3 Finanzierungsmöglichkeiten fürs Studium
Dieser Ratgeber gibt einen Überblick über die gängigsten Möglichkeiten, wie du dein Studium auch ohne elterliche Unterstützung finanzieren kannst und welche Voraussetzungen du dafür erfüllen musst.
Lesezeit: 6 Min.
- Studierende in Deutschland können zur Deckung ihrer Lebenshaltungskosten BAföG (staatliche Unterstützung) beantragen, sich auf Stipendien bewerben oder Studienkredite aufnehmen.
- BAföG ist ein zinsloses Darlehen, das sich aus drei Teilen zusammensetzt: Grundbedarf, eine Wohnpauschale und ein Zuschlag für die Kranken- und Pflegeversicherung. Die Berechtigung hängt u. a. vom Einkommen der Eltern ab.
- Stipendien und Studienkredite bieten zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten, wobei Stipendien nicht zurückgezahlt werden müssen und die Rückzahlung von verzinsten Krediten oft eine Weile nach dem Studium beginnt.
Seit 2014 gibt es an staatlichen Hochschulen und Universitäten in Deutschland zwar keine Studiengebühren mehr. Dennoch fallen während des Studiums eine Menge Kosten an – schließlich wollen Semesterbeitrag, Semesterticket, Unterkunft und Verpflegung sowie Studienmaterialien finanziert werden. Und wenn du ein Zweitstudium, ein Studium an einer privaten Hochschule oder ein Auslandssemester absolvieren willst, musst du auch noch Studiengebühren zahlen.Während manche Studierenden auf die Unterstützung ihrer Eltern zurückgreifen können, ist das für andere keine Option. Und auch ein Vollzeitjob neben dem Studium kommt nicht für alle infrage. Dennoch gibt es Möglichkeiten, wie du dein Studium finanzieren kannst – zum Beispiel durch staatliche Förderung (BAföG), ein Stipendium oder einen Studienkredit. Du bist gerade mit der Schule fertig oder studierst bereits? In diesem Artikel erfährst du, wie du dir finanzielle Unterstützung für dein Studium sicherst.
Dein Studium ohne Hilfe der Eltern finanzieren – drei gute Möglichkeiten
BAföG – die staatliche Finanzspritze für dein Studium
- BAföG-berechtigt bist du, wenn du ein Erststudium in Vollzeit absolvierst und zum Zeitpunkt des Studienbeginns nicht älter als 29 Jahre (Bachelor) bzw. 34 Jahre (Master) alt bist.
- Ob und wie viel BAföG du erhältst, hängt vor allem vom Einkommen deiner Eltern ab. Deshalb wird dein BAföG-Anspruch zunächst geprüft. Zu den Antragsformularen geht es hier.
- Der BAföG-Höchstsatz für Studierende liegt derzeit bei 992 € bzw. 664 €, wenn du während des Studiums bei deinen Eltern wohnst.
- Die Förderung kannst du jederzeit während deines Studiums beantragen, zum Beispiel wenn sich deine finanzielle Situation ändert.
- Das BAföG erhältst du maximal für die Länge der Regelstudienzeit. Da diese Art der Ausbildungsförderung ein staatliches Darlehen ist, musst du die Hälfte der erhaltenen Summe – jedoch maximal 10.000 € – zurückzahlen. Du kannst das Geld in Raten oder auf einen Schlag zurückzahlen. Die Rückzahlung beginnt allerdings erst 5 Jahre nach Ende deines Studiums, wenn du wahrscheinlich schon dein eigenes Geld verdienst.
- Weitere Informationen zum Thema BAföG findest du hier.
Stipendium – Studienfinanzierung nicht nur für Hochbegabte
- Im Gegensatz zum BAföG musst du ein Stipendium nicht zurückzahlen.
- Bei der Auswahl werden verschiedene Kriterien berücksichtigt: nicht nur deine wirtschaftliche Situation, sondern auch deine Noten, deine Fähigkeiten und Interessen sowie dein soziales Engagement.
- Die Höhe des Stipendiums kann variieren. Die Begabtenförderungswerke zahlen zum Beispiel bis zu 1.466 €.
- Neben der finanziellen Förderung erhältst du je nach Sponsor auch soziale und persönliche Unterstützung, zum Beispiel indem du zu Veranstaltungen eingeladen wirst oder einen Mentor bzw. eine Mentorin bekommst. So kannst du gleich ein Netzwerk aufbauen!
- Es lohnt sich also, nach einem Stipendium zu suchen. Eine Übersicht über aktuelle Stipendienprogramme findest du im Stipendienlotsen, der Stipendiendatenbank des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Studienkredit – jetzt Geld leihen und später zurückzahlen
- Ein Studienkredit ist Geld, das du dir von einer Bank oder Sparkasse leihst, und nach Abschluss deines Studiums bzw. mit Eintritt ins Berufsleben inklusive Zinsen zurückzahlst.
- Die Kredithöhe ist abhängig vom Anbieter. Beim Kredit der staatlichen Förderbank KfW erhältst du zum Beispiel monatlich maximal 650 €.
- Auch die Zinshöhe variiert je nach Kreditgeber. Der KfW-Studienkredit ist zum Beispiel variabel und an den sechsmonatigen Euribor gekoppelt.
- Mit einem Studienkredit kannst du nicht nur ein Erststudium finanzieren, sondern auch ein Zweitstudium oder deine Promotion.
- Wie du das Geld einsetzt, entscheidest du. Du kannst zum Beispiel deine Lebenshaltungskosten decken, Studiengebühren im Ausland finanzieren oder Sonderanschaffungen wie einen Laptop tätigen.
- Aber: Nur weil das Geld da ist, musst du es nicht ausgeben. Prüfe deshalb kritisch, ob und wofür du übrig gebliebenes Geld ausgibst und ob du es ansparen kannst.
- Die Suche nach dem passenden Anbieter kann schnell zur Geduldsprobe werden. Auf kostenlosen Online-Portalen wie Finanzcheck.de hast du die Möglichkeit, Kredite zu vergleichen und dich über versteckte Kosten zu informieren.
- Einen guten Überblick gibt auch der Studienkredit-Test des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) aus dem Jahr 2024.
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