Wie funktioniert Mining?

Wie funktioniert Krypto-Mining? In unserem Leitfaden erfährst du, wie man neue Coins generieren kann, was es zu beachten gibt und wie du selbst sofort loslegen kannst.
Lesezeit: 8 Min.
Die folgenden Ausführungen stellen keine Anlageberatung oder sonstige Beratung zu Finanzdienstleistungen, Finanzinstrumenten oder Finanzprodukten dar. Sie dienen der allgemeinen Information. Die nachfolgenden Ausführungen stellen weder ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über den Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten und Finanzprodukten noch eine Aufforderung zur Abgabe eines solchen Angebotes dar. Kryptowährungen unterliegen starken Wertschwankungen. Eine Wertminderung oder ein Totalverlust sind jederzeit möglich. Auch der Verlust des Zugangs zu Daten und Passwörtern kann zu einem Totalverlust führen.
Hast du dich schon einmal mit dem Thema Krypto-Mining auseinandergesetzt? Das Thema ist komplexer, als du vielleicht denkst und hat mit dem klassischen Bergbau eigentlich kaum mehr etwas gemeinsam.   Ja, durch Krypto-Mining entstehen Kryptowährungen. Doch dabei geht es um mehr als nur um die Generierung neuer Coins – durch Krypto-Mining werden Transaktionen mit Krypto-Coins validiert.Mining birgt jedoch verschiedene Risiken – von ökologischen bis hin zu finanziellen Risiken, die du kennen solltest. Wir schauen uns diese Themen genauer an und gehen auf die Vor- undNachteile des Krypto-Mining ein.

Was ist Mining? 

Als Mining (zu Deutsch “schürfen“) wird grundsätzlich die Erschaffung von Kryptowährung bezeichnet. Wenn wir hier von Mining sprechen, beziehen wir uns natürlich auf digitales Mining. Allerdings lassen sich gewisse Parallelen zum physischen Mining ziehen. Nicht umsonst spricht man von Schürfen nach Kryptowährung. Wie beim physischen Mining werden aber auch beim digitalen Mining Ressourcen geschürft. Ähnlich wie bei der physischen Variante, benötigt auch das digitale Mining einen großen Einsatz an Ressourcen. Statt Bohrer und Spitzhacke, ist hier jedoch die Rechenpower von Computern gefragt, um Kryptowährungen zutage zu fördern. Gleichzeitig hilft das Mining aber auch bei der Validierung einzerlner Transaktionen mit Kryptowährung. Der Name “Mining“ ist also ein wenig irreführend, da es nicht nur darum geht, neue Coins zu generieren, also zu “schürfen“.

Wie funktioniert Mining?

Schauen wir uns zunächst an, wie das Mining von Kryptowährungen funktioniert. Einfach ausgedrückt lösen Krypto-Miner hochkomplexe mathematische Aufgaben auf Hochleistungsrechnern und erhalten im Gegenzug dafür Coins. Das Krypto-Mining verfolgt zwei Ziele: das Generieren neuer Kryptowährung (daran denken wir instinktiv, wenn wir an “schürfen“ denken) und die Validierung von Transaktionen mit Kryptowährungen auf ihrer Blockchain.Wenn beispielsweise Bitcoin-Miner die Verifizierung eines Blocks aus mehreren Transaktionen abschließen, erhalten sie dafür eine Entlohnung. Doch wie sieht diese Entlohnung genau aus? Sie erhalten neu generierte Bitcoins, die in ihr Wallet wandern und gleichzeitig die Anzahl aller im Umlauf befindlichen Bitcoins erhöhen.

Was ist “Proof-of-Work“ (PoW)?

Kryptowährungen benötigen einen sogenannten “Konsensmechanismus“. Damit wird sichergestellt, dass sich alle Stakeholder darüber einig sind, welche Transaktionen legitim sind, und es wird verhindert, dass dieselben Coins mehrfach ausgegeben werden können. Bitcoin und viele andere Kryptowährungen verwenden diese Proof-of-Work-Strategie, um diese Verifizierungen durchzuführen. Beim Proof-of-Work wetteifern die Miner darum, komplexe mathematische Aufgaben als Erste zu lösen, sobald ein Transaktionsblock gefüllt ist. Wenn sie die Gleichung gelöst haben, erzeugen sie einen Hash mit 64 Zeichen, mit dem die Transaktion validiert wird und die Miner Bitcoins für sich selbst generieren können.

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Was ist Bitcoin-Mining?

Bitcoin-Mining ist eine Art und Weise, wie du neue Bitcoins verdienen kannst, indem du den Validierungsprozess für Bitcoin-Transaktionen durchführst. Jeder Miner, der einen Transaktionsblock validiert, erhält als Gegenleistung einen bestimmten Betrag in Bitcoin. Anders ausgedrückt ist es ein duales Verfahren, mit dem sowohl neue Coins generiert werden als auch die sichere Nutzung der in Umlauf befindlichen Coins gewährleistet wird.

Wie funktioniert Bitcoin-Mining?

Mining ist das System, mit dem einerseits neue Bitcoins generiert und andererseits Transaktionen mit bestehenden Bitcoins validiert werden. Würde niemand diese Transaktionen validieren, könnten Betrüger und Betrügerinnen aufgrund der dezentralen Natur der Blockchain Bitcoins und andere Kryptowährungen mehrfach ausgeben. Durch das Mining zur Verifizierung von Transaktionen wird jedoch Betrug verhindert und das Vertrauen der Nutzer und Nutzerinnen in die Kryptowährung gestärkt.

Lohnt sich Bitcoin-Mining?

Du fragst dich, warum Leute Bitcoin minen? Weil es sich lohnen kann – zumindest, wenn du mehr Bitcoin verdienst, als das Mining kostet. Ob es sich rentiert, hängt allerdings von vielen Faktoren ab, wie den Anschaffungskosten für die Ausrüstung und den laufenden Betriebskosten, beispielsweise den Stromkosten.

Was verdienen Bitcoin-Miner?

Hier stellst du dir womöglich die Frage, wie viel Verdienst vor dem Hintergrund dieser Kosten drin ist. Für jeden Block, den du erfolgreich validierst und zur Blockchain hinzufügst, erhältst du aktuell 6,25 Bitcoins. Aber Achtung! Dieser Betrag halbiert sich etwa alle vier Jahre. Im Dezember 2021 waren 6,25 Bitcoins rund 195 800 € wert. Aktuell (Oktober 2022) bewegt sich dieser Preis bei rund 125 000 €. Wie viel ein Bitcoin-Miner verdient, hängt also immer vom Preis eines Bitcoin ab, der stark variieren kann.

Was brauche ich, um mit dem Krypto-Mining anzufangen?

Du hast nun also verstanden, was Krypto-Mining ist, und möchtest es auch versuchen. Doch wie kannst du mit dem Krypto-Mining anfangen? Du solltest zunächst einige Dinge beachten – egal, ob du Bitcoin oder Ether minen willst. Für Einsteiger bringt das Mining auf einem normalen Laptop nichts, da es einiges an Zeit und Rechenleistung braucht, um Kryptowährungen effektiv zu minen.In puncto Hardware solltest du dich mit einem speziellen Mining Rig (eine elektronische Datenverarbeitungsanlage) ausrüsten. Was für einen Rig du brauchst, hängt davon ab, welche Währung du minen willst: Bitcoins zum Beispiel werden vor allem mit ASIC (Application-Specific Integrated Circuit) Rigs geschürft, die pro Stück Tausende von Euros kosten können. Außerdem darfst du deinen Stromverbrauch nicht vergessen. Du wirst einiges an Strom verbrauchen und solltest dir deshalb einen möglichst günstigen Stromtarif suchen.Doch mit der Hardware allein ist es noch nicht getan. Um minen zu können, musst du Mining-Software herunterladen. Einige Softwarelösungen, wie CGMiner, sind Open Source und kostenlos. Andere, wie Awesome Miner, sind wiederum kostenpflichtig. Darüber hinaus musst du dir ein Krypto-Wallet einrichten. Denn schließlich müssen die verdienten Coins ja irgendwo gesammelt werden. Je nachdem, für welchen Ansatz du dich entscheidest, solltest du auch eine Mitgliedschaft in einem Mining-Pool einrichten.

Pool-Mining oder Solo-Mining?

Du kennst eine Pool-Mitgliedschaft noch nicht? Solo-Mining bedeutet, dass ein Miner alleine arbeitet. Beim Pool-Mining jedoch arbeitet ein Miner mit anderen Minern zusammen. Dabei werden die Ressourcen und Einnahmen mit den anderen Mitgliedern im Pool geteilt. Wenn du nicht selbst über eine übermäßige Rechenleistung verfügst, kann Pool-Mining ein guter Ansatz sein, um im Mining Fuß zu fassen.

Was muss ich bei Krypto-Mining in Österreich beachten ? 

Krypto-Mining ist legal in Österreich. Falls ihr euch also dazu entscheidet Kryptowährungen zu schürfen, könnt ihr das machen. Vergesst aber nicht, Steuern auf eure Krypoterträge zu zahlen. Seit März 2022 werden digitale Gewinne mit der Kapitalertragsteuer von 27,5% abgegolten, ganz gleich der Haltedauer. Kümmert euch also um eure Steuern damit alles legal abläuft.   

Nachteile von Krypto-Mining?

Krypto-Mining lockt zwar mit schwindelerregend hohen Erlösen, hat allerdings auch einen Haken. Krypto-Mining benötigt unfassbare Mengen an Strom, was zu einem riesigen CO2-Fußabdruck führt. Außerdem ist es mit finanziellen und regulatorischen Fragen verbunden:
  • Negative Umweltbilanz: Krypto-Mining ist ein extrem energieintensives Verfahren. Es wird geschätzt, dass der Strombedarf des Krypto-Minings höher ist als der von ganz Finnland. Und das führt nicht nur zu einem riesigen CO2-Fußabdruck, sondern auch zu massiven Kosten. Aus diesem Grund sammeln sich Miner häufig in Ländern mit niedrigen Strompreisen. Das sorgt jedoch leider für eine überproportionale Belastung der dortigen, häufig veralteten Infrastruktur, was die Umweltbilanz nur noch weiter verschlechtert.
  • Hohe Anschaffungskosten: Doch nicht nur die laufenden Kosten können den Geldbeutel spürbar belasten – auch die anfänglichen Investitionskosten für deinen Start als Miner können schwindelerregende Höhen erreichen. Die Hardware, die Miner benötigen (insbesondere das Mining Rig), kann pro Stück leicht mit ein paar Tausend Euro zu Buche schlagen, wobei leistungsfähigere Modelle bei über 10.000 € liegen.
  • Technisches know-how von nöten:  Bitcoin-Mining ist nichts für Leute, die von Computern keine Ahnung haben – allein schon das Verstehen des Prozesses und der Aufbau der notwendigen Ausrüstung erfordert ein eingehendes Verständnis der Computer- und Blockchain-Infrastruktur. Ganz zu schweigen von den Skills, die es braucht, um auftretende Probleme beheben zu können! 
  • Staatliche Regularien: Auch wenn dein Rig fertig aufgebaut ist und du mit dem Minen anfangen könntest, heißt das noch lange nicht, dass du das auch darfst. Manche Länder sanktionieren das Krypto-Mining. So hat es beispielsweise China im Jahr 2021 komplett verboten. Das Verbot wurde mit der Umweltbelastung und der dezentralen Natur des Krypto-Minings begründet. Andere Länder wie Schweden wünschen sich, dass die EU diesem Beispiel folgt. Damit würde sich die Anzahl an Regionen, in denen Miner legal arbeiten können, drastisch reduzieren.

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Soll ich mit Krypto-Mining anfangen?

Proof-of-Work-Kryptowährungen könnten ohne die Arbeit ihrer Miner nicht funktionieren. Doch solltest du auch ein Miner werden? Die Antwort auf diese Frage hängt ganz von deinen Kenntnissen, deinen Ressourcen und deiner Risikotoleranz ab. Zunächst solltest du dir die Frage stellen, ob du das Verfahren gut genug verstanden hast, um dir eine eigene Hard- und Softwareinfrastruktur aufzubauen und gegebenenfalls Probleme selbst zu lösen. Wenn du diese Frage mit “Ja“ beantworten kannst, solltest du als Nächstes prüfen, ob du dir die Anfangsinvestitionen und die laufenden Kosten, die beim Krypto-Mining entstehen, leisten kannst. Hast du Zugang zu den finanziellen Mitteln, der Ausrüstung und den Stromkapazitäten, die es braucht, um dein Vorhaben zum Erfolg zu führen? Falls ja, hast du die rechtlichen und ökologischen Konsequenzen berücksichtigt? Zuletzt solltest du die finanziellen Risiken abwägen. Als Miner wirst du in der Kryptowährung bezahlt, die du schürfst. Kryptowährungen sind erheblichen Kursschwankungen unterworfen, daher kannst du dir beim Minen eine goldene Nase oder aber auch nur Peanuts verdienen. Wenn du über die Kenntnisse und die Ressourcen verfügst und du so aufgestellt bist, dass du das Risiko tragen kannst, bist du wahrscheinlich bereit, dich in die Riege der Miner einzureihen – und kannst so dafür sorgen, dass Proof-of-Work-Kryptowährungen funktionieren können.


    Das Mining ist ein integraler Bestandteil vieler Kryptowährungen, aber nicht aller. Viele bekannte Kryptowährungen, einschließlich Bitcoin, arbeiten nach einem "Proof-of-Work"-Validierungsmodell, das auf dem Mining basiert. Andere Kryptowährungen wie Ripple und EOS (sowie Ethereum ab 2022) verwenden im Gegensatz dazu ein "Proof-of-Stake"-Modell. Bei diesem Modell handelt es sich um ein Netzwerk von "Validatoren", die ihre eigenen Kryptowährungen einsetzen bzw. "staken", um neue Transaktionen zu validieren, die Blockchain zu aktualisieren und einen "Reward" (Belohnung) zu erhalten. Daher können diese Coins nicht durch den traditionellen Proof of Work Prozess geschürft werden.

    Mining ist keinesfalls der einzige Weg, Bitcoin und Kryptowährungen zu erhalten! Neben dem Mining gibt es zwei weitere Möglichkeiten, sich Coins zu verschaffen: entweder durch den Kauf an einer Börse (wie bei Devisen) oder durch den Tausch von Waren und Dienstleistungen gegen Coins (wie beim Betrieb eines Geschäfts mit “normaler“ Währung).

    Krypto-Miner und -Minerinnen erhalten fürs Mining Zahlungen in der jeweiligen Währung. Außerdem sind sie Teil eines neuen und aufregenden Finanzprojekts, was für manche ein weitere Antrieb fürs Mining ist.

    Als allererstes benötigst du einen Mining Rig, eine möglichst günstige Quelle für Strom, ein Krypto-Wallet und ein Verständnis des Prozesses. Wir empfehlen dir dringend, gründlich darüber nachzudenken, da Bitcoin-Mining Vor- und Nachteile mit sich bringt.

    Ein Bitcoin-Miner ist ein leistungsstarker Computer, der extrem komplexe mathematische Probleme löst, um neue Bitcoins zu generieren.

    Wenn du anfangen willst, Ethereum zu minen, brauchst du dieselbe Ausrüstung wie beim Mining von Bitcoin – einen Mining Rig, Strom, und ein Krypto-Wallet. Darüber hinaus musst du das Verfahren verstanden haben, das sich von dem zum Mining von Bitcoin unterscheidet. Die Bedenken hinsichtlich des Minings sind dieselben – außerdem solltest du nicht vergessen, dass Ethereum in naher Zukunft auf ein “Proof-of-Stake“-Modell wechseln will.

    Wenn Krypto-Miner und -Minerinnen ihre technischen Ressourcen bündeln, um Kryptowährungen zu minen (also zu schürfen) und die Chancen auf einen Block Reward zu erhöhen, spricht man von einem Mining-Pool.



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