Gegen alle Widrigkeiten: N26’ Weg zur Banklizenz
Behind the scenes: wie N26 zur Banklizenz kam. Und wie sie uns dabei half, über eine Million Kunden in ganz Europa zu gewinnen.
Lesezeit: 3 Min.
Ich werde den 8. April 2015 nie vergessen. An diesem Tag schlossen wir unsere Series A Finanzierungsrunde von über 10 Millionen USD ab. An diesem Tag geschah aber noch etwas anderes, etwas sehr Entscheidendes. Die erfolgreiche Finanzierungsrunde war der Beweis für die Markttauglichkeit unseres Produkts und so trafen unsere beiden Gründer Max und Valentin die Entscheidung, mit N26 eine europäische Banklizenz zu beantragen. Uns war klar: Wenn wir eine ganze Branche neu denken wollten, ist es unerlässlich, aktiv Einfluss auf einen größeren Teil der Wertschöpfungskette nehmen zu können. Eine Banklizenz würde für uns der Schlüssel sein, um Innovation im Banking weiter voranzutreiben. Als lizensierte Bank können wir modernste Technologien entwickeln und implementieren, neue Produkte für unsere Kunden zügig auf den Markt bringen und schnell international expandieren. Als Max und Valentin mich fragten, ob ich die Leitung des Projekts “Banklizenz” übernehmen würde, habe ich daher nicht lange gezögert. N26 bestand aus noch nicht einmal 20 Mitarbeitern aber unser erstes Büro in Berlin Mitte (Unter den Linden) platzte damals schon beinah aus allen Nähten. In den letzten zehn Jahren wurden nur eine Handvoll Banklizenzen in Deutschland erteilt, es war also nicht davon auszugehen, dass jemand in unserem Team jemals an so einem Prozess beteiligt war. Schnell wurde klar, dass wir ein Team aus erfahrenen Experten aufstellen mussten, die die Bank aufbauen und betreiben würden. Markus Gunter, ehemaliger Vorstandsvorsitzender einer der größten Direktbanken Deutschlands, war als Geschäftsführer der (damals noch zukünftigen) Bank der erste Mitarbeiter im N26 Bank-Team. Gemeinsam mit ihm und einem kleinen Kreis aus Experten erarbeiteten wir den Antrag für die Banklizenz und reichten ihn nach einem ersten Einführungsgespräch mit der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) offiziell ein. Der Antrag umfasste drei dicke Ordner. Ich werde den Countdown nie vergessen: Die letzten Tage vor der Abgabe waren bis spät in die Nacht geprägt von sorgfältigem Korrekturlesen, Drucken und Sortieren. Wir bereiteten mehrere Versionen vor, die im Anschluss an verschiedene deutsche Regulierungsbehörden geschickt wurden. Nachdem wir den Antrag eingereicht hatten, kam ein großer Fragenkatalog, den wir schriftlich und in persönlichen Gesprächen beantworteten. Als dann alle deutschen Aufsichtsbehörden ihr GO gaben, waren wir nahe am Ziel, wir mussten aber noch einen weiteren Schritt meistern: Unser Antrag ging nun zur finalen Prüfung an die Europäische Zentralbank.Bereits damals zählten wir monatlich 10.000 neue Kunden, das Geschäft wuchs rasant und wir wollten die Lizenz so schnell wie möglich erhalten. Daher war klar, dass wir jede Gelegenheit nutzen würden, um den Prozess so schnell es geht zu finalisieren. Ich erinnere mich noch besonders lebhaft an einen Anruf der EZB an einem späten Freitagnachmittag. Wenn wir bis zum nächsten Montagmorgen einen weiteren Fragenkatalog bearbeiten würden, könnten wir den Prozess beschleunigen. Natürlich hat das Team das ganze Wochenende durchgearbeitet und dann, einige Tage später, war sie da, in einer E-Mail als PDF, unterzeichnet von Mario Draghi, dem Präsidenten der EZB: die Banklizenz für N26. Das war am 18. Juli 2016. Dieser Tag ist immer noch einer der wichtigsten Wendepunkte in der Geschichte von N26.Rückblickend ist die Banklizenz einer der wichtigsten Gründe, warum wir heute über eine Million Kunden in ganz Europa haben. Sie ermöglichte es uns, in 17 Märkten zu expandieren, unser Produktangebot schnell auszubauen sowie zu verbessern und insbesondere das Vertrauen unserer Kunden auf die nächste zu Stufe heben. Das Projekt spiegelt eine Geschichte wider, wie sie von so vielen erfolgreichen Start-ups erzählt wird. Zunächst hörst du von anderen ständig, warum du es nicht schaffen und scheitern wirst. Jeder sagt dir, wie komplex dein Projekt ist und versucht dich aktiv davon abzuhalten deine Ziele zu verfolgen. Während man natürlich für konstruktives Feedback offen sein sollte, ist es genauso wichtig, für manche Dinge eine dicke Haut zu entwickeln: Der Erfolg eines Projekts hängt maßgeblich von dem Mut, der Initiative und dem Engagement des ganzen Teams ab.Alex Weber, Head of International MarketsWeitere Informationen zur N26 Banklizenz gibt es im Video-Gespräch mit Alex Weber und Markus Gunter.
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VON N26Love your bank
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