Eine Hand mit Geldscheinen.

Fiatgeld - was ist das eigentlich?

Fiatgeld? Klingt komisch, begleitet uns alle aber täglich. Finde jetzt heraus, warum du den Begriff kennen solltest.

Lesezeit: 4 Min.

Was kommt dir zuerst in den Sinn, wenn du den Begriff Fiatgeld hörst? Wahrscheinlich eine italienische Automarke. Obwohl dir der Begriff vielleicht nicht geläufig ist, begleitet uns Fiatgeld - auch Fiat-Währungen genannt - täglich. Denn auch der Euro, der US-Dollar oder der Schweizer Franken sind Fiat-Währungen, denen durch Regierungen erst ein gewisser Wert zugesprochen wird. Du hast da noch ein paar Fragen? Auf dieser Seite erfährst du an anschaulichen Beispielen, was das Fiatgeld ausmacht. Los geht’s!

Was ist Fiatgeld?

Fiatgeld in Form von Papiergeld wurde vor über 1.000 Jahren in China erstmals zur Bezahlung von Waren genutzt. Das wichtigste Merkmal: Fiat-Währungen basieren vor allem auf Vertrauen in den Wert des Geldes, das von Regierungen und Zentralbanken ausgegeben wird. 

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Definition und Bedeutung: Fiatgeld vs. Warengeld - einfach erklärt

Fiatgeld bezeichnet nationale Währungen, die im Unterschied zu Warengeld, wie Gold oder Silber von Staaten oder Regierungen “künstlich” geschaffen werden. Fiatgeld besitzt also keinen inneren Wert, sondern beinhaltet das Versprechen, als Zahlungsmittel gültig zu sein.

Fiatgeld hat folgende Funktionen: 

Warum heißt es eigentlich Fiatgeld? 

Aus dem Lateinischen kann der Begriff “fiat”, der sich in Fiatgeld verbirgt, mit “es geschehe oder es werde” übersetzt werden. Damit ist gemeint, dass eine Fiat-Währung von Staaten und Regierungen einfach so geschaffen werden kann. Geld hat keinen inneren Wert, wie ihn beispielsweise Edelmetalle oder seltene Güter besitzen. 

Welche Fiat-Währungen gibt es?

Alle Währungen, die von Regierungen ins Leben gerufen wurden, können als Fiat-Währungen bezeichnet werden. Das heißt, auch bei dem Geld, das du heute für dein Mittagessen mit Bargeld bezahlst, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Fiatgeld. Welche Währung ist dabei nicht entscheidend. Der Euro funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie auch der Japanische Yen oder das Britische Pfund. 

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Fiat-Währung Euro - ein Beispiel für Fiatgeld

Vielleicht erinnerst du dich noch an die Einführung des Euro. Bisherige nationale Währungen, beispielsweise die D-Mark, wurden ab 2002 nach und nach als offizielles Zahlungsmittel abgelöst. Dieses Beispiel zeigt auf, wie Fiatgeld funktioniert und dass es in seinem Wert stark von staatlichen Kräften abhängt. 

Ist Bitcoin eine Fiat-Währung?

Bitcoins sind keine Fiat-Währung. Gründer von Kryptowährungen grenzen sich dagegen bewusst von Fiatgeld ab, denn Bitcoins & Co. werden nicht von Regierungen, sondern durch Mining geschaffen und werden auch anders gesichert. 

Wie funktionieren Fiat-Währungen?

Wie bereits erwähnt, hat eine Fiat-Währung keinen eigenen Wert. Dieser wird der Währung erst von einer Staatsregierung zugesprochen. So hat das bedruckte Papier, mit dem du deinen Einkauf im Supermarkt bezahlst, eigentlich keinen Wert, während Warengeld wie Gold immer einen intrinsischen Wert besitzt.  

Ist Fiatgeld Bargeld?

Kurzum: Ja. Modernes Bargeld ist Fiatgeld - das trifft sowohl auf Scheine als auch auf Münzgeld zu. Wenn du mit einer Fiat-Währungen an der Kasse bezahlst, ist dieses Zahlungsmittel nicht durch einen anderen Wert - beispielsweise Gold - gesichert, sondern beruht allein auf dem Vertrauen des Verkäufers, dass er dein Geld an anderer Stelle wieder gegen Waren, Dienstleistungen o. ä. eintauschen kann. 

Vorteile von Fiatgeld 

Moderne nationale Fiat-Währungen haben folgende Vorteile:

  • Keine Ressource mit beschränktem Aufkommen wie z. B. Gold
  • Hohe Kontrollmöglichkeit der Regierung z. B. durch den Leitzins
  • Risiko einer Abwertung durch verstärktes Angebot ist gering

Nachteile von Fiatgeld 

Viele dieser Vorteile können dem Fiatgeld auch zum Nachteil werden, wenn seitens einer Regierung nicht verantwortungsvoll und wissentlich mit ihm umgegangen wird. Mangelndes Geschick der Regierung und fehlendes Vertrauen in diese können zu Stagflation, Inflation, also einer Geldentwertung der jeweiligen Fiat-Währung oder sogar zu einer Rezession führen. 

Folgende Nachteile kann Fiatgeld haben: 

  • Keine Bindung an einen konkreten Vermögenswert
  • Inflation durch wirtschaftliche Fehlentscheidungen der Regierung 
  • Anfälligkeit für Volatilität in verschiedenen Wirtschaftszyklen (Gefahr von Blasen)

Was ist der Unterschied zwischen Fiatgeld und Buchgeld?

Vielleicht fragst du dich jetzt, ob Buchgeld - das heißt z. B. das Geld auf deinem Girokonto - auch als Fiatgeld bezeichnet wird. Eigentlich wäre das ja die logische Konsequenz. Doch bei Buchgeld, das du nutzt, wenn du beispielsweise mit deiner EC-Karte bezahlst, handelt es sich nicht um Fiatgeld, da der Vermögenswert auf deinem Konto nicht von einer Regierung, sondern von deiner Bank gesichert wird. Falls für ein Bankkonto keine Einlagensicherung existiert, ist das Geld bei einer Insolvenz der Bank einfach weg. 

Die Ausnahme: Der digitale Euro. Er wird nicht etwa von Banken verwaltet, sondern kann von dir direkt über die EZB mithilfe eines Wallets verwaltet werden. 

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