Investmentfonds einfach erklärt

Du willst in Investmentfonds investieren, aber weißt nicht, wo du anfangen sollst? Keine Sorge! In diesem Leitfaden erfährst du alles, was du über Mutual Funds wissen musst.
Lesezeit: 7 Min.
Die folgenden Aussagen stellen keine Anlageberatung oder sonstige Beratung zu Finanzdienstleistungen, Finanzinstrumenten, Finanzprodukten oder digitalen Vermögenswerten dar. Sie dienen dazu, allgemeine Informationen zu vermitteln. Die folgenden Aussagen stellen kein Angebot zum Abschluss eines Vertrags zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten und Finanzprodukten oder eine Einladung zur Einreichung eines solchen Angebots und zum Kauf oder Verkauf eines bestimmten digitalen Vermögenswertes dar. ETFs sind starken Wertschwankungen unterworfen. Ein Wertverlust oder ein vollständiger Verlust ist jederzeit möglich. Auch der Verlust des Zugriffs auf Daten und Passwörter kann zu einem vollständigen Verlust führen.
Viele AnlegerInnen nutzen Fonds zur Risikostreuung und Diversifizierung ihres Portfolios. Doch was genau sind eigentlich offene Fonds, welche Arten von Investmentfonds gibt es und mit welchen Gebühren und Renditen kannst du rechnen? All das und mehr erfährst du, wenn du weiterliest.

Was ist ein Investmentfonds? 

Investmentfonds bzw. Mutual Funds sammeln das Geld von mehreren AnlegerInnen, um es am Finanzmarkt anzulegen. Du kannst sie dir also wie einen großen Topf vorstellen, in den viele Menschen Geld einzahlen. Professionelle FondsmanagerInnen legen das gesammelte Kapital dann für die Investoren und Investorinnen an – zum Beispiel in Aktien, Anleihen und Immobilien. In Deutschland muss ein Investmentfonds mindestens 16 verschiedene Wertpapiere enthalten. Doch meistens bestehen Fonds aus Hunderten, wenn nicht sogar Tausenden von Wertpapieren. Der große Vorteil von Mutual Funds? Mit Investmentfonds kannst du deine Geldanlage breit streuen, um dein Risiko zu reduzieren und gleichzeitig von Wertsteigerungen und Dividendenzahlungen profitieren. Fonds sind also eine tolle Anlageform für alle, die sich selbst vielleicht nicht gerade als Experte oder Expertin am Finanzmarkt bezeichnen würden. 

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Was sind offene und geschlossene Investmentfonds?

Vielleicht hast du schon einmal von offenen und geschlossenen Fonds gehört und fragst dich, was das eigentlich bedeutet. Bei offenen Investmentfonds können AnlegerInnen jederzeit Fondsanteile oder Wertpapiere kaufen. Sie erfordern außerdem nur eine geringe Mindesteinlage. Bei geschlossenen Investmentfonds können AnlegerInnen dagegen nur innerhalb eines bestimmten Zeitraums Fondsanteile erwerben und auch die Mindesteinlage ist deutlich höher. Offene Investmentfonds eignen sich daher besonders gut für Einsteiger.

Wie hoch sind die Renditen von Investmentfonds?

Wenn sich die Kurse deines Fonds positiv entwickeln, dann steigen auch die Renditen. Wie hoch genau deine Renditechancen bei Investmentfonds sind, hängt allerdings stark von der jeweiligen Fondsart ab. Als Faustregel gilt: Je diversifizierter ein Investmentfonds ist, desto geringer fällt die Rendite aus. Laut dem deutschen Fondsverband BVI kannst du beispielsweise bei Aktienfonds mit einer durchschnittlichen Rendite von etwa 10 % und einer Volatilität von um die 18 % rechnen, während die Rendite bei Immobilienfonds im Schnitt bei knapp 3 % und die Volatilität bei unter 1 % liegt (Stand: 2021). Wenn du deine Mutual Funds also breit streust, um dein Risiko zu senken, musst du dich dafür in der Regel mit niedrigeren Renditechancen abfinden. 

Arten von Investmentfonds

Bevor du dich für einen Investmentfonds entscheidest, gibt es einiges zu beachten. Denn es gibt mehrere verschiedene Arten von Investmentfonds, die jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile haben. Wir haben die wichtigsten Fondsarten für dich zusammengefasst.

Aktienfonds

Mit einem Aktienfonds erwirbst du viele verschiedene Aktien auf einmal und kannst gezielt in Branchen, Unternehmen und Länder investieren. Als AnlegerIn profitierst du von eventuellen Dividenden und Kurssteigerungen der Aktien in deinem Fonds. Aktienfonds sind allerdings auch anfällig für wirtschaftliche Schwankungen und andere Risiken. Wenn du deinen Aktienfonds aber für eine lange Zeit behältst, und vor allem auf eine breite Streuung deiner im Fonds enthaltenen Wertpapiere setzt, kannst du dein Gesamtrisiko deutlich reduzieren.

Rentenfonds

Mit einem Rentenfonds kannst du in verzinsliche Wertpapiere wie beispielsweise Unternehmens- oder Staatsanleihen investieren. Ein Rentenfonds ist für alle interessant, die gerne regelmäßige Zinszahlungen oder Erträge erhalten möchten. Rentenfonds haben meistens eine niedrigere Rendite als beispielsweise Aktienfonds, sie sind dafür aber auch geringeren Wertschwankungen ausgesetzt. Um das Risiko eines Rentenfonds genauer einschätzen zu können, solltest du jedoch vor allem auf die Laufzeit der Anleihen, das Zinsniveau, die Inflationsrate sowie die Bonität des Emittenten achten. AnlegerInnen, deren Risikobereitschaft sich eher im Rahmen hält, setzen häufig auf festverzinsliche Wertpapiere und Investitionen in Rentenfonds. 

Geldmarktfonds

Mit Geldmarktfonds kannst du in verzinsliche Wertpapiere mit einer relativ kurzen Restlaufzeit oder Zinsbindung investieren, also zum Beispiel in Tagesgelder oder Termingelder mit Restlaufzeiten von unter einem Jahr.

Immobilienfonds

Wenn du in Gebäude und Grundstücke investieren möchtest, dann sind Immobilienfonds das Richtige für dich. Man unterscheidet zwischen offenen und geschlossenen Immobilienfonds. Bei offenen Immobilienfonds investierst du zum Beispiel in Hotelketten, Bürogebäude und Einkaufszentren. Als AnlegerIn bist du mindestens 24 Monate an dein Investment gebunden und wenn du deine Fondsanteile verkaufen willst, musst du das 12 Monate im Voraus ankündigen. Bei geschlossenen Immobilienfonds investierst du dagegen in nur wenige Immobilien und die Mindesthaltefrist deiner Anlage beträgt auch meistens weit mehr als 2 Jahre.

Mischfonds

Bei Mischfonds werden gleich mehrere Anlageklassen miteinander kombiniert – zum Beispiel Aktien, Rentenpapiere oder auch andere Anlagen wie zum Beispiel Immobilien, Rohstoffe oder Währungen. Die Risiken und Renditen eines Mischfonds können sich daher stark unterscheiden. 

Indexfonds

Indexfonds sind passive Investmentfonds, das heißt, sie bilden einen Marktindex automatisiert nach. Sie erfordern daher kein aktives Fondsmanagement und sind somit günstiger als aktive Fonds. 

Sektorfonds

Sektorfonds sind Investmentfonds oder ETFs, die ihren Fokus gezielt auf einen einzigen Wirtschaftssektor oder eine bestimmte Branche setzen, zum Beispiel Immobilien, Technologie oder Energie. Sektorfonds sind also nicht diversifiziert, was zwar ihre Renditechancen erhöht, aber auch ihr Risiko in die Höhe schnellen lässt. Sie eignen sich daher also eher für Experten und Expertinnen.

Globale Fonds

Ein globaler Fonds ist ein Investmentfonds, der versucht, die besten Anlagen aus Wertpapieren rund um die Welt zu identifizieren. Globale Fonds können sich auf eine einzelne Anlageklasse oder auch mehrere auf einmal konzentrieren.

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Die Gebühren von Investmentfonds verstehen

Wenn du Fonds kaufen willst, fallen neben dem eigentlichen Preis für den Fondsanteil noch weitere Kosten an. Zunächst musst du dir ein Depot zulegen. Das gibt es bei manchen Banken kostenlos, aber kann auch bis zu 50 € kosten. Dazu kommen dann noch einige Gebühren, wie zum Beispiel der sogenannte Ausgabeaufschlag. Diese einmalige Gebühr deckt die Beratungs- und Vertriebskosten ab und kann je nach Fondsart unterschiedlich hoch sein. Bei Aktienfonds etwa 7 % und bei Rentenfonds um die 4 %.Im Allgemeinen sind die Gebühren bei aktiv gemanagten Fonds höher, weil sie mehr Verwaltungsaufwand mit sich bringen als passive Fonds oder ETFs. Außerdem musst du bei Investmentfonds auch die Transaktionskosten beachten, die für den Kauf und Verkauf anfallen. Und bei aktiven Fonds kommen in der Regel auch noch Verwaltungsgebühren von bis zu 2 % sowie Performancegebühren von 5 % bis 25 % hinzu. Um die Kosten verschiedener Fonds miteinander zu vergleichen, ist vor allem die jährliche Gesamtkostenquote bzw. Total Expense Ratio (TER) hilfreich. Bei passiven Fonds liegt die TER zum Beispiel meistens unter 0,5 %, während sie bei aktiven Fonds bis zu 2,5 % betragen kann.

Was ist eine Vorabpauschale bei Investmentfonds?

Egal, wie du planst, dein Geld anzulegen – du solltest nicht vergessen, dass eventuell Steuern fällig werden. Bei Fonds spielt hier vor allem die sogenannte Vorabpauschale eine Rolle. Diese bezeichnet im deutschen Steuerrecht eine fiktive, steuerpflichtige Rendite aus deinem Investmentfonds. Einfacher ausgedrückt ist die Vorabpauschale eine Besteuerung zukünftiger Wertsteigerungen. Sie ist die Differenz zwischen dem Basisertrag deines Investmentfonds und der Gewinnausschüttung. Das heißt, wenn du deine Fondsanteile verkaufst, wird die Vorabpauschale vom tatsächlichen Gewinn, der beim Verkauf erzielt wurde, abgezogen.

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FAQs


    Die größten Unterschiede zwischen Investment- und Indexfonds sind ihre Anlagestrategien und Verwaltungsweisen. Investmentfonds werden von professionellen FondsmanagerInnen verwaltet, die darauf abzielen, den zugrundeliegenden Index zu übertreffen. Weil das mit viel Forschung, Analyse und allgemeinem Verwaltungsaufwand verbunden ist, sind auch die Gebühren tendenziell höher. Indexfonds bilden dagegen passiv einen bestimmten Marktindex nach, zum Beispiel den S&P 500. Das heißt, sie erfordern weniger aktives Management und sind dementsprechend auch meistens deutlich günstiger als Investmentfonds.

    Investmentfonds unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Struktur, Funktionsweise und Gebühren von ETFs. Beide Anlagearten bündeln Kapital von mehreren Investoren, um diversifizierte Portfolios aufzubauen. ETFs werden jedoch genau wie einzelne Aktien den ganzen Handelstag über an Börsen gehandelt, und ihre Preise schwanken basierend auf Angebot und Nachfrage. Die meisten ETFs werden passiv verwaltet, wodurch oft geringere Gebühren möglich sind. Traditionelle Investmentfonds werden im Gegensatz dazu in der Regel aktiv durch Fondsmanager verwaltet.


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