Eine Person in einem weißen Sweatshirt, die auf ihr Handy schaut.

Neu in der Investment-Welt? Was du vor deinem ersten Investment wissen solltest

In diesem Artikel gehen wir auf einige der wichtigsten Punkte ein, die du beachten solltest, wenn du dein Geld anlegen willst.

Lesezeit: 10 Min.

Du hast beschlossen, mit dem Investieren zu beginnen und weißt nicht, wo du anfangen sollst? Damit bist du nicht allein. Investitionen können eine tolle Option sein, um Vermögen aufzubauen und für Dinge zu sparen, die dir wichtig sind. Vor allem für Neueinsteiger kann es aber erst einmal abschreckend wirken. Die Akronyme sind komplex und die Rhetorik kompliziert – es gibt viel zu lernen. Daher ist es kein Wunder, dass viele Menschen zu eingeschüchtert sind, um anzufangen.

Die Auswahl bei den Anlagemöglichkeiten ist jedoch genauso einzigartig wie die Anleger selbst. Sobald du einmal die Grundlagen beherrschst, kannst du entscheiden, ob Investitionen für dich das Richtige sind und welche Arten von Investitionen du möglicherweise durchführen möchtest. 

Unser Ziel bei N26 ist es, dass Finanzen dich nicht mehr stressen, sondern Spaß machen. In diesem Artikel gehen wir auf die grundlegenden Arten von Investitionen, Investitionsansätze und die drei wichtigsten Faktoren ein, die zu berücksichtigen sind, wenn du einen Investitionsplan erstellen willst. Fangen wir also an.

Investitionen verstehen

Investieren ist ein komplexes Unterfangen. Darum lohnt es sich, sich mit den verschiedenen Produkten auf dem Markt und den unterschiedlichen Investitionsstilen vertraut zu machen. 

Arten von Investitionen

Grundsätzlich kannst du in viele verschiedene Vermögenswerte investieren, aber die folgenden sind die häufigsten.

Aktien. Mit Aktien erwirbst du einen Anteil an einem Unternehmen. Wenn es dem Unternehmen gut geht, dann steigt der Wert deiner Aktien. So machst du also Gewinn, wenn du deine Anteile verkaufst. Sollte es hingegen nicht gut laufen, dann sinken die Preise deiner Aktien. Dann könntest du auch dein gesamtes Geld verlieren. Darum gehören Aktien zu den eher volatilen Anlagemöglichkeiten.  

Anleihen. Diese Investitionsart ist eine Art Darlehen, das einer Regierung oder einem Unternehmen gegen eine feste Gewinnsumme vergeben wird. Anleihen gelten im Allgemeinen als weniger riskant im Gegensatz zu Aktien.

Indexfonds. Ein Indexfonds ist ein Portfolio aus verschiedenen Vermögenswerten wie zum Beispiel Aktien und Anleihen. Der Name sagt es schon. Er bildet die Wertentwicklung eines bestimmten Indizes (Sortiment an Wertpapieren) ab. Indexfonds werden einmal am Tag gehandelt. Ihre Kurse steigen oder fallen dann je nach dem Index, den sie abbilden. 

ETFs (Börsengehandelte Fonds). Technisch gesehen sind ETFs eine Art Indexfonds, die an der Börse gehandelt werden. Darum schwanken auch bei ihnen die Kurse im Laufe des Tages. ETFs können jede beliebige Kombination von Vermögenswerten enthalten, von Aktien über Anleihen bis hin zu Rohstoffen. Sowohl Indexfonds als auch ETFs werden passiv verwaltet, das heißt, sie folgen dem Auf und Ab der Werte, die sie abbilden. Dadurch sind die Gebühren niedriger als bei aktiv gemanagten Fonds. 

Aktiv gemanagte Fonds. Auch diese Anlageform ist eine Sammlung von Wertpapieren. Im Gegensatz zu Indexfonds und ETFs wird so ein Fonds aktiv von einem Makler verwaltet. Dieser führt täglich auf der Grundlage seiner persönlichen Einschätzung der Marktbedingungen Trades durch. Die Gebühren sind bei dieser Anlagenart normalerweise höher, weil der Makler für seinen zusätzlichen Aufwand höhere Prozentsätze deines Anlagekontos einbehält als bei passiv verwalteten Fonds. 

Passiv vs. aktiv: Anlagestile verstehen

Im Großen und Ganzen gibt es bei Investitionen zwei Hauptstile: aktiv und passiv. Bei diesen unterschiedlichen Ansätzen geht es nicht darum, in was du investierst. Es kommt darauf an, wie regelmäßig du kaufst und verkaufst. 

Eine aktive Investition ist ein proaktiver Ansatz. Hier ist das Ziel zu verkaufen, wenn der Markt einen Aufwärtstrend erlebt (oft auf kurze Sicht). Daytrading ist ein Beispiel dafür. Du kannst auch einen Portfoliomanager beauftragen, der in deinem Namen aktiv investiert. Wenn du eine Aktie für 50 € kaufst und sie innerhalb weniger Tage für 75 € verkaufen kannst, dann wäre das eine aktive Investition.

Passives Investieren bedeutet, Vermögenswerte zu kaufen und sie langfristig zu halten. Hier musst du also dem Drang zum Verkaufen widerstehen, wenn der Markt sich nach oben oder unten entwickelt. Dieser Ansatz erweist sich oft als kostengünstiger, weil nicht bei jedem Kauf oder Verkauf Gebühren oder Steuern anfallen.

Aber eins nach dem anderen: Setze dir klare Investitionsziele

Wir haben uns die wichtigsten Anlageformen und -ansätze angesehen. Jetzt sollte es leichter zu beurteilen sein, ob und wie sich Investitionen in deine persönliche Finanzplanung einbauen lassen.

Bevor du tatsächlich loslegst, ist es sehr wichtig, dass du deine Ziele festlegst. Hast du vielleicht schon ein klares Konzept für deine Reise in die Welt der Investitionen? Oder willst du einfach nur dein Geld vermehren? Entdecke hier einige typische Finanzziele vieler Investoren:

  • Ruhestand. Die Planung der eigenen Einkünfte im Alter ist wichtig. Und Investitionen können ein Bestandteil davon sein. Welchen Betrag du für deinen Ruhestand investieren möchtest, hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel von deinem Alter, deinem Lebensstil und welche Altersvorsorgeleistungen du sonst noch bekommen wirst (z. B. Sozialversicherung oder andere staatliche Renten).
  • Große Ausgaben. Hier kann es um alle möglichen kurz- oder langfristigen Ziele gehen. Zum Beispiel um den Kauf eines Autos, eine Anzahlung für ein Haus oder die Ausgaben für eine Hochzeit.
  • Vermehrung des Vermögens. Viele von uns wollen ihr Geld einfach vermehren, anstatt es auf einem Girokonto liegen zu lassen. Genau dafür können Investitionen ein wertvolles Instrument sein. 
  • Ersparnisse für Kinder und Enkelkinder. Eine Geldanlage kann eine sehr hilfreiche Maßnahme sein, um die Zukunft deiner jüngeren Familienmitglieder zu sichern.
  • Einkommen generieren. Du könntest versuchen, aus deinen Anlagen ein Einkommen zu generieren, vor allem wenn sie Dividenden ausschütten. Allerdings kann das Risiko hierbei hoch sein und unter Umständen brauchst du ein beträchtliches Startkapital. 

Ganz egal, aus welchem Grund du dich für eine Investition entscheidest: Mit klar definierten, realistischen Vorhaben kannst du ein Ziel und einen Maßstab festlegen, um deinen Fortschritt zu messen. 

Die nächsten Schritte: Diese drei Fragen helfen dir dabei, deinen Investitionsplan festzulegen

Sobald du deine Ziele festgelegt hast, musst du einen Plan entwickeln, wie du sie erreichen kannst. Hierbei musst du vor allem drei wichtige Faktoren berücksichtigen: Dein Budget, deinen Zeitrahmen und deine Risikotoleranz. 

Wie viel willst du investieren?

Einer der wichtigsten Punkte, den du beachten musst, ist, wie viel Geld du tatsächlich investieren kannst. Hast du bereits einen Pauschalbetrag, den du investieren möchtest? Super. Im Gegensatz dazu entscheiden sich auch manche Menschen für eine regelmäßige Investition. So kann beispielsweise ein bestimmter Prozentsatz des monatlichen Einkommens investiert werden, damit dein Portfolio (hoffentlich) mit der Zeit wächst. 

Experten empfehlen in der Regel, 20 % des eigenen Budgets für Sparanlagen zu reservieren. Aber auch, dass es noch besser ist, wenn man mehr schafft. Wenn du erst später im Leben mit Investitionen beginnst oder vorzeitig in den Ruhestand gehen möchtest, solltest du auch einen höheren Beitrag in Betracht ziehen. 

Investiere aber nicht dein ganzes Geld. Wir können nur immer wieder betonen, dass die Rendite von Investitionen nicht garantiert ist. Denn einerseits kannst du enorme Gewinne erzielen, aber andererseits kannst du auch einen Teil oder im schlimmsten Fall dein gesamtes Kapital verlieren. Darum ist es ratsam, dass du nie mehr investierst, als du zu verlieren bereit bist. Vor allem bei Geld, das du in einer Notsituation brauchen könntest. 

Prüfe deine Finanzen deshalb auf Herz und Nieren und vergewissere dich, dass deine Finanzgrundlage gesichert ist: 

  1. Stelle einen Budgetplan auf. Dann weißt du, was du dir leisten kannst und verhinderst gleichzeitig, über deine Verhältnisse zu leben. Tipp: Genau dafür haben wir einige praktische Tools in unserer N26 App!
  2. Lege für den Fall von unerwarteten Wendungen einen Notallfonds (Lebenshaltungskosten für drei bis sechs Monate) an.
  3. Mach Schluss mit allen hochverzinslichen Schulden, die du hast. Die Zinsen können die Schulden schnell aufblähen, so musst du auf lange Sicht viel mehr zurückzahlen.
  4. Lass einen Teil deines Geldes auf einem hochverzinsliches Spar- oder Festgeldkonto, wenn du dein Geld sicher vermehren willst. 

Wie ist dein Zeitrahmen?

Der Zeitrahmen ist beim Investieren ein wichtiger Faktor. Er gibt an, wie viel Zeit du noch vor dir hast, bis du dein Investitionsziel erreichst. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von den Marktbedingungen, deinen eigenen Vermögenswerten und deiner Risikotoleranz. 

Im Gegensatz zu Produkten wie Tagesgeldkonten sind Investitionserträge alles andere als garantiert. In der Vergangenheit haben die Märkte jedoch langfristig eher einen Aufschwung erlebt. Darum sind viele Berater der Meinung, dass ein längerer Zeitrahmen es ermöglichen könnte, die volatilen Momente des Marktes zu überstehen. 

Es kann aber auch sein, dass du nur einen kurzen Zeitrahmen hast, um deine Ziele zu erreichen. Zum Beispiel, wenn du kurz vor dem Ruhestand stehst. Dann empfehlen viele, Anlagen mit weniger Risiko zu wählen. Denn die Kombination aus risikoreichen Investitionen und hohem Zeitdruck könnte dich bei plötzlichen Marktabsenkungen in eine schwierige Lage bringen.

Noch eine Sache ist wichtig: Wenn du gleichzeitig auf mehrere Ziele hinarbeiten willst, kann es sinnvoll sein, diese in kurz- und langfristige Sparziele zu unterteilen. So haben sie jeweils ihren eigenen Zeitrahmen. Höchstwahrscheinlich haben Vorhaben wie der Ruhestand oder der Vermögensaufbau einen längeren möglichen Zeitrahmen als die Finanzierung einer Hochzeit.

Wie hoch ist deine Risikotoleranz?

Diesen Punkt können wir nie genug betonen: Keine Investition ist absolut sicher. Anleger müssen immer ein gewisses Maß an Volatilität in Kauf nehmen. Aber wie viel Risiko der Einzelne verträgt oder eingehen kann, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Dazu gehören Alter, Einkommenshöhe, Lebenssituation und sogar die Persönlichkeit. 

Wenn wir über Risiken sprechen, müssen wir uns zwei verschiedene Begriffe genauer ansehen: Risikotoleranz und Risikokapazität. Die Risikokapazität ist die Höhe des Risikos, welches du dir leisten kannst, beziehungsweise was deine aktuelle Situation zulässt. Das wird sich wahrscheinlich im Laufe deines Lebens ändern, je nachdem, wie alt du bist und wie sich dein Einkommen und deine Familiensituation entwickeln. Die Risikotoleranz gibt einfach nur an, wie viel Risiko du persönlich bereit bist, einzugehen. Hier geht es also eher um ein Persönlichkeitsmerkmal. 

Auch hier gilt: Bestimmte Investitionen sind riskanter als andere. Eine Person mit einer hohen Risikokapazität oder -toleranz könnte zum Beispiel eine große Anzahl an Aktien und nur sehr wenige Anleihen besitzen. Diese Art von Portfolio kann langfristig höhere Renditen erzielen, kann aber kurzfristig erhebliche Verluste erleiden. Darum ist es besser für Personen geeignet, die viel Zeit haben, unangenehme Senkungen und Verluste auszusitzen. 

Im Gegensatz dazu kann ein Portfolio aus 50 % Anleihen und 50 % Aktien stabilere Renditen erzielen, auch wenn diese nicht so hoch sind. Ein Portfolio mit weniger Risikobereitschaft kann eine schlaue Entscheidung sein, wenn du kurzfristig Geld benötigst. 

Je älter du wirst und je näher du dem Ruhestand kommst, desto mehr solltest du also auf Anleihen und andere weniger volatile Anlagen setzen. Auf diese Weise kannst du Verluste vermeiden, wenn der Markt bei Eintritt in den Ruhestand einen Abwärtstrend durchmacht. 

Bonusinfos: Zwei (weitere) Punkte, die du vor einer Investition berücksichtigen solltest 

Wer verwaltet deine Investitionen?

Bevor du wirklich mit dem Investieren beginnen kannst, brauchst du ein Depot, über das du Aktien, Anleihen, ETFs und vieles mehr erwerben kannst. Manchmal kannst das Depot direkt bei deiner Bank eröffnen und du verwaltest all deine Anlagen an einem Ort. Du kannst dir aber auch einen Fondsmanager suchen, der dein Portfolio gegen eine Gebühr für dich verwaltet. 

Wenn du dich für einen Fondsmanager entscheidest, solltest du dir vorher genau seine Gebührenstruktur, die Kauf- und Verkaufsgebühren und alle anderen zusätzlichen Gebühren ansehen. Sie können zunächst einmal niedrig wirken, aber wenn du häufig tradest, können sie sich schnell summieren. Vergiss auch nicht, dass es sich bei Maklerkonten um steuerpflichtige Konten handelt. Du musst für deine Kapitalerträge also Steuern zahlen. 

Wo fließt dein Geld hin?

Wenn du in ein Unternehmen investierst (durch den Kauf einzelner Aktien oder durch einen diversifizierten ETF-, Index- oder Investmentfonds), dann unterstützt du mit deinem Geld das Wachstum dieses Unternehmens. Einige Anleger haben sich dafür entschieden, nur noch in Unternehmen zu investieren, die mit ihrer Philosophie übereinstimmen. Dieses Konzept ist als ethisches Investieren bekannt.

Willst du auch wissen, was in einem jeweiligen Fonds enthalten ist? Dann sieh dir seine Vermögensaufteilung erst an und entscheide dann, ob du in die Unternehmen investieren möchtest. 

Einige ETFs oder Indexfonds machen das einfacher. Wenn du dich zum Beispiel für soziale Belange interessierst, kannst du nach Social-Responsibility-Investing-Fonds (SRI-Fonds) suchen. Sie vermeiden kontroverse Branchen wie Schusswaffen, Tabak und Öl. ESG-Fonds investieren vorrangig in nachhaltige Unternehmen und beinhalten keine Aktien von Öl-, Gas- oder anderen umweltbelastenden Unternehmen.  


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