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N26 x FinMarie – Geldmanagement in Krisenzeiten

Du sorgst dich in der aktuellen Situation um dein Geld? FinMarie erklärt dir, welche Geldanlagen sich lohnen und wie du trotz steigender Preise Geld sparen kannst.

Lesezeit: 6 Min.

Aktuell ist einiges los an den Weltmärkten: die Energiekrise, Inflation, die Corona-Pandemie oder auch der Krieg in der Ukraine zeichnen insgesamt ein eher unruhiges Bild. Dachte man noch vor ein paar Monaten, Corona sei überwunden und die Märkte im Aufschwung, drückte zuerst der rasante Anstieg der Inflation und dann der Ukraine-Krieg immens auf die Stimmung vieler Anleger:innen. Aber was kann man in der aktuellen Situation tun?

Den Kopf in den Sand stecken und das Ersparte unter die Matratze ist jedenfalls keine gute Idee, frisst doch eben die Inflation die Kaufkraft auf. Das Geld anlegen scheint jedoch auch zu unsicher. Was ist also der goldene Mittelweg und gibt es ihn überhaupt?

In ein paar einfachen Schritten kann sich jeder eine Art Step-by-Step Anleitung erarbeiten, die es ermöglicht, auch in Krisenzeiten einem guten Geldmanagement zu folgen. Zuerst einmal sollte man einen Kassensturz wagen. Schaut euch an, was genau eure Geldströme sind. Wie viel steht euch monatlich zur Verfügung? Kann man vielleicht noch mehr Geld verdienen? Dann kann man sich fragen, was man angesichts der hohen Preissteigerungen unternehmen sollte.

Wollt ihr euer Geld vor der Inflation schützen, solltet ihr euch an diese 5 konkreten Tipps halten:

Tipp: Du kannst den Einfluss der Inflation auf dein Erspartes ganz einfach mit unserem Inflationsrechner berechnen!

1. Wenn die Preise steigen: Kosten senken

Eine wichtige Möglichkeit, dein Geld vor Inflation zu schützen, ist: Passe deine Ausgaben an. Gerade bei regelmäßigen Ausgaben neigen viele Menschen dazu, die Kosten nicht regelmäßig zu hinterfragen oder zu senken.

Dabei ist das oft ohne Verzicht möglich. Typische Beispiele dafür sind Telefon- oder Smartphone-Verträge, Versicherungen oder Bankgebühren. Überprüfe, ob es günstigere Möglichkeiten für Girokonto, Kreditkarte oder den Handyvertrag gibt. In der Regel sollte ein Wechsel problemlos möglich sein. Der Vorteil: Du senkst so deine monatlichen Ausgaben und hast auf Dauer geringere Kosten.

Weiteres Beispiel: Wer einen Kredit abbezahlt, hat gerade in der aktuellen Zinsphase die Chance auf eine Umschuldung und könnte so richtig viel Geld sparen: eine niedrigere monatliche Rate bei gleicher Kreditsumme hilft zum Beispiel, die Kosten zu senken. Zwar ist das Zinsniveau gestiegen, trotzdem können vor allem bei langen Kreditlaufzeiten nochmal die ein oder anderen Euros gespart werden. Durch die geringeren monatlichen Fixkosten bleibt unterm Strich mehr Geld für die täglichen Ausgaben übrig.

2. Welche Geldanlage bei Inflation 

Der beste Schutz vor Inflation ist ein breit aufgestelltes Depot mit weltweit anlegenden Aktienfonds. Die breite Streuung soll dabei eine hohe Renditechance bei gleichzeitiger Absicherung gegen Kursrisiken einzelner Aktien ermöglichen.

Diese Diversifikation der Geldanlage spielt auch bei den ETF-Portfolios eine zentrale Rolle: Ein breit aufgestelltes Portfolio besteht aus 5.000 Wertpapieren aus mehr als 40 Ländern, welche über Fonds oder ETFs abgebildet werden. 

Negative Entwicklungen bei einem Einzelwert wirken sich so kaum auf den Depotwert aus. Auch für AnlegerInnen, die nachhaltig investieren, kann auf eine breite Streuung geachtet werden. Da hier aber nur jene Unternehmen berücksichtigt werden, die im ESG-Ranking eine Top-Bewertung erzielen, umfassen die Portfolios für die nachhaltige Geldanlage oftmals weitaus weniger Wertpapiere (ca. 600) als ein grundsätzlich breit gestreutes Portfolio. 

Im Gegensatz zu Sparbuch, Festgeld oder Tagesgeld bietet eine Geldanlage mit ETFs einen klaren Vorteil: Erzielst du eine Rendite, die höher ist als die aktuelle Inflationsrate, wird ein Kaufkraftverlust des investierten Geldes vermieden. Bei den klassischen Sparformen ist das aufgrund der immer noch vorherrschenden Niedrigzins-Situation dagegen ausgeschlossen.

3. Besonders auf die Energiepreise achten

Gravierend ist derzeit vor allem der Anstieg der Energiepreise. Das betrifft sowohl die Entwicklung der Diesel- und Benzinpreise, gleichzeitig werden auch Strom, Gas und Heizöl teurer. Gemessen gegenüber dem Vorjahr ist die Preisentwicklung hier noch stärker als die aktuelle Inflationsrate – und liegt oft sogar bei über 10 Prozent. Da der Energieverbrauch meist sehr konstant ist, trifft dies nahezu alle Haushalte und Firmen in Deutschland genauso wie Autofahrer und Transportunternehmen. Doch auch hier muss die deutliche Preissteigerung nicht einfach hingenommen werden. Zum einen lassen sich durch einen Vertragswechsel oft die Energiekosten senken oder auch eine Wechselprämie abstauben. Wer den Gas- oder Stromanbieter wechseln will, findet dazu viele Vergleichsmöglichkeiten und bekommt vorgerechnet, wie viel sich mit einem Anbieterwechsel sparen lässt. Weitere Tipps zum Thema Gas sparen und Strom sparen, findet ihr auf unserem Blog.

4. Persönliche Ausgaben kritisch überprüfen – Haushaltsbuch durchführen.

Warum hilft ein Haushaltsbuch beim Sparen? Weil es die eigenen Finanzen transparent macht und beim Strukturieren der Ausgaben hilft. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf regelmäßige Kosten, etwa für Abonnements oder Verträge legen: Lohnt sich das Zeitungsabo tatsächlich? Welche Versicherungen sind möglicherweise überflüssig? Nutze ich den Fitness-Club-Vertrag wirklich regelmäßig? Wie sieht es mit Netflix, Spotify oder anderen Diensten aus? Kann man diese eventuell auch mit Freunden teilen? Unser Haushaltsrechner kann dir dabei behilflich sein.

5. Absicherung fürs Rentenalter.

Plane bei deinen finanziellen Zielen lieber etwas mehr Geld für die Altersvorsorge und die Absicherung für das Rentenalter ein. Ein langfristiger Sparplan lohnt sich nämlich auch trotz Inflation– gerade wenn noch einige Zeit bis zur Rente bleibt.

Bei einer langfristigen Geldanlage profitierst du besonders stark vom Zinseszinseffekt und kannst mit einer anständigen durchschnittlichen Rendite die Inflation mehr als ausgleichen. Wie stark sich langfristiges Investieren lohnt, zeigt dieses Rechenbeispiel: Bei einer durchschnittlichen Kapitalmarktrendite von jährlich 6,8 Prozent, beträgt der Wertzuwachs nach 10 Jahren bereits mehr als 93 Prozent, nach 20 Jahren sind es 272 Prozent, nach 30 Jahren sogar 619 Prozent. Doch wie verhält man sich generell in diesen Krisenzeiten? Sollte man sein Geld wirklich investieren? Viele AnlegerInnen straucheln aktuell zwischen einer Geldanlage wegen hoher Inflation und Geld beiseite zu legen, beispielsweise geparkt auf Unterkonten, aufgrund der aktuellen Börsenentwicklungen.  Viele AnlegerInnen haben natürlich mit Schrecken bemerkt, dass nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine viele Kurse an der Börse gefallen sind. Dieser Effekt wird allerdings weniger durch Fakten verursacht als durch die Angst, die Auswirkung der Sanktionen gegen Russland könnte auch die internationale Wirtschaft hart treffen.

Dies ist, zumindest historisch gesehen, eher unwahrscheinlich. Beispiele wie der Vietnamkrieg oder auch der Irak-Krieg von 2003 führten nicht zu einem Crash, sondern sogar zu höheren Kursen weltweit. Man konzentrierte sich eben auf Alternativen.  Selbst während des Zweiten Weltkriegs stiegen schon kurz nach den japanischen Angriffen auf Pearl Harbour und dem Kriegseintritt der USA die Aktien an der Wall Street deutlich.

Manche Investoren orientieren sich deshalb sogar an der Redewendung „Aktien kaufen, wenn die Kanonen donnern“. (Zitat von Carl Mayer, Bankier von Rothschild) Als AnlegerIn sollte man stets sein Ziel im Blick behalten, heißt, sich immer wieder vor Augen führen, warum man investiert. Handelt es sich hierbei um ein langfristiges Ziel, sollte bei einem breit gestreuten Portfolio Ruhe bewahrt werden. Es ist besser, schon investiert zu haben, wenn sich die Kurse wieder erholen und so von der positiven Rendite profitieren.

Kurz zusammengefasst: 

  • Ein Krieg in der Ukraine führt nicht zwingend zum Börsencrash.
  • Geopolitische Krisen werden meist vom Markt selbst ausgeglichen.
  • Breites weltweites Investment schützt vor Auswirkung der Russland-Sanktionen. Wichtig für den Anlage-Erfolg ist, eine langfristige Strategie zu fahren und sich darauf zu fokussieren. 

Und zur Beruhigung: Mittlerweile ist die aktuelle Eskalation in vielen Aktienkursen schon “eingepreist”.

Disclaimer: Von den Autorinnen erwähnte Aktien, ETFs und Fonds sind immer mit Risiken behaftet. Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information sowie der Wissensbildung und geben ausschließlich die Meinung der Autorinnen wieder. Es wird auch keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Eine Haftung für die Richtigkeit kann nicht übernommen werden. Sollten die LeserInnen sich die angebotenen Inhalte zu eigen machen oder etwaige Überlegungen oder Hinweise umsetzen, so handeln sie auf eigenes Risiko.

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Von N26

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