N26 x Finanzfreundinnen – Wie der Einstieg in den Vermögensaufbau gelingt
Erfahre in unserem Interview mit der Finanzfreundinnen-Gründerin Magdalena Mirbach, wie Frauen den Vermögensaufbau angehen können.
Lesezeit: 6 Min.
Beim Thema Vermögensaufbau wissen die meisten, dass sie wahrscheinlich etwas dafür tun sollten. Doch wie können Frauen das clever angehen? Magdalena Mirbach, die das Projekt Finanzfreundinnen ins Leben gerufen hat, findet es sehr wichtig, dass Frauen sich mehr mit ihrer Altersvorsorge und ihren Finanzen beschäftigen – denn Altersarmut ist leider immer noch weiblich. Im Interview verrät uns Magdalena, welche Anlagefehler ihr am Anfang unterlaufen sind und was sie von einem Investment in Kryptowährungen hält. Außerdem spricht sie über den Einstieg in die Geldanlage und die Frage, wie Investorinnen die ideale Anlagestrategie für sich finden können. Viel Spaß beim Lesen!
Wie seid ihr darauf gekommen, Finanzfreundinnen ins Leben zu rufen? Wir haben Finanzfreundinnen mit dem Ziel gegründet, Frauen einen besseren Zugang zu Börsen- und Anlagewissen zu bieten und zu zeigen, dass jede Frau die Möglichkeit hat, etwas für ihre finanzielle Freiheit zu tun. Denn traditionell gilt das Börsenparkett immer noch als eine Männerdomäne und Frauen wird der Zugang nicht leicht gemacht. Und das, obwohl Frauen durchschnittlich noch immer satte 57 % weniger Rente bekommen als Männer! Zeit, dass sich das ändert, haben wir uns gedacht und Finanzfreundinnen gegründet.Sind euch selbst am Anfang Anlagefehler unterlaufen? Na klar! Die wenigsten fangen direkt als Profis an, wichtig ist, erstmal überhaupt ins Handeln zu kommen. Dass dabei auch mal Fehler passieren, ist völlig normal. Aus Fehlern lernt man. Ich bin beispielsweise bei einer Aktie, die meine “Lieblings-Aktie” wurde (erster Fehler – emotionale Bindung aufgebaut) gierig geworden (zweiter Fehler) und habe die Gewinne, als sie eine vorher mental festgesetzte Marke überschritten haben, weiter laufen lassen, statt sie mitzunehmen.Womit sollte man sich eurer Meinung nach zu Beginn auseinandersetzen, bevor man in den Aktienmarkt einsteigt? Du solltest dir zunächst einen Überblick darüber verschaffen, wie die Börse generell funktioniert, welche Anlageklassen es gibt, wie deine Risikoneigung ist und welchen Anlagehorizont du anstrebst. Willst du langfristig, ohne viel Hin und Her mit relativ niedrigem Risiko investieren, kommen für dich andere Handelsinstrumente in Frage, als bei den “ZockerInnen”, die gerne etwas riskanter und kurzfristiger unterwegs sind, und sich mehr Rendite wünschen. Deiner Anlagestrategie entsprechend solltest du dir dann einen Überblick verschaffen, welcher Broker am besten zu deinen Bedürfnissen passt. Definiere für dich außerdem, welche Kriterien dir bei der Auswahl geeigneter Aktien, ETFs und Co. wichtig sind: Sollten die Unternehmen beispielsweise nachhaltig sein? Denke außerdem daran, niemals “alle Eier in einen Korb zu legen”, denn Diversifikation ist das A und O bei einem soliden Vermögensaufbau.Ihr klärt auch viel zu den Themen Altersvorsorge und Rentenlücke auf. Ab wann sollte man eurer Meinung nach beginnen, sich mit seiner Rente auseinanderzusetzen? So früh wie möglich! Mit jedem Jahr, das du wartest, entgeht dir potentielle Rendite. Ein falscher Glaubenssatz, der immer noch in vielen Köpfen sitzt, ist die Annahme, dass man bereits viel Geld benötigt, um an der Börse investieren zu können. Das ist falsch, mit ETF-Sparplänen z. B. kannst du schon mit nur 25 € pro Monat loslegen. Um einmal zu verdeutlichen, wie gut es ist, so früh wie möglich anzufangen, hier einmal folgende Beispielrechnung: Annette beginnt mit 25 Jahren monatlich mit 50 € den MSCI World ETF (als Annahme mit durchschnittlicher Rendite von 7,7 % p.a.) zu besparen. Wenn sie 50 Jahre alt wird, hätte sie dadurch ein Vermögen in Höhe von 44.007 €. Bianca, die erst mit 35 Jahren loslegt, hat unter gleichen Annahmen im Alter von 50 Jahren allerdings “nur” 16.681 €. Gleichzeitig darfst du dich aber nicht entmutigen lassen, wenn du erst später loslegst, denn auch dann kannst du noch Vieles erreichen – Hauptsache du legst los und gehst den ersten Schritt!Man kann in Rohstoffe wie Gold, Immobilien, Aktien, Krypto und vieles mehr investieren. Welche Anlageformen und -strategien sollte man kennen? Das kann man pauschal nicht sagen, da die verschiedenen Anlageklassen gewissermaßen Geschmackssache sind. Generell gilt: Investiere niemals in Unternehmen oder Anlageklassen, die du nicht verstehst! Wichtig ist vor allem eine breite Mischung, d. h., dass dein Vermögen gut diversifiziert ist. So gleichst du Risiken gut aus und reduzierst Verluste, wenn es bei einer Anlageklasse (oder Aktie) einmal nicht gut läuft. Welche Anlageklassen du konkret in dein Depot legst, ist Geschmackssache.Warum glaubt ihr, haben sich bisher verhältnismäßig weniger Frauen als Männer an das Thema Kryptowährung herangetraut? Das Thema Kryptowährungen ist nicht nur verhältnismäßig neu, sondern auch sehr komplex, wenn man es richtig begreifen will. Wenn man gerade mit dem Investieren startet, sollte man sich zunächst mit dem “klassischen” Börsen-Einmaleins vertraut machen, und sich dann peu á peu weiteres Wissen zu anderen Anlageklassen – wie auch Kryptowährungen – aneignen. Zudem tummeln sich am Kryptomarkt (natürlich nicht nur hier) viele Betrüger bzw. Scams. Generell gehen wir Frauen in der Regel etwas vorsichtiger mit unserem Geld um, die Risikoaffinität bei Männern ist oft etwas höher. Trotzdem ist das Thema Kryptowährungen natürlich ein sehr interessantes, und es lohnt sich auf jeden Fall, sich damit auseinanderzusetzen.Kryptowährung ist ein sowohl spannendes als auch komplexes Thema. Wenn ihr erzählen mögt, investiert ihr selbst auch in Kryptowährungen? Ja, einige von uns sind selbst in Kryptowährungen investiert. Als ich 2017 begonnen habe, mich mit Kryptowährungen auseinanderzusetzen, habe ich erstmal nur “Spielgeld” investiert – also kleinere Beträge, deren Verlust ich verkraften könnte, wenn es schiefläuft. Da das Investieren hier ganz anders abläuft, als z. B. am Aktienmarkt, war es mir wichtig, erst einmal auszuprobieren, wie das Ganze abläuft. Interessant könnten hier aber beispielsweise auch Investments in FinTechs bzw. Unternehmen sein, die mit dem Thema Blockchain und Co. zu tun haben, oder Krypto-ETFs, um generell am Markt zu partizipieren.Wie findet man als Frau seine ideale Anlagestrategie? Als Erstes solltest du dir klar machen, was dein Ziel ist: Möchtest du im Alter deine Rentenlücke schließen? Möchtest du dir ein finanzielles Polster aufbauen, um dir (z. B. im Alter) bestimmte Träume zu erfüllen, wie eine Weltreise? Möchtest du das Geld, das du zurücklegen kannst, nicht einfach auf dem Konto versauern lassen, wo es durch Inflation und Co. schrumpft? Mache dir außerdem klar, welche Anlageklassen für dich interessant sind, welche Branchen für dich in Frage kommen und was deine “K.o.-Kriterien” bei der Auswahl sind. Wenn du dir über diese Fragen im Klaren bist und deine Ziele kennst, kannst du dir entsprechend ein solides Depot für den Vermögensaufbau aufstellen.Was meint ihr, können (Challenger-) Banken wie wir besser machen, um Frauen zu helfen, finanziell unabhängiger zu werden? Hier hat sich aus unserer Sicht in den vergangenen Jahren viel getan. Die Angebote, um aktiv ins Handeln zu kommen, sind nutzungsfreundlicher und einfacher geworden und bieten spannende zusätzliche Features. Wichtig bleiben weiterhin Angebote von Frauen für Frauen – auch diese werden immer besser! Generell haben wir den Eindruck, dass speziell in den letzten Jahren immer mehr Frauen aktiv geworden sind und sich mit dem Thema Finanzen beschäftigen. Das ist eine großartige Entwicklung, über die wir uns sehr freuen, denn: Es lohnt sich!
Disclaimer: Von den Autorinnen erwähnte Aktien, ETFs und Fonds sind immer mit Risiken behaftet. Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus öffentlich zugänglichen Quellen übernommen. Alle zur Verfügung gestellten Informationen dienen allein der Bildung und Veranschaulichung. Eine Haftung für die Richtigkeit kann nicht übernommen werden. Sollten die LeserInnen sich die angebotenen Inhalte zu eigen machen oder etwaigen Ratschlägen folgen, so handeln sie eigenverantwortlich.
Wie seid ihr darauf gekommen, Finanzfreundinnen ins Leben zu rufen? Wir haben Finanzfreundinnen mit dem Ziel gegründet, Frauen einen besseren Zugang zu Börsen- und Anlagewissen zu bieten und zu zeigen, dass jede Frau die Möglichkeit hat, etwas für ihre finanzielle Freiheit zu tun. Denn traditionell gilt das Börsenparkett immer noch als eine Männerdomäne und Frauen wird der Zugang nicht leicht gemacht. Und das, obwohl Frauen durchschnittlich noch immer satte 57 % weniger Rente bekommen als Männer! Zeit, dass sich das ändert, haben wir uns gedacht und Finanzfreundinnen gegründet.Sind euch selbst am Anfang Anlagefehler unterlaufen? Na klar! Die wenigsten fangen direkt als Profis an, wichtig ist, erstmal überhaupt ins Handeln zu kommen. Dass dabei auch mal Fehler passieren, ist völlig normal. Aus Fehlern lernt man. Ich bin beispielsweise bei einer Aktie, die meine “Lieblings-Aktie” wurde (erster Fehler – emotionale Bindung aufgebaut) gierig geworden (zweiter Fehler) und habe die Gewinne, als sie eine vorher mental festgesetzte Marke überschritten haben, weiter laufen lassen, statt sie mitzunehmen.Womit sollte man sich eurer Meinung nach zu Beginn auseinandersetzen, bevor man in den Aktienmarkt einsteigt? Du solltest dir zunächst einen Überblick darüber verschaffen, wie die Börse generell funktioniert, welche Anlageklassen es gibt, wie deine Risikoneigung ist und welchen Anlagehorizont du anstrebst. Willst du langfristig, ohne viel Hin und Her mit relativ niedrigem Risiko investieren, kommen für dich andere Handelsinstrumente in Frage, als bei den “ZockerInnen”, die gerne etwas riskanter und kurzfristiger unterwegs sind, und sich mehr Rendite wünschen. Deiner Anlagestrategie entsprechend solltest du dir dann einen Überblick verschaffen, welcher Broker am besten zu deinen Bedürfnissen passt. Definiere für dich außerdem, welche Kriterien dir bei der Auswahl geeigneter Aktien, ETFs und Co. wichtig sind: Sollten die Unternehmen beispielsweise nachhaltig sein? Denke außerdem daran, niemals “alle Eier in einen Korb zu legen”, denn Diversifikation ist das A und O bei einem soliden Vermögensaufbau.Ihr klärt auch viel zu den Themen Altersvorsorge und Rentenlücke auf. Ab wann sollte man eurer Meinung nach beginnen, sich mit seiner Rente auseinanderzusetzen? So früh wie möglich! Mit jedem Jahr, das du wartest, entgeht dir potentielle Rendite. Ein falscher Glaubenssatz, der immer noch in vielen Köpfen sitzt, ist die Annahme, dass man bereits viel Geld benötigt, um an der Börse investieren zu können. Das ist falsch, mit ETF-Sparplänen z. B. kannst du schon mit nur 25 € pro Monat loslegen. Um einmal zu verdeutlichen, wie gut es ist, so früh wie möglich anzufangen, hier einmal folgende Beispielrechnung: Annette beginnt mit 25 Jahren monatlich mit 50 € den MSCI World ETF (als Annahme mit durchschnittlicher Rendite von 7,7 % p.a.) zu besparen. Wenn sie 50 Jahre alt wird, hätte sie dadurch ein Vermögen in Höhe von 44.007 €. Bianca, die erst mit 35 Jahren loslegt, hat unter gleichen Annahmen im Alter von 50 Jahren allerdings “nur” 16.681 €. Gleichzeitig darfst du dich aber nicht entmutigen lassen, wenn du erst später loslegst, denn auch dann kannst du noch Vieles erreichen – Hauptsache du legst los und gehst den ersten Schritt!Man kann in Rohstoffe wie Gold, Immobilien, Aktien, Krypto und vieles mehr investieren. Welche Anlageformen und -strategien sollte man kennen? Das kann man pauschal nicht sagen, da die verschiedenen Anlageklassen gewissermaßen Geschmackssache sind. Generell gilt: Investiere niemals in Unternehmen oder Anlageklassen, die du nicht verstehst! Wichtig ist vor allem eine breite Mischung, d. h., dass dein Vermögen gut diversifiziert ist. So gleichst du Risiken gut aus und reduzierst Verluste, wenn es bei einer Anlageklasse (oder Aktie) einmal nicht gut läuft. Welche Anlageklassen du konkret in dein Depot legst, ist Geschmackssache.Warum glaubt ihr, haben sich bisher verhältnismäßig weniger Frauen als Männer an das Thema Kryptowährung herangetraut? Das Thema Kryptowährungen ist nicht nur verhältnismäßig neu, sondern auch sehr komplex, wenn man es richtig begreifen will. Wenn man gerade mit dem Investieren startet, sollte man sich zunächst mit dem “klassischen” Börsen-Einmaleins vertraut machen, und sich dann peu á peu weiteres Wissen zu anderen Anlageklassen – wie auch Kryptowährungen – aneignen. Zudem tummeln sich am Kryptomarkt (natürlich nicht nur hier) viele Betrüger bzw. Scams. Generell gehen wir Frauen in der Regel etwas vorsichtiger mit unserem Geld um, die Risikoaffinität bei Männern ist oft etwas höher. Trotzdem ist das Thema Kryptowährungen natürlich ein sehr interessantes, und es lohnt sich auf jeden Fall, sich damit auseinanderzusetzen.Kryptowährung ist ein sowohl spannendes als auch komplexes Thema. Wenn ihr erzählen mögt, investiert ihr selbst auch in Kryptowährungen? Ja, einige von uns sind selbst in Kryptowährungen investiert. Als ich 2017 begonnen habe, mich mit Kryptowährungen auseinanderzusetzen, habe ich erstmal nur “Spielgeld” investiert – also kleinere Beträge, deren Verlust ich verkraften könnte, wenn es schiefläuft. Da das Investieren hier ganz anders abläuft, als z. B. am Aktienmarkt, war es mir wichtig, erst einmal auszuprobieren, wie das Ganze abläuft. Interessant könnten hier aber beispielsweise auch Investments in FinTechs bzw. Unternehmen sein, die mit dem Thema Blockchain und Co. zu tun haben, oder Krypto-ETFs, um generell am Markt zu partizipieren.Wie findet man als Frau seine ideale Anlagestrategie? Als Erstes solltest du dir klar machen, was dein Ziel ist: Möchtest du im Alter deine Rentenlücke schließen? Möchtest du dir ein finanzielles Polster aufbauen, um dir (z. B. im Alter) bestimmte Träume zu erfüllen, wie eine Weltreise? Möchtest du das Geld, das du zurücklegen kannst, nicht einfach auf dem Konto versauern lassen, wo es durch Inflation und Co. schrumpft? Mache dir außerdem klar, welche Anlageklassen für dich interessant sind, welche Branchen für dich in Frage kommen und was deine “K.o.-Kriterien” bei der Auswahl sind. Wenn du dir über diese Fragen im Klaren bist und deine Ziele kennst, kannst du dir entsprechend ein solides Depot für den Vermögensaufbau aufstellen.Was meint ihr, können (Challenger-) Banken wie wir besser machen, um Frauen zu helfen, finanziell unabhängiger zu werden? Hier hat sich aus unserer Sicht in den vergangenen Jahren viel getan. Die Angebote, um aktiv ins Handeln zu kommen, sind nutzungsfreundlicher und einfacher geworden und bieten spannende zusätzliche Features. Wichtig bleiben weiterhin Angebote von Frauen für Frauen – auch diese werden immer besser! Generell haben wir den Eindruck, dass speziell in den letzten Jahren immer mehr Frauen aktiv geworden sind und sich mit dem Thema Finanzen beschäftigen. Das ist eine großartige Entwicklung, über die wir uns sehr freuen, denn: Es lohnt sich!
Disclaimer: Von den Autorinnen erwähnte Aktien, ETFs und Fonds sind immer mit Risiken behaftet. Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus öffentlich zugänglichen Quellen übernommen. Alle zur Verfügung gestellten Informationen dienen allein der Bildung und Veranschaulichung. Eine Haftung für die Richtigkeit kann nicht übernommen werden. Sollten die LeserInnen sich die angebotenen Inhalte zu eigen machen oder etwaigen Ratschlägen folgen, so handeln sie eigenverantwortlich.
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