Auf den Kopf gestelltes Sparschwein.

13 versteckte Bankgebühren, die man kennen sollte

In dieser Woche nehmen wir versteckte Bankgebühren genauer unter die Lupe und geben dir dabei ein paar Tipps, wie du klassische Kostenfallen umgehen kannst.

Lesezeit: 8 Min.

Es mag dich überraschen, dass ausgerechnet eine Bank über versteckte Gebühren der Branche aufklärt. Das hat damit zu tun, dass wir von N26 bemüht sind, möglichst transparent und offen mit Kosten sowie Gebühren umzugehen, damit du immer und jederzeit die volle Kontrolle über dein Geld behältst.

N26 Girokonto

Entdecke 100 % mobiles Banking mit N26 – das flexible Girokonto mit vielen Vorteilen.
Konto eröffnen (neuen Tab)
Eine erhöhte Hand mit einer transparenten N26-Standardkarte.

Die meisten von uns sind über die wichtigsten Bankgebühren informiert, seien es die monatlichen Kontoführungsgebühren oder Kosten für Überweisungen beziehungsweise Abhebungen. Bei vielen Banken ist es damit aber nicht getan – bei weitem nicht.

Warum gibt es manchmal Gebühren beim Geldabheben?

Es können allerlei zusätzliche Bankgebühren anfallen, von denen man nichts ahnt, nicht zuletzt deshalb, weil Banken diese gerne im Kleingedruckten verstecken. Ein gutes Beispiel sind dabei Gebühren aufgrund mangelnder Kontobewegungen oder für eine vorzeitige Kontoauflösung. Um Licht in diese „dunkle Welt der versteckten Gebühren“ zu bringen, und da Transparenz bei uns großgeschrieben wird, haben wir eine Liste versteckter Gebühren erstellt, die Banken im europäischen Zahlungsraum (SEPA) erheben. Diesem Zahlungsraum gehören neben sämtlichen EU-Staaten noch einige weitere Länder an, beispielsweise die Schweiz und Norwegen.

13 versteckte Bankgebühren, die man kennen sollte

Kosten für:

  • Ersatzkreditkarten oder -debitkarten
  • Kontoüberziehung
  • Lastschriftwiderruf
  • Schecksperre
  • Mangelnde Kontobewegungen
  • Kontoauszüge
  • Vorzeitige Kontoauflösung
  • Unterschreitung des Mindestgeldeingangs
  • Notarielle Dienstleistungen
  • Falsche Angaben
  • Onlinekonto
  • Internationale Transaktionen
  • Lokale und individuelle Eigenheiten

1. Ersatzkreditkarten oder -debitkarten

Eine Gebühr für die Bereitstellung oder den Ersatz einer Bankkarte fällt dann an, wenn du bei deiner Bank eine neue Kredit- oder Debitkarte beantragst. Das geschieht in der Regel, wenn du deine Karte verloren hast oder diese beschädigt oder gestohlen wurde.

Wie so oft sind auch hier die Gebühren landesabhängig.

So berechnen die drei größten französischen Banken beispielsweise Gebühren zwischen 12,60 € und 16,00 € pro Karte, während die führenden Banken im Vereinigten Königreich Kredit- und Debitkarten kostenlos ersetzen.

2. Kontoüberziehung

Eine weitere versteckte Gebühr fällt an, wenn du eine Ausgabe tätigst, die das Guthaben auf deinem Konto übersteigt. In einem solchen Fall wird die Bank dir entweder einen Überziehungskredit einräumen, oder aber den Betrag dem Konto wieder gutschreiben, was nichts anderes heißt, als dass sie die Bezahlung verweigert. Überschreitet man das Limit des kostenlosen Dispokredits, können für diese geduldete Überziehung unangenehme Gebühren anfallen.

In Österreich berechnen viele der führenden Banken beispielsweise Überziehungsgebühren in Höhe von 11 % pro Jahr. Wie schon bei den Gebühren für den Ersatz von Debit- und Kreditkarten, fallen die Kosten bei den Banken im Vereinigten Königreich unterschiedlich aus: Während bei Bank A Überziehungsgebühren in Höhe von 8 £ pro Tag anfallen können (möglich sind bis zu 32 £), sind die Überziehungskosten bei Bank B wiederum auf maximal 80 £ monatlich begrenzt. Bank C wiederum stellt für die gleiche Dienstleistung eine Gebühr von 0,01 £ pro 6 £ in Rechnung.

3. Lastschriftwiderruf

Ähnlich wie im Fall einer Überziehung kann die Bank auch Gebühren für nicht durchführbare Transaktionen berechnen. Diese Gebühr fällt an, wenn eine Zahlung verweigert wird, weil das Guthaben auf deinem Konto nicht ausreicht oder dein Konto gesperrt wurde.

Bankbegriffe

Lerne mehr über die Grundlagen des Bankwesens und wie du zusammen mit N26 dein Geld sorgenfrei verwalten kannst.
Lerne die Grundlagen des Bankwesen

4. Schecksperre

Eine Schecksperrengebühr fällt dann an, wenn du deine Bank anweist, einen von dir selbst ausgestellten Scheck nicht einzulösen. Doch auch wenn nicht alle Banken diese versteckte Gebühr erheben, werden die meisten sich diesen Service für die Scheckstornierung bezahlen lassen. Hier ein paar Gebührenbeispiele:

  • Von den drei größten französischen Banken berechnet Bank A 15,50 € für eine Scheckstornierung, Bank B 12,50 € und Bank C 16 € (jeweils vor Ort in der Filiale). Wird die Stornierung online beauftragt, ist sie kostenlos.
  • Die drei größten Banken im Vereinigten Königreich erheben für eine Scheckstornierung durchschnittlich 11 £. Es sei denn, ein Scheck wurde gestohlen, denn in diesem Fall ist die Stornierung gebührenfrei.

5. Mangelnde Kontobewegungen

Wenn du ein Konto längere Zeit nicht nutzt, kann die Bank Gebühren aufgrund mangelnder Kontobewegungen erheben. In einem solchen Fall wird deine Bank sich vermutlich früher oder später bei dir melden oder sogar versuchen, das betreffende Konto zu schließen. Alternativ kann sie eine monatliche Gebühr für das inaktive Konto erheben.

Gebühren wegen mangelnder Kontobewegungen oder für sogenannte „ruhende Konten“ sind bei europäischen Girokonten selten, eine kleine maltesische Bank berechnet allerdings für inaktive Konten eine monatliche Gebühr von 5 €. Meist verhält es sich aber anders herum, das heißt: Für gewöhnlich werden Kunden für die regelmäßige Nutzung ihres Kontos belohnt. So können beispielsweise ab einer gewissen Anzahl von Transaktionen monatlich Zinsen gezahlt werden. Diese kannst du etwa mit unserem Zinsrechner berechnen.

Bei Kreditkarten fallen Strafgebühren aufgrund mangelnder Nutzung schon häufiger an, insbesondere bei Prepaidkarten, wie Kreditkarten bestimmter Geschäfte oder Reisekarten. Auf diesen Karten befindet sich häufig ein nicht genutztes Guthaben, beispielsweise, wenn ein Geschäft dir Geld für einen retournierten Artikel gutschreibt, oder wenn du während eines Urlaubs im Ausland nicht den ganzen Geldbetrag ausgegeben hast. Wenn diese Karten ein Guthaben aufweisen, können Gebühren für die Nichtnutzung anfallen. Hier ist also Vorsicht geboten, insbesondere dann, wenn man mehrere solcher Karten besitzt:

  • Im Vereinigten Königreich erhebt nur ein einziges Kreditkartenunternehmen eine solche Gebühr (20 £ jährlich). Bei Anbietern von Prepaidkarten sieht das schon anders aus, da fallen Gebühren zwischen 1 £ und 10 £ monatlich an.
  • Ähnlich verhält es sich in Deutschland, wo namhafte Anbieter für inaktive Prepaidkarten auch gerne Gebühren in Höhe von 2,50 € bis zu 3,75 € berechnen.

6. Kontoauszugsgebühren

Es ist noch gar nicht so lange her, dass alle Banken Ihren Kunden einmal monatlich Kontoauszüge in Papierform zugeschickt haben. Denn das war früher die einzige Möglichkeit, die monatlichen Transaktionen nachzuvollziehen.

Heute entfällt bei vielen Banken der systematische Postversand aufgrund des Onlinebankings. Diejenigen Bankinstitute, die die Kontoauszüge nach wie vor auf dem Postweg verschicken, berechnen in der Regel für den einmaligen Versand keine Gebühren oder nur das Porto. Jeden zusätzlichen Kontoauszug, den du anforderst, wird dir die Bank aber in Rechnung stellen. In der Regel sind das nur ein paar Euro, aber das kann sich summieren, zumal bei manchen Banken die Gebühr pro Seite erhoben wird.

7. Vorzeitige Kontoauflösung

Manche Banken erheben eine Gebühr für die vorzeitige Kontoauflösung, wenn du ein Konto kurze Zeit nach der Eröffnung wieder kündigst. Dies gilt hauptsächlich für Sparkonten, für die ein gewisser Anlagezeitraum vorgesehen ist. Für die Auflösung eines Sparkontos kann entweder eine fixe Summe berechnet werden, beispielsweise 30 €, oder aber die Gebühr richtet sich nach der Höhe der Einlage. Das kann bedeuten, dass Zinsen an die Bank zurückgezahlt werden müssen.

Auch wenn keine ausgewiesene Kontoauflösungsgebühr anfällt, kann die Kündigung eines Kontos mit Kosten verbunden sein.

Banking-Glossar

In unserem Glossar findest du die wichtigsten Bankbegriffe einfach erklärt.

8. Unterschreitung des Mindestgeldeingangs

Bei manchen Konten profitierst du nur dann vollumfänglich von gewissen Bankleistungen, wenn dein Konto ein Mindestguthaben oder regelmäßige Mindestgeldeingänge aufweist. Werden diese Mindestsätze nicht eingehalten, können Prämien weg- oder sogar Gebühren anfallen. So werden manchmal Kontoführungsgebühren nur dann erhoben, wenn ein bestimmtes Guthaben unterschritten wird.

Ab wann fallen Gebühren an? Das Mindestguthaben kann 100 € aber auch 3.000 € betragen, je nachdem, um was für eine Art Konto es sich handelt, und welche Vorteile damit verbunden sind.

9. Notarielle Dienstleistungen

Es kann hin und wieder vorkommen, dass du eine Beglaubigung wichtiger Unterlagen benötigst. Möglicherweise kann deine Bankfiliale eine solche Beglaubigung vornehmen, sofern ein qualifizierter Notar (oder Jurist) zum Mitarbeiterstab gehört. Für diesen Service wird häufig eine geringe Gebühr erhoben, umfangreichere Notarleistungen sind allerdings deutlich teurer. Da können es auch schnell mal 100 € werden.

10. Falsche Angaben

Falsche Angaben gegenüber der Bank können einen Mehraufwand an Arbeit nach sich ziehen, beispielsweise für die Ermittlung der korrekten Daten. So etwas kann vorkommen, wenn du beispielsweise bei einer Überweisung eine falsche IBAN angibst.

Manche Banken berechnen in solchen Fällen eine Gebühr, die sich auf nur wenige Cent bis hin zu 50 € belaufen kann.

11. Onlinekonto

In den meisten Ländern des europäischen Zahlungsraums ist das kein Thema, aber in manchen Ländern werden auch für Internet-, Mobile- oder sogar Telefonbanking Kontoführungsgebühren erhoben. Das kann ein Fixbetrag sein (beispielsweise in der Größenordnung von 8 €), den du aber unter Umständen ab einer gewissen Anzahl von Transaktionen erstattet bekommst.

12. Internationale Transaktionen

Auslandsreisen sind häufig mit zusätzlichen Bank- oder Kartengebühren verbunden. Für Zahlvorgänge oder Bargeldabhebungen fallen dann Auslandstransaktionskosten an. Diese Gebühr wird in der Regel für jede einzelne Buchung erhoben und beträgt meist knapp unter 3 %. Es kann sogar sein, dass dir ein paar Cent berechnet werden, wenn du an einem ausländischen Bankautomaten lediglich deinen Kontostand prüfst.

Doch es gibt durchaus auch Vorteile für dich: Innerhalb des europäischen Zahlungsraums waren internationale Transaktionen noch nie so einfach, insbesondere zwischen Ländern der Eurozone, zumal in diesem Fall noch dazu der Wechselkurs entfällt.

13. Lokale und individuelle Eigenheiten

Aber das ist noch nicht alles! Dir könnten auch versteckte Gebühren begegnen, mit denen du niemals gerechnet hättest:

  • Kartensteuer in Irland: Der irische Staat erhebt eine geringe Steuer auf die meisten Bankkarten, darunter Geldautomatenkarten, Debitkarten, Kreditkarten und aufladbare Geldkarten. Bei Kreditkarten und aufladbaren Karten beträgt die Steuer 30 € jährlich, für Geldautomatenkarten fallen bis zu 2,50 € und für Debitkarten bis zu 5 € an.
  • Debitkarten in Frankreich: Frankreich ist das einzige Land im europäischen Zahlungsraum, in dem eine Jahresgebühr für die Debitkarte erhoben wird. Eine Leistung, von der man eigentlich erwarten dürfte, sie sei kostenlos. Die Gebühr beträgt bestenfalls um die 40 € pro Jahr, aber je nachdem, wie viele zusätzliche Dienstleistungen mit der Karte verbunden sind, können auch mehrere hundert Euro jährlich anfallen.
  • Lastschriften in Litauen: Es ist unüblich, dass für Lastschriften Gebühren erhoben werden, aber es kommt durchaus vor. Denn in Litauen, das ebenfalls Teil des europäischen Zahlungsraums ist, kann eine Lastschrift mit ein paar Euro zu Buche schlagen.
  • Lotteriegewinne in Griechenland: Ja, es stimmt wirklich! Wenn man bei der griechischen Staatslotterie OPAP gewinnt, wird eine Gebühr von 1 € fällig. Anschließend muss man seinen Gewinn bei der griechischen Nationalbank abholen. Aber was solls, immerhin hat man ja gerade im Lotto gewonnen!

Dein Geld bei N26

Bei N26 bemühen wir uns, Gebühren möglichst gering zu halten. Die meisten oben aufgeführten Gebühren – darunter jene für mangelnde Kontobewegungen, vorzeitiger Kontoauflösung und falsche Angaben – entfallen bei N26. Wir berechnen dir nicht einmal eine Auslandstransaktionsgebühr, wenn du deine Mastercard von N26 im Ausland benutzt. Für alle, die nicht scharf darauf sind, zusätzliche Bankgebühren zu zahlen, könnte N26 genau die richtige Bank sein.

Beiträge, die dem folgenden Thema entsprechen

Von N26

Love your bank

Ähnliche Artikel

Entdecke ähnliche Artikel aus unserem Blog, die dich vielleicht interessieren könnten
Porträt von Brendan Walsh - Portfoliomanager. Schriftsteller und Investor.

Trading vs. Investieren: die Unterschiede erklärt

Trading und Investieren – was ist der Unterschied? Und was ist das Beste für dich? Der erfahrene Investor Brendan Walsh beleuchtet das Thema und teilt seine Expertenmeinung.

Das Euro-Zeichen an einer Springfeder.

Alles, was du bei der Kontoeröffnung wissen musst

Wir helfen dir beim Thema Banking. Erfahre hier alles, was du bei einer Kontoeröffnung wissen musst.

Eine Kreditkarte, die in einen Geldautomaten eingeführt wird.

Abhebegebühren beim Geldabheben: Darauf musst du achten

Du ärgerst dich über Abhebungsgebühren am Geldautomaten? Das muss nicht sein. Wir erklären, warum es diese Gebühr überhaupt gibt und geben dir Tipps, wie du sie in Zukunft vermeiden kannst.