Effektiver Jahreszins – was ist das genau?

Wer in Sachen Kredit eine gute Entscheidung treffen möchte, kommt um den effektiven Jahreszins nicht herum. Wir wissen warum.
Lesezeit: 4 Min.
Das beste Kreditangebot finden? Das geht nur, wenn du Zinsen verschiedener Angebote sinnvoll miteinander vergleichen kannst. Eine der wichtigsten Kennzahlen hierfür: der effektive Jahreszins. Nur mit seiner Hilfe kannst du die exakten monatlichen Raten berechnen, die für deinen Kredit fällig werden. Nominal- oder Sollzins eignen sich nicht für den Kreditvergleich. Wie du den effektiven Jahreszins mithilfe einer einfachen Formel berechnest und wie du den richtigen Kredit für dich findest, erfährst du hier. 

Effektiver Jahreszins – was bedeutet das?

Der effektive Jahreszins – auch Effektivzins genannt – gibt an, welche Gesamtkosten für einen Kredit, über das Jahr gerechnet, anfallen. Es ist also der wichtigste Wert, um unterschiedliche Kreditangebote miteinander zu vergleichen, da hier alle Kreditkosten in einem Prozentsatz erfasst werden. Auch über Landesgrenzen hinweg können Kredite in Europa so miteinander verglichen werden. 

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Was ist der Unterschied zwischen Sollzins und effektivem Jahreszins? 

Der Sollzins ist ein Nominalzins und stellt den Betrag dar, den du für ein negatives Guthaben bezahlst – beispielsweise für einen Dispokredit. So gibt der Sollzins nur einen Teil der Kreditkosten an und fällt deshalb geringer aus als der effektive Jahreszins. Denn im Sollzinssatz werden zusätzliche Gebühren nicht berücksichtigt, sondern ausschließlich die Kosten, die vom Kreditgeber auf die Kreditsumme erhoben werden. Tipp: Mit unserem Zinsrechner kannst du ganz einfach deine Zinsen für Kredite oder Anlagen berechnen!

Was ist der effektive Jahreszins genau?

Nehmen wir an, du möchtest ein Darlehen aufnehmen. Dabei hast du die Wahl zwischen zwei Angeboten. Natürlich möchtest du diese miteinander vergleichen, um herauszufinden, mit welchem Kredit du letzten Endes finanziell besser wegkommst. Hier kann dir der effektive Jahreszins aushelfen. Er enthält neben dem reinen Kreditzinssatz auch: 
  • Nebenkosten z. B. Provision 
  • Restschuldversicherungen 
  • Gebühren z. B. für Kontoführung

Effektiver Jahreszins: Formel für die Berechnung

Der effektive Jahreszins kann ganz unterschiedlich berechnet werden. Grundsätzlich müssen Kreditkosten und Nettodarlehensbeträge bekannt sein, um am Ende der Berechnungen den Effektivzins zu erhalten. Eine der verbreitetsten Methoden, um den effektiven Jahreszins zu berechnen, ist die Uniform-Methode:Effektiver Jahreszins = (Kreditkosten ÷ Nettodarlehensbetrag) × [24 ÷ (Laufzeit in Monaten + 1)] x 100

Ein Beispiel: Wie berechnet sich der effektive Jahreszins für Kredite genau? 

Um diese abstrakte Formel zur Berechnung des effektiven Jahreszinses noch einmal zu veranschaulichen kommen wir auf unser Eingangsbeispiel zurück und nehmen an, dass du einen Kredit in Höhe von 20.000 Euro aufnehmen und innerhalb von 48 Monaten in Raten zurückzahlen möchtest. Zwei Angebote kommen für dich vorerst in Frage. Um diese vergleichen zu können, stellst du folgende Berechnungen an. Angebot 1: Enthält eine Restschuldversicherung und eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr von 3.000 Euro. Effektiver Jahreszins = (3.000 ÷ 20.000) × [24 ÷ (48 + 1)] x 100 = 7,34 %Angebot 2: Enthält ausschließlich eine Restschuldversicherung von 2.000 Euro. Effektiver Jahreszins = (2.000 ÷ 20.000) × [24 ÷ (48 + 1)] x 100 = 4,89 %Natürlich ist diese Beispielrechnung stark vereinfacht. Am Ende wird aber klar, dass wir die Zinsen der beiden Kreditangebote durch den Prozentwert miteinander vergleichen können und dass Angebot zwei durch die niedrigeren Zinsen günstiger ist. 

Effektiver Jahreszins für Kredite – wie hoch ist er aktuell?

Der durchschnittliche effektive Jahreszins für Kredite liegt derzeit (Stand 2022) bei 7,57 Prozent pro Jahr. Zum Vergleich: Dispozinsen liegen derzeit im Schnitt bei 10 Prozent. Wer also über längere Zeit hinweg sein Girokonto überzieht, sollte eine andere Kreditform in Erwägung ziehen. 

Wie hoch ist der effektive Jahreszins bei einer Baufinanzierung?

Der effektive Jahreszins für Baufinanzierungen hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Niedrige Bauzinsen von 1 Prozent (2021) gehören heute der Vergangenheit an. 2022 beträgt der effektive Jahreszins für Baufinanzierungen im Durchschnitt zwischen 3 und 4 Prozent – Tendenz steigend. Verantwortlich dafür sind eine hohe Inflation und eine starke Unsicherheit an den Finanzmärkten. So steigt das Zinsniveau schneller als gewöhnlich an und Bauzinsen werden teurer. Willst du den Effekt der Inflation auf deinen Kredit ausmessen? Dann teste doch mal unseren Inflationsrechner!

Wo sehe ich den effektiven Jahreszins für verschiedene Kreditangebote?

Laut Preisangabenverordnung (PangV) muss dem Kreditnehmer, also dir, der effektive Jahreszins für einen Kredit mitgeteilt werden. Das heißt, dass dein Kreditgeber – beispielsweise eine Bank – dir vor der Unterzeichnung Auskunft darüber geben muss, wie hoch der effektive Jahreszins für deinen Kredit sein wird. Darüber hinaus solltest du dich gut informieren, bevor du einen Kredit aufnimmst. Vor allem wenn Zinseszinsen erhoben werden, solltest du aufhorchen, da hier oft nicht klar ist, wie hoch die Zinssumme am Ende wirklich ist. Schulden können sich so anhäufen und in astronomische Höhen klettern.

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VON N26Love your bank

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