Nebeneinkommen als Freelancer: Was ist steuerfrei?

Ein Nebenjob als FreelancerIn ist eine gute Möglichkeit, dir etwas Geld dazuzuverdienen. Doch welche Freibeträge hast du? Und wann musst du Steuern zahlen? Hier erfährst du alles, was du wissen musst.
Lesezeit: 6 Min.
Du willst dir neben deiner Vollzeitstelle oder dem Studium etwas dazuverdienen? Dann hast du heute mehr Möglichkeiten als je zuvor – vom Nebenberuf als Fahrradkurier bis hin zur freiberuflichen Grafikdesignerin. Doch leider will der Fiskus meistens auch an deinen Nebeneinkünften mitverdienen. Damit sich deine Anstrengungen daher auch wirklich lohnen, gibt es einiges zu beachten. In diesem Artikel erklären wir dir alles, was du zum Thema Nebeneinkommen und Steuern wissen musst: von den unterschiedlichen Arten der Selbstständigkeit über die verschiedenen Freibeträge bis hin zu den fälligen Steuern – und vor allem, wie dein Nebeneinkommen steuerfrei bleibt.

Was ist der Unterschied zwischen Freelancer, Freiberufler und Selbstständigkeit?

Jede Person, die einer Erwerbstätigkeit nachgeht, die unabhängig von einem Arbeitgeber ist – also keinen festen Arbeitsvertrag über Ort, Gehalt und Arbeitszeit hat – gilt als selbstständig. Darunter fallen auch FreiberuflerInnen und FreelancerInnen. Während FreelancerInnen die Art des Arbeitsverhältnisses bezeichnet – also die freie Mitarbeit, im Gegensatz zum Angestelltenverhältnis – bezieht sich der Begriff FreiberuflerIn auf die Art der Tätigkeit.

N26 Geschäftskonto

Das Girokonto für Freelancer & Selbstständige. Verwalte deine Finanzen flexibel und 100 % mobil!

Kostenloses Geschäftskonto eröffnen
Hand hält eine N26 Geschäfts-Debitkarte.
Die Selbstständigkeit lässt sich in zwei Gruppen unterteilen: gewerblich und freiberuflich. Wenn deine Tätigkeit schriftstellerischer, erzieherischer, künstlerischer oder wissenschaftlicher Natur ist, so fällt sie unter die Katalogberufe und du giltst als FreiberuflerIn. Das ist auch deshalb attraktiv, weil hier die Gewerbesteuer entfällt. Wenn sich deine Tätigkeit nicht in eine dieser Berufskategorien einordnen lässt, giltst du als gewerbetreibend – und musst demnach auch Gewerbesteuer zahlen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn du einen Onlineshop betreibst oder Produkte über eine Marktplattform verkaufst.Die richtige Zuordnung ist allerdings nicht immer einfach. Wenn dein Fall unklar ist, entscheidet bei der Anmeldung deiner Selbstständigkeit das Finanzamt darüber, ob deine Tätigkeit als freiberuflich oder gewerblich eingestuft wird. 

Was ist eigentlich ein Nebeneinkommen?

Grundsätzlich sind Nebeneinkünfte alle Gelder, die du neben deinem regelmäßigen Gehalt verdienst. Zum Beispiel Nebenverdienste aus einer selbstständigen oder ehrenamtlichen Tätigkeit, einem Minijob auf 556-€-Basis oder Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung. Ob du für deine Nebeneinkünfte Steuern berechnen musst, hängt jeweils davon ab, welcher Nebentätigkeit du nachgehst und wie viel Geld du dabei verdienst.

Wie kann ich nebenbei Geld verdienen?

Zu den lukrativsten Nebentätigkeiten gehören mitunter ProgrammierIn und InfluencerIn – aber auch Kinderbetreuung oder Nachhilfeunterricht können sich mit einem Stundenlohn von bis zu 40 € durchaus bezahlt machen. Egal, ob du dich für nebenberufliches Trading von Zuhause, einen Minijob im Supermarkt oder ein zweites Standbein als FreelancerIn entscheidest: Wichtig ist, dass du einen Nebenjob findest, der zu dir passt. Denn schließlich wirst du dafür einen nicht unbeachtlichen Teil deiner Freizeit opfern müssen. Wenn du bereits Fähigkeiten in einem Bereich wie Web-Entwicklung, UX-Design oder Copywriting hast, solltest du dir überlegen, nebenberuflich als FreelancerIn zu arbeiten. Denn Selbstständige verdienen in diesen Bereichen oft mehr als ihre KollegInnen in ähnlichen Vollzeitpositionen. Außerdem ist ein Nebenjob als FreelancerIn ideal, um dein Portfolio und deinen Kundenstamm aufzubauen. So kannst du dir langsam aber sicher eine Basis schaffen, bevor du den endgültigen Schritt in die Selbstständigkeit wagst – sofern das dein Ziel ist.Vor allem in Sachen Steuerrecht gibt es bei der Wahl eines geeigneten Nebenberufs einiges zu beachten. Wann dein Nebeneinkommen steuerfrei ist, erfährst du im nächsten Abschnitt.

Entdecke N26 Spaces

Erstelle Unterkonten, setze Regeln und automatisiere das Sparen – mit nur wenigen Klicks!

Spaces (Unterkonten) entdecken
Verschiedene N26 Spaces, um Geld zu sparen.

Welches Nebeneinkommen ist steuerfrei?

Laut dem deutschen Steuerrecht sind Nebenjobs prinzipiell immer steuerpflichtig. Es gibt allerdings einige Ausnahmen, bei denen dein Nebeneinkommen steuerfrei bleibt. Zum Beispiel: 
  • Bei Minijobs mit einem durchschnittlichen Monatsgehalt von maximal 556 €  bzw. einem Jahresgehalt von nicht mehr als 6.672 € (12 x 556 €). Diese werden in der Regel pauschal von deinem Arbeitgeber versteuert, weshalb du selbst keine Steuern zahlen musst.
  • Bei Nebentätigkeiten zu ehrenamtlichen Zwecken an öffentlich-rechtlichen oder gemeinnützigen Körperschaften. So darfst du beispielsweise durch die Ehrenamtspauschale im Jahr 2025 840 € steuerfrei annehmen, sofern deine Nebentätigkeit nicht mehr als ein Drittel der Arbeitszeit einer vergleichbaren Vollzeitstelle in Anspruch nimmt. Für bestimmte ehrenamtliche Tätigkeiten gilt sogar die sogenannte Übungsleiterpauschale von 3.000 €. Diese fördert insbesondere Tätigkeiten im pädagogischen Bereich, zum Beispiel als AusbilderIn oder TrainerIn.
Wenn du angestellt bist und nebenher Einkünfte aus selbstständiger Arbeit erzielst, zahlst du bereits Lohnsteuer über dein Gehalt. Für die Steuer zählt dein gesamtes Einkommen, also dein Gehalt und die Nebeneinkünfte aus selbstständiger Arbeit, die du in Anlage S für FreiberuflerInnen bzw. G für Gewerbetreibende deiner Steuererklärung angibst. Hier gilt in 2025 der normale Grundfreibetrag von 12.096 € für Alleinstehende und 24.192 € für Verheiratete. Wichtig: Auch aus versicherungstechnischen Gründen sollte deine nebenberufliche Selbstständigkeit nicht mehr Zeit in Anspruch nehmen und dir nicht mehr Geld einbringen als deine Hauptbeschäftigung. Sonst gilt sie als Hauptbeschäftigung. Übrigens: Du kannst Werbungskosten in deiner Steuererklärung geltend machen und so deine Steuerlast reduzieren.

Welche Steuer fällt wofür an?

Steuerlich ist es nicht von Belang, ob Einkünfte aus deinem Haupt- oder Nebenberuf stammen. Die meisten Einkünfte aus einer Nebentätigkeit unterliegen der Einkommensteuer bzw. der Körperschaftsteuer, wenn die Rechtsform einer Kapitalgesellschaft gewählt oder ein Verein gegründet wurde. Bei einer gewerblichen Tätigkeit fällt zusätzlich die Gewerbesteuer an. Und wenn bei deiner Nebentätigkeit Waren geliefert oder Dienstleistungen erbracht werden, musst du zudem Umsatzsteuer zahlen – es sei denn, du erzielst Umsätze von weniger als 25.000 € netto im ersten Jahr und kannst die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen. Genauere Infos zum Thema Freelancer und Steuern findest du in unserem Leitfaden.

Habe ich Freibeträge?

Egal, ob du selbstständig oder in einem festen Arbeitsverhältnis bist, du hast immer einen bestimmten Grundfreibetrag. Dieser soll sicherstellen, dass das für ein Existenzminimum notwendige Einkommen nicht versteuert wird. Für Alleinstehende liegt der Grundfreibetrag 2025 bei 12.096 € und für Ehepaare, die gemeinsam ihre Steuererklärung abgeben, bei 24.192 €.Selbstständige, deren Tätigkeit als gewerblich gilt, können zudem einen Gewerbesteuerfreibetrag von 39.900 € pro Jahr geltend machen. Der tatsächliche Umsatz durch die gewerbliche Tätigkeit wird hierfür nicht berücksichtigt, sofern er diese Summe unterschreitet.

Wie gestalten sich die Freibeträge nach der Art der Nebeneinkunft?

Wie bereits erwähnt zahlst du Lohnsteuer, wenn du angestellt bist. Nebeneinkünfte aus selbstständiger Arbeit musst du in deiner Steuererklärung angeben. Für das Finanzamt zählt nur dein gesamtes Einkommen, also dein Gehalt plus deine Nebeneinkünfte aus selbstständiger Arbeit. Wie hoch der Steuersatz ist, hängt von der Höhe deines gesamten Einkommens und der Steuerklasse ab. Es gilt der oben genannte Grundfreibetrag. Um Steuern zu sparen, kannst du zum Beispiel Werbungskosten absetzen.Nach der Kleinunternehmerregelung musst du für Umsätze bis 25.000 € im ersten Jahr keine Umsatzsteuer berechnen. Gewerbetreibende sind bis zu einem Umsatz von 39.900 € von der Gewerbesteuer befreit.Bei bestimmten Nebentätigkeiten gelten Pauschalen, 840 € pro Jahr für Ehrenamtliche sowie 3.000 € für Übungsleitende. Übst du neben deinem Beruf einen Minijob aus, darfst du pro Monat bis zu 556 € steuerfrei dazu verdienen.

N26 Geschäftskonten

Ob Gratis-Konto oder Premiumkonto mit smarten Features, finde das passende Konto für dich.

N26 Geschäftskonten vergleichen
N26 Geschäftspläne.

Dein Geld bei N26

Das Leben als FreelancerIn ist nicht immer leicht. Umso wichtiger ist es, dass du deine Finanzen einfach und flexibel verwalten kannst! Mit unseren N26 Business Konten genießt du 100 % mobiles und unkompliziertes Banking sowie viele weitere Vorteile:Erhalte 0,1 % Cashback und bezahle weltweit kostenlos – mit N26 Business You, inklusive Reiserücktritts-, Mobilitäts- und Reisekrankenversicherung.Mit N26 Business Metal profitierst du sogar von 0,5 % Cashback und erhältst, neben einer umfassenden Reiseversicherung, eine elegante N26 Karte aus Edelstahl. Dein wichtigstes Arbeitsmittel – das Smartphone – ist mit einer Versicherung gegen Diebstahl oder Schäden ebenfalls abgesichert.Egal für welches N26 Konto du dich entscheidest, die Eröffnung dauert nur wenige Minuten und mit unseren praktischen Features hast du deine Finanzen immer im Griff.

Beiträge, die dem folgenden Thema entsprechen


VON N26Love your bank

Ähnliche Artikel

Entdecke ähnliche Artikel aus unserem Blog, die dich vielleicht interessieren könnten
Überfordert von zu vielen Finanz-Apps?
Lifestyle

Überfordert von zu vielen Finanz-Apps?

Die eigenen Finanzen über verschiedene Apps zu verwalten, kann schnell stressig werden. Unsere Autorin spricht über ihre „App-Fatigue“ und wovon sie ausgelöst wird.

Lesezeit: 4 Min.
Einen realistischen Sparplan für 2025 aufstellen - so geht‘s.
Lifestyle

Einen realistischen Sparplan für 2025 aufstellen - so geht‘s

Nicht jeder Monat gleicht dem anderen: Warum es klug ist, deine Sparpläne den Jahreszeiten anzupassen – und mit welchen saisonalen Ausgaben du rechnen kannst.

Lesezeit: 4 Min.
Wie ein Winter zuhause meine Einstellung zu Geld verändert hat.
Lifestyle

Wie ein Winter zuhause meine Einstellung zu Geld verändert hat

Gemütliche Abende auf dem Sofa haben mich dazu inspiriert, meine Ausgaben und meine finanziellen Gewohnheiten zu überdenken.

Lesezeit: 4 Min.