
Direkte und indirekte Steuern: Wo liegt der Unterschied?
Steuer ist nicht gleich Steuer. Erfahre jetzt an anschaulichen Beispielen, was direkte und indirekte Steuern sind und wo sie dir im Alltag begegnen.
Lesezeit: 3 Min.
In unserem Alltag sind Steuern allgegenwärtig. Vielleicht hast du dich im Zuge deiner Steuererklärung auch schon einmal genauer mit dem Thema beschäftigt und vielleicht sind dir dabei sogar die Bezeichnungen direkte und indirekte Steuern begegnet. Doch was bedeuten sie? Direkte Steuern werden von dir direkt an das Finanzamt abgeführt, bei indirekten Steuern ist das etwas anders. Warum, erklären wir dir hier - inklusive anschaulicher Beispiele.
Direkte und indirekte Steuern - was ist das?
Grundsätzlich werden verschiedene Arten von Steuern unterschieden - beispielsweise direkte und indirekte Steuern. Diese Steuerabgaben erbringst du entweder direkt als Steuerträger und Steuerschuldner selbst oder indirekt beim Einkauf von Verbrauchs- und Konsumgütern. Ausschlaggebend für die Unterscheidung von direkten und indirekten Steuern ist also das Verhältnis von Steuerträger und Steuerschuldner. Und natürlich zahlen nicht nur Privatpersonen, sondern auch Selbstständige, Freiberufler und Unternehmen direkte und indirekte Steuern.
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Was sind direkte Steuern?
Direkte Steuern sind Steuern, die von dir unmittelbar oder über einen Dritten - z. B. durch deinen Arbeitgeber - an das Finanzamt abgeführt werden. Das heißt, du bist in diesem Fall sowohl Steuerträger als auch Steuerschuldner.
Beispiele für direkte Steuern
Mithilfe von Beispielen wird dir bestimmt klarer, was direkte Steuern sind. So bist du bei folgenden Abgaben an das Finanzamt sowohl Steuerträger als auch -schuldner:
- Einkommensteuer
- Grundsteuer
- Erbschaftssteuer
- Gewerbesteuer
- Kirchensteuer
- Kfz-Steuer
- Schenkungssteuer
- Körperschaftsteuer
- Abgeltungssteuer (Steuer für Kryptowährungen, Aktien oder ETFs)
- Spekulationssteuer
Was sind indirekte Steuern?
Indirekte Steuern werden vor allem für Verbrauchs- und Konsumgüter erhoben. Als Käufer (Steuerträger) bezahlst du die Steuern, die ein Verkäufer in seinen Preisen veranschlagt, immer mit. Der Verkäufer (Steuerschuldner und -zahler) überweist den eingenommenen Steuerbetrag im Nachhinein an das Finanzamt. So werden deine Steuerzahlungen, die du mit dem Kauf erbracht hast, erst durch den Käufer - also indirekt - an den Staat abgeführt.
Beispiele für indirekte Steuern
Bei indirekten Steuern schuldet also ein Dritter (der Verkäufer) dem Finanzamt Geld - z. B. durch folgende Steuern:
- Stromsteuer
- Umsatzsteuer/Mehrwertsteuer
- Tabaksteuer
- Mineralölsteuer
- Kaffeesteuer
- Alkoholsteuer
Was ist der Unterschied zwischen direkten und indirekten Steuern?
Noch einmal zusammengefasst: Der Unterschied zwischen direkten und indirekten Steuern ist also die Art, wie diese erhoben werden. Dadurch, dass du bei direkten Steuern sowohl Steuerträger als auch Steuerschuldner bist, können persönliche Umstände berücksichtigt werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Einkommensteuer, die für Familien mit Kindern deutlich geringer ausfällt. Indirekte Steuern sind hingegen für alle gleich. Sie werden mit dem Erwerben einer Ware von Dritten an dich weitergegeben und im Nachhinein von diesen an das Finanzamt abgeführt.
Warum zählt die Umsatzsteuer zu den indirekten Steuern?
Die Umsatzsteuer - auch Mehrwertsteuer genannt - ist eines der besten Beispiele für eine indirekte Steuer, da du sie nicht direkt an das Finanzamt zahlst. Stell dir vor, du kaufst im Supermarkt Lebensmittel ein. An der Kasse wird dann neben dem Preis für das Produkt, das du soeben gekauft hast, ein Steuersatz von 7 bzw. 19 Prozent fällig. Du merkst also gar nicht, dass du soeben Steuern gezahlt hast.
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