Jeden Monat landet dein Gehalt auf deinem Konto und der Unterschied zwischen netto und brutto ist dir auch bewusst. Aber weißt du eigentlich, was mit dem Geld passiert, das dir vom Bruttogehalt abgezogen wird? Für viele sind Begriffe wie Steuern, Sozialversicherungsnummer etc. alles andere als spannend. Es ist dennoch wichtig, dass du dich mit den Basics zu deinem Gehaltszettel auskennst. Wir versprechen, dass wir uns kurz fassen und dir dieser Beitrag dabei hilft, deine Abrechnungen besser zu verstehen. Los geht’s!Was ist ein Gehaltszettel?
Der Gehaltszettel ist ein anderes Wort für die Lohn- oder Gehaltsabrechnung. In diesen siehst du, wie sich dein Lohn bzw. dein Gehalt über eine bestimmte Zeitdauer zusammensetzt. Auch kannst du direkt nachvollziehen, was von deinem Bruttogehalt verpflichtend abgezogen wird, und was dir als Nettogehalt zur Verfügung steht. Das zu wissen, ist zum Beispiel auch wichtig, wenn du mit deinem Dienstgeber ein besseres Gehalt verhandeln oder dich selbstständig machen und deinen Stundensatz festlegen willst.Dein Dienstgeber ist gesetzlich dazu verpflichtet, dir jeweils zum Monatsende sowie einmal jährlich bis Ende Jänner einen Gehaltszettel für dein Monats- bzw. Jahresgehalt auszustellen. Insgesamt müssen Unternehmen Gehaltszettel sieben Jahre lang aufbewahren, du kannst also immer noch fehlende Gehaltszettel bei vorherigen Arbeitgebern einfordern.Auf den ersten Blick kann die Gehaltsabrechnung sehr komplex wirken. Das liegt zum größten Teil daran, dass viele Rechtspflichten aus verschiedenen Rechtsgebieten bei der Erstellung erfüllt werden müssen. Wir gehen die verschiedenen Bereiche Schritt für Schritt mit dir durch.
Zuallererst aber die Basics: Beim Gehaltszettel solltest du wissen, was der Unterschied zwischen Lohn und Gehalt ist. Und das ist in diesem Fall recht simpel: Der Unterschied liegt in deiner Entlohnung selbst. Wenn du beispielsweise nach geleisteten Arbeitsstunden bezahlt wirst, reden wir von einem Lohn. Dieser kann je nach Arbeitsmenge dementsprechend variieren, es ist also eine flexible Summe. Bei einem Gehalt wird dir jedoch eine feste Summe gezahlt, du kriegst also jeden Monat den gleichen Betrag auf dein Gehaltskonto überwiesen oder – je nach Branche oder Unternehmen – als Bargeld ausgezahlt. Im Hauptteil deines Gehalts- oder Lohnzettels ist einsehbar, ob es sich bei dir um eine Lohn- oder Gehaltsabrechnung handelt. Zur Vereinfachung reden wir in diesem Blogbeitrag von einem Gehalt. Bankbegriffe
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Mehr zum Thema BankingWie ist mein Gehaltszettel aufgebaut?
Dein Gehaltszettel muss Angaben zur Identifikation des Arbeitgebers, zu deiner Identifikation und generelle Angaben beinhalten. Hierdurch wird dieser nachvollziehbar.Generell kannst du deine Gehaltsabrechnung in drei verschiedene Bausteine untergliedern: den oberen Teil, den mittleren Teil und den unteren Teil. Der obere Teil enthält wichtige Kontaktdaten wie den Namen und die Adresse von dir und deinem Dienstgeber, sowie- das Bezugs- und Erstellungsdatum der Abrechnung
- Angaben zur Sozialversicherung (SV) wie den Zeitraum (SV-Tage) und deine Sozialversicherungsnummer (SV-Nummer)
- Angaben zur Lohnsteuer (LSt) wie deine Steuerklasse (LSt-Gruppe)
- ob du zur Dienstnehmergruppe (DN-Gruppe) oder Abrechnungsgruppe (ABR-Gruppe) gehörst
- deine Gehaltseinstufung (wenn sich dein Gehalt zum Beispiel nach dem Tariflohnindex richtet oder nach der freien Wirtschaft)
- ggf. Angaben wie “Alleinerzieher” oder “Nacht” (falls du einen Nachtzuschlag erhältst)
- dein Resturlaub in Tagen
Der Hauptteil ist etwas komplexer, weswegen wir dir hier einmal die Grundbestandteile auflisten. In diesem Teil findest du: - deine Lohnsteuer- und Sozialversicherungspflicht bezogen auf
- die unterschiedlichen Lohnarten, also
- dein Grundgehalt
- etwaige Zulagen wie die Kinderzulage, die Bekleidungspauschale, den Fahrtkostenzuschuss oder eine Zusatzversicherung
- ggf. deine Überstundenpauschale
- Pensions- und Kassenbeiträge
Von der Summe deiner Bezüge, also aller Lohnarten, werden ggf. der Gewerkschaftsbeitrag und die Betriebsratsumlage abgezogen. Welche Zulagen oder Beiträge auf deinem Gehaltszettel stehen, hängt also zum Beispiel davon ab, ob du pendeln musst, spezielle Arbeitskleidung trägst oder dein Unternehmen einen Betriebsrat hat. Im unteren Teil stehen die- Berechnungen zu deinen Sozialversicherungsbeiträgen und der Lohnsteuer
- Angaben zu etwaigen Lohnsteuerfreibeträgen, dem Pendlereuro oder dem Familienbonus
- den Dienstgeberabgaben, also was dein Dienstgeber an Lohnnebenkosten zahlen muss
- dem Auszahlungsbetrag, also dem Nettogehalt, was am Ende auf deinem Konto landet
Was ist ein e-Gehaltszettel und wie funktioniert er?
In der Regel erhältst du deinen Gehaltszettel im Papierformat. Das hat jedoch auch ein paar Nachteile, weshalb immer mehr Unternehmen elektronische Gehaltszettel nützen. Diese bieten mehr Sicherheit, da vertrauliche Informationen nicht auf dem Postweg verschickt werden. Außerdem sparen e-Gehaltszettel Zeit und bieten dir auch von unterwegs jederzeit Zugriff.Die Daten und der Aufbau unterscheiden sich nicht vom Gehaltszettel in Papierform – sie sind lediglich digitalisiert, damit du deine Abrechnung am Desktop oder Smartphone einsehen und herunterladen kannst. Beim e-Gehaltszettel der österreichischen Post funktioniert das über ein Onlineportal. Wenn ein neuer Gehaltszettel online ist, erhältst du eine Benachrichtigung per Mail. Und wohin geht das Geld?
Wie du unschwer an deiner Gehaltsabrechnung erkennen kannst, werden dir die unterschiedlichsten Beträge von deinem Bruttogehalt abgezogen. Während die Lohnsteuer an das Finanzamt geht, werden deine Sozialversicherungsbeiträge (Kranken-, Pensions- und Arbeitslosenversicherung sowie ggf. Beiträge und Umlagen wie den Wohnbauförderungsbeitrag) direkt an die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) überwiesen. Diese behält nur den Krankenversicherungsbeitrag ein, alle weiteren Sozialversicherungsbeiträge und Umlagen leitet sie an die zuständigen Versicherungsanstalten und Kammern weiter.
Auch wenn dir vor allem die Sozialabgaben hoch erscheinen, denk dran, dass du früher oder später auch davon profitieren wirst: Wenn du beispielsweise einmal auf deine Arbeitslosenversicherung angewiesen bist oder ins Rentenalter eintrittst.Vereinfacht gesagt bestimmt die Höhe deines Gehalts gleichzeitig auch die Höhe deiner Abzüge. Wie hoch deine Lohnsteuer ausfällt, wird anhand deines Gehalts und deiner Lohnsteuerklasse ermittelt. Je nach Höhe des zu versteuernden Einkommens liegt dieser Wert zwischen 20 und 55 % (für das Jahr 2023). Sofern du Mitglied der katholischen Kirche bist, zahlst du zusätzlich einen Kirchenbeitrag von 1,1 % deines Jahresbruttogehalts. Evangelische Kirchenmitglieder greifen mit 1,5 % des Jahresbruttogehalts etwas tiefer in die Tasche. Die Abgabe kann monatlich, viertel-, halb- oder jährlich erfolgen.Die Sozialversicherungsbeiträge belaufen sich auf etwa 18 % deines monatlichen Bruttogehalts. Es gilt jedoch eine Höchstbeitragsgrundlage. Wenn dein monatliches Bruttogehalt 2023 also mehr als 5.850,00 € bzw. 6.825 € bei freien DienstnehmerInnen beträgt, zahlst du nur bis zu dieser Grenze Beiträge. Dies betrifft auch Sonderzahlungen, die bis 11.700 € pro Jahr beitragspflichtig sind. Für alles, was du darüber hinaus an Sonderzahlungen erhältst, musst du keine Beiträge leisten. Doch wie setzen sich deine Abgaben zusammen?Der Beitrag zur Krankenversicherung liegt 2023 bei 7,65 %. Für die Pensionsversicherung fallen 22,8 % an, und für die Arbeitslosenversicherung sind es 6 %. Die Sozialversicherungsbeiträge gehen übrigens nicht nur von deinem Bruttogehalt ab. Auch dein Dienstgeber zahlt einen Anteil, dieser fällt in Summe meist etwas höher aus als deiner (etwa 22 %). Die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung werden zur Hälfte geteilt (also jeweils 3 %), für die Krankenversicherung zahlst du minimal mehr (3,87 % vs. 3,78 %) und bei der Pensionsversicherung wird dein Dienstgeber stärker zur Kasse gebeten (10,25 % vs. 12,55 %). Außerdem übernimmt der Dienstgeber die kompletten Beiträge zur Unfallversicherung (1,2 %).Welche Lohnsteuerklassen gibt es in Österreich?
Wie du bereits erfahren hast, gibt es in Österreich unterschiedliche Steuerklassen bzw. Tarifstufen. Die Höhe deines Bruttojahresgehalts ist also ausschlaggebend dafür, wie viel Lohnsteuer du zahlen musst. Für 2023 gelten die folgenden Steuertarife:Jährliches Einkommen | Grenzsteuersatz |
---|
11.000 € und weniger | 0 % |
Mehr als 11.000 bis 18.000 € | 20 % |
Über 18.000 bis 31.000 €: | 30 % |
Mehr als 31.000 bis 60.000 € | 41 % |
Über 60.000 bis 90.000 € | 48 % |
Mehr als 90.000 bis 1 Mio. € | 50 % |
Über 1 Mio. € | 55 % |
Die Steuertarife werden ab 2023 bis auf die letzte Tarifstufe (über 1 Mio. €) jedes Jahr um zwei Drittel der aktuellen Inflationsrate angepasst. So wird der kalten Progression entgegengewirkt, die sich insbesondere bei höheren Einkommen bemerkbar macht. Für 2023 wurde eine Inflationsrate von 5,2 % ermittelt, zwei Drittel davon sind 3,47 %. Fällst du beispielsweise in die Tarifstufe “Mehr als 31.000 bis 60.000 €”, greifen die 30 % Lohnsteuer tatsächlich erst bei einem Einkommen von 32.075 bis 62.080 €. So behältst du real mehr von deinem Bruttogehalt. Beachte: Wenn du dich um deinen Steuerausgleich kümmerst, kannst du deine Steuerschuld dank unterschiedlicher Steuerabsetzbeträge verringern, zum Beispiel wenn du zur Arbeit pendelst oder Kinder hast und den Familienbonus oder den Alleinerzieherabsetzbetrag erhältst.N26 Girokonto
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Konto eröffnenWie lange muss ich Gehaltszettel aufbewahren?
Egal, ob du deine Gehaltszettel online oder in Papierform erhältst: Du solltest sie immer aufbewahren. Sie sind der Nachweis dafür, wie viele Jahre du gearbeitet hast und wie hoch deine Sozialversicherungsbeiträge waren – was besonders wichtig ist für deine Pension.
Am Anfang hatten wir es bereits erwähnt: Auch dein Dienstgeber ist gesetzlich dazu verpflichtet, diese Gehalts- oder Lohnabrechnungen sieben Jahre lang aufzubewahren. Du kannst also jederzeit einmal bei vorherigen Arbeitgebern nachfragen, wenn dir auffällt, dass dir einige Gehaltszettel fehlen. Denn du bist in der Holschuld und musst sicherstellen, dass du deine Gehaltsabrechnungen auch bekommst. Du wirst sie später brauchen, beispielsweise für deine Steuererklärung.
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