Neue neurowissenschaftliche Studie zeigt auf: Geldsorgen verursachen ähnlich hohe Stresslevel wie Scheidungen
Berlin - Finanzielle Sorgen erzeugen ein ähnlich hohes Stresslevel wie etwa eine schwierige Trennung. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, die verschiedene Faktoren und Situationen untersucht hat, die im menschlichen Gehirn Stress auslösen.
Der Stress, den eine Scheidung oder Trennung auslöst (laut 91 % der Menschen ein „sehr hohes Stresslevel”) ist laut Experten vergleichbar mit einem drohenden Jobverlust (90 %). Darauf folgen weitere finanzielle Sorgen, wie die Ablehnung einer Kreditkartenzahlung (88 %) und eine verpasste Hypothekenzahlung (86 %).
Die Studie wurde von der mobilen Bank N26 veröffentlicht und stand unter der Leitung des Neurowissenschaftlers Dr. Jack Lewis. Darin wurden 1.000 Teilnehmer aus Europa und den USA einem Implicit Reaction Test (kurz: IRT*) unterzogen. Der Test untersucht Stresslevel in verschiedenen bekannten Szenarien – dabei werden auch Reaktionen erfasst, die Teilnehmer möglicherweise nicht offen kommunizieren würden bzw. könnten.
In Deutschland wird die Liste der stressigsten Situationen von großen Streits (92 %), Verlust von Schlüsseln (90 %) und beim Lügen erwischt werden (90 %) angeführt. Außerdem zeigen die Ergebnisse, dass deutsche Teilnehmer sich sehr ungern verspäten – das Feststecken im Verkehr liegt mit 90 % deutlich über dem Stresslevel, das ein ausgereizter Überziehungskredit (82 %) verursacht.
Weitere Analysen der Studie zeigten Unterschiede zwischen Geschlechtern und Nationalitäten auf: Während bei Teilnehmerinnen insgesamt ein höheres Stresslevel festgestellt wurde, lösten finanzielle Sorgen – im Vergleich zu männlichen Teilnehmern – bei Frauen weniger Stress aus. 58 % der stressigsten Situationen bei Männern sind finanzieller Natur, bei Frauen sind es nur 47 %.
In Deutschland sind sich Frauen und Männer einig, dass das stressigste Szenario große Auseinandersetzungen sind. Interessanterweise löst der Gedanke an eine Gehaltserhöhung bei deutschen Frauen (21 %) doppelt so viel Stress aus wie bei Männern (12 %).
Bei amerikanischen Teilnehmern wurden insgesamt die niedrigsten Stresslevel festgestellt. Die höchsten Stresslevel wurden in Italien gemessen, gefolgt von Spanien. Die deutschen Befragten sind am entspanntesten beim Thema Kontostand – nur für 44 % löst das Überprüfen des Kontostandes Stress aus.
In der Studie wurden Teilnehmer auch über ihre sexuelle Tätigkeit befragt. 23 % der jungen deutschen Teilnehmer (unter 44 Jahren) gaben an, dass Sex bei ihnen Stress auslöst – das ist fast doppelt so viel wie bei Teilnehmern über 45 (13 %). Im Vergleich dazu gaben 1 von 4 amerikanischen Teilnehmern an, dass das Thema bei ihnen Stress auslöst. Die niedrigsten Stresslevels lassen sich in Italien messen, wo nur 10 % der Befragten Sex als Grund für Stress angaben.
ENDE
Hinweise
Top 5 Stresssituationen in Deutschland
Methode (Implicit Reaction Test): Forschungspartner Neuroformed und Lumen haben eine Studie entwickelt, die Unterschiede in relativen Stresslevels zwischen verschiedenen finanziellen und nicht-finanziellen Situationen misst. Dabei sahen Teilnehmer 60 Szenarien und mussten sie mit „stressig” oder „stressreduzierend” bewerten. Die Szenarien bestehen aus jeweils gleich vielen alltäglichen und finanziellen Situationen sowie stressigen und nicht-stressigen Situationen.
„Das Stresshormon im Fokus unserer Untersuchungen ist Cortisol. Es wird als Reaktion auf Befehle von unserem Gehirn von unseren Nebennieren ausgestoßen. Cortisol dient dazu, dass unsere Reaktionszeiten verkürzt werden. Konzentration und Fokus werden erhöht, damit wir uns dem Problem besser widmen können. Bei zu wenig Cortisol erleben Menschen Motivationsprobleme. Zu viel Cortisol führt zu Unruhe und Motivation, aber ohne den nötigen Fokus für gut überlegte Entscheidungen.” sagt Dr. Jack Lewis, Neurowissenschaftler und Autor des Bestsellers Sort Your Brain Out.
„Um das Cortisol-Level innerhalb des optimalen Bereichs (der sog. “Goldilocks Zone”) zu halten, muss man herausfinden, welche Techniken für die Stressbewältigung am besten funktionieren – das ist bei jeder Person unterschiedlich. Man sollte auch immer Ausschau nach neuen Methoden halten und diese vor allem täglich anwenden. Stressbewältigung in den Alltag einzubauen ist schwierig, da insbesondere das letzte Jahr viel Stress ausgelöst hat und zu mehr Streits, Trennungen und Angst vor dem Verlust von Einnahmequellen geführt hat. Mit der richtigen Balance kann man aber wieder mehr Kontrolle in das eigene Leben bringen.”
- Große Auseinandersetzungen: 92 %
- Schlüssel verlieren: 91 %
- Beim Lügen erwischt werden: 90 %
- Im Verkehr feststecken: 90 %
- Job verlieren: 89 %
- Musik hören: 89 %
- In den Urlaub fahren: 89 %
- Ein Kompliment erhalten 89 %
- Gut essen: 88 %
- Einen Rabatt erhalten: 88 %
Methode (Implicit Reaction Test): Forschungspartner Neuroformed und Lumen haben eine Studie entwickelt, die Unterschiede in relativen Stresslevels zwischen verschiedenen finanziellen und nicht-finanziellen Situationen misst. Dabei sahen Teilnehmer 60 Szenarien und mussten sie mit „stressig” oder „stressreduzierend” bewerten. Die Szenarien bestehen aus jeweils gleich vielen alltäglichen und finanziellen Situationen sowie stressigen und nicht-stressigen Situationen.
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