Diese Aussagen stellen keine Anlageberatung oder sonstige Beratung zu Finanzdienstleistungen oder Finanzinstrumenten wie Aktien oder ETFs dar. Sie dienen der allgemeinen Information. Diese Aussagen stellen auch kein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über den Kauf oder Verkauf von Aktien oder ETFs dar. Aktien und ETFs können hohen Wertschwankungen unterliegen. Ein Wertverlust oder ein völliger Verlust des angelegten Geldes sind jederzeit möglich. Die dargestellten Werte sind fiktiv und dienen der Veranschaulichung.
Geldanlagen sind ein Weg hin zu mehr Wohlstand und Sicherheit – und zwar sowohl kurz- als auch langfristig. Allerdings solltest du dir bei Kapitalgewinnen, Zinserträgen, Dividenden und Co. über die steuerlichen Auswirkungen bewusst sein. Ganz egal, ob du gerade deine ersten Schritte mit Geldanlagen machst oder schon zu den alten Hasen auf diesem Gebiet zählst: Es ist wichtig, dass du weißt, welche Steuern auf deine Kapitalerträge anfallen. Generell muss Einkommen, das du aus Zinsen, Dividenden oder Kapitalerträgen aus der Veräußerung von Beteiligungen verdienst, versteuert werden. Die Erhebung der Steuern kann dabei entweder durch Quellensteuer oder über die Steuererklärung erfolgen. Wie genau Investitionserträge besteuert werden, kann jedoch sehr unterschiedlich sein. Ausschlaggebend dafür ist beispielsweise, wo du lebst und welchen steuerlichen Status du hast. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit Steuern auf Kapitalanlagen. Dabei schauen wir uns an, wie unterschiedliche Arten von Kapitalerträgen in der Regel besteuert werden. Zudem liefern wir dir einen Überblick darüber, wie es sich mit Steuern auf Geldanlagen in verschiedenen europäischen Ländern verhält und welche Aspekte du im Blick haben solltest, wenn du in einem anderen Land lebst und dein Geld in verschiedenen Ländern angelegt hast. Alles zum Thema Steuern und Geldanlagen
Die Finanzbehörden erheben in der Regel Steuern auf Einkommen. Dabei ist zunächst einmal unerheblich, ob es sich um Einkommen aus einer beruflichen Tätigkeit, aus Rentenauszahlungen, aus Mieteinnahmen oder aus Wertpapieren handelt. Wenn du dein Geld in Finanzprodukte wie Aktien, Anleihen oder Kryptowährungen investierst oder auf Sparkonten anlegst, kannst du dir folgende Regel merken: Auf alle Einnahmen, die du aus deiner initialen Anlage generierst, musst du Steuern zahlen. Doch was bedeutet das konkret? Nehmen wir einmal an, du kaufst eine Aktie für 100 €. Nach einem Jahr ist diese von dir gekaufte Aktie 150 € wert. Wenn du dich dann entscheidest, die Aktie zu verkaufen, musst du die Differenz von 50 € – also deinen Gewinn – als Kapitalertrag versteuern. Analog verhält es sich mit Zinsen auf Sparprodukte. Wenn du 500 € auf einem Sparkonto mit hoher Rendite anlegst und innerhalb eines Jahres 20 € Zinsen darauf erhältst, musst du diese 20 € als Einkommen versteuern. An dieser Stelle ist wichtig zu beachten, dass es bei der steuerlichen Betrachtung Unterschiede zwischen den einzelnen Arten von Kapitalerträgen geben kann. Ausschlaggebend kann hier beispielsweise die Art der Produkte sein, in die du investierst, oder auch die Frage, über welchen Zeitraum deine Investition gewachsen ist. Und auch weitere Faktoren wie dein Familienstand oder der Zweck, für den du das Geld verwenden möchtest, können sich auf die Besteuerung auswirken. In der Regel fallen Steuern erst dann an, wenn du deine Erträge „zu Geld machst“ – indem du beispielsweise Aktien verkaufst, Dividenden einstreichst oder Zinseingänge auf deinem Konto verbuchst. Damit du dir ein besseres Bild davon machen kannst, wie das in der Praxis aussieht, wollen wir uns nun einmal die verschiedenen Arten von Steuern ansehen, die hier möglicherweise anfallen. Steuern auf Kapitalerträge
Kapitalertragsteuer fällt an, wenn du eine Anlage gewinnbringend verkaufst. Das Geld, das du mit deiner ursprünglichen Investition verdienst, bezeichnet man als „Kapitalertrag“. Hierbei ist unerheblich, ob es sich um eine Investition in Aktien, Immobilien oder ein Unternehmen handelt. Nehmen wir einmal an, du hast im Jahr 2014 10.000 € in ETFs investiert und das Geld zehn Jahre lang nicht angerührt. Wenn diese 10.000 € über den Zeitraum von zehn Jahren auf 32.000 € angewachsen wären und du dich jetzt entschlie ßen würdest, den ETF zu verkaufen, müsstest du auf den Gewinn von 22.000 € Steuern zahlen. Der gegenteilige Fall liegt vor, wenn du mit deinen Investitionen Geld verlierst – hier spricht man von einem „negativen Kapitalertrag“. Diesen negativen Kapitalertrag kannst du in bestimmten Fällen ganz oder teilweise gegen deine Gewinne aufrechnen, um deine Steuerschuld zu reduzieren. In manchen Ländern werden Kapitalerträge pauschal besteuert. Die Höhe deiner Einkünfte und die Anlagedauer spielen in diesen Fällen keine Rolle. In anderen Ländern wiederum gibt es variable Steuersätze für Kapitalerträge, die sich nach steuerlicher Einordnung, Steuerklasse und ähnlichen Parametern richten. Wieder andere Länder unterscheiden zwischen kurz- und langfristigen Kapitalerträgen. Für Erstere gelten oft höhere Steuersätze als für Letztere. Und dann gibt es auch bestimmte Staaten wie Bahrain, Belize und die Caymaninseln, in denen überhaupt keine Kapitalertragsteuern erhoben werden. Die für dich geltenden Kapitalertragsteuersätze hängen also von vielen Faktoren ab. Dazu gehört die Frage, in welchem Land du deinen ständigen Wohnsitz hast, wie du steuerlich eingeordnet bist und auf welche Höhe sich dein Einkommen in dem Jahr beläuft, in dem du das Geld aus der Anlage entnimmst. Wenn du Steuern auf deine Kapitalerträge zahlen musst, kannst du deine Steuerlast mit ein paar Optionen reduzieren. Beispielsweise kann es sein, dass dein Steuersatz automatisch niedriger ist, wenn du in bestimmte Rentenprodukte investierst, die von deinem Wohnsitzstaat angeboten werden. Dies kann dir auch dabei helfen, im Jahr deiner Investition Steuern zu sparen. Alternativ kannst du auch gezielt steuerliche Verluste nutzen, um diese gegen deine Gewinne aufzurechnen – diese Taktik bezeichnet man als „Tax-Loss-Harvesting“. Steuern auf Dividenden
Wenn du Aktien eines Unternehmens hältst, gehört dir quasi ein kleiner Teil des jeweiligen Unternehmens. Einige – wenn auch nicht alle – Aktiengesellschaften geben einen Anteil ihrer Gewinne in Form von regelmäßigen Auszahlungen an ihre Aktionärinnen und Aktionäre weiter. Diese Auszahlungen bezeichnet man als „Dividenden“. Ausgezahlte Dividenden gelten in der Regel als zu versteuerndes Einkommen. Dabei spielt keine Rolle, ob du dieses Einkommen direkt wieder in das Unternehmen investierst oder nicht. Normalerweise werden Dividenden im Jahr der Auszahlung versteuert. Hierbei ist unerheblich, ob du deine Dividenden erneut in Aktien von Unternehmen investierst, auf deinem Anlagekonto parkst oder auf dein Girokonto überweist. Wie hoch dein Einkommen aus Dividenden ist, hängt von der Art und dem Umfang deiner Investitionen ab. Welcher Steuersatz für dein Dividendeneinkommen gilt, hängt hier von den steuerlichen Regelungen in dem Land ab, in dem du deinen ständigen Wohnsitz hast. Steuern auf Zinserträge
Das Einstreichen von Zinsen ist ebenfalls ein Steuertatbestand. Der Wert von Aktien kann im Laufe der Zeit sinken oder steigen. Zinsen hingegen erhältst du als Gegenleistung dafür, dass du deiner Bank bzw. deinem Geldinstitut zu einem festgelegten Zinssatz Geld leihst. Zinsen kannst du mit allen möglichen Finanzprodukten generieren – ob nun mit Festgeldkonten, Sparbüchern oder mit Tagesgeldkonten. In der Regel gilt dabei: Je länger du dein Geld auf dem Konto hast, desto mehr Zinsen verdienst du damit. Bei der Besteuerung von Zinserträgen ist ausschlaggebend, wann das Geld auf dein Girokonto gebucht wird. Das kann einmal im Monat, einmal im Quartal oder einmal im Jahr sein. In manchen Ländern unterliegen Zinserträge einer Quellenbesteuerung. Das bedeutet, dass die Bank die geschuldeten Steuern automatisch einbehält und dir nur den restlichen Betrag ausbezahlt. In anderen Ländern musst du Einkommen aus Dividenden und Zinsen in deiner jährlichen Steuererklärung ausweisen und dann entsprechende Steuern entrichten. Investieren leicht gemacht
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Entdecke Aktien und ETFsSteuern auf Geldanlagen in Europa
In Europa gibt es kaum ein Land, in dem du Steuern auf Geldanlagen vermeiden kannst. Die konkreten Steuersätze unterscheiden sich allerdings signifikant. Im Durchschnitt liegen die Steuern auf Kapitalerträge europaweit bei 18,6 %. Zwischen den einzelnen Ländern gibt es jedoch deutliche Unterschiede. So besteuert Dänemark Kapitalerträge beispielsweise pauschal mit stolzen 42 %, während der Steuersatz in Rumänien lediglich bei 10 % liegt. Damit du ein besseres Gefühl dafür bekommst, wie groß die Bandbreite zwischen den einzelnen Staaten ist, wollen wir uns im Folgenden die Besteuerung von Geldanlagen in Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien einmal genauer ansehen. Steuern auf Geldanlagen in Frankreich
In Frankreich gilt ein pauschaler Steuersatz von 30 % für alle Arten von Kapitalerträgen – ob Dividenden, Zinsen oder Kapitalerträge sonstiger Art. 12,8 % davon sind Einkommensteuer und 17,2 % sind Sozialabgaben. Allerdings gibt es mehrere Ausnahmen.Manche Haushalte können beantragen, dass statt der Pauschale die gestaffelte Einkommensteuer angewendet wird, wenn sie ihre Assets über einen längeren Zeitraum halten wollen. Stand 2024 liegt die Vergünstigung hier bei 50 % für eine Haltedauer von zwei bis acht Jahren und bei 60 % für eine Haltedauer von mehr als acht Jahren. Bei französischen Staatsangehörigen, die ihren Wohnsitz nicht in Frankreich haben, unterliegen Kapitalerträge der Quellenbesteuerung. Welcher Steuersatz dabei Anwendung findet, ist abhängig vom Einkommen des Steuerzahlenden. Kapitalerträge aus der Veräußerung von Wertpapieren unterliegen der Einkommensteuer und nicht der Pauschalversteuerung. Außerdem gelten Ausnahmen für gewisse Kapitalerträge – beispielsweise für solche, die Teil eines Arbeitnehmer-Sparplans sind. Steuern auf Geldanlagen in Deutschland
In Deutschland unterliegen die meisten Kapitalerträge der Quellenbesteuerung. Das bedeutet, dass anfallende Steuern – egal ob aus Kapitalerträgen oder Zinsen – direkt an der Quelle einbehalten werden. Stand 2024 liegt der Steuersatz hier bei 25 % – zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Die Dauer der Investition spielt dabei keine Rolle. Es gibt jedoch Freibeträge für diese Quellenbesteuerung, deren Höhe von der Steuerklasse abhängig ist: Als alleinstehende Person liegt dein Freibetrag bei 1.000 €. Für verheiratete Paare steigt er auf 2.000 €. Allerdings musst du einen Freistellungsauftrag für Kapitalerträge bei deiner Bank einreichen, damit diese die Steuern nicht automatisch an den Fiskus abführt. Alle über die genannten Freibeträge hinausgehenden Erträge werden in der Regel zum normalen Steuersatz besteuert. Doch wie in den meisten Ländern gibt es auch hier Ausnahmen. So kannst du zum Beispiel Anlagen, die du vor Inkrafttreten des relevanten Gesetzes für Kapitalertragsteuern im Jahr 2009 getätigt hast, steuerfrei veräußern. Steuern auf Geldanlagen in Italien
Seit 2018 gilt in Italien für die meisten Kapitalerträge – einschließlich Zinsen und Dividenden – ein Steuersatz von 26 %.Allerdings kann der Steuersatz für Zinserträge je nach Quelle abweichen. So werden beispielsweise Zinsen aus Staatsanleihen mit 12,5 % besteuert, während für andere Zinserträge der normale Satz von 26 % gilt. Kapitalerträge gelten hier als „Sonstige Erträge“. Ausschlaggebend für den Steuersatz ist die Differenz zwischen den Kosten bei Kauf und Verkauf abzüglich angefallener Gebühren. Auch Gebietsfremde müssen in Italien auf ihre Kapitalerträge eine Steuer in Höhe von 26 % entrichten. Allerdings können sie die Steuerlast möglicherweise senken, indem sie bestimmte Entlastungsbeträge geltend machen. Steuern auf Geldanlagen in Spanien
In Spanien ist die Situation komplexer. Erträge aus Kapital, Zinsen und Dividenden werden gestaffelt besteuert, wobei das Einkommen ausschlaggebend ist. Die Dauer der Anlage ist hingegen irrelevant. Für die ersten 6.000 € gilt ein Steuersatz von 19 %. In der Spanne zwischen 6.000,01 € und 50.000 € werden 21 % Steuern erhoben, zwischen 50.000,01 € und 200.000 € sind es 23 %. Für alle Einkünfte ab 200.000,01 € gilt dann eine Kapitalertragsteuer von 26 %.Negative Kapitalerträge können über einen Zeitraum von vier Jahren verrechnet werden. All jene, die ihren steuerlichen Wohnsitz in Spanien haben, können negative Kapitalerträge aus der Veräußerung von Assets gegen (positive) Kapitalerträge aufrechnen. Sollten die negativen Kapitalerträge höher ausfallen als die positiven, können Überträge vier Jahre lang übertragen werden. Diese Regelung gilt jedoch nur für die genannte Personengruppe.Für Nichtansässige liegt in Spanien der Steuersatz auf Kapitalerträge bei 19 %. Fazit zu Kapitalerträgen
Du siehst: In der Regel musst du auf Kapitalerträge Steuern entrichten – eine Ausnahme sind hier z. B. bestimmte Steuerfreibeträge wie der Sparerpauschbetrag in Deutschland. Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, solltest du dich stets auf spätere Steuerzahlungen einstellen – und entsprechend etwas Geld auf der Seite haben. Wenn sich deine Anlagen gut entwickeln oder du Zinsen aus deinem angelegten Geld erhältst, kann es verlockend sein, das verdiente Geld direkt in vollem Umfang auszugeben. Wenn du jedoch immer gleich schon die zu entrichtenden Steuern berücksichtigst und diese am besten direkt beiseitelegst, bist du später besser vorbereitet, wenn du dich um deine nächste Steuererklärung kümmerst. Informiere dich also zu den steuerlichen Regelungen in deinem Land und lasse dich bei Bedarf professionell beraten.
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