N26 x Accenture – Global Digital Banking Index 2021
“Das klassische Bankwesen verfügt über eine jahrhundertealte Tradition und Geschichte. Wenn wir Digitalbanken ebenfalls Geschichte schreiben wollen, ist unser wichtigster Erfolgstreiber das Vertrauen der Menschen in die digitale Welt. Im Zuge der Pandemie müssen wir uns alle nun stärker denn je auf eine digitale Zukunft konzentrieren. Daher bauen wir mit N26 das Banking für das 21. Jahrhundert und Millionen Menschen vertrauen uns Jahr für Jahr.”” - Alex Weber, Chief Growth Officer bei N26
1 von 4 KundInnen nutzt bereits eine rein digitale Bank
In den 28 untersuchten Ländern beträgt der Anteil der Verbraucher mit einem digitalen Bankkonto 23 % der Bevölkerung – das entspricht etwa 450 Millionen Kunden und Kundinnen. Nach Schätzungen aus unserer Studie könnte die Zahl der VerbraucherInnen mit einem digitalen Bankkonto jedoch in den meisten Regionen auf mindestens 70 % ansteigen. Der Wunsch, Bankfilialen ad acta zu legen, ist groß. Darüber hinaus würde fast die Hälfte der StudienteilnehmerInnen, die derzeit kein digitales Bankkonto besitzen, ein Konto eröffnen, um auf die typischen Banking-Features einer digitalen Bank zugreifen zu können. Insgesamt geht aus diesen Ergebnissen hervor, dass es noch einen weitgehend unerschlossenen Markt für digitale Banken gibt – und bis zu 1,4 Milliarden potenzielle KundInnen in den 28 Ländern.Treibende und hindernde Faktoren für ein rein digitales Banking
Treibende Faktoren für ein rein digitales Banking
Beim digitalen Banking ist das Vertrauen in das Finanzinstitut das A und O. Wir haben herausgefunden, dass die wichtigsten Faktoren für die Akzeptanz digitaler Banken in der Bevölkerung weltweit die einfache und bequeme Nutzung der mobilen App und der Website, eine klare und einfache Kommunikation mit der Bank sowie wettbewerbsfähige Preise sind. Diese Faktoren wurden auch von KundInnen, die derzeit ihre Bankgeschäfte noch nicht digital abwickeln, als Anreize für einen Wechsel genannt. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass digitale Banken ihre Kundschaft binden könnten, indem sie diese Wettbewerbsvorteile gegenüber konventionellen Konkurrenten hervorheben.
Die Hindernisse, die nach wie vor bestehen
Trotz dieser Vorteile wird es wahrscheinlich auch weiterhin einen Teil der VerbraucherInnen geben, die digitalen Banken skeptisch gegenüberstehen. 28 % der von uns befragten VerbraucherInnen gaben an, dass sie keine der typischen, rein digitalen Banking-Features dazu bewegen könnte, ein digitales Bankkonto zu eröffnen. Während einige VerbraucherInnen einfach mit ihrem aktuellen Bankinstitut zufrieden sind, kennen sich andere hingegen mit den Angeboten von digitalen Banken einfach nicht aus. Zwar gaben 35 % der BankkundInnen in Europa an, dass die typischen, digitalen Banking-Features kein Anreiz für sie wären, ein digitales Bankkonto zu eröffnen. Dennoch könnten 65 % aufgrund der Vorteile und des klaren Mehrwerts davon überzeugt werden und zu digitalen Banken wechseln.
Länder, die bei der Umstellung auf rein digitales Banking die Nase vorn haben
Trotz der unbestrittenen Akzeptanz in allen Märkten sind bestimmte Länder Vorreiter in Sachen digitales Banking. So ist in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Brasilien und China der Anteil der Bevölkerung, der bereits eine digitale Bank nutzt, am höchsten. In den westeuropäischen Ländern ist aber auch eine rasche Aufholjagd zu beobachten. Zwischen 2018 und 2020 hat sich die Gewinnung neuer KundInnen in Ländern mit relativ niedrigen Akzeptanzraten beschleunigt: Spanien, Deutschland, Belgien, Italien und die Niederlande. Die Länder mit dem weltweit stärksten Wachstum seit der Einführung des digitalen Bankings sind die Schweiz, Brasilien, Irland, das Vereinigte Königreich und Frankreich. In China und den Vereinigten Staaten wird der Umstieg auf digitales Banking in Zukunft wahrscheinlich sprunghaft ansteigen. Diese Märkte könnten bald insgesamt 771 Millionen bzw. 148 Millionen KundInnen von digitalen Banken aufweisen.Digitales Banking: Verbrauchertrends in den untersuchten Ländern
Niederlande | 7 | 8.4 | 42.4 | 50.7 | 20% |
Deutschland | 7.5 | 10.1 | 44.2 | 54.3 | 35% |
Belgien | 9.6 | 12.5 | 43.5 | 56 | 30% |
Südafrika | 10 | 13.9 | 65.9 | 79.8 | 39% |
Spanien | 10.6 | 15.3 | 48.2 | 63.5 | 44% |
Mexiko | 14.5 | 18.5 | 62.5 | 81 | 28% |
USA | 14.3 | 18.7 | 40.7 | 59.4 | 31% |
Kanada | 16 | 18.8 | 37.8 | 56.6 | 18% |
Frankreich | 12.9 | 19.7 | 34.9 | 54.6 | 53% |
Irland | 14.9 | 23.2 | 51.2 | 74.4 | 56% |
Italien | 20.5 | 26.1 | 45.6 | 71.7 | 28% |
Russland | 27.6 | 32.2 | 48.5 | 80.7 | 17% |
Japan | 36.4 | 41.2 | 37.4 | 78.6 | 13% |
China (Festland) | 34.6 | 42.5 | 41.1 | 83.6 | 23% |
China (Hongkong) | 15.6 | 24.3 | 50.3 | 74.6 | 55% |
Brasilien | 25.4 | 44 | 43.4 | 87.4 | 73% |
Vereinigte Arabische Emirate | 48.7 | 50.7 | 41.4 | 92.1 | 4% |
Dänemark | 11.4 | 14 | 38 | 52.1 | 23% |
Finnland | 5.8 | 7.4 | 51.1 | 58.4 | 27% |
Norwegen | 11.1 | 15.7 | 45.5 | 61.2 | 41% |
Schweden | 7.5 | 10.5 | 40.6 | 51.1 | 40% |
Schweiz | 7.7 | 14 | 46.5 | 60.5 | 82% |
Österreich | 7.7 | 12.1 | 46.3 | 58.4 | 58% |
Israel | 7.6 | 9.6 | 60.4 | 70 | 26% |
Malaysia | 16.1 | 23.6 | 53 | 76.6 | 46% |
Saudi-Arabien | 54.3 | 54.3 | 38.9 | 93.2 | 0% |
Singapur | 16.1 | 20.3 | 60.8 | 81 | 26% |
Vereinigtes Königreich | 9.5 | 14.7 | 43.8 | 58.5 | 55% |
Frauen könnten die nächste Welle des digitalen Bankings auslösen
In den Anfangsjahren des digitalen Bankings handelte es sich bei der Kundschaft in der Regel um Männer mit hohem Einkommen. Das Blatt wendet sich nun jedoch. In Brasilien öffnen zunehmend mehr Frauen ein digitales Bankkonto – was ein interessanter Indikator mit möglichen Auswirkungen auf andere Märkte ist. Auch in Irland, Deutschland, Schweden, Belgien, Frankreich und Norwegen steigen die Nutzerzahlen unter Frauen. Im Rahmen unserer Studie haben wir zudem Erkenntnisse über die unterschiedlichen Einkommensverhältnisse der NutzerInnen von digitalem Banking gewonnen. Obwohl die Mehrheit der Kundschaft am oberen Ende des Einkommensspektrums angesiedelt ist, zeichnet sich auch hier ein Wandel ab. In Spanien beispielsweise ist die Zahl der KundInnen aus der Mittelschicht in Europa am höchsten, während in Irland, Finland, Norwegen, Italien und Frankreich der Anteil der KundInnen mit niedrigem Einkommen, die digitales Banking nutzen, weiter steigt. Ein weiterer faszinierender Trend zeigt sich beim Alter der KundInnen, die zu digitalem Banking wechseln. Galt es bisher eher als Dienstleistung für die jüngere Generation, so findet digitales Banking in Europa nun auch bei KundInnen mittleren Alters immer mehr Anklang – wie beispielsweise in Italien, wo fast jede/r zweite KundIn über 45 Jahre alt ist. Das zeigt, dass die Vorteile des digitalen Bankings für ein breites Kundenspektrum attraktiv sind, und zwar unabhängig von Geschlecht, Alter oder sozialer Schicht."Da digitale Banken weiterhin ein rapides Wachstum verzeichnen und sich weltweit etablieren, sehen wir für diese Akteure eine riesige Chance, einen noch nie da gewesenen Mehrwert für Bankkunden zu schaffen. Aus unserer Studie geht klar hervor, dass die Pandemie ein neues Zeitalter für das Bankwesen eingeläutet und den Weg zu digitalem und von Innovationen geprägtem Banking in einem hohen Tempo geebnet hat. Die digitalen Banken müssen sich jedoch weiterhin darauf konzentrieren, das Vertrauen der BankkundInnen zu gewinnen, um den von ihnen angestrebten nachhaltigen Wandel in der Branche voranzutreiben." Dr. Nils Beier, Geschäftsführer und Leiter des Bereichs Bankwesen & Öffentlicher Sektor bei Accenture Strategy