Was kann man von der Steuer absetzen? Dein Leitfaden für das Steuerjahr 2022

Erfahre, welche Steuerermäßigung auch für dich gilt und was du alles absetzen kannst. Außerdem stellen wir dir ein praktisches Tool vor, mit dem die Steuererklärung noch einfacher geht!

Lesezeit: 8 Min.

Nickerchen in der Mittagspause, Meetings im Pyjama und statt Pendeln ein Arbeitsweg vom Bett bis zum Schreibtisch: Für viele von uns hat das Homeoffice eine Menge Vorteile gebracht. Und dank einiger Änderungen für das Steuerjahr 2022 kannst du nun auch von einer Steuerermäßigung profitieren. Welche Regelungen für 2022 gelten, ob du die Steuererklärung im Jahr 2023 abgeben musst und was du alles von der Steuer absetzen kannst, erfährst du hier. Außerdem zeigen wir dir praktische Tools, die dir bei der Steuererklärung helfen.

Warum sollte ich eine Steuerklärung machen und bis wann?

Mal ganz ehrlich jetzt: Wer macht schon gern die Einkommensteuererklärung? Wenn du nicht gerade in der Buchhaltung oder Lohnsteuerberatung arbeitest, schiebst du das Thema wie die meisten von uns wahrscheinlich gerne mal auf die lange Bank – oder beschäftigst dich erst gar nicht damit. 

Dabei kannst du als ArbeitnehmerIn viele Ausgaben absetzen und auf eine ordentliche Rückerstattung hoffen: Laut Statistischem Bundesamt haben 2018 über 88 % der unbeschränkt Steuerpflichtigen, die eine Steuererklärung eingereicht haben, Geld zurück bekommen – und zwar durchschnittlich 1.072 €. Du siehst: Eine freiwillige Steuererklärung lohnt sich meistens!

Dank der neuen Steuerermäßigung könnte es dieses Jahr sogar noch mehr werden. Ein guter Grund, die Ärmel hochzukrempeln und deine Ausgaben zu addieren. Du willst nun deine Steuererklärung freiwillig einreichen, aber sorgst dich um die Abgabefrist? Kein Stress! Denn das Datum liegt in ferner Zukunft: Du hast mit deiner Steuererklärung 2022 noch Zeit bis zum 31. Dezember 2026. 

Ein Wort der Warnung ist für die Abgabefrist jedoch angebracht. Wenn du als ArbeitnehmerIn im Jahr 2022 Kurzarbeitergeld oder andere Lohnersatzleistungen wie Arbeitslosengeld, Kranken-, Mutterschutz- oder Elterngeld von mehr als 410 € erhalten hast, musst du zwingend eine Einkommensteuererklärung abgeben. Dann gilt auch eine knappere Frist und du hast nur bis zum 2. Oktober 2023 Zeit, wenn du die Einkommensteuererklärung ohne professionelle Hilfe erstellst – mit Steuerberatung ist bis zum 31. Juli 2024 Zeit.

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Was kann man alles von der Steuer absetzen? Checkliste

Vom Arbeitsweg über Büroklammern bis Kontoführungsgebühren – wenn du dich fragst, was man alles von der Steuer absetzen kann, brauchst du nicht länger zu suchen! Hier unsere Checkliste zu den Basics: 

  • Werbungskosten: Beruflich veranlasste Ausgaben kannst du bei der Steuererklärung angeben, sofern sie dein Arbeitgeber nicht ersetzt hat. Zu den Werbungskosten gehören Arbeitsmittel wie Büromaterial und Fachliteratur, Aufwendungen für Bewerbungen wie Porto und Kopien, aber auch Fortbildungen, Sprachkurse, Reisekosten oder ein berufsbedingter Umzug. Auch Kontoführungsgebühren kannst du von der Steuer absetzen, pauschal werden 16 € pro Jahr anerkannt – egal, in welchem Monat des Jahres du dein Konto eröffnet hast.
  • Fahrtkosten (Pendlerpauschale): Zu den Werbungskosten zählen auch Kosten für den Weg zur Arbeit. Für jeden Arbeitstag kannst du pro Kilometer 30 Cent absetzen – hier gilt jedoch die einfache Wegstrecke. Ab dem 20. Kilometer sind es sogar 38 Cent pro Kilometer. Übrigens: Das Verkehrsmittel ist hierbei relativ unerheblich und du kannst auch dann von der Pendlerpauschale profitieren, wenn du zur Arbeit radelst oder läufst!
  • Internet und Telefon: Wenn dein Job die berufliche Nutzung deines Internets, Telefons oder Smartphones mit sich bringt, kannst du diese Kosten monatlich pauschal mit 20 % als Werbungskosten ansetzen – maximal kannst du pro Monat 20 € angeben. 
  • Häusliches Arbeitszimmer: Zu den Werbungskosten zählen auch Aufwendungen für das häusliche Arbeitszimmer, zum Beispiel anteilige Miet- und Betriebskosten. Bedingung hierfür ist jedoch, dass dir für deine berufliche oder betriebliche Tätigkeit kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Du kannst für das Jahr 2022 bis zu 1.250 € geltend machen.
  • Versicherungen: Bei der Steuererklärung gibst du den Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil für die Vorsorgeaufwendungen – also Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung – an.

Was kann ich als Privatperson steuerlich absetzen? 

Du fragst dich nun, ob du auch Kosten absetzen kannst, die nicht mit der Arbeit, sondern mit deinem Privatleben zu tun haben? Es gibt einige steuerlich absetzbare Ausgaben, die auf den ersten Blick nicht nach berufsbedingten Kosten aussehen bzw. aus anderen Gründen steuerlich absetzbar sind. Hier haben wir die wichtigsten für dich zusammengetragen:

  • Haushaltsnahe Dienstleistungen: Du hattest Handwerker im Haus oder beschäftigst eine Putzkraft? Die Kosten dafür kannst du von der Steuer absetzen – vorausgesetzt, du zahlst auf Rechnung. 
  • Sonderausgaben: Du hast Kinder? Dann kannst du Betreuungskosten bis zu 4.000 € pro Kind geltend machen. Und falls du 2022 Geld an gemeinnützige Organisationen gespendet hast, kannst du diese auch als Sonderausgaben geltend machen!
  • Private Haftpflichtversicherung: Du kannst auch Kosten für deine private Haftpflichtversicherung steuerlich geltend machen.
  • Berufsbedingter Umzug: Du bist berufsbedingt näher an deinen Arbeitsplatz gezogen? Dann kannst du die Ausgaben als Werbungskosten angeben – als Single beläuft sich die Pauschale 2022 auf über 850 €! Bedingung ist, dass dir der Umzug eine Zeitersparnis für deinen Weg zur und von der Arbeit von insgesamt 1 Stunde oder mehr bringt. Mit unserem Umzugsrechner kannst du direkt alle Kosten zusammenrechnen und sehen, welchen Betrag du steuerlich absetzen kannst – so erfährst du auch, ob du über der Umzugskostenpauschale liegst.
  • Umzug aus privaten Gründen: Dein Umzug hatte nichts mit deinem Job zu tun? Bei einem Umzug aus privaten Gründen darfst du die Kosten als haushaltsnahe Dienstleistungen geltend machen – und so bis zu 4.000 € zurückerhalten. 

Kann man die GEZ von der Steuer absetzen?

Den Rundfunkbeitrag, der bis 2013 noch GEZ-Gebühr genannt wurde, kannst du als Privatperson in der Regel nicht steuerlich absetzen. Falls du in deiner privaten Wohnung jedoch ein Arbeitszimmer hast, kannst du deinen privat gezahlten Rundfunkbeitrag gegebenenfalls anteilig als Werbungskosten geltend machen. Dafür muss das Finanzamt dein Arbeitszimmer jedoch auch als solches anerkennen. 

Ein weiterer Spezialfall: Wenn du eine Zweitwohnung hast, weil dein Familienwohnsitz zu weit von deiner Arbeitsstelle entfernt ist, zahlst du für diese auch Rundfunkgebühren. Für deine Zweitwohnung kannst du für Mehraufwendungen für doppelte Haushaltsführung bis zu 1.000 € steuerlich geltend machen – hierzu zählt auch der Rundfunkbeitrag. 

Kann man Strom und Wasser von der Steuer absetzen?

Kosten für Strom und Wasser, die in deiner privaten Wohnung anfallen, kannst du in der Regel nicht direkt von der Steuer absetzen. Falls du jedoch im Homeoffice gearbeitet hast, greift auch für diese Kosten die Homeoffice-Pauschale – weiter unten erfährst du mehr dazu. Und wenn du in deiner Wohnung ein häusliches Arbeitszimmer nutzt, kannst du Strom-, Wasser- und Heizkosten anteilig als Werbungskosten steuerlich geltend machen. 

Du hast 2022 jedoch nicht von zuhause gearbeitet und wirst das in 2023 vermutlich auch nicht tun? Dann stellst du dir womöglich die Frage, wie du Energie sparen kannst oder wie sich Gas sparen lässt. Schau auf unserem Blog vorbei, um viele Tipps zu erhalten und auch zu erfahren, wie du am besten Wasser sparen kannst und mit welchen Methoden sich Kosten für Strom sparen lassen.

Häusliches Arbeitszimmer oder Homeoffice-Pauschale – Was gilt wann?

Für Werbungskosten gilt für das Jahr 2022 allgemein ein Pauschbetrag von 1.200 € – auch bekannt als Werbungskosten-Pauschale. Das heißt, du kannst beruflich veranlasste Ausgaben bis 1.200 € ohne Nachweis steuerlich geltend machen. Wenn du schon weißt, dass du unter diesem Betrag bleibst, brauchst du also gar nichts angeben! 

Du hast bei dir zuhause ein Arbeitszimmer? Dann kannst du als ArbeitnehmerIn sogar bis zu 1.250 € für alle anfallenden Kosten absetzen – vorausgesetzt es gibt im Betrieb keinen anderen Arbeitsplatz für dich. Wenn du selbstständig bist und überwiegend von zuhause arbeitest, kannst du sogar noch mehr Steuern sparen – denn du kannst dann die vollen Kosten steuerlich geltend machen!

Für dein Arbeitszimmer gilt jedoch: Ein Schreibtisch in Wohn-, Schlaf- oder Gästezimmer zählt nicht als häusliches Arbeitszimmer. Dein Arbeitsraum muss separat begehbar und die private Nutzung so gut wie möglich ausgeschlossen sein. 

Homeoffice-Pauschale 2022 – Was ist das eigentlich? 

Dein Arbeitsplatz zuhause ist dein Küchentisch oder der Schreibtisch im Schlafzimmer? Zwar gilt das für den Fiskus leider nicht als Arbeitszimmer, jedoch hast du trotzdem die Möglichkeit, Steuern zu sparen. Mit der Homeoffice-Pauschale kannst du dir für jeden Tag im Homeoffice 5 € von der Steuer zurückholen – für maximal 120 Tage im Jahr 2022, was bis zu 600 € entspricht. Das gilt auch, wenn du freiwillig von zuhause – also ohne Anordnung deines Arbeitgebers – gearbeitet hast. 

Doch auch die Homeoffice-Pauschale hat ihre Tücken: Wenn du bei deinen Werbungskosten nicht über den Pauschbetrag von 1.200 € kommst, wird die Homeoffice-Pauschale mit deinen Werbungskosten verrechnet. Tage im Homeoffice kannst du auch nicht für die Pendlerpauschale nutzen (um doppelt zu kassieren). Umso wichtiger ist es, dass du unsere Checkliste genau durchgehst, um wirklich alle relevanten Ausgaben zu berücksichtigen – dabei helfen dir auch Apps wie Taxfix!

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