Es gibt so viele Möglichkeiten in der EU! Wie sollst du da entscheiden, welche Uni die beste für dich ist? Wir helfen dir durch den europäischen Unidschungel.
Lesezeit: 6 Min.
Du hast bald dein Abitur in der Tasche und bist bereit für das nächste Kapitel: die Uni. Doch bei über 3.000 Hochschulen innerhalb der EU scheint es fast unmöglich, eine überschaubare Auswahl zu treffen und herauszufinden, welche Uni zu dir passt.
Auf welche Uni in Europa soll ich gehen?
Fragst du dich, auf welche Uni du gehen sollst? Unser aller Freund Google kann Abhilfe schaffen. Außerdem sind die Uni-Websites die erste Anlaufstelle für aktuelle Informationen über Studiengänge und das Studentenleben. Universitäten veranstalten im Laufe des Jahres auch Tage der offenen Tür – eine gute Gelegenheit, die Unigebäude zu besichtigen und den Mitarbeitern aus der Zulassungsstelle, den Professoren und den Studenten all die Fragen zu stellen, die dir auf der Seele brennen. Falls deine Wunschuni weiter weg liegt, kontaktiere einfach das Alumninetzwerk und lass die ehemaligen Studenten von ihren Erfahrungen berichten.
Welche Hochschultypen gibt es in Europa?
In Europa gibt es hauptsächlich zwei Hochschultypen:
staatliche Unis
d. h. öffentliche Hochschulen, die durch staatliche Gelder gefördert werden, zum Beispiel:
Ludwig-Maximilians-Universität in München (50.000 Studenten)
Universität Luzern in der Schweiz (2.500 Studenten)
Universität Edinburgh in Schottland (36.000 Studenten)
Universität Barcelona in Spanien (63.000 Studenten)
Universität Bologna in Italien (77.000 Studenten)
private Unis
d. h. Hochschulen, die normalerweise als Unternehmen oder Non-Profit-Organisation geführt werden und eine begrenzte Anzahl an Studiengängen anbieten, zum Beispiel:
Carlo-Cattaneo-Universität in Italien (2.000 Studenten)
Buckingham-Universität in England (2.500 Studenten)
Katholische Universität Paris in Frankreich (7.500 Studenten)
Welchen Uniabschluss soll ich in Europa anstreben?
Bachelor-Studiengänge dauern je nach Land und Studiengang drei bis vier Jahre.
3 Jahre
England
Norwegen
Polen
3 Jahre oder länger (zum Beispiel, wenn du pro Semester weniger Kurse belegst)
Deutschland
Österreich
4 Jahre
Niederlande
Spanien
Manchmal dauert ein Studium sogar noch länger. Wer Medizin studiert, kann zum Beispiel bis zu fünf Jahre benötigen, bevor er ausgebildeter Arzt ist. In Frankreich können bis zur Arztzulassung acht Jahre vergehen. In Italien dauert das Studium sechs Jahre.Eine weitere Möglichkeit ist ein sogenanntes Sandwich-Studium: Dabei wird das Studium durch ein Arbeits- oder Auslandsjahr unterbrochen. Oft verlängert sich die Zeit bis zum Abschluss dabei um die Länge des Praktikums. Ein dreijähriges Studium und ein einjähriges Praktikum werden somit beispielsweise zu einem vierjährigen Sandwich-Studium.
Welche Unterlagen braucht man für die Uni-Bewerbung?
Natürlich können Universitäten nicht jeden Studenten zulassen, der sich bewirbt. Aber nach welchen Kriterien wählen sie aus? Wenn du dich für eine Uni entscheiden willst, ist es gut zu wissen, welche Nachweise du für die Bewerbung erbringen musst.
Akademische Exzellenz
Deutschland: Zeugnis (oder gleichwertige Qualifikation) über die Hochschulreife
Großbritannien: Schulabschlussnoten
Sprachkompetenz
Spanien: Zeugnis oder Qualifikation über die spanische Sprachkompetenz (mindestens B2
Italien: Nachweis über die Sprachkompetenz
Begeisterung für das Studienfach
Frankreich: Aufsatz über das betreffende Studienfach (so zeigst du, dass es dich begeistert)
England: kurzer, einseitiger Aufsatz über das betreffende Studienfach
Welche Uni ist die beste?
Alle großen Zeitungen veröffentlichen jährliche Hochschulrankings. Je nach Kriterien können diese jedoch unterschiedlich ausfallen. Aktuell liegt zum Beispiel die Pariser Sorbonne weltweit auf Platz 29 beim CWUR (Center for World University Rankings). In der Hochschulbeilage der Times steht sie an 73. Stelle.Auf welche Uni soll ich gehen? Gehst du dieser Frage gerade nach, lohnt sich aber ein Blick auf die Rankings! Gewisse Unis liegen in bestimmten Fachbereichen nämlich konstant vorn. Hier einige Beispiele:
Medizin
Universität Oxford
Universität Cambridge
ETH Zürich
Geschichte
University College London
Universität Edinburgh
LMU München
Jura
London School of Economics
Université PSL Paris
Universität Heidelberg
Physik
Universität Oxford
KU Leuven
École polytechnique fédérale de Lausanne
Europas schönste Universitätsstädte
Wenn du zur Uni gehst, musst du jede Menge Entscheidungen treffen: ob du von zu Hause ausziehst, ein Auslandsstudium machst oder ein Bankkonto eröffnest, das du von überall aus managen kannst. Vielleicht hilft dir die folgende Aufzählung von beliebten Studentenstädten bei der Entscheidung, welche Uni zu dir passt.
Manchester, Großbritannien
Einwohner: 550.000
großer Flughafen mit fast 400 Flügen täglich
dynamische internationale Stadt mit lebhaftem Chinatown
Was dich ein Studienabschluss kostet, haben wir im Folgenden pro Land aufgelistet. Neben den Studiengebühren fallen dabei auch Lebenshaltungskosten an, die sich in teuren Städten wie London schnell summieren können. Hier ein Überblick:
Deutschland
Studiengebühren: 0 €/Jahr (Hinzu kommt ein kleiner Betrag an Verwaltungskosten.)
Lebenshaltungskosten: 850 €/Monat
Spanien
Studiengebühren: ca. 2.000 €/Jahr (für Studenten aus Nicht EU-Ländern)
Lebenshaltungskosten: 650 €/Monat
Großbritannien
Studiengebühren: mindestens 19.000 €/Jahr (für Studenten aus Übersee)
Lebenshaltungskosten: 900 €/Monat
Frankreich
Studiengebühren: 2.770 €/Jahr
Lebenshaltungskosten: 700 €/Monat
Italien
Studiengebühren: 1.000 €/Jahr
Lebenshaltungskosten: 900 €/Monat
Viele Hochschulen greifen neuen Studenten mit Stipendien unter die Arme. Diese können verschiedene Beträge umfassen: von ein paar hundert Euro pro Jahr bis zu einer Übernahme der vollen Studiengebühren.
Wohnheim & Co: Welche Studentenunterkünfte gibt es?
Klar ist es wichtig, den richtigen Studiengang an einer guten Uni zu finden. Aber auch banalere Dinge wollen organisiert werden, zum Beispiel die Unterkunft. Je nach Land gibt es gewisse Unterschiede:
Großbritannien
In den sogenannten Halls finden oft Erstsemester eine Unterkunft.
Nur 19 % der Studenten leben laut dem NUS Student Experience Report zu Hause.
Deutschland
40 % aller Austauschstudenten leben in Wohnheimen wie dem der Berliner Humboldt-Universität.
Viele deutsche Studenten wohnen zu Hause.
Frankreich
Nur drei Unternehmen bieten in 200 Städten in ganz Frankreich Zimmer und Wohngemeinschaften für Studenten an.
Die Miete in diesen Studentenunterkünften beginnt bei nur 150 € pro Woche.
Italien
Die meisten Studentenunterkünfte liegen nicht auf dem Campus und werden durch das Universitätswohnungsamt vermittelt.
Spanien
Spezielle Studentenunterkünfte sind nur für 6 % der Studierenden verfügbar. Daher mieten die meisten privat.
Und wie geht es nach der Uni weiter?
Für die meisten Menschen ist der Besuch der Uni das notwendige Sprungbrett für den Eintritt in den Beruf. Daher bieten Hochschulen sehr viel mehr als nur die Informationen aus den Vorlesungen an. Sie beraten und begleiten auch bei der Karrierewahl. Zusätzliche Leistungen beinhalten oft:
lebenslange Unterstützung
Die Universität Cambridge verfügt über ein weitverzweigtes Alumni-Netzwerk.
internationalen Fokus
Die Freie Universität Berlin hat Karriereabteilungen, die Absolventen bei der Jobsuche auf der ganzen Welt unterstützen.
Fortbildungsmodule
Die Universität Dundee bietet Fortbildungen in Beschäftigungsfähigkeit und Berufsplanung an, die Studenten neben dem Studium abschließen können.
Schließlich gehört zum Studieren viel mehr dazu, als 24 Stunden am Tag in der Bibliothek zu sitzen!
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