Rechtsformen für Freelancer in Österreich
Welche gesetzlichen Anforderungen müssen Freelancer beachten?
- Art der selbstständigen Tätigkeit: Selbstständige in Österreich arbeiten in der Regel entweder als Gewerbetreibende in einem freien oder reglementierten Gewerbe, als “Neue” Selbstständige oder in einem Freien Beruf als Freiberufler. Zu den Unterschieden erfährst du unten mehr.
- Sozialversicherung: Unabhängig davon, ob du dich als “Neuer” Selbstständiger betätigst, einen freien Beruf ausübst oder ein Gewerbe in Österreich anmeldest, ist es wichtig zu wissen, dass du dich innerhalb eines Monats nach Aufnahme deiner Tätigkeit bei der SVA, der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft, anmelden musst. Das kannst du bequem online erledigen.
- Finanzamt-Anmeldung: Wenn du in Österreich als Freelancer durchstarten möchtest, ist es genauso wichtig, dich innerhalb eines Monats bei deinem örtlichen Finanzamt zu melden – ganz egal welche Rechtsform du gewählt hast. Du kannst dies auch bequem über die Online-Erstanmeldung auf der Plattform Finanzonline erledigen.
- Steuern: In einer selbstständigen Tätigkeit erhöht sich die Einkommensteuerbelastung schrittweise. Das heißt: Mit steigendem Einkommen steigt auch der Steuersatz in den entsprechenden Stufen an. In Österreich gibt es derzeit sieben Steuerstufen mit Steuersätzen zwischen 0 und 55 %. Im Jahr 2023 zahlst du übrigens keine Einkommenssteuer auf die ersten 11.693 €, was der ersten Steuerstufe entspricht.
- Rechnungsstellung: Die Rechnungsstellung ist vielleicht nicht deine Lieblingsbeschäftigung, aber sie ist erforderlich, damit du dein Geld erhältst. Aus rechtlichen Gründen müssen bei der Rechnungsstellung einige Details unbedingt angegeben werden, darunter der Name und die Anschrift des Kunden bzw. der Kundin sowie des Ausstellers (Dienstleisters), das Ausstellungsdatum, eine eindeutige Rechnungsnummer, die UID-Nummer, der Rechnungsbetrag und Angaben zur Steuer. Beachte jedoch: Für Rechnungen gibt es je Rechtsform des Unternehmens unterschiedliche Vorgaben und Regelungen.
- Buchhaltung: Deine Buchführung sollte immer in Ordnung sein. Und das aus zwei Hauptgründen: um steuerliche Sanktionen zu vermeiden und ein gesundes Geschäft zu führen. Das bedeutet, dass du alle Ausgaben auflisten und Belege aufheben musst. Du kommst also um eine gute Buchhaltungssoftware nicht herum, mit der du alle unbezahlten Rechnungen im Auge behalten kannst. Zu guter Letzt solltest du auch ein Budget erstellen, um stets genügend Geld für Steuern und Sozialabgaben auf der Seite zu haben. Außerdem sollten alle deine Geschäftstransaktionen über ein separates Girokonto mit möglichst niedrigen Bankgebühren laufen.
- Versicherungsschutz für Selbstständige: Abhängig von dem Bereich, in dem du selbstständig arbeitest, solltest du dir den Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung überlegen, um im Falle einer Schadensersatzforderung geschützt zu sein. Diese ist für manche Berufsgruppen sogar gesetzlich verpflichtend. Hier erfährst du, welche Berufsgruppen verpflichtet sind, sie abzuschließen.
Wann muss ich ein Gewerbe anmelden?
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