N26 x finance, baby! Wie du als Frau finanziell unabhängig wirst
Du bist bereit, deine finanzielle Zukunft in die Hand zu nehmen? Wir haben uns mit Teresa (Tessa) Wirth und Denise Haverkamp von finance, baby! unterhalten und dabei spannende Tipps erfahren.
Lesezeit: 9 Min.
Aller Anfang ist schwer – und so ist es nicht verwunderlich, dass viele Frauen sich (noch) nicht an den Aktienmarkt trauen oder sich nicht damit auseinandersetzen, finanziell unabhängig zu werden. Wir haben uns mit Tessa und Denise von finance, baby! dazu unterhalten und neben spannenden Tipps auch viel zu ihrer eigenen Mission erfahren. finance, baby! wurde 2020 von den Beiden mit dem Gedanken gegründet, Frauen zu ermutigen, ihre finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Als Online-Lernplattform für Finanzen setzen sie sich regelmäßig mit alltäglichen Situationen, Erfolgsgeschichten und Co. auseinander. Und auch in den sozialen Medien klären sie über Finanzthemen auf und liefern spannende (und teils auch schockierende!) Fakten zum Gender Pay Gap, unbezahlte Arbeit im Haushalt und vieles mehr. Wir hatten das Vergnügen, den beiden Gründerinnen ein paar Fragen stellen zu können – und auch selbst zu lernen, was wir als Bank in diesem Bereich noch besser machen können. Viel Spaß beim Lesen!
Wie seid ihr bei finance, baby! persönlich bei eurem Herzensthema (Frauen ermutigen, ihre finanzielle Zukunft in die Hand zu nehmen) gelandet? Was ist eure Mission für die Zukunft?Gestartet haben wir finance, baby! aus einem eigenen Problem. Wir beide hatten schon unsere eigenen negativen Erfahrungen und Probleme mit Geld in der Kindheit bzw. der Jugend. Zu Beginn der Corona Krise als plötzlich Kurzarbeit und Entlassungen Themen wurden, ist uns bewusst geworden, dass wir uns nie wirklich damit auseinandergesetzt haben, was finanzielle Absicherung eigentlich bedeutet. Auch vom Investieren hatten wir bis zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung und die Thematik war absolut nicht greifbar für uns. Jedoch fanden wir keine Angebote, die uns so helfen konnten, dass wir Finanzen wirklich verstehen und dabei auch noch Spaß haben und motiviert bleiben. Das führte dazu, dass wir mit mittlerweile über 300 jungen Frauen im Alter von 20-35 Jahren gesprochen haben und herausfanden, dass jede Frau, mit der wir sprachen genau dasselbe Problem hatte. Sie wollte gern ihre Finanzen angehen, fand jedoch keine Lösung, die ihr Finanzthemen verständlich und nahbar näherbrachte. Bei unserer weiteren Recherche stellten wir erschreckendes fest: Jede fünfte Frau muss derzeit mit weniger als 900 € Rente pro Monat auskommen und die Tendenz für die Rente unserer Generation ist absteigend. Frauen bekommen für die exakt selbe Arbeit immer noch 18 % weniger Lohn als Männer und bekommen deshalb auch knapp 50% weniger Rente! Doch nur 13 % der deutschen Frauen vermehren ihr Geld aktiv. Die Hauptgründe dafür sind mangelndes Wissen und fehlendes Selbstbewusstsein im Umgang mit Finanzen und Geld. Wenn wir diesen Lücken nicht entgegenarbeiten und besonders Frauen dazu ermutigen, sich um ihre Altersabsicherung zu kümmern, werden immer mehr Frauen in die Altersarmut abrutschen, was negative gesamtwirtschaftliche Folgen für uns alle hat. Genau aus diesem Grund haben wir finance, baby! gegründet: Wir ermutigen Frauen dazu, ihre finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. finance, baby! ist DER Ort, an dem Lösungen für spezifische finanzielle Herausforderungen im Leben einer Frau geboten werden. Ihr macht euch auf Social Media stark dafür, dass Frauen ihre Finanzen in die Hand nehmen sollen. Was würdet ihr jemandem empfehlen, der bisher noch nichts investiert hat und sich jetzt mehr damit beschäftigen möchte?Aller Anfang ist schwer. Deshalb raten wir zu Beginn immer: sucht Euch eine vertraute Person und sprecht über Geld! So hat es bei uns auch angefangen. Hast Du zum Beispiel Deine beste Freundin oder Deinen besten Freund schon mal gefragt, ob sie oder er investieren und warum? Teilt Eure Gedanken, Eure Sorgen und konkrete Problematiken. ALLE von uns machen sich Gedanken um Geld und wir müssen anfangen, darüber zu sprechen. Nur so können wir diese Angst loswerden. Und wenn ihr Euch nicht traut, dann: sprecht mit uns und schreibt uns Eure Ängste und wir bewältigen sie gemeinsam. In was kann man überhaupt alles investieren?Wenn Du Dich noch nie mit dem Thema Investments beschäftigt hast, dann kommt Dir das anfangs total abstrakt vor. Besonders die Börse war für uns immer weit weg. Jedoch stimmt das nicht - denn: unsere Investments können einen direkten Impact haben. So kannst Du an der Börse zum Beispiel in Unternehmen investieren, an deren Aufstieg und Erfolg Du glaubst, oder welche Du sogar fördern möchtest. Investieren ist aber super vielseitig: es gibt Investitionsmöglichkeiten, die Liquidität großschreiben. Das sind zum Beispiel Tagesgeldkonten oder Dein Girokonto. Weitergehend gibt es Festgeldkonten, Anleihen oder Rentenfonds, in welchen Du Dein Geld festverzinslich anlegen kannst und Du kannst, wie oben schon beschrieben, am Kapitalmarkt, also in Aktien, Fonds oder Zertifikate, investieren. Hier hört der Spaß nicht auf! Denn auch Immobilien gehören zu den Investmentmöglichkeiten, für welche Du allerdings ein wenig mehr Eigenkapital mitbringen musst, als für die oben genannten Punkte. Dann kannst Du auch in alternative Anlageklassen, Kryptowährungen und natürlich in Rohstoffe investieren. Welche Fehler sollte man vermeiden? Sind euch selbst welche am Anfang unterlaufen?Das Zauberwort beim Investieren ist immer: Diversifikation! Wenn Du investieren möchtest, dann solltest Du Dir als allererstes einen Plan machen und Deine Ziele aufschreiben. Investiere am Besten nicht planlos in eine Aktie und setze Dein ganzes Hab und Gut auf eine Karte. Denn, wenn es dem Unternehmen schlecht geht, in welches Du investiert hast, dann geht auch Dein Vermögen den Bach herunter. Achte deshalb unbedingt darauf, dass Du Dir ein gut diversifiziertes, also gestreutes, Portfolio anlegst. So minimierst Du Dein Risiko! Glaubt ihr, dass man es als Frau schwieriger hat, in den Finanzmarkt einzusteigen?Es geht hier um ein ganz entscheidendes Zauberwort: “Einsteigen” - denn genau das ist es, was besonders Frauen bisher so schwer gemacht wurde. Durch die Ausrichtung von Finanzprodukten auf eine eher männliche Zielgruppe und Kommunikation in Fachsprache, die total abschreckend ist, ist gerade ein Einstieg für Fachfremde nicht leicht. Frauen haben im Schnitt jedoch aufgrund von Gender Pay Gap, Gender Leadership Gap und Gender Care Gap einfach weniger Kapital zur Verfügung und halten dieses eher zusammen, anstatt es zu investieren. Das ist jedoch eine Abwärtsspirale: denn wer nicht investiert, verliert. Durch die Inflation wird unser Geld, welches wir nicht investieren, immer weniger wert. Und die Menschen, die eigentlich denken, dass sie “zu arm” sind, um zu investieren und deshalb sparen müssen, werden immer ärmer. Lasst uns auch einmal zu dem Bereich ABC des Investierens sprechen: Was sind eurer Meinung nach die 5 wichtigsten Begriffe, die man vor dem Einstieg wissen sollte?Okay, let’s go! Diversifikation, Depot, Inflation, Risiko und - vielleicht etwas überraschend: Cost-Average-Effekt.Diversifikation habe ich oben schon erklärt, Dein Depot ist eigentlich ein extra Bankkonto auf welchem Du Deine Investments am Kapitalmarkt “lagerst”, Risiko ist per se nichts Negatives sondern die Grundlage für’s Investieren und die Inflation ist der große Grund, warum Dein Geld entwertet wird, wenn Du es nicht investierst. Lass uns aber gerne noch auf den letzten Punkt eingehen, den meist niemand kennt: Die Idee hinter dem Cost-Average-Effekt ist, dass die Volatilität am Aktienmarkt darauf zurückzuführen ist, dass die Menschen versuchen, den Markt zu timen. Das bedeutet, dass sie versuchen, einen einmaligen Einstiegspunkt für eine Investition zu finden. Die Suche nach dem perfekten Einstiegszeitpunkt führt oft zu einer Reihe von Fehlentscheidungen. Der Cost-Average-Effekt zielt darauf ab, die emotionale Komponente des Investierens zu beseitigen und durch eine mechanische Komponente zu ersetzen. Wenn du nach diesem Verfahren vorgehen willst, musst du also keine besonderen externen Details berücksichtigen. Du musst lediglich jeden Monat zu einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte Geldsumme investieren, egal wie die Marktlage ist.Ein wichtiges Merkmal des Cost-Average-Effekt ist die zeitliche Diversifizierung. Anstatt das gesamte Geld in einer Summe zu einem bestimmten Zeitpunkt zu investieren, wird das Geld zu verschiedenen Zeitpunkten angelegt. Am wichtigsten ist, dass durch diesen regelmäßigen, wiederkehrenden Sparplan verhindert wird, dass du als AnlegerIn emotionale Entscheidungen triffst. Du wirst bei diesem Plan nicht mehr von Gier und Angst getrieben, was dazu führt, dass du keine irrationalen Entscheidungen triffst und dadurch Geld verlierst. Stattdessen lässt du dich von einem bewährten System für Investitionen leiten, das die Risiken verteilt und den Erfolg auf lange Sicht praktisch garantiert.Was würdet ihr Personen empfehlen, die wenig Budget monatlich zur Verfügung haben? Wie schafft es beispielsweise eine alleinerziehende Mutter, eine unterbezahlte Krankenschwester etc., finanziell vorzusorgen?Rückblickend würden wir uns, egal mit welchem Budget, immer Hilfe von einer Expertin einholen. Unsere Finanzexpertinnen Justine & Chiara von DI Frau haben zum Beispiel auch unsere Finanzplanung gestaltet und dabei die finanzielle Vorsorge an unsere Budgets angepasst. So geht man sicher, dass man das wenige Geld, das man hat, nicht zum Fenster rauswirft, sondern wirklich sinnvoll anlegt. Außerdem würden wir immer empfehlen, in Erfahrung zu bringen, ob es irgendwo nicht doch finanzielle Unterstützung in Form von Zuschüssen gibt. In unserer App bieten wir ebenfalls Übersichten hierfür an, weil es uns wirklich am Herzen liegt, dass besonders gering verdienende Frauen die Unterstützung bekommen, die ihnen zusteht. Was können (Challenger) Banken wie wir in dem Bereich Finanzplanung & Investieren als Frau besser machen?Die Frauen, die am meisten Unterstützung benötigen, haben wahrscheinlich am wenigsten Zeit. Nämlich alleinerziehende Mamas, unterbezahlte Pflegekräfte und so weiter - das bedeutet, es muss Lösungen geben, die im Alltag Zeit und gleichzeitig Smart Geld sparen und verwalten können. Was wir gelernt haben: es hilft am meisten, mit genau diesen Personen zu sprechen. Denn wer nicht im Boot sitzt, wird auch nur erahnen können, wie es sich auf hoher See anfühlt. Und dann haben wir den Salat: einen Haufen GründerInnen, die verliebt in ihre Idee sind, aber eine Lösung gebaut haben, die niemand wirklich braucht. Wenn ihr zum Abschluss nur einen einzigen Finanztipp an eine Frau geben könntet, welcher wäre das?Unser Motto ist: start before you’re ready! Egal in welchem Bereich und eben auch beim Thema Investment wird man sich sehr wahrscheinlich nicht komplett bereit fühlen. Man denkt sich immer, dass man sich noch ein kleines bisschen mehr hätte informieren können. Oder, dass man doch noch nicht ganz bereit für den Schritt ist. Aber dieser Punkt wird niemals kommen. Deswegen zuerst natürlich richtig und ausführlich informieren, aber dann auch einfach anfangen! Wir lernen ja schließlich auch auf dem Weg. :) Disclaimer: Von den Autorinnen erwähnte Aktien, ETFs und Fonds sind immer mit Risiken behaftet. Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus öffentlich zugänglichen Quellen übernommen. Alle zur Verfügung gestellten Informationen dienen allein der Bildung und Veranschaulichung. Eine Haftung für die Richtigkeit kann nicht übernommen werden. Sollten die LeserInnen sich die angebotenen Inhalte zu eigen machen oder etwaigen Ratschlägen folgen, so handeln sie eigenverantwortlich.
Wie seid ihr bei finance, baby! persönlich bei eurem Herzensthema (Frauen ermutigen, ihre finanzielle Zukunft in die Hand zu nehmen) gelandet? Was ist eure Mission für die Zukunft?Gestartet haben wir finance, baby! aus einem eigenen Problem. Wir beide hatten schon unsere eigenen negativen Erfahrungen und Probleme mit Geld in der Kindheit bzw. der Jugend. Zu Beginn der Corona Krise als plötzlich Kurzarbeit und Entlassungen Themen wurden, ist uns bewusst geworden, dass wir uns nie wirklich damit auseinandergesetzt haben, was finanzielle Absicherung eigentlich bedeutet. Auch vom Investieren hatten wir bis zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung und die Thematik war absolut nicht greifbar für uns. Jedoch fanden wir keine Angebote, die uns so helfen konnten, dass wir Finanzen wirklich verstehen und dabei auch noch Spaß haben und motiviert bleiben. Das führte dazu, dass wir mit mittlerweile über 300 jungen Frauen im Alter von 20-35 Jahren gesprochen haben und herausfanden, dass jede Frau, mit der wir sprachen genau dasselbe Problem hatte. Sie wollte gern ihre Finanzen angehen, fand jedoch keine Lösung, die ihr Finanzthemen verständlich und nahbar näherbrachte. Bei unserer weiteren Recherche stellten wir erschreckendes fest: Jede fünfte Frau muss derzeit mit weniger als 900 € Rente pro Monat auskommen und die Tendenz für die Rente unserer Generation ist absteigend. Frauen bekommen für die exakt selbe Arbeit immer noch 18 % weniger Lohn als Männer und bekommen deshalb auch knapp 50% weniger Rente! Doch nur 13 % der deutschen Frauen vermehren ihr Geld aktiv. Die Hauptgründe dafür sind mangelndes Wissen und fehlendes Selbstbewusstsein im Umgang mit Finanzen und Geld. Wenn wir diesen Lücken nicht entgegenarbeiten und besonders Frauen dazu ermutigen, sich um ihre Altersabsicherung zu kümmern, werden immer mehr Frauen in die Altersarmut abrutschen, was negative gesamtwirtschaftliche Folgen für uns alle hat. Genau aus diesem Grund haben wir finance, baby! gegründet: Wir ermutigen Frauen dazu, ihre finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. finance, baby! ist DER Ort, an dem Lösungen für spezifische finanzielle Herausforderungen im Leben einer Frau geboten werden. Ihr macht euch auf Social Media stark dafür, dass Frauen ihre Finanzen in die Hand nehmen sollen. Was würdet ihr jemandem empfehlen, der bisher noch nichts investiert hat und sich jetzt mehr damit beschäftigen möchte?Aller Anfang ist schwer. Deshalb raten wir zu Beginn immer: sucht Euch eine vertraute Person und sprecht über Geld! So hat es bei uns auch angefangen. Hast Du zum Beispiel Deine beste Freundin oder Deinen besten Freund schon mal gefragt, ob sie oder er investieren und warum? Teilt Eure Gedanken, Eure Sorgen und konkrete Problematiken. ALLE von uns machen sich Gedanken um Geld und wir müssen anfangen, darüber zu sprechen. Nur so können wir diese Angst loswerden. Und wenn ihr Euch nicht traut, dann: sprecht mit uns und schreibt uns Eure Ängste und wir bewältigen sie gemeinsam. In was kann man überhaupt alles investieren?Wenn Du Dich noch nie mit dem Thema Investments beschäftigt hast, dann kommt Dir das anfangs total abstrakt vor. Besonders die Börse war für uns immer weit weg. Jedoch stimmt das nicht - denn: unsere Investments können einen direkten Impact haben. So kannst Du an der Börse zum Beispiel in Unternehmen investieren, an deren Aufstieg und Erfolg Du glaubst, oder welche Du sogar fördern möchtest. Investieren ist aber super vielseitig: es gibt Investitionsmöglichkeiten, die Liquidität großschreiben. Das sind zum Beispiel Tagesgeldkonten oder Dein Girokonto. Weitergehend gibt es Festgeldkonten, Anleihen oder Rentenfonds, in welchen Du Dein Geld festverzinslich anlegen kannst und Du kannst, wie oben schon beschrieben, am Kapitalmarkt, also in Aktien, Fonds oder Zertifikate, investieren. Hier hört der Spaß nicht auf! Denn auch Immobilien gehören zu den Investmentmöglichkeiten, für welche Du allerdings ein wenig mehr Eigenkapital mitbringen musst, als für die oben genannten Punkte. Dann kannst Du auch in alternative Anlageklassen, Kryptowährungen und natürlich in Rohstoffe investieren. Welche Fehler sollte man vermeiden? Sind euch selbst welche am Anfang unterlaufen?Das Zauberwort beim Investieren ist immer: Diversifikation! Wenn Du investieren möchtest, dann solltest Du Dir als allererstes einen Plan machen und Deine Ziele aufschreiben. Investiere am Besten nicht planlos in eine Aktie und setze Dein ganzes Hab und Gut auf eine Karte. Denn, wenn es dem Unternehmen schlecht geht, in welches Du investiert hast, dann geht auch Dein Vermögen den Bach herunter. Achte deshalb unbedingt darauf, dass Du Dir ein gut diversifiziertes, also gestreutes, Portfolio anlegst. So minimierst Du Dein Risiko! Glaubt ihr, dass man es als Frau schwieriger hat, in den Finanzmarkt einzusteigen?Es geht hier um ein ganz entscheidendes Zauberwort: “Einsteigen” - denn genau das ist es, was besonders Frauen bisher so schwer gemacht wurde. Durch die Ausrichtung von Finanzprodukten auf eine eher männliche Zielgruppe und Kommunikation in Fachsprache, die total abschreckend ist, ist gerade ein Einstieg für Fachfremde nicht leicht. Frauen haben im Schnitt jedoch aufgrund von Gender Pay Gap, Gender Leadership Gap und Gender Care Gap einfach weniger Kapital zur Verfügung und halten dieses eher zusammen, anstatt es zu investieren. Das ist jedoch eine Abwärtsspirale: denn wer nicht investiert, verliert. Durch die Inflation wird unser Geld, welches wir nicht investieren, immer weniger wert. Und die Menschen, die eigentlich denken, dass sie “zu arm” sind, um zu investieren und deshalb sparen müssen, werden immer ärmer. Lasst uns auch einmal zu dem Bereich ABC des Investierens sprechen: Was sind eurer Meinung nach die 5 wichtigsten Begriffe, die man vor dem Einstieg wissen sollte?Okay, let’s go! Diversifikation, Depot, Inflation, Risiko und - vielleicht etwas überraschend: Cost-Average-Effekt.Diversifikation habe ich oben schon erklärt, Dein Depot ist eigentlich ein extra Bankkonto auf welchem Du Deine Investments am Kapitalmarkt “lagerst”, Risiko ist per se nichts Negatives sondern die Grundlage für’s Investieren und die Inflation ist der große Grund, warum Dein Geld entwertet wird, wenn Du es nicht investierst. Lass uns aber gerne noch auf den letzten Punkt eingehen, den meist niemand kennt: Die Idee hinter dem Cost-Average-Effekt ist, dass die Volatilität am Aktienmarkt darauf zurückzuführen ist, dass die Menschen versuchen, den Markt zu timen. Das bedeutet, dass sie versuchen, einen einmaligen Einstiegspunkt für eine Investition zu finden. Die Suche nach dem perfekten Einstiegszeitpunkt führt oft zu einer Reihe von Fehlentscheidungen. Der Cost-Average-Effekt zielt darauf ab, die emotionale Komponente des Investierens zu beseitigen und durch eine mechanische Komponente zu ersetzen. Wenn du nach diesem Verfahren vorgehen willst, musst du also keine besonderen externen Details berücksichtigen. Du musst lediglich jeden Monat zu einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte Geldsumme investieren, egal wie die Marktlage ist.Ein wichtiges Merkmal des Cost-Average-Effekt ist die zeitliche Diversifizierung. Anstatt das gesamte Geld in einer Summe zu einem bestimmten Zeitpunkt zu investieren, wird das Geld zu verschiedenen Zeitpunkten angelegt. Am wichtigsten ist, dass durch diesen regelmäßigen, wiederkehrenden Sparplan verhindert wird, dass du als AnlegerIn emotionale Entscheidungen triffst. Du wirst bei diesem Plan nicht mehr von Gier und Angst getrieben, was dazu führt, dass du keine irrationalen Entscheidungen triffst und dadurch Geld verlierst. Stattdessen lässt du dich von einem bewährten System für Investitionen leiten, das die Risiken verteilt und den Erfolg auf lange Sicht praktisch garantiert.Was würdet ihr Personen empfehlen, die wenig Budget monatlich zur Verfügung haben? Wie schafft es beispielsweise eine alleinerziehende Mutter, eine unterbezahlte Krankenschwester etc., finanziell vorzusorgen?Rückblickend würden wir uns, egal mit welchem Budget, immer Hilfe von einer Expertin einholen. Unsere Finanzexpertinnen Justine & Chiara von DI Frau haben zum Beispiel auch unsere Finanzplanung gestaltet und dabei die finanzielle Vorsorge an unsere Budgets angepasst. So geht man sicher, dass man das wenige Geld, das man hat, nicht zum Fenster rauswirft, sondern wirklich sinnvoll anlegt. Außerdem würden wir immer empfehlen, in Erfahrung zu bringen, ob es irgendwo nicht doch finanzielle Unterstützung in Form von Zuschüssen gibt. In unserer App bieten wir ebenfalls Übersichten hierfür an, weil es uns wirklich am Herzen liegt, dass besonders gering verdienende Frauen die Unterstützung bekommen, die ihnen zusteht. Was können (Challenger) Banken wie wir in dem Bereich Finanzplanung & Investieren als Frau besser machen?Die Frauen, die am meisten Unterstützung benötigen, haben wahrscheinlich am wenigsten Zeit. Nämlich alleinerziehende Mamas, unterbezahlte Pflegekräfte und so weiter - das bedeutet, es muss Lösungen geben, die im Alltag Zeit und gleichzeitig Smart Geld sparen und verwalten können. Was wir gelernt haben: es hilft am meisten, mit genau diesen Personen zu sprechen. Denn wer nicht im Boot sitzt, wird auch nur erahnen können, wie es sich auf hoher See anfühlt. Und dann haben wir den Salat: einen Haufen GründerInnen, die verliebt in ihre Idee sind, aber eine Lösung gebaut haben, die niemand wirklich braucht. Wenn ihr zum Abschluss nur einen einzigen Finanztipp an eine Frau geben könntet, welcher wäre das?Unser Motto ist: start before you’re ready! Egal in welchem Bereich und eben auch beim Thema Investment wird man sich sehr wahrscheinlich nicht komplett bereit fühlen. Man denkt sich immer, dass man sich noch ein kleines bisschen mehr hätte informieren können. Oder, dass man doch noch nicht ganz bereit für den Schritt ist. Aber dieser Punkt wird niemals kommen. Deswegen zuerst natürlich richtig und ausführlich informieren, aber dann auch einfach anfangen! Wir lernen ja schließlich auch auf dem Weg. :) Disclaimer: Von den Autorinnen erwähnte Aktien, ETFs und Fonds sind immer mit Risiken behaftet. Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus öffentlich zugänglichen Quellen übernommen. Alle zur Verfügung gestellten Informationen dienen allein der Bildung und Veranschaulichung. Eine Haftung für die Richtigkeit kann nicht übernommen werden. Sollten die LeserInnen sich die angebotenen Inhalte zu eigen machen oder etwaigen Ratschlägen folgen, so handeln sie eigenverantwortlich.
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