Bonitätsprüfung & KSV – Unser Leitfaden

Du möchtest mehr über deine Bewertung durch die KSV und deine Bonität erfahren? Wir erklären dir alles dazu und geben dir noch ein paar hilfreiche Tipps, wie du deine Kreditwürdigkeit verbesserst.
Lesezeit: 6 Min.
In einer Zeit, in der finanzielle Transaktionen und Kreditmöglichkeiten eine immer größere Rolle spielen, ist es wichtiger denn je, den Überblick über deine Kreditwürdigkeit zu behalten. Doch wie genau funktioniert das in Österreich? Und was hat es mit dem KSV, also dem Kreditschutzverband von 1870, auf sich? Von den Grundlagen der Bonität bis hin zu den Funktionen des KSV werden wir Schritt für Schritt durch die wichtigen Aspekte navigieren. Leicht verständlich, informativ und immer mit einem Blick auf die österreichische Perspektive.

Was ist eine Bonitätsprüfung?

Eine Bonitätsprüfung, auch Kreditprüfung genannt, ist eine Untersuchung der Kreditwürdigkeit einer Person oder eines Unternehmens durch einen Kreditgeber oder eine Finanzinstitution. Ziel dieser Prüfung ist es, die Wahrscheinlichkeit zu bestimmen, mit der der Kreditnehmer in der Lage ist, einen Kredit zurückzuzahlen. Die Bonitätsprüfung ist ein wichtiger Schritt im Kreditvergabeprozess und spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Konditionen eines Kredits oder eines Finanzprodukts.

Was ist eine Bonität?

First things first: Was versteht man eigentlich unter einer Bonität bzw. Kreditwürdigkeit? Wenn du einen Kredit beantragst, ist es für deine Bank wichtig zu wissen, ob du auch in der Lage bist, die Verpflichtungen aus dem entstehenden Vertrag einzuhalten. Dazu wird sie deine Bonität überprüfen wollen: Diese bewertet deine Fähigkeit und Bereitschaft, Zahlungsverpflichtungen zurückzuzahlen. Bei einer niedrig bewerteten Bonität ist das Risiko eines Zahlungsausfalls besonders hoch. 

Was wird bei einer Bonitätsprüfung geprüft? 

Während einer Bonitätsprüfung werden verschiedene Faktoren bewertet, um das Kreditrisiko einzuschätzen. Diese Faktoren können Folgendes umfassen:
  • Kreditgeschichte: Der Kreditnehmer wird nach früheren Krediten und Kreditkartenschulden überprüft, um Zahlungsmuster und eventuelle Zahlungsverzögerungen zu bewerten.
  • Einkommen und Beschäftigung: Das Einkommen und die berufliche Stabilität der Person werden überprüft, um sicherzustellen, dass sie über genügend Mittel verfügt, um die Kreditverpflichtungen zu erfüllen.
  • Schuldenquote: Das Verhältnis zwischen den monatlichen Schulden und dem Einkommen wird bewertet, um festzustellen, ob die Person in der Lage ist, zusätzliche Schulden zu tragen.
  • Zahlungsverhalten: Die Pünktlichkeit von Miet- und Kreditzahlungen sowie eventuelle Verzögerungen oder Ausfälle werden überprüft.
  • Kreditanfragen: Die Anzahl der Kreditanfragen innerhalb eines bestimmten Zeitraums wird betrachtet. Zu viele Anfragen können darauf hinweisen, dass eine Person möglicherweise finanzielle Schwierigkeiten hat.
  • Art des Kredits: Der Verwendungszweck des Kredits wird berücksichtigt. Manche Arten von Krediten können als risikoreicher angesehen werden als andere.
Basierend auf diesen Faktoren erstellt das Finanzinstitut eine Bewertung der Bonität der Person. Diese Bewertung kann in Form eines Kredit-Scores oder einer Bonitätsnote ausgedrückt werden. Je besser die Bonitätsbewertung ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Person für einen Kredit oder ein Finanzprodukt akzeptiert wird und günstigere Konditionen erhält. Die Bonitätsprüfung hilft den Kreditgebern, das Risiko von Kreditausfällen zu minimieren und angemessene Zinssätze und Bedingungen festzulegen. Für Kreditnehmer ist es wichtig, ihre Kreditwürdigkeit zu pflegen und zu überwachen, um bessere finanzielle Möglichkeiten zu erhalten.

Wie bekommt man eine Bonitätsprüfung in Österreich?

Deine persönliche Bonitätsprüfung kannst du beim KSV (Kreditschutzverband) anfragen. Der KSV ist Österreichs größte Kreditagentur und bewertet deine Kreditwürdigkeit anhand von erfassten Daten zu deiner Person. Daran kann ermittelt werden, wie zuverlässig du bisher finanzielle Verpflichtungen erfüllt hast und wie wahrscheinlich es ist, dass du dies in Zukunft auch tun wirst. Nicht nur für Kreditanfragen wird diese Bewertung hinzugezogen, auch wenn du beispielsweise ein neues Mietverhältnis eingehen willst, ist es mehr als wahrscheinlich, dass dein Vermieter oder deine Vermieterin auf eine aktuelle KSV-Auskunft besteht. 

Wie lange dauert eine Bonitätsprüfung in Österreich?

Das kommt ganz darauf an, ob du eine kostenlose Bonitätsprüfung oder möglichst schnell deine Bonität wissen willst. Allen in Österreich steht das Recht zu, einmal im Jahr kostenlos die eigene Bonität abzufragen. Dies kann beim KSV aber gerne mal bis zu acht Wochen dauern. Brauchst du deine Kreditwürdigkeit aber relativ schnell, um etwa einen Mietvertrag zu unterschreiben oder eine Immobilie zu kaufen, kannst du innerhalb von ein bis drei Tagen an die gewünschten Informationen kommen. Allerdings kostet der schnellere Service auch etwas an Geld. 

Wo kann ich in Österreich prüfen, ob ich gute Bonität habe?

In Österreich kannst du deine Bonität bei verschiedenen Stellen überprüfen lassen. Hier sind einige Schritte, wie du eine Bonitätsprüfung in Österreich durchführen kannst: 1. KSV – Kreditschutzverband von 1870: Der KSV ist eine der prominentesten Auskunfteien in Österreich und bietet Dienstleistungen zur Bonitätsprüfung an. Du kannst eine kostenlose Selbstauskunft vom KSV anfordern, um deine persönlichen Bonitätsdaten einzusehen. Dies kann online über die Website des KSV erfolgen. 2. Bürgel Austria: Bürgel Austria ist eine weitere Auskunftei, die Bonitätsinformationen in Österreich bereitstellt. Du kannst auch hier eine Selbstauskunft beantragen, um deine Bonitätsdaten zu überprüfen. 3. CRIF Österreich: CRIF Österreich ist eine Tochtergesellschaft von CRIF, einer internationalen Auskunftei. Auch hier kannst du eine Selbstauskunft anfordern, um deine Bonitätsdaten einzusehen. 4. Finanzberater oder Banken: In einigen Fällen können auch Finanzberater oder deine Bank Bonitätsprüfungen durchführen. Dies kann besonders dann der Fall sein, wenn du bereits Kunde oder Kundin bei einer Bank bist oder professionelle Beratung in Anspruch nimmst.

Was ist das KSV-Rating?

Das KSV-Rating ist eine Bewertung der Kreditwürdigkeit von Unternehmen, die vom Kreditschutzverband von 1870 (KSV) in Österreich bereitgestellt wird. Das KSV-Rating ist ein wichtiges Instrument, das Unternehmen, Banken und andere Institutionen bei der Entscheidungsfindung im Hinblick auf Kredite und Geschäftsbeziehungen verwenden können. Das KSV-Rating wird oft in Form einer Zahlenskala ausgedrückt und spiegelt die Wahrscheinlichkeit wider, mit der ein Unternehmen seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen kann. Je niedriger er ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du deine Zahlungsverpflichtungen erfüllen kannst. Der Wert liegt zwischen 100 und 700 und ergibt sich aus den gewichteten Mittelwerten der Branchenscores.
  • 100-199 = Du wirst mit einem sehr geringen Risiko bewertet.
  • 200-299 = Du hast ein geringes Risiko. 
  • 300-399 = Dieser Wert steht für ein unwahrscheinlich auftretendes Risiko. 
  • 400-499 = Du hast ein erhöhtes Risiko.
  • 500-599 = Du hast ein sehr hohes Risiko.
  • 600-699 = Dein Risiko wird als sehr kritisch angesehen. 
  • 700 = Insolvent

Was ist der Unterschied zwischen Bonität und KSV-Rating?

"Bonität" ist der allgemeine Begriff für die Fähigkeit von Personen oder Unternehmen, finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen, während das "KSV-Rating" eine spezifische Bewertung der Kreditwürdigkeit ist, die vom Kreditschutzverband von 1870 in Österreich bereitgestellt wird.

So verbesserst du deine Bonität

Dein Überziehungsrahmen wurde abgelehnt oder du kannst etwas nicht auf Rechnung bestellen? Dann könnte es gut sein, dass deine Bonität verbesserungswürdig ist. Es gibt ein paar Maßnahmen, mit denen du diesen Score langfristig wieder erhöhen kannst: Prüfe zuallererst die Daten, die die Schufa über dich gespeichert hat. Falls dir ein Fehler auffällt, kannst du eine Korrektur beantragen. 
  • Du kaufst viel auf Rechnung? Erstelle dir eine Übersicht, damit du deine Rechnungen immer rechtzeitig begleichst und keine Mahnung ins Haus fliegt. 
  • Das gleiche gilt für Ratenzahlungen: Stelle sicher, dass diese immer fristgerecht beglichen werden. 
  • Du hast aktuell einen offenen Kredit? Stelle sicher, dass bestehende (Kredit-)Verpflichtungen immer vertragsgemäß erfüllt und fristgemäß beglichen werden.
  • Zum Ende des Monats wirds knapp und du rutschst in den Dispo? Das kennen wir sicherlich alle. Achte jedoch darauf, dass du dein Konto nicht so oft (oder am besten gar nicht mehr) überziehst bzw. es eher die Ausnahme als die Regel wird. Hier findest du zusätzlich ein paar Tipps zum Sparen. 
Du solltest stets die Gesamtsumme aller finanziellen Verpflichtungen im Auge behalten. Deine Ausgaben sollten in einem angemessenen Verhältnis zu deinen Einkünften oder deinem Vermögen stehen. Wenn dir das schwer fällt, kannst du zum Beispiel die 50-30-20-Regel mit unserem 50-30-20-Regel Rechner ausprobieren.


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VON N26Love your bank

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