Regression zur Mitte einfach erklärt

Du fragst dich, was die Regression zur Mitte ist und warum dieses Phänomen für dich als AnlegerIn so wichtig ist? Hier erfährst du es.
Lesezeit: 3 Min.
Wer sich mit Statistik auskennt, hat vielleicht schon einmal davon gehört. Doch was genau ist eigentlich die Regression zur Mitte? In diesem Leitfaden erklären wir dir kurz und knapp, was es mit diesem mathematischen Phänomen auf sich hat und warum es auch für Investitionen wichtig ist.

Was bedeutet Regression zur Mitte?

Wie oben bereits erwähnt, stammt der Begriff Regression zur Mitte, oder auch Regression zum Mittelwert, aus dem Bereich der Mathematik – genauer gesagt aus der Statistik. Gemeint ist damit das Phänomen, dass nach extrem ausgefallenen Messwerten die nächste Messung wieder näher am Durchschnittswert liegt, sofern der Zufall einen Einfluss auf die Messgröße hat.

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Kurze Geschichte

Die Theorie der Regression zur Mitte stammt vom britischen Wissenschaftler Francis Galton, einem Cousin von Charles Darwin. Erstmals entdeckte er dieses Phänomen, das er zunächst Regressionseffekt nannte, bei seinen Experimenten mit Erbsen. Im Jahr 1886 veröffentlichte er dann auch eine Studie zur Größenverteilung der Menschen. Auch hier traf die Regression zur Mitte zu. Sehen wir uns dazu am besten ein Beispiel an.

Regression zur Mitte Beispiel 

Auch, dass es bei der Körpergröße von Menschen keine groben Ausreißer nach oben oder unten gibt, liegt dem Prinzip der Regression zur Mitte zugrunde. Wenn zum Beispiel zwei überdurchschnittlich große Eltern ein Kind bekommen, dann wird es wahrscheinlich nicht so groß werden wie seine Eltern. Wenn beide Elternteile dagegen eher klein sind, dann wird ihr Nachwuchs mit großer Wahrscheinlichkeit ihre Körpergröße überragen. Macht eigentlich auch Sinn: Denn wenn es nicht so wäre, dann gäbe es ja immer mehr Menschen, die entweder gleich mehrere Meter oder weit unter einem Meter groß wären. Dasselbe Prinzip gilt übrigens auch für überdurchschnittlich und unterdurchschnittlich intelligente Eltern.

Und  was hat die Regression zur Mitte mit Investitionen zu tun?

Im Bereich Investitionen bezeichnet der Begriff Regression zur Mitte eine Gesetzmäßigkeit, die die langfristige Entwicklung der Rendite von Kapitalanlagen beeinflusst. Statistisch gesehen ist es nämlich so, dass sich die Rendite bei Aktien und anderen Wertanlagen, wie zum Beispiel Kryptowährungen, über einen längeren Zeitraum immer um den sogenannten mittleren Durchschnitt bewegt. Das heißt also, dass die Bruttorendite deiner Geldanlage früher oder später zu einem langfristigen Marktdurchschnitt zurückgeht – ganz egal, ob die Ausgangsrenditen positiv oder negativ waren. Das Ganze gilt allerdings vor allem für Zeiträume von mindestens sieben Jahren. Für Zeitspannen von weniger als 5 Jahren trifft die Regression zur Mitte nicht zu.Das Phänomen der Regression zum Mittelwert spricht also für eine langfristige Anlagestrategie. Denn wenn du deine Aktien hältst und nicht verkaufst – auch wenn sie mal für eine Zeit lang an Wert verlieren – werden sie aller Wahrscheinlichkeit nach wieder an Wert gewinnen. Zudem kannst du davon ausgehen, dass sich die Märkte selbst nach Wirtschaftskrisen und Pandemien auch wieder ausgleichen werden.

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Warum die Regression zur Mitte für dich wichtig ist 

Du siehst also, die Regression zur Mitte bringt so manche Vorteile für AnlegerInnen mit sich. Denn wenn du dieses Prinzip verstehst, kannst du:
  • Risiken reduzieren und bessere Anlageentscheidungen treffen, weil du Ausreißer besser einschätzen kannst und keiner kurzfristiger Outperformance hinterherjagen wirst
  • ruhiger schlafen, weil dich kurzfristige Schwankungen nicht in Panik versetzen
Du kannst jetzt also selbst bei einem Börsencrash die Ruhe bewahren und übereilte Entscheidungen vermeiden. Denn du weißt ja: Auch wenn die Kurse kurzfristig fallen – sie werden aller Wahrscheinlichkeit nach auch wieder steigen.

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