Bankgarantie einfach erklärt

Hier erfährst du alles, was du zur Bankgarantie wissen musst – von den verschiedenen Arten und ihrer Funktion bis hin zum Unterschied zu einer Bankbürgschaft.
Lesezeit: 3 Min.
Bankgarantien* kommen auf der ganzen Welt zum Einsatz, um einen reibungslosen Handel zu gewährleisten und die Bezahlung von Geschäften abzusichern. Denn sie garantieren, dass GläubigerInnen auch dann ihr Geld erhalten, wenn der oder die SchuldnerIn nicht zahlt. In diesem Leitfaden erfährst du mehr zur Bankgarantie, inklusive welche verschiedenen Arten von Bankgarantien es gibt, wie sie funktionieren, wie viel sie kosten und wie sie sich von Bankbürgschaften unterscheiden.

Was ist eine Bankgarantie?

Eine Bankgarantie ist die unwiderrufliche Verpflichtung einer Bank, unter bestimmten Voraussetzungen eine vereinbarte Geldsumme an die Begünstigten der Garantie zu zahlen. Sie ist ein abstraktes Zahlungsversprechen, das unabhängig vom Grundgeschäft besteht. Mit einer Bankgarantie garantiert eine Bank also die Zahlung bzw. reibungslose Abwicklung einer bestimmten Leistung. Wenn der oder die GarantieauftraggeberIn zum Beispiel Konkurs anmeldet oder der Zahlungsverpflichtung aus einem anderen Grund nicht nachkommt, dann bekommt der oder die Begünstigte der Garantie dennoch die vereinbarte Geldsumme – nur eben von der Bank. Bankgarantien kommen beim Abschluss von Kaufverträgen, Lieferungen, Gewährleistungen und anderen Zahlungsverpflichtungen zum Einsatz. Besonders häufig werden sie zur Absicherung internationaler Geschäfte verwendet, zum Beispiel im Exportgeschäft oder bei Großaufträgen im Bauwesen.

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Direkte vs. indirekte Bankgarantie

Man unterscheidet zwischen direkten und indirekten Bankgarantien. Im Falle eines Zahlungsausfalls erhält der oder die Begünstigte die direkte Bankgarantie – wie der Name schon vermuten lässt – direkt von der Bank. Indirekte Bankgarantien werden dagegen von einer ausländischen Partnerbank ausgestellt. Sie kommen vor allem bei grenzüberschreitenden Transaktionen außerhalb des EWR vor. Das Geld wird hierbei nicht direkt an die Begünstigten, sondern zuerst an die Bank gezahlt. Anschließend übermittelt die Partnerbank die Summe dann an die Begünstigten, also die GeschäftspartnerInnen des Auftraggebers der Garantie. Einfach gesagt: Eine Bankgarantie ist direkt, wenn die Bank die Geldsumme an das ausländische Unternehmen zahlt, und indirekt, wenn die Bank den Betrag an eine ausländische Partnerbank überweist.

Wie funktioniert die Bankgarantie?

Du weißt bereits, dass Bankgarantien vertraglich vereinbarte Leistungen absichern. Doch wie funktioniert eine Bankgarantie? Um das zu verstehen, sehen wir uns am besten ein typisches Beispiel an: Eine deutsche Firma möchte ihre Produkte an ein englisches Unternehmen verkaufen, mit dem sie zuvor noch nicht zusammengearbeitet hat. Als Absicherung bietet das englische Unternehmen (= Auftraggeber und Kunde der englischen Bank) der deutschen Firma (= Begünstigter der Garantie) eine Bankgarantie an, damit die deutsche Firma sichergehen kann, dass ihr keine finanziellen Schäden entstehen. Die deutsche Firma akzeptiert die Bankgarantie der englischen Bank (= Garant) und liefert wie vereinbart die bestellten Produkte an das englische Unternehmen. Nachdem die deutsche Firma nach mehreren Wochen noch immer keine Zahlung des englischen Unternehmens erhalten hat, wendet sie sich an die englische Bank und fordert die Zahlung (= Inanspruchnahme). Die englische Bank begleicht diese Forderung und verlangt ihrerseits eine Zahlung vom englischen Unternehmen. Sobald dieses seine Schuld bei der Bank beglichen hat, ist das Geschäft komplett abgeschlossen.

Wie viel kostet eine Bankgarantie?

Die genauen Kosten für eine Bankgarantie hängen von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel vom abzusichernden Risiko und vom Gesamtkreditbetrag. Im Allgemeinen kannst du allerdings von Kosten zwischen 1 % und 1,5 % des Kaufpreises ausgehen.

Welche Arten von Bankgarantien gibt es?

Banken können für viele unterschiedliche Geschäftsvorfälle als Garant agieren. Demnach gibt es auch mehrere verschiedene Arten von Bankgarantien. Die wichtigsten sind jedoch die Zahlungsgarantie und die Liefergarantie. 
  • Von einer sogenannten Zahlungsgarantie spricht man, wenn die Bezahlung eines Außenhandelsgeschäfts abgesichert wird. 
  • Die Liefergarantie sichert KäuferInnen gegen Lieferverzug oder Lieferausfall ab. 
Banken können also nicht nur die Zahlung, sondern auch die reibungslose Abwicklung eines Geschäfts garantieren. Diese Arten von Bankgarantien kommen vor allem bei größeren Projekten zum Einsatz, zum Beispiel in Form von Liefergarantien, Bietungsgarantien, Leistungsgarantien, Anzahlungsgarantien oder Auszahlungsgarantien.

Was ist der Unterschied zwischen Bankgarantie und Bankbürgschaft?

Sowohl bei der Bankgarantie als auch bei der Bankbürgschaft tritt die Bank ein, wenn SchuldnerInnen nicht zahlen können. Eine Bankgarantie kommt allerdings meistens bei internationalen Vereinbarungen zum Einsatz, während eine Bürgschaft fast ausschließlich inländische Vereinbarungen absichert. Die Bankgarantie ist eine selbständige, vom Hauptschuldverhältnis unabhängige Verpflichtung. Im Gegensatz dazu ist die Bankbürgschaft akzessorisch, also vollständig vom Hauptschuldverhältnis abhängig. *Bitte beachte, dass N26 keine Bankgarantien anbietet.

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VON N26Love your bank

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