So legst du deinen Stundensatz als Freelancer fest

Die Preisgestaltung als Freelancer kann eine Herausforderung darstellen. Wir haben einige nützliche Tipps zusammengestellt, die dir bei der Preisgestaltung helfen werden.
Lesezeit: 7 Min.
Wie viel soll ich für meine Zeit in Rechnung stellen? Eine wichtige Frage, die für viele Freiberufler eine erste Herausforderung darstellt. Obwohl es Beispiele für durchschnittliche Stundensätze in verschiedenen Branchen gibt, gibt es keinen festen Tarif. Bei der Berechnung deiner Preise musst du daher verschiedene Faktoren berücksichtigen, die sich auf deinen Tagessatz auswirken können.

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5 Tipps für deine Preisgestaltung für Freelancer

Die Festlegung deines Stundensatzes als Freelancer ist eine wichtige Aufgabe, die du erledigen musst, bevor du dich auf die eigentliche selbstständige Arbeit konzentrieren kannst. Es ist ein Faktor, den es nicht zu unterschätzen gilt, denn dein Erfolg und deine Work-Life-Balance hängen davon ab. Wir geben einige wertvolle Tipps zur Preisgestaltung für Freelancer, damit du deine Entscheidung, als Freiberufler durchzustarten, später nicht bereust.

Arbeitserfahrung berücksichtigen

Nur weil du zum ersten Mal freiberuflich tätig wirst, heißt das nicht, dass du ganz von vorne anfangen musst. Okay – was die Freiberuflichkeit angeht, natürlich schon, aber du bist nicht automatisch Berufsanfänger. Bei der Festlegung deiner Preise ist es darum wichtig, deine praktische Erfahrung im jeweiligen Bereich zu unterstreichen. Deine Berufserfahrung in Jahren, Abschlüsse und Zertifizierungen – all dies kannst du anführen, um einen höheren Preis zu rechtfertigen. Du wirst feststellen, dass sich Freiberufler in der Regel in drei Hauptgruppen einordnen lassen – Anfänger, mittleres Segment und erfahrene Freelancer. Wie lassen sich Freelancer in deiner Branche aufteilen? Eine Branchenanalyse hilft dir, zu verstehen, wie Freelancer in deiner Branche kategorisiert werden. Dann kannst du deine eigene Erfahrung mit dem Branchenstandard vergleichen. Wenn du dich einem neuen Kunden vorstellst, beginnst du am besten mit einer kurzen persönlichen Geschichte, die für das Profil des Kunden relevant ist. Möglicherweise hast du schon an ähnlichen Projekten mitgewirkt, das Thema an der Universität studiert oder für ein Unternehmen in derselben Branche gearbeitet. Der Kunde liest die Anekdote und erkennt, dass du kein völliger Neuling bist. Wenn das Vertrauen erst einmal aufgebaut ist, verläuft die Preisverhandlung angenehmer und schneller.

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Ausgaben berechnen

Als Freiberufler musst du jede einzelne Rechnung selbst bezahlen. Daher ist es wichtig, diese Ausgaben bei der Festlegung deines Stundensatzes als Freiberufler zu berücksichtigen. Wenn du das nicht tust, musst du letztendlich länger und härter arbeiten, um einen ordentlichen Lebensunterhalt zu verdienen. Mögliche Ausgaben:
  • Telefon- und Internetrechnungen
  • Website- und Werbekosten
  • Miete und Nebenkosten
  • Softwareabonnements
  • Reisekosten
  • Versicherungsbeiträge
  • Steuern, Rentenversicherung und Studentendarlehen
  • Rechtsanwalts- und Steuerberaterkosten
  • Hardwareausstattung
  • Schulungen und berufliche Weiterbildung
  • Mitgliedsbeiträge für Berufsverbände
Berechne den Gesamtbetrag deiner Ausgaben als Freiberufler und verteile den Durchschnitt auf alle deine Kunden. Natürlich musst du bei der Berechnung deiner Ausgaben verhältnismäßig bleiben – nur weil du neue Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung möchtest, kannst du nicht einfach einen höheren Stundensatz verlangen.

Tagessatz mit früherem Gehalt vergleichen

Natürlich willst du als Freelancer nicht weniger verdienen als zu Zeiten deiner Festanstellung. Ein guter Ausgangspunkt für die Berechnung deines Freelancer-Stundensatzes ist daher dein früheres Gehalt. Als Faustregel gilt: einen Drittel aufschlagen. Urlaubstage, Wochenenden, Krankheitstage und verschiedene andere Kosten sollten so abgedeckt sein. Wenn du eine Zahl im Hinterkopf hast, sagen wir 45.000 € pro Jahr, teilst du diese Summe durch die Anzahl der Tage, die du in diesem Jahr arbeiten möchtest. Im Durchschnitt werden dies etwa 220 Tage sein, was einen Tagessatz von etwas über 200 € bedeuten würde. Und das ist er, dein Tagessatz als Freiberufler. Wie viele Tage du schließlich im Jahr arbeitest, hängt von deiner Berufserfahrung, deinen Fähigkeiten und deiner Auftragslage ab. Denke also daran, deinen Stundensatz als Freiberufler stets an deine Umstände anzupassen.

Andere Freiberufler fragen

Wirklich, frag einfach! Wenn der Gedanke, dieses Thema anzusprechen, Unbehagen auslöst, kannst du die Frage vielleicht allgemeiner formulieren. Anstatt nach einer präzisen Zahl zu fragen, bitte doch einfach um eine Bandbreite oder Einschätzung. Niemand kennt den Markt besser als die Menschen, die ihr tägliches Brot mit ihrem Freiberufler-Dasein verdienen. Am einfachsten kommst du an diese Informationen, wenn du dich an dein Netzwerk von befreundeten Freelancern wendest oder einer lokalen Freiberufler-Community beitrittst. Andere Kanäle, wie z. B. Online-Foren und Chatgruppen, können sich ebenfalls als nützlich erweisen.

Richtwerte festlegen

Deine beste Wahl ist die Online-Recherche, wenn es keine Freelancer in deinem Freundeskreis gibt. Viele Freiberufler tauschen ihre Preisstrategien und Verkaufsmethoden online aus, sodass du in persönlichen Blogs und Stellenbörsen für Freiberufler reichlich praktische Hilfe findest. Darüber hinaus gibt es immer mehr Umfragen und Forschungsberichte, die von Agenturen und Beratungsunternehmen auf der ganzen Welt veröffentlicht werden. Die Lektüre dieser Berichte hilft, die Preisentwicklung in deinem Markt besser zu verstehen. Wir haben auch eine hilfreiche Tabelle mit durchschnittlichen Freiberuflersätzen zusammengestellt, die dir einen besseren Überblick über die Freelancer-Stundensätze in ganz Europa gibt.

Die wichtigsten Preismodelle

Bei der Preisgestaltung für Freelancer kommen drei Preisstrategien ins Spiel, die jeweils eigene Vor- und Nachteile haben:
  • Zeitbasierte Preisgestaltung
  • Projektbasierte Preisgestaltung
  • Wertbasierte Preisgestaltung

Zeitbasierte Preisgestaltung

Die zeitbasierte Preisgestaltung ist die einfachste der drei Strategien und wird von frischgebackenen Freiberuflern bevorzugt. Viele Unternehmen, die professionelle Dienstleistungen anbieten, arbeiten auch auf diese Weise – du arbeitest eine Stunde und stellst dem Kunden eine Stunde in Rechnung. Abhängig von der Größe des Projekts gibst du im Angebot entweder deinen Stundensatz oder deinen Tagessatz an. Das Problem bei der zeitbasierten Preisgestaltung besteht darin, dass du nur so viel verdienen kannst, wie dir Stunden zur Verfügung stehen. Mit anderen Worten: Du beschränkst dich auf eine Preisobergrenze. Wenn du mehr verdienen willst, bleibt dir nichts anderes übrig, als länger zu arbeiten.

Projektbasierte Preisgestaltung

Bei der projektbasierten Preisgestaltung gilt es abzuschätzen, wie viel Aufwand (und wie viele Arbeitsstunden) erforderlich ist, um das vom Kunden gewünschte Ergebnis zu erzielen. Du gibst dann auf Grundlage dieser Schätzung die Gesamtkosten für das Projekt an. Der Vorteil dieser Strategie besteht darin, dass der Kunde einem Budget zustimmt, bevor du mit der Arbeit beginnst, sodass es am Ende keine unangenehmen Überraschungen gibt. Wenn du zudem effizient arbeitest, verdienst du möglicherweise einen viel höheren Tagessatz als bei zeitbasierten Projekten. Der Nachteil ist jedoch, dass du den Projektumfang mangels Erfahrung möglicherweise falsch einschätzt. Wenn du das anfängliche Angebot falsch erstellst, arbeitest du am Ende vielleicht unbezahlte Überstunden oder verärgerst den Kunden.

Wertbasierte Preisgestaltung

Die wertbasierte Preisgestaltung basiert auf der Idee, dass du dem Kunden den wahrgenommenen Wert in Rechnung stellst und nicht die Zeit, die du für die Umsetzung des Projekts benötigst. So kann ein erfahrener freiberuflicher Texter beispielsweise in nur ein oder zwei Tagen überragende Marketingtexte für eine Landingpage verfassen. Wenn die Landingpage dem Kunden jedoch geschätzt einen Umsatz von 15.000 Euro einbringt, ist es nicht unangemessen, 5% oder 10% dieses Betrags in Rechnung zu stellen.Der Nachteil dieser Strategie besteht darin, dass nur erfahrene Freiberufler die erforderliche Verhandlungsposition haben, um deutlich höhere Preise als der Branchendurchschnitt zu verlangen. Um sich in so einer Position wiederzufinden, benötigst du ein starkes Portfolio und ein perfekt auf den Kunden zugeschnittenes, wertorientiertes Verkaufsargument.Wenn du deine Preise festsetzt, solltest du immer ein wenig Spielraum einplanen, um Gewinneinbußen auszugleichen. Als Auftragnehmer wirst du nur für die Tage bezahlt, an denen du auch gearbeitet hast. Es gibt keine Standardleistungen wie bezahlte Urlaubs- oder Krankheitstage. Auch auf zusätzliche Barleistungen, die festangestellten Mitarbeitern zustehen, wie betriebliche Rentenversicherungen, Firmenwagen und andere Geld- oder Sachleistungen, hast du keinen Anspruch. Du solltest dich also nicht scheuen, Preise wenn nötig zu erhöhen und die abgeschlossenen Arbeiten angemessen zu berechnen. Solange der Kunde den langfristigen Wert sieht, sind deine Sätze gerechtfertigt.

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