Bonitätsprüfung & Schufa-Score – Unser Leitfaden

Du möchtest mehr über deinen Schufa-Score und deine Bonität erfahren? Wir erklären dir alles dazu und geben dir noch ein paar hilfreiche Tipps, wie du deine Kreditwürdigkeit verbesserst.
Lesezeit: 7 Min.
Du bewirbst dich gerade auf deine Traumwohnung oder überlegst, einen Kredit aufzunehmen? In beiden und vielen weiteren Fällen wirst du früher oder später mit den Begriffen Schufa und Bonitätsprüfung konfrontiert werden. Was du tun musst, um eine Schufa-Auskunft zu bekommen und was der Wert genau bedeutet, schauen wir uns einmal genauer an. Und wenn die Zahl nicht dem entspricht, was du brauchst, keine Sorge – wir geben dir ein paar Tipps an die Hand, wie du diese verbessern kannst. Auf geht’s! 

Was ist eine Bonitätsprüfung?

Eine Bonitätsprüfung, auch Kreditprüfung genannt, ist eine Untersuchung der Kreditwürdigkeit einer Person oder eines Unternehmens durch einen Kreditgeber oder eine Finanzinstitution. Ziel dieser Prüfung ist es, die Wahrscheinlichkeit zu bestimmen, mit der der Kreditnehmer in der Lage ist, einen Kredit zurückzuzahlen. Die Bonitätsprüfung ist ein wichtiger Schritt im Kreditvergabeprozess und spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Konditionen eines Kredits oder eines Finanzprodukts.

Was ist eine Bonität?

First things first: Was versteht man eigentlich unter einer Bonität bzw. Kreditwürdigkeit? Wenn du einen Kredit beantragst, ist es für deine Bank wichtig zu wissen, ob du auch in der Lage bist, die Verpflichtungen aus dem entstehenden Vertrag einzuhalten. Dazu wird sie deine Bonität überprüfen wollen: Diese bewertet deine Fähigkeit und Bereitschaft, Zahlungsverpflichtungen zurückzuzahlen. Bei einer niedrig bewerteten Bonität ist das Risiko eines Zahlungsausfalls besonders hoch. 

Was wird bei einer Bonitätsprüfung geprüft? 

Während einer Bonitätsprüfung werden verschiedene Faktoren bewertet, um das Kreditrisiko einzuschätzen. Diese Faktoren können Folgendes umfassen:
  • Kreditgeschichte: Der Kreditnehmer wird nach früheren Krediten und Kreditkartenschulden überprüft, um Zahlungsmuster und eventuelle Zahlungsverzögerungen zu bewerten.
  • Einkommen und Beschäftigung: Das Einkommen und die berufliche Stabilität der Person werden überprüft, um sicherzustellen, dass sie über genügend Mittel verfügt, um die Kreditverpflichtungen zu erfüllen.
  • Schuldenquote: Das Verhältnis zwischen den monatlichen Schulden und dem Einkommen wird bewertet, um festzustellen, ob die Person in der Lage ist, zusätzliche Schulden zu tragen.
  • Zahlungsverhalten: Die Pünktlichkeit von Miet- und Kreditzahlungen sowie eventuelle Verzögerungen oder Ausfälle werden überprüft.
  • Kreditanfragen: Die Anzahl der Kreditanfragen innerhalb eines bestimmten Zeitraums wird betrachtet. Zu viele Anfragen können darauf hinweisen, dass eine Person möglicherweise finanzielle Schwierigkeiten hat.
  • Art des Kredits: Der Verwendungszweck des Kredits wird berücksichtigt. Manche Arten von Krediten können als risikoreicher angesehen werden als andere.
Basierend auf diesen Faktoren erstellt das Finanzinstitut eine Bewertung der Bonität der Person. Diese Bewertung kann in Form eines Kredit-Scores oder einer Bonitätsnote ausgedrückt werden. Je besser die Bonitätsbewertung ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Person für einen Kredit oder ein Finanzprodukt akzeptiert wird und günstigere Konditionen erhält.Die Bonitätsprüfung hilft den Kreditgebern, das Risiko von Kreditausfällen zu minimieren und angemessene Zinssätze und Bedingungen festzulegen. Für Kreditnehmer ist es wichtig, ihre Kreditwürdigkeit zu pflegen und zu überwachen, um bessere finanzielle Möglichkeiten zu erhalten.

Wie bekommt man eine Bonitätsprüfung?

Deine persönliche Bonitätsprüfung kannst du bei der Schufa Holding AG (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) anfragen. Die Schufa Holding AG (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist Deutschlands größte Kreditagentur und bewertet deine Kreditwürdigkeit anhand von erfassten Daten zu deiner Person. Daran kann ermittelt werden, wie zuverlässig du bisher finanzielle Verpflichtungen erfüllt hast und wie wahrscheinlich es ist, dass du dies in Zukunft auch tun wirst. Nicht nur für Kreditanfragen wird diese Bewertung hinzugezogen, auch wenn du beispielsweise ein neues Mietverhältnis eingehen willst, ist es mehr als wahrscheinlich, dass dein Vermieter auf eine aktuelle Schufa-Auskunft besteht. 

Wie lange dauert eine Bonitätsprüfung?

Das kommt ganz darauf an, ob du eine kostenlose Bonitätsprüfung oder möglichst schnell deine Bonität wissen willst. Jedem in Deutschland steht das Recht zu, kostenlos seine Bonität abzufragen. Dies kann bei der Schufa aber gerne mal bis zu vier Wochen dauern. Brauchst du deine Kreditwürdigkeit aber relativ schnell, um etwa einen Mietvertrag zu unterschreiben oder eine Immobilie zu kaufen, kannst du innerhalb von ein bis drei Tagen an die gewünschten Informationen kommen. Allerdings kostet der schnellere Service auch etwas an Geld. 

Wo kann ich prüfen, ob ich gute Bonität habe?

In Deutschland kannst du deine Bonität bei verschiedenen Stellen überprüfen. Hier sind die wichtigsten Optionen:
  1. SCHUFA: Die SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist eine der größten deutschen Auskunfteien und sammelt Informationen über Kreditverträge, Girokonten, Mobilfunkverträge und weitere Finanzdaten. Du kannst eine kostenlose SCHUFA-Selbstauskunft einmal im Jahr online beantragen. Die SCHUFA bietet auch den Dienst "mySCHUFA" an, bei dem du deine persönlichen Daten und Bonitätsinformationen online einsehen und verwalten kannst.
  2. Creditreform: Creditreform ist eine weitere Auskunftei, die Informationen zur Bonität sammelt. Du kannst bei Creditreform ebenfalls eine kostenfreie Selbstauskunft anfordern.
  3. Bürgel: Bürgel ist eine weitere Auskunftei, die Bonitätsinformationen speichert. Auch hier kannst du eine kostenlose Selbstauskunft beantragen.
  4. Infoscore: Infoscore ist eine Tochtergesellschaft der SCHUFA und bietet ebenfalls Bonitätsprüfungen an.
  5. Finanzberater oder Banken: Wenn du mit einem Finanzberater arbeitest oder eine Bankverbindung hast, können diese oft auch Informationen über deine aktuelle Bonität bereitstellen.

Was ist der Schufa-Score?

Der Schufa-Score hilft dabei, deine Bonität einzuschätzen. Generell solltest du wissen, dass es verschiedene Auskünfte bei der Schufa gibt. Es gibt beispielsweise auch Schufa-Branchenscores, diewelche eine Wahrscheinlichkeit innerhalb einer bestimmten Branche (z. B. Banken) wiedergeben, mit welcher du hier eine Zahlungsverpflichtung erfüllen würdest. Hierzu gibt es den Schufa-Orientierungswert, der eine Auskunft über deine Bonität gibt und tagesaktuell zum Zeitpunkt der Auskunftserstellung ermittelt wird. Je niedriger er ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du deine Zahlungsverpflichtungen erfüllen kannst. Der Wert liegt zwischen 100 und 600 und ergibt sich aus den gewichteten Mittelwerten der Schufa-Branchenscores. Wir schauen uns heute aber den bekanntesten Wert, den  Schufa-Basisscore, an. Dieser wird zum Beispiel in der Kopie der personenbezogenen Daten (nach Art. 15 DS-GVO) ausgewiesen. Er spiegelt deine Erfüllungswahrscheinlichkeit (angegeben in Prozent) wider und wird quartalsweise neu berechnet anhand der gespeicherten Daten zu deiner Person neu berechnet. Das sagt der Score über deine Risikoeinschätzung aus: 
  • > 97,5 % = Du wirst mit einem sehr geringen Risiko bewertet.
  • 95-97,5 % = Du hast ein geringes bis überschaubares Risiko. 
  • 90-95 % = Dieser Wert steht für ein zufriedenstellendes bis erhöhtes Risiko. 
  • 80-90 % = Du hast ein deutlich erhöhtes bis hohes Risiko.
  • 50-80 % = Du hast ein sehr hohes Risiko.
  • < 50 % = Dein Risiko wird als sehr kritisch angesehen. 

Was ist der Unterschied zwischen Bonität und SCHUFA?

"Bonität" ist der allgemeine Begriff für die finanzielle Verlässlichkeit einer Person oder eines Unternehmens, während "SCHUFA" eine spezifische Auskunftei ist, die Daten sammelt und Bonitätsinformationen bereitstellt, um die Bonität von Verbrauchern, Verbraucherinnen und Unternehmen zu bewerten. In Deutschland ist die SCHUFA jedoch eine der prominentesten und am weitesten verbreiteten Auskunfteien, weshalb der Begriff oft synonym mit "Bonität" verwendet wird.

So verbesserst du deine Bonität

Dein Dispo-Antrag wurde abgelehnt oder du kannst etwas nicht auf Rechnung bestellen? Dann könnte es gut sein, dass deine Bonität verbesserungswürdig ist. Es gibt ein paar Maßnahmen, mit denen du diesen Score langfristig wieder erhöhen kannst: Prüfe zuallererst die Daten, die die Schufa über dich gespeichert hat. Falls dir ein Fehler auffällt, kannst du eine Korrektur beantragen. 
  • Du kaufst viel auf Rechnung? Erstelle dir eine Übersicht, damit du deine Rechnungen immer rechtzeitig begleichst und keine Mahnung ins Haus fliegt. 
  • Das gleiche gilt für Ratenzahlungen: Stelle sicher, dass diese immer fristgerecht beglichen werden. 
  • Du hast aktuell einen offenen Kredit? Stelle sicher, dass bestehende (Kredit-)Verpflichtungen immer vertragsgemäß erfüllt und fristgemäß beglichen werden.
  • Zum Ende des Monats wirds knapp und du rutschst in den Dispo? Das kennen wir sicherlich alle. Achte jedoch darauf, dass du dein Konto nicht so oft (oder am besten gar nicht mehr) überziehst bzw. es eher die Ausnahme als die Regel wird. Hier findest du zusätzlich ein paar Tipps zum Sparen. 
  • Du solltest stets die Gesamtsumme aller finanziellen Verpflichtungen im Auge behalten. Deine Ausgaben sollten in einem angemessenen Verhältnis zu deinen Einkünften oder deinem Vermögen stehen. Wenn dir das schwer fällt, kannst du zum Beispiel die 50-30-20-Regel mit unserem 50-30-20-Regel Rechner ausprobieren. 

Dein Geld bei N26

Wir wollen dir als Onlinebank das Leben einfacher machen: Bei uns kannst du innerhalb von Minuten das für dich passende Konto eröffnen – ohne Schlangestehen oder Papierkram! Entdecke zum Beispiel N26 Flex – das Bankkonto für alle, die aufgrund ihrer Bonität die Mindestanforderungen für Girokonten in Deutschland nicht erfüllen. Außerdem: Mit unserem Kontowechselservice kannst du in wenigen Schritten und ganz unkompliziert deine Bank wechseln.

Häufig gestellte Fragen


    Wie du bereits in dem Beitrag gelesen hast, ist die Schufa Deutschlands größte Kreditagentur und wird generell so gut wie immer bei Kreditprüfungen hinzugezogen. Außerdem können Banken anhand von weiteren, entscheidenden Informationen ein bankinternes Rating erstellen. Hierzu zählen beispielsweise dein Berufsstand oder eventueller Besitz von Wohneigentum. 

    Wenn wir von dem Basisscore ausgehen, lautet die Devise:, je höher desto besser! 100 % würde einer idealen Kreditwürdigkeit entsprechen, bei 90-95 % liegt zum Beispiel schon ein geringes bis überschaubares Risiko vor.

    Hierzu ist dein individueller Schufa-Score und das bisherige Alter der Einträge wichtig. Was dir beispielsweise nützen kann bei künftigen Krediten, ist, wenn du einen früheren Kredit vorzeitig abbezahlt hast und dieser Erledigungsvermerk gespeichert ist. Außerdem kannst du die Tipps in diesem Blogartikel befolgen, um langfristig den Schufa-Score zu verbessern.


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