Studienerkenntnisse von N26

Frauen als Investorinnen: Eine Studie zur Gender Gap

Investieren hilft uns dabei, unsere Ersparnisse zu vermehren, langfristiges Vermögen aufzubauen und Projekte zu unterstützen, an die wir glauben. Doch das geschlechtsspezifische Lohngefälle und andere Hindernisse führen dazu, dass Frauen im Vergleich zu Männern bei der Geldanlage oft im Nachteil sind. N26 hat über 16.000 Frauen in fünf europäischen Ländern befragt, um Erkenntnisse über die Hindernisse beim und die Beweggründe für das Investieren zu gewinnen. Hier sind die Ergebnisse.
Lächelnde Frau, die ihr Mobiltelefon für Investitionen verwendet.

Frauen investieren 29 % weniger als ihre männlichen Kollegen – aber fast 2 von 3 wollen bis 2022 mehr investieren

Wir haben in Österreich, Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien gleichermaßen InvestorInnen und NichtinvestorInnen befragt. Aus den Antworten geht hervor, dass Frauen derzeit zwar nicht in vergleichbarem Maße investieren wie Männer. Jedoch gibt es Gründe, optimistisch zu sein, dass sich die Situation ändert. Hier sind einige wichtige Erkenntnisse aus unseren Umfragedaten:
  • Europäische Frauen investieren durchschnittlich 857,52 € ihres monatlichen Einkommens, wobei die Mehrheit zwischen 100 und 499 € pro Monat investiert. Österreichische Frauen scheinen am meisten zu investieren, im Durchschnitt 999,37 € pro Monat.
  • Europäische Frauen investieren im Durchschnitt 29 % weniger ihres monatlichen Einkommens als europäische Männer, die durchschnittlich 1.184,49 € pro Monat investieren.
  • 70 % der weiblichen Anleger geben an, dass sie ihre Investitionen im nächsten Jahr erhöhen wollen. Dies gilt insbesondere für italienische und deutsche Frauen. Diese haben vor, ihre Investitionen in diesem Jahr auf durchschnittlich 1.735,82 € bzw. 1.438,97 € zu erhöhen.

Hauptprodukte und Prioritäten für weibliche Anleger

Frauen bevorzugen Bankprodukte, aber Kryptowährungen sind auf dem Vormarsch

Unsere Umfrage ergab, dass Anlegerinnen Bankprodukte – wie beispielsweise verzinsliche Sparkonten – am meisten bevorzugen (37 %). 2 von 5 (40 %) Österreicherinnen nennen Bankprodukte als ihr bevorzugtes Anlageprodukt, gefolgt von Versicherungsprodukten wie Lebens- und Pensionsversicherungen (35 %). Europaweit sind Kryptowährungen die drittbeliebteste Anlageklasse und fast jede dritte Frau gab an, in Kryptowährungen zu investieren. Tatsächlich sind Kryptowährungen für Frauen in Spanien und alle europäischen Frauen zwischen 18 und 24 Jahren das beliebteste Anlageprodukt.

Wenn es um Anlageprioritäten geht, steht das Preis-Leistungs-Verhältnis im Vordergrund

Um zu verstehen, wie man die Anlagemöglichkeiten für Frauen verbessern kann, ist es wichtig zu wissen, worauf Frauen bei Anlageprodukten Wert legen. Wir haben herausgefunden, dass Frauen in erster Linie danach streben, aus jedem investierten Euro das Meiste herauszuholen. 42 % der befragten Frauen gaben an, dass ein guter Gegenwert für ihr Geld – wie niedrige Gebühren oder attraktive Zinssätze – der wichtigste Aspekt bei der Wahl ihrer Anlageprodukte ist. Männer hingegen legen in erster Linie Wert auf langfristige Renditen.

Infografik: Top-Produkte für Fraueninvestoren.

Frauen bevorzugen langfristige Sicherheit anstelle von kurzfristigen Gewinnen

Frauen scheinen, was ihre Hauptmotivationen für Investitionen betrifft, langfristige Stabilität gegenüber risikoreicheren kurzfristigen Investitionen zu bevorzugen. Für 43 % der befragten Frauen stehen finanzielle Sicherheit und langfristiges Vermögen ganz oben auf der Prioritätenliste. Im Gegensatz dazu geben nur 23 % an, dass die schnelle Vermehrung ihres Geldes ein vorrangiges Ziel ist.

Hauptfaktoren, die Frauen zum Investieren motivieren

Legende Bild für Tabelle: Top-Motivatoren für Frauen zu investieren.

Top-Motivatoren für Frauen, zu investieren

Deutschland47%45%49%30%16%12%10%9%
Österreich49%44%45%36%19%13%8%8%
Frankreich40%37%40%23%26%11%8%8%
Italien40%43%30%25%28%13%11%10%
Spanien41%47%37%20%25%15%8%10%

Herausforderungen für Anlegerinnen bleiben bestehen

Unsere Umfrage zeigt, dass es an Herausforderungen für Frauen nicht mangelt, wobei Geldmangel als größtes Hindernis unter Anlegerinnen genannt wird (45 %). Ein noch höherer Anteil der Frauen, die nicht investieren (54 %), nennt auch Geldmangel als das häufigste Problem, das sie vom Investieren abhält. Dies könnte ein Hinweis auf größere, systemische Herausforderungen sein, mit denen Frauen konfrontiert sind, wie z. B. Lohnunterschiede oder die finanzielle Belastung durch die Kinderbetreuung.
Legende Bild für Tabelle: Herausforderungen, denen Frauen gegenüberstehen, die investieren.

Herausforderungen für Frauen, die investieren

Herausforderungen für investierende Frauen

Deutschland44%26%24%26%18%14%16%8%5%
Österreich48%26%20%27%19%14%14%7%9%
Frankreich47%23%21%11%18%21%19%10%7%
Italien42%29%33%16%16%15%14%6%8%
Spanien43%29%28%23%24%24%14%6%7%

Herausforderungen für Frauen, die nicht investieren

Herausforderungen für Frauen, die nicht investieren

Deutschland50%22%18%24%40%17%15%13%4%
Österreich54%24%19%25%44%19%15%10%4%
Frankreich56%20%12%12%30%24%13%10%4%
Italien52%27%20%13%32%15%14%8%6%
Spanien58%20%17%20%38%23%10%9%5%

Wie kompetent fühlen sich Frauen beim Investieren?

Wie kompetent fühlen sich Frauen beim Investieren?

Insgesamt halten sich weniger als die Hälfte aller europäischen Frauen, die investieren (48 %), für sachkundig im Bereich der Geldanlage – im Vergleich zu 59 % der Männer. Tatsächlich geben Männer in allen von uns untersuchten Märkten an, mehr über das Investieren zu wissen als die Studienteilnehmerinnen. Italienische Frauen sind mit 55 % die selbstbewusstesten Anlegerinnen, während nur 30 % der spanischen Frauen sagen, dass sie sich beim Investieren als kompetent einschätzen. Frauen, die nicht investieren, berichten, dass mangelndes Wissen ein Hindernis ist. Für sie stellt dies den zweithäufigsten Grund dar, warum sie nicht investieren. Mögliche Gründe hierfür sind der fehlende Zugang zu Bildungsressourcen und die Unterrepräsentation in der Anlegergemeinschaft insgesamt.
Infografik: Selbst gemeldete Wissen der Frauen, wenn es um Investitionen geht.

Frauen gehen aufgrund der Pandemie seltener Investitionsrisiken ein

Die weltweite COVID-19-Pandemie hatte weitreichende Auswirkungen auf die Märkte und die persönlichen Finanzen. Daher ist es nicht überraschend, dass fast die Hälfte der Anlegerinnen angibt, dass sie jetzt weniger Anlagerisiken eingehen als vor der Pandemie. 42 % geben an, dass sie derzeit weniger Kapital für Investitionen zur Verfügung haben. Am deutlichsten ist dies in Italien, wo 59 % angeben, dass sie jetzt weniger Geld zum Investieren haben als vor der Pandemie.

Frauen zu Investitionen ermutigen

Trotz der Fortschritte in den letzten Jahrzehnten sind 60 % der befragten Frauen der Meinung, dass Männer nach wie vor im Bereich der Geldanlage dominieren. Was also könnte Frauen dazu motivieren, mehr zu investieren? Unsere Ergebnisse deuten auf mehrere Ansätze hin, die dazu beitragen können, Frauen zu Investitionen zu motivieren: - Offen über das Investieren sprechen. Offene Gespräche können dazu beitragen, dass sich Frauen sicherer fühlen, wenn es um Investitionen geht – unabhängig davon, ob sie bereits Anlegerinnen sind oder das in Zukunft werden möchten. - Den Zugang zu Informationen und Ressourcen erweitern. Wenn der Zugang zu Bildungsressourcen gefördert wird – insbesondere zu solchen, die speziell für Frauen entwickelt wurden – könnte das dazu beitragen, besondere Herausforderungen zu bewältigen. Dadurch kann die Chancengleichheit erhöht werden. - Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern erkennen und angehen. Die Pandemie hat einige der finanziellen Belastungen für Frauen, die statistisch gesehen die Hauptlast der Kinderbetreuung und der Haushaltstätigkeiten tragen, weiter verstärkt. Die Bewältigung dieser Belastungen und die weitere Verringerung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles kann dazu führen, dass mehr Frauen ermutigt werden zu investieren.

Die Umfrage wurde unter insgesamt 16030 Frauen und Männern durchgeführt. Die Umfrageteilnehmer:innen sind in Deutschland (4008 Umfrageteilnehmer:innen aus Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen- Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen-Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz-Saarland, Sachsen-Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein-Hamburg), Österreich (2006 Umfrageteilnehmer:innen aus Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol, Vorarlberg, Wien), Frankreich (4006 Umfrageteilnehmer:innen aus Bassin Parisien, Centre- est, Départements d'outre-mer, Est, Île de france, Méditerranée, Nord - pas-de-calais, Ouest, Sud-ouest), Italien (3005 Umfrageteilnehmer:innen aus Mittelitalien, Inseln, Nordostitalien, Nordwestitalien, Süditalien) und Spanien (3005 Umfrageteilnehmer:innen aus Barcelona, Madrid, Centro (Zentral), Levante (Zentralost), Noreste (Nordost), Noroeste (Nordwesten), Nortecentro (Nord-Zentral), Sur (Süd) ansässig, wobei eine gleiche Anzahl von Personen, die investieren und Personen, die nicht investieren, befragt wurden. In dieser Umfrage umfasst „Investieren“ Anlagemöglichkeiten wie Aktien, Bankprodukte, Immobilien, börsengehandelte Fonds etc. „Investieren“ ist dabei auf Umfrageteilnehmer:innen beschränkt, die ihr eigenes Geld investieren, wobei Investitionen als Teil ihres Berufs ausgenommen sind. Die Interviews wurden im Februar 2022 vom Forschungsinstitut Sapio im Auftrag von N26 mittels einer E-Mail-Einladung und einer Online-Umfrage durchgeführt. Die gestellten Fragen zielten darauf ab, die Präferenzen, Bedürfnisse, Wünsche und Hürden der Teilnehmer:innen bei der Investition / der Erwägung einer Investition herauszufinden. Die Umfrage definiert „Frauen“ und „Männer“ als alle Personen, die sich als solche identifizieren. Personen, die sich als „nicht-binär“ identifizieren, wurden aufgrund der nicht repräsentativen Stichprobengröße nicht in die Analyse aufgenommen. Bitte beachten Sie, dass N26 keine Anlageberatung anbietet und dass Investitionen mit finanziellen Risiken verbunden sind, bis hin zum Verlust des investierten Geldes.