Was versteht man unter Vergütung? Dein Leitfaden

Welche unterschiedlichen Formen der Vergütung gibt es und wie berechnest du deine? Wir zeigen es dir Schritt für Schritt.
Lesezeit: 6 Min.
Bei einer Vergütung handelt es sich um eine finanzielle Gegenleistung, die du von deinem Arbeitgeber für deine erbrachte Zeit und geleistete Arbeit erhältst. Wenn du für ein Unternehmen arbeitest, kann es allerdings sein, dass dein Lohn nur Teil deiner Gesamtvergütung ist – es steckt also noch ein bisschen mehr dahinter. Hier erfährst du, was unter dem Begriff Vergütung zu verstehen ist und welche Formen der Vergütung es gibt. 

Was versteht man unter Vergütung? Eine Definition für Arbeitnehmer

Was genau ist unter Vergütung zu verstehen, wenn dein Lohn nur Teil davon ist? Grundsätzlich wird die Vergütung als eine Gegenleistung definiert, die Arbeitskräfte von ihren Arbeitgebern für die geleistete Arbeit erhalten. Wie hoch die Vergütung ist und wie oft du sie erhältst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Um dies näher zu erläutern, haben wir hier einige der gängigsten Vergütungsarten zusammengefasst.

Monetäre Vergütung

Bei der monetären Vergütung handelt es sich um den Teil deiner Vergütung, der dir mit deinem Gehalt ausgezahlt wird. In der Regel ist Geld die wichtigste – und manchmal auch die einzige –Form der Vergütung, mit der Arbeitnehmer entlohnt werden. Jedoch können auch andere nicht monetäre Zuwendungen Teil der Gesamtvergütung sein. Manche Unternehmen bieten zum Beispiel eine betriebliche Altersvorsorge, Leasing-Verträge für Autos, Fortbildungen oder kostenlose Kinderbetreuung an.

Provision 

Eine Provision ist eine Zahlung, die du zusätzlich zu deinem regulären Lohn bzw. Gehalt erhältst – und zwar wenn du ein bestimmtes Ziel oder eine bestimmte Quote erreichst. Provisionen sind eine Art der Vergütung und kommen am häufigsten im Vertrieb zum Einsatz. Das Grundgehalt kann so je nach Leistung durch eine Provision aufgestockt werden. Unternehmen nutzen derartige finanzielle Anreize, um ihre Mitarbeitenden zu motivieren und die Verkaufszahlen zu steigern. Du kannst beispielsweise eine Provision erhalten, wenn du eine bestimmte Anzahl von Einheiten verkaufst – etwa Autos oder Versicherungen. 

Bonuszahlungen

Bonuszahlungen heißen manchmal auch kurz- und langfristige Anreize. Kurzfristige Anreize sind variable Geldprämien, die normalerweise bei Erreichung bestimmter Geschäftsziele ausgezahlt werden. Langfristige Anreize erstrecken sich über einen längeren Zeitraum und können in Form von Unternehmensanteilen, Aktien oder Gütern gezahlt werden. Boni werden manchmal auch gezahlt, wenn ein Unternehmen in einem bestimmten Jahr ein besonders gutes Wachstum verzeichnet – das kann zum Beispiel in Form eines 13. Monatsgehalts oder Weihnachtsgeld sein.

Überstunden und Urlaubsgeld

Wenn du als Arbeitskraft mehr als die vertraglich vereinbarten Stunden arbeitest, hast du in manchen Unternehmen Anspruch auf bezahlte Überstunden – damit gemeint sind alle Stunden, die du über die ursprünglich vereinbarte Arbeitszeit hinaus arbeitest. Überstunden können finanziell oder in Form von zusätzlichen Urlaubstagen vergütet werden. Außerdem werden in der Gesamtvergütung auch gesetzliche Feiertage und eine bestimmte Zahl von Urlaubstagen berücksichtigt.

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Beispiele für Vergütung

Um die verschiedenen Formen der Vergütung zu verdeutlichen, schauen wir uns an dieser Stelle ein paar Beispiele an. Nehmen wir einmal an, du verdienst  28,50 € pro Stunde und arbeitest 30 Stunden pro Woche. Demnach beträgt dein Monatsgehalt 3.420 €, also 28,50 € x 30 x 4. Gehen wir weiter davon aus, dass du in diesem Monat 10 zusätzliche Stunden arbeitest und deine Überstunden vergütet werden. In diesem Fall verdienst du zusätzlich 285 €, also 10 x 28,50 €. Dein Gehalt in diesem Monat würde somit 3.705 € betragen. Angenommen, du arbeitest bei einem Autohändler im Vertrieb, der dir ein Grundgehalt von 20 € pro Stunde bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 35 Stunden zahlt. Dein monatliches Grundgehalt würde sich somit auf 2.800 € belaufen, also 20 € x 35 x 4. Wenn du in einem Monat ein Auto für 24.500 € bei einer Provision von 20 % verkaufst, würdest du als Provision noch einmal zusätzlich 4.900 € erhalten. Du würdest in diesem Monat also deutlich dazuverdienen. Dabei solltest du beachten, dass Provisionen in der Regel zum Ende des Monats, manchmal aber auch am Ende des Quartals ausgezahlt werden. Erkundige dich also, wann du mit dem Extrageld auf deinem Konto rechnen kannst. 

Bruttolohn: Was ist darunter zu verstehen?

Beim Thema Vergütung ist es wichtig, zwischen Brutto- und Nettolohn zu unterscheiden. Beim Bruttolohn handelt es sich um den Gesamtbetrag vor Steuern und Abzügen wie deiner Kranken- und Rentenversicherung. Nach diesen Abzügen verbleibt der Nettolohn – das ist der Betrag, der auf dein Konto überwiesen wird. All diese Informationen sollten auf deiner Gehaltsabrechnung aufgeführt sein. 

So berechnest du deinen Bruttolohn

Um deinen Bruttolohn zu berechnen, musst du deine vertraglich vereinbarten Stunden mit deinem Stundensatz multiplizieren und alle zusätzlichen geleisteten bezahlten Überstunden dazurechnen. Zur Berechnung kannst du die folgende Formel verwenden:(Anzahl der vertraglich vereinbarten Stunden x Stundensatz) + (etwaige Überstunden) = BruttolohnNehmen wir folgendes Beispiel:
  • Wenn du 35 Stunden gearbeitet hast und dein Stundenlohn 28,50 € beträgt, würde die Berechnung folgendermaßen aussehen: 28,50 € x 35 x 4 = 3.990 €
  • Angenommen, du hast in diesem Monat zusätzlich 15 Überstunden geleistet. In diesem Fall wären das zusätzlich 15 x 28,50 € = 427,50 €
  • Zur Berechnung deines monatlichen Bruttolohns musst du nun lediglich dein vertraglich vereinbartes Entgelt mit der Überstundenvergütung zusammenrechnen: 3.990 € + 427,50 € = 4417,50 €
  • Bedenke, dass es sich um deinen Bruttolohn handelt und du im Falle von zusätzlich geleisteten, bezahlten Überstunden auch mehr Steuern und Sozialabgaben hast. Auf deiner Gehaltsabrechnung kannst du sehen, wie hoch die Abzüge ausfallen.

Wo liegt der Unterschied zwischen Lohn und Gehalt?

Der Lohn ist ein nach Stunden ausgezahlter Betrag, d. h. der gezahlte Betrag richtet sich danach, wie viele Stunden du arbeitest. Dementsprechend kann dein Lohn von Woche zu Woche variieren. Ein Gehalt hingegen ist ein fester Betrag, der in der Regel über einen Zeitraum von 12 Monaten ausgezahlt wird. Das Gehalt wird zu Beginn des Arbeitsvertrags zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbart.

Wie werden Löhne gezahlt?

Wie Löhne gezahlt werden, hängt von dem Unternehmen sowie der Branche und den gesetzlichen Regelungen ab. Im Allgemeinen werden Löhne jedoch monatlich ausgezahlt, meist zum 1. oder 15. des Monats.

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    Bei dem Branchenmindestlohn handelt es sich um einen Grundstundenlohn, den Arbeitgeber, die öffentliche Aufträge vergeben, ihren Mitarbeitenden zahlen müssen. Dies gilt nur für Beschäftigte in bestimmten Dienstleistungsbranchen. Meist gelten Branchenmindestlöhne für Berufe im Baugewerbe, Handwerk und der Abfallwirtschaft. Der Betrag wird je nach Region und Marktbedingungen festgelegt und gewährleistet, dass jeder – unabhängig von Geschlecht oder ethnischer Zugehörigkeit – unter den gleichen Bedingungen arbeitet und einen fairen Lohn bezieht. So wird auch verhindert, dass Steuerzahler mehr als notwendig zahlen müssen.

    Bei einer Lohnpfändung wird das Einkommen des Arbeitnehmers per Gerichtsbeschluss gepfändet – meist, um Schulden zu begleichen. Manchmal wird der Betrag vom Arbeitgeber direkt an den Gläubiger überwiesen. Der Arbeitgeber kann z. B. das Einkommen des Arbeitnehmers einbehalten und es direkt an den Gläubiger überweisen, bis die Schulden beglichen sind. Löhne, die über dem Pfändungsfreibetrag liegen, können gepfändet werden, um unbezahlte Steuern, ausstehende Kredite oder andere ausstehende Zahlungen zu begleichen.

    Das sozialversicherungspflichtige Einkommen ist der Anteil des Einkommens, auf den Beiträge zur Sozialversicherung –also Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung – entrichtet werden müssen. Diese Beiträge führt der Arbeitgeber automatisch vom Bruttolohn ab. Diese Angaben findest du auf deiner Gehaltsabrechnung.

    In vielen Ländern gibt es einen bestimmten Grundfreibetrag. Dieser legt fest, bis zu welchem Betrag die Einnahmen steuerfrei bleiben. In Deutschland liegt der Betrag zum Beispiel bei etwa 10.000 €, in Österreich sind es sogar 12.600 € für Arbeitnehmer. Die Höhe der zu zahlenden Steuern hängt auch von der Gesamtvergütung ab, die der Arbeitgeber bietet, sowie von deiner Steuerklasse und den persönlichen Umständen, z. B. wenn du Kinder hast. Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, die erforderlichen Abzüge vom Einkommen abzuführen, bevor er das Gehalt auszahlt. Zudem muss er eine Gehaltsabrechnung ausstellen, in der die vorgenommenen Steuerabzüge aufgeführt sind.

    Wann dein Lohn auf dein Konto überwiesen wird, hängt davon ab, was in deinem Arbeitsvertrag festgelegt wurde. Sobald du eine neue Stelle antrittst, teilst du deinem Arbeitgeber deine Kontodaten mit. Daraufhin richtet dieser für gewöhnlich eine wiederkehrende Überweisung ein. So wird dein Lohn automatisch auf dein Konto überwiesen.


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