Du musst nicht reich sein, um in Kunst zu investieren

Kunst sammeln ist längst nicht mehr den Superreichen vorbehalten. Wie du selbst in den Kunstmarkt einsteigen kannst – und auf was du beim Kunstkauf unbedingt achten solltest.
Lesezeit: 6 Min.
In Kunst investieren – das klingt für dich direkt nach milliardenschweren Kunstmäzen und verstaubten Ölgemälden? Dann lass uns mal mit diesen Vorurteilen aufräumen! Heutzutage ist der Kunstmarkt nämlich viel zugänglicher und aufregender, als du vielleicht denkst. Vor allem junge Investorinnen und Investoren haben den Kunstmarkt in den letzten Jahren für sich entdeckt. Den meisten geht es dabei nicht „nur“ um ein möglichst lukratives Investment, wie es meist bei ETFs und Co. der Fall ist. Im Gegenteil: Wer in Kunst investiert, bringt häufig eine große Begeisterung für die Kunstschaffenden und ihr Metier mit. Kunst zu sammeln sollte bestenfalls leidenschaftliche Freude und Spaß mit sich bringen – und nicht nur deinem finanziellen Portfolio zugutekommen.  Wenn du selbst kunstbegeistert bist und darüber nachdenkst, etwas Geld anzulegen oder vielleicht sogar eine eigene Kunstsammlung aufzubauen, haben wir hier einige nützliche Informationen für dich gesammelt. 

In Kunst zu investieren hat einige Vorteile …

Aktien, Fonds, Immobilien – daran denkst du sofort, wenn es um Geldanlagen geht? Tatsächlich investieren aber immer mehr Menschen in Kunst – und nein, das betrifft nicht nur die Superreichen. Der Vorteil von Gemälden, Skulpturen oder Fotokunst ist, dass sie ihren Wert meist beibehalten. Anders als Aktien ist Kunst weniger anfällig für Marktschwankungen. Während des Pandemiejahres 2020 blieb der Kunstmarkt zum Beispiel ziemlich stabil, während andere Märkte große Schwankungen erlebten.Neben der finanziellen Sicherheit hat Kunst einen weiteren großen Vorteil: Wenn man sich dafür interessiert, ist das Sammeln von Kunstwerken doppelt aufregend. Auch wenn das Lieblingswerk keinen riesigen Wertanstieg erfährt, kann sich das Investment allein für die Freude lohnen, die es bereitet.

…. aber birgt auch Risiken

Jedes Investment birgt Risiken und auch Kunst hat ihre Schattenseiten. So bringt der Kauf erhebliche Kosten mit sich: Kunsthändler und Auktionshäuser kassieren meist saftige Provisionen, wenn man Kunst über sie an- oder verkaufen möchte.Zusätzlich ist ein passender Versicherungsschutz wichtig, um das Investment gegen Diebstahl und Schäden zu schützen. Weitere Kosten entstehen, wenn du das Kunstwerk auf seine Echtheit prüfen und authentifizieren lässt. Das ist besonders wichtig, falls du planst, das Werk irgendwann weiter zu verkaufen – schließlich will niemand in Gefahr laufen, eine Fälschung zu erstehen. Und dass Fälschungsskandale in der Kunstwelt keine Seltenheit sind, wissen wir schließlich durch prominente Fälle, die in den letzten Jahren immer wieder durch die Nachrichten gingen. 

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Kunst für jedes Budget 

Es hängt natürlich stark von deinem Budget ab, in welche Art von Kunst du investieren kannst. Sich für ein Werk zu entscheiden, kann dabei ganz schön schwierig sein, denn es gibt keine Garantie dafür, dass man mit dem erworbenen Stück eine positive Rendite erzielt.Im Allgemeinen gibt es drei Kategorien, die man unterscheidet: aufstrebende, etablierte und sogenannte „Blue-Chip“-Künstler und Künstlerinnen.

Aufstrebende Künstlerinnen und Künstler

Kunstwerke von Nachwuchstalenten zu kaufen ist in der Regel günstiger als Stücke etablierter Künstlerinnen und Künstler. Doch der Kauf birgt auch Risiken, da die Kunstschaffenden noch am Anfang ihrer Karriere stehen. Ob sie den Durchbruch schaffen und weltbekannt werden, weiß man nicht. Doch wer Glück hat, wird für seinen Mut belohnt. Ein gutes Beispiel: Wer in den Siebzigern die frühen Werke des New Yorker Malers Jean-Michel Basquiat erwarb, profitiert heute enorm. Damals war er noch nicht bekannt – mittlerweile werden seine Werke für unglaubliche Preise versteigert.Leider gibt es keine Garantie, ob und wann so etwas passiert. Es gibt auch keinen sicheren Weg, vorherzusagen, wer die nächste große Nummer auf dem Kunstmarkt wird. Diese Kategorie eignet sich deshalb vor allem für Menschen, die zunächst keine großen Summen in Kunst investieren wollen, sondern sich für Werke entscheiden, die ihnen persönlich gut gefallen. Oder für jene, die bereit sind, das finanzielle Risiko einzugehen um auf aufstrebende Talente zu setzen.

Etablierte Künstlerinnen und Künstler

Wenn dir Nachwuchstalente zu riskant erscheinen und du mehr Geld zur Verfügung hast, kann es Sinn machen, in etablierte Künstlerinnen und Künstler zu investieren. Damit sind Kunstschaffende gemeint, die sich bereits einen Namen gemacht haben und deren Werke vorhersehbaren Gewinn bei Kunstauktionen generieren. In diese Kategorie fallen zum Beispiel die zeitgenössischen Künstler Bansky oder Damien Hirst. Sie sind international bereits relativ bis sehr bekannt und haben eine treue Anhängerschaft von Sammlern und Sammlerinnen. Dadurch ist es wahrscheinlicher, dass ihre Werke ihren Wert behalten oder im Laufe der Zeit sogar noch erheblich steigern.

„Blue-Chip“-Kunst 

Wenn man von „Blue-Chip“-Kunst spricht, meint man die absoluten Schwergewichte der Kunstwelt, wie Monet, Picasso oder Cézanne, die man aus großen Museen kennt. Der Begriff „Blue-Chip“ kommt aus der Finanzwelt und beschreibt Aktien der wertvollsten, bekanntesten und zuverlässigsten Unternehmen. Kunst von „Blue-Chip“-Künstlerinnen und Künstlern erzielt die höchsten Preise auf dem Kunstmarkt und ihr Wert ist in der Regel sehr stabil. Index-Listen wie der „Artprice 100“ dokumentieren die 100 erfolgreichsten Künstlerinnen und Künstler bei Auktionen der letzten fünf Jahre. Wenn du an „Blue-Chip“-Künstlern interessiert bist, kannst du dort nachsehen, welche Verkaufspreise ihre Werke bei den jüngsten Auktionen erzielt haben. So kannst du besser einschätzen, welche (erheblichen) Anfangsinvestitionen der Kauf erfordert.

Der Einstig – so kaufst du ein Kunstwerk

Die nächste Frage klingt vielleicht erst mal simpel – ist aber gar nicht so einfach, wenn man sich in der Branche nicht auskennt: Wie fängt man an, in Kunst zu investieren? Klar, man kauft Kunst. Aber wo? Und von wem? Es gibt viele Möglichkeiten, Kunst zu erwerben, und jede hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.Die Kunstbranche ist in zwei Hauptmärkte unterteilt: den Primär- und den Sekundärmarkt. Der Primärmarkt bezieht sich auf Kunst, die direkt von den Kunstschaffenden selbst oder ihren Vertretern verkauft wird, zum Beispiel von der Galerie, die deine Lieblingsmalerin repräsentiert. Mit dem Sekundärmarkt beschreibt man den Verkauf von Kunstwerken, die bereits im Besitz anderer waren und bei Auktionen, Kunstmessen oder durch private Verkäufe angeboten werden. Der Kauf auf dem Sekundärmarkt kann finanziell weniger riskant sein, da du bereits weißt, wie viel das Kunstwerk ungefähr wert ist.Aber egal, wo du Kunst kaufst, denk immer daran: 
  • Lass das Kunstwerk authentifizieren 
Lass dich nicht täuschen und falle nicht auf Fälschungen rein! Stelle immer sicher, dass das Kunstwerk, das du kaufst, von einer glaubwürdigen Quelle authentifiziert wurde. 
  • Recherchiere gründlich
Nimm dir Zeit, den Künstler oder die Künstlerin kennenzulernen. Besuche Ausstellungen, lerne mehr über die Biographie und verstehe die Intention hinter den Werken. Informiere dich über die Geschichte des Kunstwerks und seine bisherigen Verkäufe, damit du genau weißt, was du kaufst.
  • Wähle Stücke aus, die dich begeistern
Ein Kunstkauf ist nicht nur eine finanzielle Entscheidung. Das Werk sollte dich ansprechen und zu deinem Geschmack passen. Wenn du in Kunstwerke investierst, die dir wirklich gefallen, bringt es dir nicht nur Freude, sondern ist auch eine schöne Möglichkeit, Kunstschaffende zu unterstützen, deren Arbeit dir am Herzen liegt.

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VON N26Love your bank

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