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Du bist selbstständig? Steuern, Tipps und mehr

Du machst dich bald selbstständig, Steuern sind aber nicht gerade dein Lieblingsthema? Es ist einfacher, als du denkst! Hier erfährst du alles Wichtige rund ums Thema Steuern und Selbstständigkeit.

Lesezeit: 5 Min.

Mit dem Laptop am Strand von Bali sitzen, frei über alles entscheiden, so stellen sich viele die Selbstständigkeit vor. Doch egal, wann und wo du arbeitest – um manche Pflichten kommst du nicht herum. Dazu gehören neben Deadlines, Rechnungen und Rentenbeiträgen auch Steuern. Selbstständigkeit ist schließlich kein Hobby, sondern ein Weg Geld zu verdienen.

Als selbstständig gilt, wer seine Arbeitszeiten flexibel gestalten kann, keinem umfassenden Weisungsrecht unterliegt und keiner Arbeitsorganisation angehört. Es gibt gewerbetreibende Selbstständige, die zum Beispiel ein eigenes Café führen oder einen Onlineshop betreiben. Und es gibt AnwältInnen, JournalistInnen oder TexterInnen, die freiberuflich für verschiedene Auftraggeber arbeiten. Egal, womit du selbstständig bist, Steuern musst du in der Regel zahlen. Es gibt jedoch ein paar Unterschiede und Besonderheiten.

Welche Steuern zahlen Selbstständige?

Es gibt viele Gründe, Freelancer zu werden. Dazu gehören nicht nur mehr Flexibilität, sondern je nach Branche und Erfahrung oftmals auch höhere Verdienstmöglichkeiten. Bedenke jedoch, dass du Stunden- oder Tagessätze in brutto denken musst. Bei Angestellten gehen Sozialversicherungsbeiträge und Lohnsteuer direkt vom Bruttogehalt ab. Selbstständige müssen diese selbst abführen. Die wohl wichtigste Steuer für Selbstständige ist die Einkommensteuer. 

Die Einkommensteuer

Wenn du mit deiner Selbstständigkeit pro Jahr mehr als den Grundfreibetrag von aktuell 11.604 € verdienst (und das hoffen wir für dich!), musst du Einkommensteuer zahlen – egal, ob Freiberufler oder Gewerbe. Diese ist wie die Lohnsteuer abhängig von der Höhe deines Einkommens. Im Gegensatz zur Lohnsteuer, die in der Regel vom Monatsgehalt abgeht, zahlst du diese Steuer einmal im Jahr auf dein gesamtes Einkommen des Vorjahres. Wie du die Steuer selbstständig berechnen kannst, zeigen wir dir weiter unten. 

Die Umsatzsteuer

Du erzielst Umsätze von über 22.000 € im Jahr? Dann bist du umsatzsteuerpflichtig. Das heißt, auf deinen Rechnungen musst du zusätzlich die Umsatz- bzw. Mehrwertsteuer von zumeist 19 % ausweisen. Je nach Festlegung machst du dafür monatlich oder vierteljährlich eine Umsatzsteuererklärung und überweist den fälligen Betrag ans Finanzamt. Ausgenommen von dieser Regelung sind KleinunternehmerInnen, die weniger als 22.000 € im Jahr umsetzen. Ob du ein Gewerbe hast oder freiberuflich arbeitest, spielt jedoch keine Rolle.   

Wichtig: Deine Betriebsausgaben wie Raummiete, Internet, Büromaterial und mehr enthalten in der Regel ebenfalls Umsatzsteuer. Diese ziehst du bei der Umsatzsteuererklärung ab, um Steuern zu reduzieren. Für Selbstständige ein wichtiges Thema! 

Die Gewerbesteuer

Du führst ein Geschäft oder einen Onlinehandel? Dann zahlst du im Gegensatz zu FreiberuflerInnen eine Gewerbesteuer – es sei denn du liegst unter dem Freibetrag von aktuell 24.500 €. Ansonsten zahlst du 3,5 % deines Gewerbeertrags an das Finanzamt. Dafür musst du eine Gewerbesteuererklärung abgeben und eine Vorauszahlung leisten, in der Regel einmal im Quartal. Übrigens kannst du die Gewerbesteuer bei deiner Steuererklärung absetzen!

Die Lohnsteuer für Gehälter

Hast du Angestellte, zahlst du zusätzlich noch Lohnsteuer auf die Gehälter, und zwar monatlich mit der Gehaltsabrechnung. Denn die Lohnsteuer geht nicht nur vom Bruttogehalt der Mitarbeitenden ab. Arbeitgeber müssen ebenfalls einen Beitrag leisten, der in der Regel genauso hoch ist wie der Arbeitnehmeranteil. Fällt beim Bruttogehalt beispielsweise eine Lohnsteuer von 100 € an, zahlst du zusätzlich noch einmal 100 € drauf. Gleiches gilt übrigens für die Sozialversicherungsbeiträge, also Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung. 

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Wie viel Steuern zahlen Selbstständige?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du deine Steuern selbstständig berechnen kannst. Verdienst du gut, lohnt es sich durchaus ein Steuerbüro zu beauftragen. Dieses übernimmt die Einkommen-, Umsatz- und Gewerbesteuererklärung für dich – und du sparst eine Menge Zeit und Rechnerei. Günstiger ist es natürlich, die Erklärungen selbst zu machen.

Unser Tipp: Überlege schon vor dem Sprung in die Selbstständigkeit, wie viel Steuern du eventuell zahlen müsstest. So kannst du zum Beispiel deinen Stundensatz oder deine Preise vorab besser einschätzen. Bei der Einkommensteuer gilt: je höher dein Einkommen, desto höher die Steuer (mit einem Höchstsatz von 45 %). Für die Berechnung musst du zunächst deine Betriebsausgaben von deinen Einnahmen abziehen (beides in netto), um deinen Gewinn zu ermitteln. Wichtig sind auch deine Steuerklasse (bist du zum Beispiel ledig oder verheiratet?) und deine Konfession. Hilfreich sind Online-Tools wie der Einkommensrechner vom Bundesfinanzministerium, dort siehst du die Formeln zur Berechnung und die Steuersätze. Hier ein vereinfachtes Beispiel: 

  • Einnahmen in 2023: 50.000 € 
  • Betriebsausgaben: 5.000 €
  • Zu versteuerndes Einkommen: 45.000 €
  • Einkommensteuer (nicht verheiratet): 9.537 €

Auf den Monat gerechnet würdest du also 794,75 € zahlen. Das ist eine Menge Geld und sollte in deine Preiskalkulation, zum Beispiel auf Freelance Plattformen, unbedingt mit einfließen. 

Du willst einschätzen, wie viel Umsatzsteuer du wahrscheinlich zahlen musst? Addiere dafür einfach alle Umsatzsteuersätze deiner Ausgangsrechnungen eines Quartals, die deine Kunden bzw. Kundinnen bereits überwiesen haben. Davon abziehen kannst du dann die Umsatzsteuer von Eingangsrechnungen (also Rechnungen, die du in diesem Quartal bezahlt hast). Einen guten Überblick bekommst du mit N26 Spaces (Unterkonten). Du kannst zum Beispiel ein Unterkonto für deine Umsatzsteuer erstellen und darauf die Umsatzsteuerbeträge verschieben, sobald deine Kunden und Kundinnen die Rechnungen bezahlt haben. So läufst du auch nicht Gefahr, dass du dieses Geld versehentlich ausgibst. 19 % sind schließlich kein Pappenstiel! Noch mehr Tipps findest du in unseren FAQ für Freelancer.

Angestellt und selbstständig: Welche Steuern muss ich zahlen?

Du willst die Freiheit eines Freelancers und die Sicherheit einer Festanstellung? Es geht auch beides! Du kannst in Voll- oder Teilzeit arbeiten und nebenher Einkünfte aus selbstständiger Arbeit erzielen. Wenn du nebenberuflich selbstständig bist, können Steuern anfallen. Wie hoch, hängt von deinen Gesamteinnahmen ab. Mehr dazu erfährst du in diesem Artikel. Und falls du erfahren willst, welche Fristen gelten, wenn du deine Lohnsteuererklärung abgeben möchtest, lohnt sich ein Blick in unseren Blogpost.

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Von N26

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