wenn du in die gesetzliche Rente einzahlst, kostet dich das nichts. Eine gesetzliche Mindestrente gibt es nicht. Auch deshalb ist es so wichtig, bei der Budgetierung schon jetzt die Rente mitzudenken und vorzusorgen. Wenn deine gesetzliche Rente sehr mickrig ausfällt und du keine weiteren Ersparnisse hast, kann es schwierig werden. Es gibt zwar die sogenannte Grundsicherung, die du ähnlich wie das Bürgergeld (ehemals Hartz IV) beim Staat beantragen kannst. Ob dieses Geld angesichts steigender Preise und Mieten reicht, ist jedoch fragwürdig – aktuell liegt der Höchstbetrag bei 420 € im Monat. Hast du schon eine Idee, welche Form der Altersvorsorge du wählen willst und wie viel du zurücklegen kannst? Bevor du die ersten Verträge abschließt oder Wertpapiere recherchierst, solltest du noch ein wichtiges Thema bedenken: Steuern. Beim Verkauf von Immobilien fällt zum Beispiel die Spekulationssteuer an. Außerdem gibt es die Abgeltungssteuer für Kapitaleinkünfte aus Aktiengeschäften. Zum Glück kannst du die Beiträge zur Altersvorsorge absetzen. Dazu zählen die sogenannten “Vorsorgeaufwendungen” fürLaut Bundesfinanzministerium sollen Aufwendungen für die Altersvorsorge ab 2023 vollständig absetzbar sein. Sie gelten dann als Sonderausgaben und nicht mehr als Vorsorgeaufwendungen. Mit diesem Gesetz soll die Doppelbesteuerung vermieden werden. Denn: Auch die Rente selbst wird besteuert – das heißt, du zahlst später Einkommensteuer auf deine Renteneinkünfte. Bei der gesetzlichen Rentenversicherung wird die gesamte Bruttorente besteuert, bei der privaten Altersvorsorge für Selbstständige fällt die Steuer nur anteilig an. So oder so solltest du diese Ausgaben schon jetzt in deiner Planung berücksichtigen.Das Thema Altersvorsorge ist komplex und dir raucht bestimmt schon der Kopf. Deshalb haben wir uns mit CLARK zusammengetan! Der digitale Versicherungsmanager hilft dir, die für dich besten Versicherungstarife auf dem Markt zu finden und deine Versicherungen im Blick zu behalten – und das für wenig Geld. Denn im Vergleich zu traditionellen Versicherungsmaklern berechnet die App nur geringe Gebühren. Mit einem Konto von N26 erhältst du bis zu 30 € Cashback und einen Amazon-Gutschein im Wert von bis zu 50 €, wenn du dich bei CLARK registrierst und mindestens eine gültige Versicherung hinterlegst.
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Altersvorsorge für Selbstständige: Warum ist das wichtig?
Wie nehmen Selbstständige ihre Altersvorsorge in die Hand?
Welche Altersvorsorge Selbstständige nutzen können
Gesetzliche Rentenversicherung
Private Altersvorsorge für Selbstständige
Basisrente
Berufsständische Versorgungswerke
Eigene Immobilien
Aktien als Altersvorsorge für Selbstständige
Wie viel Geld sollten Selbstständige für die Altersvorsorge einplanen?
Was kostet die private Altersvorsorge für Selbstständige?
Wie hoch ist die Mindestrente für Selbstständige?
Lässt sich die Altersvorsorge steuerlich absetzen?
- die gesetzliche Rentenversicherung
- die private Rentenversicherung,
- die Basisrente (bzw. die Rürup-Rente),
- Beiträge zu berufsständischen Versorgungswerken,
- landwirtschaftliche Alterskassen und
- teilweise auch Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung (“Sonstige Vorsorgeaufwendungen”).
Was gibt es 2023 für Selbstständige zu beachten?
Altersvorsorge für Selbstständige mit CLARK und N26
Beiträge, die dem folgenden Thema entsprechen
VON N26Love your bank
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