Tortendiagramm.

Die 50-30-20-Regel: Verwalte Ausgaben und Sparziele besser

Viel zu komplizierte Finanztools nerven dich? Dann probiere die einfache 50-30-20-Regel aus, um dein Geld zu verwalten und deine Ziele zu erreichen.

Lesezeit: 8 Min.

Wer hat sich nicht schon mal eine Spar-App heruntergeladen, um endlich seine Ausgaben in den Griff zu bekommen – und am dritten Tag wieder gelöscht, weil das regelmäßige Eintragen der Ausgaben auch regelmäßig vergessen wird. Kommt dir bekannt vor?

Die Budgetplanung und Verwaltung deiner Finanzen gehen Hand in Hand – und müssen weder umständlich noch zeitraubend sein. Oft sind die besten Spartipps erstaunlich einfach.

Die 50-30-20-Regel ist eine clevere und einfache monatliche Budgetierungsmethode, die dir genau sagt, wie viel Geld du jeden Monat für deine Ersparnisse und deine Lebenshaltungskosten aufbringen solltest. Mit einem klaren Überblick über dein Monatsbudget kannst du sicher sein, dass du nicht zu viel Geld ausgibst und beständig Ersparnisse aufbaust – ohne mühsam jede einzelne Transaktion aufzulisten.

Bereit, ein realistisches Budget zu erstellen, an das du dich auch halten kannst? Dann lies weiter!

Wie sieht die 50-30-20-Regel aus?

Die 50-30-20-Regel ist eine unkomplizierte Budgetierungsmethode, die es dir erleichtert, dein Geld effektiv, einfach und nachhaltig zu verwalten. Die Grundregel besteht darin, dein monatliches Nettoeinkommen in drei Ausgabenkategorien aufzuteilen: 50 % für Grundbedürfnisse, 30 % für Wünsche und persönliche Bedürfnisse und 20 % für Ersparnisse oder die Tilgung von Schulden.

Die 50-30-20-Regel soll jedoch nur als Faustregel für die Budgetplanung dienen. Die prozentuale Verteilung hängt von der persönlichen finanziellen Situation, den Lebenshaltungskosten vor Ort, der Inflation und vielen weiteren Faktoren ab.

Wenn du die Verteilung der Ausgaben auf diese Bereiche im Auge behältst, wirst du deine eigenen Konsumgewohnheiten besser einschätzen und übermäßige Ausgaben vermeiden können. Und mit nur drei Hauptkategorien im Blick, sparst du dir die Zeit und die Nerven, dich bei jeder Ausgabe in den Details zu verstricken. Die Befolgung der Regel erleichtert es dir, deine finanziellen Ziele zu erreichen, egal, ob es darum geht, Geld für schlechte Zeiten zurückzulegen oder bestehende Schulden abzubauen.

Wie ist die 50-30-20-Regel entstanden?

Die 50-30-20-Regel stammt ursprünglich aus dem 2005 erschienenen Buch "All Your Worth: The Ultimate Lifetime Money Plan" von Elizabeth Warren, Expertin für Insolvenzrecht, frühere Harvard-Professorin und US-Senatorin, sowie ihrer Tochter Amelia Warren Tyagi.

Mit über 20 Jahren Forschungserfahrung bestätigen Warren und Tyagi unsere Meinung: Um die eigenen Finanzen in den Griff zu bekommen, braucht man keinen komplizierten Budgetplan. Verteile dein Geld einfach auf die Bereiche Grundbedürfnisse, Wünsche und deine Sparziele – mithilfe der 50-30-20-Regel.

Spartipps | Die 50-30-20 Regel

Wie funktioniert die 50-30-20-Regel?

Die 50-30-20-Regel vereinfacht die Budgetplanung durch die Unterteilung deines Nettoeinkommens in die Ausgabekategorien Grundbedürfnisse, Wünsche und Ersparnisse oder Schuldenabbau.

Wenn du einen genauen Überblick darüber hast, wie viel Geld du in jeder Kategorie ausgeben möchtest, fällt es dir leichter, deinen Budgetplan einzuhalten und nicht über die Stränge zu schlagen. So sieht dein Budget aus, wenn du die 50-30-20-Regel anwendest:

Gib 50 % deines Geldes für Grundbedürfnisse aus

Einfach ausgedrückt sind Grundbedürfnisse Ausgaben, die du nicht vermeiden kannst – Kosten für alle notwendigen Dinge, die du unbedingt zum Leben brauchst. 50 % deines Nettoeinkommens sollte die notwendigsten Kosten abdecken.

Zu den Grundbedürfnissen gehören:

  • Miete
  • Strom- und Gasrechnungen
  • Verkehrsmittel
  • Versicherungen (für Gesundheitsversorgung, Auto oder Haustiere)
  • Mindestbeträge für Darlehensrückzahlungen
  • Grundnahrungsmittel

Wenn dein monatliches Nettoeinkommen z. B. 2.000 € beträgt, solltest du 1.000 € für deine Grundbedürfnisse vorsehen. Nicht jeder verfügt über das gleiche Budget. Falls deine Ausgaben für Grundbedürfnisse weit mehr als 50 % deines Nettoeinkommens verschlingen, schlägt Warren vor, ein paar Veränderungen vorzunehmen, um finanziell besser dazustehen. Du könntest beispielsweise deinen Energieversorger wechseln oder vielleicht sogar nach einer günstigeren Wohnung suchen.

Gib 30 % deines Geldes für Wünsche aus

Wenn 50 % deines Nettoeinkommens zur Deckung deiner Grundbedürfnisse dienen, kannst du 30 % deines Nettoeinkommens zur Deckung deiner Wünsche und persönlichen Bedürfnisse verwenden. Wünsche betreffen die Ausgaben, die nicht lebensnotwendig sind – Dinge, für die du Geld ausgeben möchtest, obwohl du auch ohne sie leben könntest.

Dazu gehören:

  • Restaurantbesuche
  • Shoppingtouren
  • Urlaub
  • Mitgliedschaft im Fitnessstudio
  • Unterhaltungs-Abos (Netflix, Skype, Amazon Prime)
  • Lebensmittel (über das Notwendige hinaus)

Nehmen wir das gleiche Beispiel wie oben: Wenn dein monatliches Nettoeinkommen 2.000 € beträgt, kannst du 600 € für deine Wünsche ausgeben. Und wenn du feststellst, dass du für deine Wünsche zu viel ausgibst, lohnt es sich, dir zu überlegen, bei welchen Dingen du Abstriche machen könntest.

Die 50-30-20-Regel zu befolgen, bedeutet nicht, dass man sein Leben nicht genießen kann es bedeutet einfach, verantwortungsvoller mit seinem Geld umzugehen, indem man die Bereiche in seinem Budget ausfindig macht, in denen man unnötig viel Geld ausgibt. Wenn du dir nicht sicher bist, ob etwas ein Grundbedürfnis oder ein Wunsch ist, frage dich einfach: "Könnte ich auch ohne dies leben?" Wenn ja, ist das ein Wunsch und kein notwendiges Grundbedürfnis.

Lege 20 % deines Geldes für Ersparnisse beiseite

Wenn du 50 % deines monatlichen Einkommens für Grundbedürfnisse und 30 % für Wünsche ausgibst, kannst du die restlichen 20 % für das Erreichen deiner Sparziele oder die Rückzahlung offener Schulden verwenden. Auch wenn Mindestrückzahlungen als Grundbedürfnisse eingestuft werden, reduzieren alle zusätzlichen Rückzahlungen deine bestehenden Schulden und zukünftigen Zinsen, sodass sie als Ersparnisse gewertet werden. Nutze einen Zinsrechner, um erste Einblicke in deine zukünftige finanzielle Situation zu erhalten.

Wenn du konsequent jeden Monat 20 % deines Gehalts auf die hohe Kante legst, kannst du einen intelligenten Sparplan erstellen, z. B. für einen Notfallfonds, einen umfassenden, langfristigen persönlichen Finanzplan verfolgen oder vielleicht sogar auf eine Anzahlung für ein Haus sparen. Bei einem monatlichen Nettoeinkommen von 2.000 € kannst du 400 € für deine Sparziele zurücklegen. In nur einem Jahr hast du dann fast 5.000 € gespart! Ein praktisches Tool für deine Sparziele sind die Spaces (Unterkonten) in der N26 App – mit diesem Tool siehst du direkt, wie weit du von deinen Sparzielen entfernt bist.

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So wendest du die 50-30-20-Regel an: eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wie wendest du die 50-30-20-Regel nun konkret an? Um diese einfache Regel für die Budgetplanung in die Tat umzusetzen, musst du das 50-30-20-Verhältnis auf Basis deines Einkommens berechnen und deine Ausgaben aufschlüsseln. Und das geht so:

1. Berechne dein Nettoeinkommen

Der erste Schritt zur Anwendung der 50-30-20-Regel ist die Berechnung deines Nettoeinkommens. Wenn du Freiberufler bist, ist dein Nettoeinkommen das, was du im Monat verdienst, abzüglich deiner Geschäftsausgaben und des Betrags, den du für die Steuern zurücklegst.

Als Angestellter mit einem festen Gehalt ist es noch einfacher: Ein Blick auf deine Gehaltsabrechnung verrät dir, wie viel Geld jeden Monat auf deinem Konto eingeht. Wenn auf deiner Gehaltsabrechnung automatisch Krankenversicherungs- oder Rentenversicherungsbeiträge abgezogen werden, rechnest du diese Kosten wieder hinzu.

2. Kategorisiere deine Ausgaben des letzten Monats

Um ein genaues Bild davon zu bekommen, wohin all dein Geld fließt, musst du ermitteln, wie und wofür du deine Einkünfte im letzten Monat ausgegeben hast. Besorge dir eine Kopie deines Kontoauszugs der letzten 30 Tage oder nutze einfach das Insights-Feature deiner N26 App – es sortiert alle deine Transaktionen automatisch in Kategorien, wie z. B. Gehalt, Essen und Lebensmittel, Freizeit und Unterhaltung usw. 

Unterteile nun alle deine Ausgaben in die drei Kategorien: Grundbedürfnisse, Wünsche und Ersparnisse. Denke daran, dass ein Grundbedürfnis eine notwendige Ausgabe ist, wie z. B. die Miete. Ein Wunsch ist hingegen ein zusätzlicher Luxus, auf den du auch verzichten könntest, z. B. ein Restaurantbesuch. Und unter Ersparnisse fallen zusätzliche Schuldentilgungen, Beiträge zu deiner Pensionskasse oder Geld, das du für schlechte Zeiten zurücklegen möchtest. Manche Banking-Apps bieten dir eine automatische Kategorisierung deiner Ausgaben, mit denen du sofort sehen kannst, wie viel du wofür ausgibst – bei N26 ist das das Insights-Feature.

3. Bewerte deine Ausgaben und passe sie an die 50-30-20-Regel an

Da du nun weißt, wie viel Geld du jeden Monat für deine Grundbedürfnisse, Wünsche und Ersparnisse aufwendest, kannst du anfangen, dein Budget an die 50-30-20-Regel anzupassen. Am besten ermittelst du zunächst, wie viel Geld du jeden Monat für deine Wünsche ausgibst.

Nach der 50-30-20-Regel muss ein Wunsch nichts Außergewöhnliches sein. Es ist vor allem eine nette Annehmlichkeit, die das Leben schöner macht. Da die Einschränkung deiner Wünsche eine ziemlich schwierige und komplexe Aufgabe sein kann, solltest du dir überlegen, welche deiner Wünsche du zurückschrauben kannst, damit diese Ausgaben 30 % deines Nettoeinkommens nicht überschreiten. Je mehr du die Ausgaben für deine Wünsche reduzierst, desto eher wird es dir gelingen, dein Sparziel von 20 % zu erreichen.

Rechner für die 50-30-20-Regel

Wenn du die Zahlen schnell und einfach berechnen möchtest, lohnt es sich, einen Online-Rechner für die 50-30-20-Regel in Anspruch zu nehmen. Unser Rechner zeigt dir wie viel Geld du jeden Monat für deine Grundbedürfnisse, Wünsche und Ersparnisse zur Verfügung hast – basierend auf deinem Nettoeinkommen.

Tabelle für die 50-30-20-Regel

Während dir ein Online-Rechner einen allgemeinen Überblick über dein ideales Budget nach der 50-30-20-Regel geben kann, ist eine 50-30-20-Regel-Tabelle eine gute Option, um ein detaillierteres Budget zu erstellen. Tabellenkalkulationsprogramme wie Microsoft Excel, Google Sheets und Apple Numbers bieten allesamt vorgefertigte Tabellenvorlagen, die dir die Budgetplanung erleichtern. Du kannst viele kostenlose Online-Tabellen für die 50-30-30-Regel finden, die mit jedem beliebigen Programm kompatibel sind und dir helfen, deine finanziellen Ziele zu erreichen.

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Mit N26 ist die Verwaltung deines Geldes und das Erreichen deiner Sparziele ein Klacks. Mit dem 100 % mobilen Girokonto hast du von überall aus Zugriff auf dein Geld und erhältst sofortige Push-Nachrichten, um deine Finanzen stets im Blick zu haben. 

Darüber hinaus kannst du mit den kostenlosen Spaces (Unterkonten) mehrere Sparziele verfolgen, während das Insights-Feature deine Ausgaben automatisch für dich kategorisiert, damit du den Überblick behältst. Noch besser: Dank den N26 Regeln, die du individuell erstellen und anpassen kannst, kannst du dein Einkommen ganz automatisch gemäß der 50-30-20-Regel auf deine Spaces aufteilen lassen!

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Von N26

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