Die Besonderheiten von nachhaltigem Investieren

Nachhaltiges Investieren ist extrem beliebt – aber was heißt das konkret? Bevor du investierst, solltest du dich immer genau damit beschäftigen, wie deine Anlage den größten Impact erzielt.
Lesezeit: 4 Min.
Dank der vielen online und in den sozialen Medien verfügbaren Anlageinformationen finden immer mehr junge Menschen Wege, ihr Geld zu vermehren. Aber da die ökologische Unsicherheit zunimmt, wünschen sich viele Menschen, dass ihre Investition nicht nur Gewinn bringt, sondern auch zu einer positiven Veränderung beiträgt. Infolgedessen sind nachhaltige Investitionen zu einer beliebten Wahl geworden und in nur zwei Jahren um 15 % gewachsen. Nachhaltiges Investieren ist jedoch alles andere als unkompliziert. Bevor du dich darauf einlässt, musst du dich informieren und sicherstellen, dass du vertrauenswürdige nachhaltige Investmentfonds erkennst – damit du mit deinem Geld wirklich bedeutende Auswirkungen erzielen kannst. 

Der zunehmende Trend des nachhaltigen Investierens

Nachhaltiges Investieren ist eine Anlagestrategie, die nicht nur die Gewinne eines Unternehmens berücksichtigt, sondern auch seine ökologischen und sozialen Auswirkungen. Einfach gesagt: Nachhaltiges Investieren hat zwei Hauptziele – kurzfristige finanzielle Gewinne und langfristige globale Auswirkungen. Durch die Anlage in grünere Unternehmen nutzen InvestorInnen ihr Geld als Stimmrecht für die Art der Zukunft, die sie sehen wollen. Jeder in einen nachhaltigen Investmentfonds investierte Cent ist – zumindest theoretisch – ein Cent weniger, der in Unternehmen und Branchen fließt, die auf fossile Brennstoffe setzen. In den letzten Jahren hat sich nachhaltiges Investieren zu mehr als einem Hype entwickelt. Investitionen in nachhaltige Fonds haben sich seit 2018 verzehnfacht und sind seit 1995 um das 25-Fache gestiegen. Dank ihrer umweltbewussten Werte sind Millennial- und Gen-Z-InvestorInnen Wegbereiter bei nachhaltigen Investitionen: Fast 66 % der Millennials und 82 % der Gen Z investieren in ESG-konforme Anlagen.  

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Was heißt also ESG?

ESG steht für Environmental, Social und Governance (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung). Nachhaltige Investmentfonds werden gemäß ihren Auswirkungen in diesen drei Kategorien bewertet. Während sich der Umweltfaktor die Kohlenstoffemissionen, den Wasser- und Stromverbrauch und den Abfall eines Unternehmens ansieht, berücksichtigt die soziale Kategorie Auswirkungen auf die Gesellschaft einschließlich gemeinnütziges Engagement und Einstellung zu sozialen Angelegenheiten. Unternehmensführung betrachtet hingegen, wie effektiv ein Unternehmen strukturiert ist, um eine positive Veränderung zu erzielen. In diesem Rahmen werden die Diversität der Geschäftsführung, ihre Transparenz, die Korruptionsrichtlinien und politische Spenden und Beiträge bewertet.Nachhaltige Fonds konzentrieren sich oft auf eines oder eine Kombination dieser drei ESG-Kriterien. Einige Fonds enthalten zum Beispiel eine Mischung von Unternehmen, die eine hohe Bewertung entweder in der Kategorie Umwelt oder Unternehmensführung erzielen, während andere sich vor allem auf Unternehmen mit gesellschaftlichem Impact konzentrieren. Der große Vorbehalt bei ESG ist, dass es bislang keine Regulierung gibt. ESG-Ratings werden von Drittunternehmen gewährt, aber es gibt keine international konsistenten Bewertungsstandards. Leider führt das dazu, dass einige hinterlistige Unternehmen AnlegerInnen anziehen, indem sie sich als viel nachhaltiger vermarkten, als sie sind. Das bezeichnet man als „Greenwashing“.

Die Greenwashing-Falle

Mit zunehmendem Interesse an nachhaltigen Investitionen ist auch der Wunsch der Unternehmen gestiegen, sich als ESG-konform zu positionieren – egal ob sie es sind oder nicht. Ohne internationale ESG-Vorschriften ist es für Fonds und Unternehmen einfach, vorzutäuschen, dass sie nachhaltig sind. 2021 fand The Economist heraus, dass die weltweit 20 größten ESG-Fonds alle in Hersteller von fossilen Brennstoffen investiert sind, sowie häufig auch in Glücksspiel, Alkohol und Tabak. Das ist für AnlegerInnen, die mit ihrem Geld eine positive Wirkung erzielen möchten, ein echtes Problem. Aber es gibt einige Dinge, die InvestorInnen tun können, um zu durchschauen, ob ein Investmentfonds so nachhaltig ist, wie er zu sein behauptet: 
  • Finde heraus, welches Unternehmen das ESG-Rating des Fonds vergeben hat, und prüfe, ob diese Drittpartei eine vertrauenswürdige Quelle ist. 
  • Lies den Fondsprospekt. Hier erhältst du im Detail Informationen über den Fonds – und er ist wichtiger als eine Fondsbroschüre, die im Grunde nur Werbung ist.
  • Sieh dir alle Unternehmen an, die in einem ESG-Fonds enthalten sind. So erhältst du ein Gefühl dafür, wie nachhaltig das gesamte Portfolio ist – Unternehmen, die sich stark auf fossile Brennstoffe verlassen, solltest du auf jeden Fall meiden. 

Entscheide, was Nachhaltigkeit für dich bedeutet

Aufgrund der fehlenden Standardisierung bei nachhaltigen Investmentfonds ist das Wichtigste, was du als InvestorIn tun kannst, herauszufinden, was Nachhaltigkeit für dich bedeutet. Für einige ist die primäre treibende Kraft für eine nachhaltige Welt das Schaffen einer fairen und gleichberechtigten Gesellschaft. Das könnte bedeuten, in Unternehmen zu investieren, die für Geschlechtergleichheit kämpfen und LGBTQ-Communities unterstützen. Für andere ist Innovation der Schlüssel zur Senkung der globalen Kohlenstoffemissionen und zur Schaffung einer nachhaltigen Zukunft. Diese könnten in grüne Technologie-Startups investieren, die darauf abzielen, den Klimawandel mit technologischen Lösungen in Angriff zu nehmen. Letztendlich kann man fundierte Entscheidungen nur auf der Grundlage der Qualität der Informationen treffen, die man erhält. Sich zu entscheiden, mit seinem Geld eine positive Auswirkung erzielen zu wollen, ist fantastisch, und ein Vertrauensvorschuss ist erforderlich, wenn man eine derartige Investition tätigt. Es gibt viele tolle nachhaltige Unternehmen und Fonds, die versuchen, Gutes in der Welt zu tun – es braucht vielleicht nur etwas Mühe und Recherche, sie zu finden. 

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